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BVG-Chef Sturmowski muss gehen
geschrieben von Tradibahner 
Na, das wird ja was: [www.spiegel.de]

Bewag, Gasag, Wasserbetriebe, Berlin - hat sie schon alles auf dem Gewissen. Privatisierung der Bundeswehr (eine Armee privatisieren - was hat die für kranke Ideen?) hat nicht so geklappt. Jetzt ist also die BVG dran.

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Nicht-dynamische Signatur



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 01.11.2009 17:35 von Lehrter Bahnhof.
T6Jagdpilot schrieb:
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> Es sprach für sich das man sich hochdienen musste in der Firma, und nicht irgendwelche
> halbstudierten Quereinsteiger zu Leitenden bestimmte, die von der Verkehrspraxis keinen Dunst haben..
> Das gilt auch für den Boß.

Was meinst du mit halbstudiert? Entweder man hat einen Hochschulabschluss oder eben nicht. Dabei war die BVG jahrelang das beste Beispiel dafür, dass man es auch ohne wissenschaftlichen Hochschulabschluss bis zum Direktor bringen konnte.
Diese Zeiten sind wohl vorbei. Vom Schaffner zum Direktor klappt heute selbst mit dem passenden Parteibuch nicht mehr, auch wenn noch immer Leute davon träumen.

Nach der Kritik des Rechnungshofes, dass die BVG zu viele Direktoren beschäftigt, wurde reagiert: Es gibt gar keinen Direktor mehr.
Unter den drei Vorständen (gemäß Berliner Betriebegesetz obligatorisch) gibt es als Leitungsebenen nur noch Bereichsleiter, Abteilungsleiter und Gruppenleiter/Meister, eine schlanke Führungsstruktur.

Die Suche nach einem neuen Boss wird nicht leicht: Neben dem Vorsitz im Vorstand leitet er die Betriebsbereiche U-Bahn, Straßenbahn, Omnibus und Infrastruktur. Man braucht also einen Fachmann, der was vom Betrieb versteht. Die Vorstände Finanzen und Personal haben noch einige Jahre Vertragslaufzeit.
Aber auch Sturmowski ist noch ein Jahr im Amt, daher ist hier vorschneller Aktionismus unangebracht.

so long

Mario
Hallo Mario,

nein, vom Betrieb verstehen müssen sie eben nichts, das ist ja die Crux. Deshalb stürzt ja die Firma im (fast) freien Fall immer weiter ins Verderben.
Unter "gegensteuern" verstehen alle bloß "Personal einsparen", und natürlich nicht im Verwaltungsbereich.
Ansonsten sind die Bereichsleiter faktisch noch Direktoren, da sie dieselben Aufgaben haben, das gleiche Gehalt bekommen - nur dass es noch einige mehr geworden sind.
SO löst man die Probleme in der Vorstandsetage, die Posten werden umbenannt und weiter nichts.
Dabei gab es in den letzten Jahren genug Möglichkeiten, die Direktorenposten einzusparen. Überleg mal, wie viele gegangen sind oder gehen mussten - hätte man die Stellen nicht neu besetzt, dann gäbe es gerade mal die Hälfte der "Direktoren/Bereichsleiter" noch.
Aber so vernünftige Lösungen sind eben nicht opportun.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 02.11.2009 08:07 von Tattergreis.
Lehrter Bahnhof schrieb:
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> Bewag, Gasag, Wasserbetriebe, Berlin - hat sie
> schon alles auf dem Gewissen. Privatisierung der
> Bundeswehr (eine Armee privatisieren - was hat die
> für kranke Ideen?) hat nicht so geklappt. Jetzt
> ist also die BVG dran.


Ja, die S-Bahn hat es auch ohne sie geschafft, nun wird die halbwegs noch funktionierende Struktur BVG aufs Korn genommen. Ist ja der FDP schon lange ein Dorn im Auge, dass die noch nicht privatisiert ist. Mit Annette schaffen wir das locker in 5 Jahren.
Kann man bloß hoffen, dass es doch nicht zum Schlimmsten kommt.
Und auch wenn Sturmowskis Vertrag noch bis Oktober 2010 läuft, ist doch damit zu rechnen, dass er die Zeit nicht mehr absitzt (oder aussitzt ?).
Jeder weiß doch nun, dass er gehen muss, und damit bedeutet das in jeder Besprechungsrunde "Lass íhn doch reden, bis er merkt, dass ich seine Anweisungen nicht umsetze, ist er nicht mehr da !"
Zitat
der weiße bim
Nach der Kritik des Rechnungshofes, dass die BVG zu viele Direktoren beschäftigt, wurde reagiert: Es gibt gar keinen Direktor mehr.
Unter den drei Vorständen (gemäß Berliner Betriebegesetz obligatorisch) gibt es als Leitungsebenen nur noch Bereichsleiter, Abteilungsleiter und Gruppenleiter/Meister, eine schlanke Führungsstruktur.

An der Führungsstruktur hat sich nichts geändert, Mario. Man hat dem Kind nur einen anderen Namen gegeben. Wieder mal so eine Visitenkarten-Druckaktion, wie sie typisch für dieses Unternehmen ist.

Zitat
Tattergreis
Mit Annette schaffen wir das locker in 5 Jahren.

Diese Frau schafft das noch schneller...
Auch ein Aufstieg vom ganz unten zum Direktor schützt nicht vor Fehlentscheidungen wie man am Beispiel des Strabdirektors Matschke sieht (nur meine Meinung, kein Fakt!)

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Das mag schon sein, aber das nötige Fachwissen ist vorhanden.
Wobei die Vorstände ohnehin wenig mit den Betriebsabläufen zu tun haben und deshalb nicht zwangsläufig Verkehrsfachleute sein müssen.
Das größte Problem ist eben, dass sie in zu hohem Maße von der Politik abhängig sind, im Falle eines BVG-Vorstandes immerhin von drei Senatoren (Wirtschaft, Stadtentwicklung, Finanzen).

Dass auch auf den niedrigeren Ebenen (Bereichsleiter, Abteilungsleiter) Fehlentscheidungen (leider) an der Tagesordnung sind, hat aber strukturelle Ursachen und hängt damit zusammen, nach welchen Kriterien diese Stellen besetzt werden.
Um es mal so zu sagen: Fachwissen ist eher hinderlich als förderlich bei der Bewerbung
Dann werfe ich mal einen weiteren Namen für die Nachfolge in die Runde:
Katrin Lompscher

Ist als Senatorin wohl kaum noch tragbar, da sie katastrophale Organisationsfehler gemacht hat.
Als Stadträtin für Verkehr in Lichtenberg war sie aber eigentlich ganz brauchbar.

Es wäre ja nicht der(die) erste Politiker(in), die in der "großen Politik" nicht mehr tragbar ist und dann in einen gut bezahlten Posten bei den Eigenbetrieben rutscht.
Der ehemalige Finanzvorstand Niklas kam ja auch aus der Politik und war dort nicht zu gebrauchen.
Und da sie "Vorkenntnisse" im Bereich Verkehr hat kann sie ja auch - wie jetzt Sturmowski - den Bereich des Vorstands Betrieb mit übernehmen.

Oder ?
Was haltet Ihr denn von der Idee ?
Tattergreis schrieb:
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> Dann werfe ich mal einen weiteren Namen für die
> Nachfolge in die Runde:
> Katrin Lompscher
>
> Ist als Senatorin wohl kaum noch tragbar, da sie
> katastrophale Organisationsfehler gemacht hat.
> Als Stadträtin für Verkehr in Lichtenberg war sie
> aber eigentlich ganz brauchbar.

Ich schätze sie zwar persönlich, fachlich und politisch sehr, aber halte das für keine gute Lösung. Gerade angesichts der anstehenden Abwicklungen der CBL-Geschäfte wäre es schon gut, wenn auch an der Unternehmensspitze jemand säße, der darin sattelfest ist.

Abgesehen davon halte ich sie nicht für untragfähig als Senatorin. Zwar hat ihre Verwaltung die Impfdosenverteilung offenbar nicht wirklich glücklich gelöst, aber wenn man denn unbedingt jemanden dafür auf einen anderen Posten schieben möchte, dürfte diese Person doch für eine solche Organisationsfrage auf einer anderen, niedrigeren Ebene zu suchen sein als an der Hausspitze.
Zitat
Lopi2000
Gerade angesichts der anstehenden Abwicklungen der CBL-Geschäfte wäre es schon gut, wenn auch an der Unternehmensspitze jemand säße, der darin sattelfest ist.

Lopi, das ist doch eine Illusion. Diejenigen, die in Sachen CBL sattelfest sind, sitzen maximal auf der anderen Seite des Tisches und lassen sich das auch viel mehr kosten als ein BVG-Vorstand verdient.

Ich tippe auf die Krautzberger... Ideal, um den Deckel aufm der BVG fest draufzubehalten und weiterhin Senatseinfluß zu sichern.

Grüße, Tatra83
Tatra83 schrieb:
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> Lopi, das ist doch eine Illusion. Diejenigen, die
> in Sachen CBL sattelfest sind, sitzen maximal auf
> der anderen Seite des Tisches und lassen sich das
> auch viel mehr kosten als ein BVG-Vorstand
> verdient.

Naja, vielleicht ein bisschen idealistisch, aber dank der Finanzkrise könnten durchaus einige Erfinder oder Architekten dieser Geschäfte auf dem Arbeitsmarkt verfügbar sein, idealerweise sogar jemand, der "geläutert" ist und die Problematik dieser Geschäfte erkannt hat.

Und ansonsten wäre es zur Zeit zumindest wichtiger, dass man jemanden hat, der wenigstens in der Lage ist, diese Verträge wenigstens mit einem gewissen Grundverständnis zu lesen, also z.B. einen Wirtschaftsjuristen. Das würde ich für wichtiger halten als "Stallgeruch" oder die Unterbringung von Ex-Politikern.
Dazu eine Notiz am Rande. Neuer VDV-Präsident ist Jürgen Fenske geworden, der seines Zeichens Sprecher des Vorstandes bei den Kölner Verkehrs-Betrieben ist.
Grüße, Tatra83
Wenn die wichtigste Qualifikation für den nächsten BVG Chef Sachkenntnis in CBL Verträgen ist sehe ich schwarz für das Ziel der Verbesserung des ÖPNV.

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Logital schrieb:
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> Wenn die wichtigste Qualifikation für den nächsten
> BVG Chef Sachkenntnis in CBL Verträgen ist sehe
> ich schwarz für das Ziel der Verbesserung des
> ÖPNV.

Nicht DIE wichtigste, aber wenn man solche Verträge in dreistelliger Mio-Höhe "an der Backe" hat, kann es doch nicht schaden, wenn es jemand ist, der davon auch ein bisschen was versteht. Für das "Alltagsgeschäft" kann man ja einen starken und fähigen Technikchef an der Seite haben.
Wer den Senat mit Streckenstillegungen bei der U-Bahn erpresst, der gehört vor die Tür gesetzt, das ist richtig so. Sturmowski wollte allen Ernstes U-Bahnstrecken stillegen, weil er meinte, er brauchte neue Bahnen, was ja richtig ist aber konsequenter Weise müsste er dann auch mit der Stillegung des Busbetriebes drohen. Eine solche Argumentation ist keine - es ist blanker Unfug, mit dem er sich hoffentlich in der gesamten ÖPNV - Welt lächerlich gemacht hat.

Zur Neuen: Der Senat wird schon darauf achten, das man nicht noch einen ÖPNV - freundlichen (Nussbaum) ins Boot holt, sondern jemanden, der die BVG "S-Bahnisiert", damit man neue Argumente für neue und breitere Straßen hat.

Eine ÖPNV - freundlichen BVG - Vorstand kann dieser autogeile Senat nicht gebrauchen.....
Polski schrieb:
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> Wer den Senat mit Streckenstillegungen bei der
> U-Bahn erpresst, der gehört vor die Tür gesetzt,
> das ist richtig so. Sturmowski wollte allen
> Ernstes U-Bahnstrecken stillegen, weil er meinte,
> er brauchte neue Bahnen [...]


Was du anderen so alles in den Mund legst...
Um die CBL-Verträge zu verstehen, muss man erst einmal ein ganz astreines Wirtschaftsenglisch beherrschen (ideal wäre dazu ein Muttersprachler) und dann darf man sich durch ca. 1000 Seiten Vertragswerk arbeiten.

Sieh das mal so: Selbst bei einem derartigen Vertrag in deutscher Sprache würde ein einzelner Jurist nicht mehr alles verstehen. So ein Werk kann man nicht in Ruhe durcharbeiten und hoffen, dass man keine Fußangel übersieht.

Sturmowski hat sich mit Nußbaum auf subtilere Weise angelegt, als ihn mit Streckenstillegungen zu erpressen.
Als Nußbaum erklärte, guter Nahverkehr koste seinen Preis und es wäre vernünftig, über moderate jährliche Tariferhöhungen zu reden, da sagte Sturmowski, dass man wegen des S-Bahn-Chaos den Fahrgästen keine höheren Fahrpreise zumuten könne.

Kaum spekuliert Nußbaum, dass die BVG zu viel Geld sinnlos ausgibt und vieles zu teuer einkauft, kommt Sturmowski wieder mit der Idee, dass ja die Fahrpreiserhöhungen für 2010 noch nicht ganz vom Tisch sind.

Mit so einem Querulanten KANNST du als Senator nicht auskommen.

Inzwischen sind externe Wirtschaftprüfer in der BVG damit beschäftigt, alle Ausgaben zu überprüfen. Ich schätze, das wird noch ein paar Köpfe kosten.
DonChaos schrieb:
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> Polski schrieb:
> --------------------------------------------------
> -----
> > Wer den Senat mit Streckenstillegungen bei der
> > U-Bahn erpresst, der gehört vor die Tür
> gesetzt,
> > das ist richtig so. Sturmowski wollte allen
> > Ernstes U-Bahnstrecken stillegen, weil er
> meinte,
> > er brauchte neue Bahnen [...]
>
>
> Was du anderen so alles in den Mund legst...


Nein, ich gebe nur das mit eigenen Worten wieder was in der Berliner Morgenpost stand. dArin äußerte St., das man neue Züge brauche ansonsten muesse man die U3 und U4 stillegen - oder bei der U3 den Takt ausdehnen....

Sowas ist für mich Erpressung....und ausserdem bar jeder Fachkenntnis...eine U-Bahnlinie stillegen zu wollen, die zudem noch eine große Unversität bedient, ist ja wohl selten dämlich....sowas können wir hier wirklich nicht gebrauchen....
Tattergreis schrieb:
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>
> Inzwischen sind externe Wirtschaftprüfer in der
> BVG damit beschäftigt, alle Ausgaben zu
> überprüfen. Ich schätze, das wird noch ein paar
> Köpfe kosten.
---------------------------------------------------------

Prima- und das allererste wird wieder sein: die Altbeschäftigten bekommen zuviel Geld..

das selbe Dilemma, als man damals die "BT" erfunden hat..,
und die Alt-BVGer mit ein paar Glasperlen aus dem damals noch besser dotierten Arbeitsvertrag rauszukaufen...
Inzwischen hat das reale Leben ergeben, das die BT soo viel billiger auch nicht ist..
( auch weil der neue Tarifvertag für BVGer und BTer fast gleich lautet)

Mit den ausgereichten Abfindungen hat man die Zahl der Beschäftigten zwar drastisch abbauen können,
aber es sind ausgerechnet da Engpässe entstanden, wo Personal nötig war-
im Fahrdienst und Technikbereich. Die Nachwirkungen sind bis heut zu spüren...

Und da wird der "Neue" noch arg dran knabbern, den Eiertanz zwischen Altlasten wie verhauenen CBL, großem Verwaltungsaufwand,
notwendigen Ausgaben und fehlendem Geld aufzuführen.

Der Verkehrsvertrag , auch wenn er der BVG quasi eine Monopolstellung bietet,
ist von Anfang an finanziell zu knapp bemessen gewesen.
Und daran ändert auch Privatisierungspolitik ala FDP und Grünen nix.

Vg T6JP



Vg T6JP
Polski schrieb:
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> Nein, ich gebe nur das mit eigenen Worten wieder
> was in der Berliner Morgenpost stand. dArin
> äußerte St., das man neue Züge brauche ansonsten
> muesse man die U3 und U4 stillegen - oder bei der
> U3 den Takt ausdehnen....


Nö, das steht da nirgendwo:
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