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Handlungsbedarf bei der Ausschreibung "Netz Nord-Süd" (RE3 und 5)
geschrieben von MetroTramBerlin 
Hallo,

ich habe gestern die DB Netz-Zentrale des Regionalbereichs Ost besucht. Diese Zentrale ist zuständig für den Betrieb der DB-eigenen Infrastruktur in Berlin, Brandenburg und Meg-Pom. Des weiteren sitzen dort auch die Transportabteilungen von DB Regio und DB Fernverkehr.

In diesem Juli endet die Ausschreibung des VBBs der beiden RegionalExpress-Linien 3 und 5, die zusammen mit dem RE4 zur Zeit noch von der DB Regio betrieben werden. Aufgrund der Größe von DB Regio und seiner Geschichte (Rollmaterial von zwei ehemaligen Staatsbahnen) hat DB Regio Nordost zurzeit eine Fahrzeugreserve von 23% (Betriebsreserve + Instandhaltungsreserve). Von dieser Reserve sind 8 Züge explizit den Nordsüd-RE-Linien zugeordnet. Zusätzlich gibt es eine andere Einheit von Reservezügen, die 7 Züge umfasst. Kommen an einigen Sommertagen besonders viele Fahrgäste zusammen wie z.B. an Pfingsten, und dann noch Fahrräder oder andere sperrige Gepäckstücke, so kann es vorkommen, dass in Gesundbrunnen die Bundespolizei Leute aus überfüllten Zügen holen muss. Unter diesen Umständen setzen DB Regio und DB Netz zusätzliche Entlastungszüge ein. Im Beispiel oben zu Pfingsten waren es alle 15 Züge.

Vor diesem Hintergrund muss man die Ausschreibung einmal betrachten. Vom Konzept her bleibt den EVU kein großer Spielraum für eigene Ideen. In der Ausschreibung werden nämlich sehr viele Vorgaben vom Aufgabenträger gemacht, die sich an die heutige Situation anlehnen: Es wird auch in Zukunft ein Zug pro Stunde mit Doppelstockwagen fahren. Diese sind im Sommer zu voll und im Winter zu leer. Laut Aussage von DB Netz hat der Aufgabenträger kein Interesse an zusätzlichen Zügen hinsichtlich der Bezahlung. DB Regio fährt die Züge also eigenwirtschaftlich. Allerdings fahren sie nicht aus dem Grund, dass sie besonders wirtschaftlich wären. Im Gegenteil, DB Regio zahlt drauf. DB Regio hat auch kein Interesse an einer Imagepflege in solchen Fällen. Wenn die Bundespolizei Züge räumt ist das Image eh im Keller. Nein, es geht einzig und allein darum, die Menschenmassen abzutransportieren.

Gewinnt ein privater Anbieter das Netz Nord-Süd, so steht diesem keine Reserve von 15 Zügen nur für den Sommer zur Verfügung. Diese würde sich einfach nicht rechnen. Gewinnt DB Regio nicht, so hat das aber auch Auswirkungen auf DB Regio: Es schrumpft. Vielleicht nicht unbedingt durch genau diese Ausschreibung, aber es ist ja politisch durchaus gewollt, deutschlandweit mehr Wettbewerber auf die Schiene zu bekommen. Eine übermäßige Reserve wird man sich dann nicht mehr leisten können. Im Falle von DB Regio Nordost betrifft das z.B. die y-Wagen, Bimz und 628er, die bald nicht mehr im Einsatz sind. Da diese Fahrzeuge z.B. keine seitenselektive Türsteuerung haben, wäre ein Weiterbetrieb aus Sicherheitsgründen nicht möglich. Es kommt also zu einer Loose-Loose-Situation zwischen beiden EVU, und die Menschenmassen auf dem Bahnsteig können nicht mehr befördert werden.

Ich leite daraus folgende Aussagen ab:
  • Wenn der VBB sich weiter nicht darum kümmert, dass das in den Ausschreibungen geforderte Angebot nicht der Nachfrage entspricht, dann wird es in Zukunft weiter Sache des EVUs sein, nach Bedarf zusätzliche Züge einzusetzen. Erstens werden dazu nicht alle EVU in der Lage sein, da die Reserven einfach nicht da sind. Zweitens sind nur bei Bedarf fahrende Züge für den Fahrgast schlecht, da man sich nicht darauf verlassen kann, dass sie wirklich fahren. Drittens bringen Sonderzüge immer Unheil über die Strecken, die auch ohne zusätzliche Züge schon gut belegt sind, so aber Verspätungen auf nachfolgende oder kreuzende Regional-, Fern- oder Güterzüge übertragen.
  • Der VBB hat nur eingeschränkt Möglichkeit zur Bildung einer Reserve für den Sommer. Wie sollte eine solche Reserve aussehen und wer soll sie Bezahlen? Soll der Staat, vertreten von DB Regio, in der Pflicht sein, diese Züge vorzuhalten oder doch lieber der Betreiber der Strecke? Wenn letzteres, wer soll bezahlen? Etwa der Aufgabenträger, also das Land, also der Steuerzahler, also Du und Ich? Oder der Betreiber selbst? Dann kämen als Bewerber für Ausschreibungen aber nur noch EVU in Frage, die eine so große Reserve wie die von DB Regio haben, und davon gibt es in Deutschland nur einen und das ist DB Regio selbst. Dann schießt man dem politisch gewollten Wettbewerb ins Bein, und genau deshalb wird das so nicht passieren.
Zusammenfassung:
Wir haben also ein Problem, dass DB Regio und DB Netz zurzeit dankenswerterweise für uns lösen so gut es geht, aber der Wettbewerb steht diesem entgegen. Es besteht also Handlungsbedarf.


Ich eröffne hiermit die Diskussion über Sinn und Unsinn von Ausschreibungen im SPNV und welche Blüten sie in diesem konkreten Fall treiben.
Ich möchte euch bitten, fair und sachlich zu bleiben und persönliche Meinungen, so zum Thema passend, als solche explizit zu kennzeichnen. Meine eigene Meinung ist in die obigen Ausführungen nicht mit eingeflossen.

Viele Grüße,
MTB

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Bitte beachten Sie beim AS den HU zwischen Z und BSK!
Zitat
MetroTramBerlin

Kommen an einigen Sommertagen besonders viele Fahrgäste zusammen wie z.B. an Pfingsten, und dann noch Fahrräder oder andere sperrige Gepäckstücke, so kann es vorkommen, dass in Gesundbrunnen die Bundespolizei Leute aus überfüllten Zügen holen muss. Unter diesen Umständen setzen DB Regio und DB Netz zusätzliche Entlastungszüge ein. Im Beispiel oben zu Pfingsten waren es alle 15 Züge.

Pfingsten war ein Sonderfall, weil die DB auf die erhöhte Nachfrage zwischen Berlin und Stralsund über Neustrelitz wegen der Streckensperrung zwischen Berlin und Bernau reagiert hat. Im Regelfall ist mir nicht bekannt, dass ansonsten die DB zusätzliche Züge einsetzen würde.

Zitat
MetroTramBerlin
In der Ausschreibung werden nämlich sehr viele Vorgaben vom Aufgabenträger gemacht, die sich an die heutige Situation anlehnen: Es wird auch in Zukunft ein Zug pro Stunde mit Doppelstockwagen fahren. Diese sind im Sommer zu voll und im Winter zu leer. Laut Aussage von DB Netz hat der Aufgabenträger kein Interesse an zusätzlichen Zügen hinsichtlich der Bezahlung.

Nicht ganz: die Engpässe in Richtung Rostock oder Stralsund über Pasewalk resultieren daher, dass dort nur ein Zweistundentakt besteht. Eine Verdichtung auf Stundentakt ist eine explizite Option in der Ausschreibung

Zitat

DB Regio fährt die Züge also eigenwirtschaftlich. Allerdings fahren sie nicht aus dem Grund, dass sie besonders wirtschaftlich wären. Im Gegenteil, DB Regio zahlt drauf.

Nochmal: dass DB Regio (egal ob bestellt oder eigenwirtschaftlich) hier zusätzliche Züge einsetzen würde, ist die absolute Ausnahme. Pfingsten wegen der Bauarbeiten; nun irgendwie wegen eines Rockfestivals bei Neustrelitz (wobei die wohl bestellt sein dürften). Und so weiter. Da ändert sich nichts.

Zitat

Aufgabenträger, also das Land, also der Steuerzahler, also Du und Ich? Oder der Betreiber selbst? Dann kämen als Bewerber für Ausschreibungen aber nur noch EVU in Frage, die eine so große Reserve wie die von DB Regio haben, und davon gibt es in Deutschland nur einen und das ist DB Regio selbst.

Welche Reserve? DB Regio hat zig mal Verbesserungen mit Verweis auf die angeblich fehlende Reserven
abgelehnt. Es mag derzeit *etwas* besser aussehen, aber nur etwas.

Zitat

Wir haben also ein Problem, dass DB Regio und DB Netz zurzeit dankenswerterweise für uns lösen so gut es geht, aber der Wettbewerb steht diesem entgegen.
Haben die das wirklich so erzählt?
Zitat
Global Fisch
Pfingsten war ein Sonderfall, weil die DB auf die erhöhte Nachfrage zwischen Berlin und Stralsund über Neustrelitz wegen der Streckensperrung zwischen Berlin und Bernau reagiert hat. Im Regelfall ist mir nicht bekannt, dass ansonsten die DB zusätzliche Züge einsetzen würde.
[...]
Nochmal: dass DB Regio (egal ob bestellt oder eigenwirtschaftlich) hier zusätzliche Züge einsetzen würde, ist die absolute Ausnahme. Pfingsten wegen der Bauarbeiten; nun irgendwie wegen eines Rockfestivals bei Neustrelitz (wobei die wohl bestellt sein dürften). Und so weiter. Da ändert sich nichts.

Wenn mir das DB-Regio-Nordost-Leiter und DB-Netz-Regionalbereich-Ost-Leiter beide erzählt haben, dann darfst du mir das gern glauben. Dass solche Fahrten stattfinden ist keine Behauptung von mir, sondern habe ich so während eines Vortrages gehört.

Es finden fast jedes Wochenende im Sommer zusätzliche Fahrten statt.

Richtung Bernau war zwar gesperrt, aber das heißt ja nicht, dass nie wieder dort gesperrt sein wird. Dann tritt wieder dieser Effekt auf.

Zitat
Global Fisch
Nicht ganz: die Engpässe in Richtung Rostock oder Stralsund über Pasewalk resultieren daher, dass dort nur ein Zweistundentakt besteht. Eine Verdichtung auf Stundentakt ist eine explizite Option in der Ausschreibung.

Mag sein. Aber auch der RE3 kann überfüllt sein. Ob alle Fahrgäste in den Zug passen hängt in dem Moment, in dem der Zug einfährt, ja nicht vom Takt ab, sondern von der Zugkapazität. Wenn der nächste Zug erst frühestens in einer Stunde kommt, dann wollen die Fahrgäste auf alle Fälle mitkommen und stürmen den Zug. Ein höherer Takt senkt ja bloß die Wahrscheinlichkeit, dass zu viele Fahrgäste auf einmal kommen.

Zitat
Global Fisch
Welche Reserve? DB Regio hat zig mal Verbesserungen mit Verweis auf die angeblich fehlende Reserven
abgelehnt. Es mag derzeit *etwas* besser aussehen, aber nur etwas.

Die Reserve ist da, ob du es glaubst oder nicht. Ob es sich zu dem von dir genannten Zeitpunkt um Instandhaltungs- oder Betriebsreserve gehandelt hat, musst du noch mal überprüfen. Sind die Züge im Werk, können sie nicht auf Strecke geschickt werden, bevor die Werkstatt diese nicht wieder freigibt.

Zitat
Global Fisch
Haben die das wirklich so erzählt?

Sonst täte ich es hier nicht behaupten.

Viele Grüße,
MTB

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Zitat

Wenn mir das DB-Regio-Nordost-Leiter und DB-Netz-Regionalbereich-Ost-Leiter beide erzählt haben, dann darfst du mir das gern glauben. Dass solche Fahrten stattfinden ist keine Behauptung von mir, sondern habe ich so während eines Vortrages gehört.
Ach, auch einer der auf die Märchen von DB reinfällt? Ich dachte zu einer Universitäten Ausbildung gehört auch eine kritische Auseinandersetzung mit den behandelten Themen?


Zumal, was bringt es eine riesige Anzahl an Reservefahrzeuge zu haben*, wenn das Personal fehlt?
* Und dann fahren RE1 mit 4 Wagen und RE2 mit 3 Wagen ... Aber eine große Fahrzeugreserve ...

Zur ursprünglichen Frage: Das, was dir zur Ausschreibung so erzählt wurde, ist nur die halbe Wahrheit.
Die DB ist bockig das sie die Ausschreibung verloren hat und erzählt viel wenn der Tag ist, bei Vorträgen oder Besuchen erzählt sie gern noch mehr..
Es gibt keine 15 Reservezüge, das ist absoluter Unsinn. Besonders in Bayern, aber auch in anderen Regionen, herrscht im Regionalverkehr so ein akuter Wagenmangel das die Zentrale dem Regionalbereich schon längst 13 der angeblich 15 Zügen abgezogen hätte.
Es gibt vielleicht 15 Wagen als Reserve, und das wäre schon viel, und niemals 15 Züge. Für die 15 Züge hätte der Regionalbereich noch nicht mal die nötigen Loks zur Verfügung.
Genauso die angeblichen regelmäßigen Züge im Sommer die angeblich eingesetzt werden. Das kommt vielleicht 1-2 mal am Wochenende vor, aber nicht öfters, wenn überhaupt.
Hier hat der Regionalbereichsleiter in dir nur nen, Sorry, Dummen gefunden der alles glaubt was die DB sagt. Im Rahmen der Ausschreibungen hat so viel groben Unfug erzählt nur um den Privaten Mitbewerbern eins auswischen zu können, da hat selbst der VBB irgendwann aufgehört das alles zu glauben..
Ich fahre schon seit über 15 Jahren an Pfingstwochenenden mit der Bahn Richtung Usedom/Rügen, und es wäre mir absolut neu, dass da zu Pfingsten weitere Sonderzüge eingesetzt würden.
Zitat
Chep87
Ach, auch einer der auf die Märchen von DB reinfällt? Ich dachte zu einer Universitäten Ausbildung gehört auch eine kritische Auseinandersetzung mit den behandelten Themen?

Ich habe verstanden, was du mir damit damit sagen willst. Ich verstehe allerdings nicht, warum du mich verbal angreifst. Ich habe dir nichts getan.

Zitat
Chep87
Zur ursprünglichen Frage: Das, was dir zur Ausschreibung so erzählt wurde, ist nur die halbe Wahrheit.

Bitte führe das weiter aus.

MTB

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Zitat
Schweinebacke
Die DB ist bockig das sie die Ausschreibung verloren hat und erzählt viel wenn der Tag ist, bei Vorträgen oder Besuchen erzählt sie gern noch mehr..

Das glaube ich weniger. Derjenige, der bockig sein müsste, ist doch derjenige, der die Ausschreibungsunterlagen zusammengestellt hat. Das war ja sicher nicht der Regionalbereichsleiter.

Profitieren würden ja auch die Leute in der Transportabteilung. Die Anschlusssicherung wird weniger zu tun haben und beim Ressourcenmanagement herrscht eine entspanntere Situation. Es sei denn natürlich, sie fallen dann in einen anderen, schlechter bezahlten Tarif...

Zitat
Schweinebacke
Es gibt keine 15 Reservezüge, das ist absoluter Unsinn. Besonders in Bayern, aber auch in anderen Regionen, herrscht im Regionalverkehr so ein akuter Wagenmangel das die Zentrale dem Regionalbereich schon längst 13 der angeblich 15 Zügen abgezogen hätte.
Es gibt vielleicht 15 Wagen als Reserve, und das wäre schon viel, und niemals 15 Züge. Für die 15 Züge hätte der Regionalbereich noch nicht mal die nötigen Loks zur Verfügung.

Sie haben von 15 Zügen gesprochen.

Zu den Triebfahrzeugen: Ich habe mir eine Liste gemacht. DB Regio Nordost verfügt über

- 41x BR 143
- 37x BR 114
- 35x BR 112
- 5x BR 182
- 5x BR 120

- 29x BR 646
- 18x BR 628
- 10x BR 642

- 5x BR 429

- 474 verschiedene Wagen, dabei mehrheitlich Doppelstockwagen

Wenn du mir aufschlüsseln kannst, wo welche Wagen und Loks eingesetzt werden und wieviele, dann bleibt als Differenz zum Bestand die Reserve. Ist die Reserve kleiner als 15 Züge, dann hast du Recht.

Zitat
Schweinebacke
Genauso die angeblichen regelmäßigen Züge im Sommer die angeblich eingesetzt werden. Das kommt vielleicht 1-2 mal am Wochenende vor, aber nicht öfters, wenn überhaupt.

Das ist doch genau, was ich meine: Zusätzliche Züge verkehren, die es nach Regelfahrplan nicht geben dürfte. Wenn die Züge aber an Tagen mit Badewetter draußen rumfahren, dann ist doch die heiße Frage: Was machen diese Züge sonst? Als Reserve bereitstehen?

Zitat
Schweinebacke
Hier hat der Regionalbereichsleiter in dir nur nen, Sorry, Dummen gefunden der alles glaubt was die DB sagt. Im Rahmen der Ausschreibungen hat so viel groben Unfug erzählt nur um den Privaten Mitbewerbern eins auswischen zu können, da hat selbst der VBB irgendwann aufgehört das alles zu glauben..

Kann ja sein, aber dann möchte ich die Regionalbereichsleiter wenigstens mit ihren eigenen Waffen schlagen und anhand der Fahrzeugliste den Beweis sehen, dass es diese Reseervezüge nicht gibt.

Viele Grüße,
MTB

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Zitat
VvJ-Ente
Ich fahre schon seit über 15 Jahren an Pfingstwochenenden mit der Bahn Richtung Usedom/Rügen, und es wäre mir absolut neu, dass da zu Pfingsten weitere Sonderzüge eingesetzt würden.

Dieses Mal war ja SEV. Die Frage ist auch, ob du mit einem Planzug gefahren bist oder eben nicht reingekommen bist. Dann wärst du nämlich nie mit einem der operativ eingesetzem Verstärker mitgefahren.

Viele Grüße,
MTB

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Auf jeden Fall dürften alle der BR 120 und BR 429 im Einsatz sein ...

Die Berliner Linienchronik (+Stationierungen S-Bahn/BVG) 1858-2024
Ich brauch dir da keine Aufschlüsselung machen. Es gibt keine 15 Züge Reserve, das ist Unsinn.
Wie gesagt, wenn es sie gäbe wäre der größte Teil der Reserve schon in Bayern und Co..
Zitat

Auf jeden Fall dürften alle der BR 120 und BR 429 im Einsatz sein ...
Bei den 429ern gibt es nur morgens keine Reserve, den Rest des Tages steht einer in Stralsund rum der dann Abends nochmal eine HVZ Leistung nach Rostock fährt.
Zitat
VvJ-Ente
Ich fahre schon seit über 15 Jahren an Pfingstwochenenden mit der Bahn Richtung Usedom/Rügen, und es wäre mir absolut neu, dass da zu Pfingsten weitere Sonderzüge eingesetzt würden.

Auch wenn nicht Pfingsten ist, habe ich auf der Relation Berlin - Rostock noch nie erlebt, daß zusätzliche Züge angeboten wurden, geschweige denn, daß auch nur ein Wagen mehr angehangen wurde. Im Gegenteil: einmal erlebte ich sogar, daß ein Wagen verschlossen war, weil darin irgendetwas defekt war. Gerade an den Wochenenden bei Badewetter herrscht auf dieser Strecke fast schon Anarchie. Positiver Nebeneffekt: Man benötigt keinerlei Fahrausweis und reist kostenlos, da kein Schaffner auch nur den Versuch unternimmt, sich durch den bis auf den letzten Kubikzentimeter vollgestopften Zug zu drängen, was auch gar nicht möglich wäre.

Verkehrsunternehmen, ebenso wie Wasserwerke und Stromerzeuger sollten nicht dazu genutzt werden, Gewinne zu erzielen. Ihre Aufgabe ist es, die Versorgung der Bevölkerung zu gewährleisten; daher gehören sie meiner Meinung nach in Staatshand. Diese ganze Ausschreibungsgeschichte und die damit verbundene Feilscherei um Geld, das an anderer Stelle nicht zu knapp zum Fenster herausgeworfen wird, führt lediglich zu Situationen, wie wir sie derzeit bei der ODEG vorfinden.
Zitat
Alter Köpenicker
Verkehrsunternehmen, ebenso wie Wasserwerke und Stromerzeuger sollten nicht dazu genutzt werden, Gewinne zu erzielen. Ihre Aufgabe ist es, die Versorgung der Bevölkerung zu gewährleisten; daher gehören sie meiner Meinung nach in Staatshand. Diese ganze Ausschreibungsgeschichte und die damit verbundene Feilscherei um Geld, das an anderer Stelle nicht zu knapp zum Fenster herausgeworfen wird, führt lediglich zu Situationen, wie wir sie derzeit bei der ODEG vorfinden.

Meiner Meinung ist der immer deutlicher sichtbare Fahrzeugreserven-Engpass (Kurzwenden von RE, Ausfallen von Zügen, S-Bahn-Chaos) auf das System der Ausschreibungen zurückzuführen.

Ausschreibungen haben den Sinn, dass man definierte Leistungen zum günstigsten Preis bekommen möchte. Man traut der DB seit der Bahnreform nicht mehr zu, am kostensparendsten zu sein, so dass die DB dies bei jeder Ausschreibung erneut unter Beweis stellen muss. Die Existenz von anderen EVU auf dem deutschen Schienennetz zeigt uns, dass dieser Verdacht gerechtfertigt war. Was das System der Ausschreibungen nicht berücksichtigt sind die Effekte für ein EVU, die sich ergeben, wenn es mehr als nur einzelne Strecken, gar ganze Netze betreibt. Das betrifft vor allem die Reserven in Personal und auch im Fahrzeugbestand, um die es in diesem Thread geht. DB Regio ist (wie lange noch?) groß genug, um eine gewisse Fahrzeugreserve vorzuhalten (genaue Größe z.Z. ungekärt), ohne dabei an den Kosten in die Knie zu gehen.

Da an der Bahnreform wohl nicht mehr gerüttelt wird, ist es nun Sache der Aufgabenträger, für die Fahrzeugreserven zu sorgen - aber sag mir mal, wie!

Viele Grüße,
MTB

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Bitte beachten Sie beim AS den HU zwischen Z und BSK!
Zitat
MetroTramBerlin

Meiner Meinung ist der immer deutlicher sichtbare Fahrzeugreserven-Engpass (Kurzwenden von RE, Ausfallen von Zügen, S-Bahn-Chaos) auf das System der Ausschreibungen zurückzuführen.

Nein. Die Probleme gibt es schon lange.

Vor Jahren (1999) gab es mal einen köstlichen Artikel in der Punkt 3.
"Das Babyhemdchen und die Realisten von DB Regio".

Damals war das Blatt noch nicht online, im Usenet hat mal einer den Artikel gepostet.

groups.google.com

Ach so, und zwischen der Bahnreform und den Beginn größerer Ausschreibungen in Brandenburg liegen 15 Jahre. Dazwischen lag noch die für die DB extrem lukrative Direktvergabe durch das Ministerium unter Hartmut Meyer. Das war 2002. Genau das Gegenteil von Ausschreibungen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 01.07.2011 22:59 von Global Fisch.
Zitat
MetroTramBerlin
Zitat
VvJ-Ente
Ich fahre schon seit über 15 Jahren an Pfingstwochenenden mit der Bahn Richtung Usedom/Rügen, und es wäre mir absolut neu, dass da zu Pfingsten weitere Sonderzüge eingesetzt würden.

Dieses Mal war ja SEV. Die Frage ist auch, ob du mit einem Planzug gefahren bist oder eben nicht reingekommen bist. Dann wärst du nämlich nie mit einem der operativ eingesetzem Verstärker mitgefahren.

Viele Grüße,
MTB

Ich fahre bei organisierten Radwanderungen mit, die gegen Mittag starten (12 Uhr Anklam bzw. früher 14 Uhr Stralsund) und nehme grundsätzlich den 6-Uhr-Zug und steige schon in Lichterfelde oder Teltow ein oder (wenn ich noch eine Karte ergattern kann) den IC, so dass ich am Ziel den ganzen Vormittag verfolgen kann, wie viele Züge fahren und anhand der Standzeiten so in etwa auch die Auslastung mitbekomme. Trotz alledem ist es uns schon 2x in Gesundbrunnen passiert, dass wir über 30 Minuten im Bahnhof standen, weil der Zug komplett überfüllt war und sich Leute geweigert haben, die Türen freizumachen. Die wurden dann von der Polizei entfernt. Aber auch in diesen Fällen kam nie ein Verstärker zum Einsatz. Anhand der Verspätung der beiden Folgezüge am Zielort ist eher zu vermuten, dass die zurückgelassenen Personen versuchen mussten, mit dem nächsten Zug mitzukommen, der dann natürlich auch wieder total überfüllt fuhr.

Wie schon an anderer Stelle beschrieben könnte die Bahn das Problem sogar ohne Einsatz von zusätzlichen Personenwagen lösen, in dem sie ein paar alte Gepäckwagen in Berlin bereithält, die bei großem Andrang an die Züge, die zwischen 6 und 11 Uhr von Berlin Richtung Ostsee fahren, angehängt werden und abends an die, die ab 15 Uhr von Stralsund zurückfahren. Selbst wenn mit den Gepäckwagen nicht die normale Höchstgeschwindigkeit von 160 gefahren werden darf, wären die Züge immer noch schneller an der Ostsee als jetzt, wo an jedem Halt hinter Südkreuz gedrängelt und diskutiert wird, erst beim Einsteigen und ab Chorin beim Aussteigen...

Dieses Jahr sind wir erstmals seit 1998 nicht mit der Bahn gefahren, eben wegen der unterbrochenen Strecke zwischen Gesundbrunnen und Bernau. Wir wollten weder miterleben, wie es in Bernau aussieht, wenn eine komplette RE-Besatzung versucht, in die alle 20 Minuten fahrende S2 zu stürmen, noch das Abenteuer über Neustrelitz versuchen, wo man schon an normalen Ausflugstagen mit chronischer Überfüllung zu kämpfen hat.
Zum Fahrzeugbestand:
Zur Zeit kommen auf dem RE10 Leipzig - Cottbus regelmäßig Leihloks der MEG zum Einsatz, weil nicht genügend einsatzbereite 182 zur Verfügung stehen.
Einige 182 sind beim Umbau, andere haben nach durchgeführten Umbau noch keine Zulassung...


Wegen des 646-Unfalls in Berlin wurde die Strecke nach Forst wochenlang im SEV gefahren, da man den 628 auf der RB12 brauchte.
Für Verkehre wie RB13 nach Berlin Hbf (und aktuell RE10) müssen Leih-143 angeschafft werden.
Auf dem RE18 wurde sogar ein Silberling gesichtet.


Zum Thema Zusatzzüge:
Am Wochenende könnten beim RE3 die Fahrzeuge der HVZ-Verstärker Richtung Eberswalde und Elsterwerda anderweitig genutzt werden. Wird hauptsächlich unter der Woche gewartet können weitere Fahrzeuge am Wochenende genutzt werden.

Da die DB sich grundsätzlich weigert gebrauchte Fahrzeuge an Mitbewerber zu verkaufen und sogar ein Fall bekannt wurde bei dem Fahrzeuge anderer Bahnen nur zum Zweck der Verschrottung zu überhöhten Preisen aufgekauft wurden, kann so keiner günstige Reserven aufbauen.


Thema Baustelle Bernau:
Mir ist bislang kein Grund bekannt, der für diesen Bautermin während der Hauptsaison sprechen würde. In der Nebensaison hätte man das Problem in diesem Ausmaß gar nicht bekommen können...
Zitat
VvJ-Ente
Trotz alledem ist es uns schon 2x in Gesundbrunnen passiert, dass wir über 30 Minuten im Bahnhof standen, weil der Zug komplett überfüllt war und sich Leute geweigert haben, die Türen freizumachen. Die wurden dann von der Polizei entfernt. Aber auch in diesen Fällen kam nie ein Verstärker zum Einsatz. Anhand der Verspätung der beiden Folgezüge am Zielort ist eher zu vermuten, dass die zurückgelassenen Personen versuchen mussten, mit dem nächsten Zug mitzukommen, der dann natürlich auch wieder total überfüllt fuhr.

Solche Szenarien kenne ich zur genüge. Daher fahre ich auch immer extra bis nach Lichterfelde, um wenigstens einen dieser Notsitze auf den Treppenabsätzen zu ergattern. Oft dauert es dann schon in Südkreuz um die zehn Minuten, bis der Fahrgastwechsel endlich beendet ist. Wer erst im weiteren Fahrtverlauf in den Zug zu kommen glaubt, hat Pech gehabt. Zumal am Hauptbahnhof eine gleichgroße Menschenmasse wartet, wie sie sich bereits im Zug befindet. In Gesundbrunnen nimmt dann das Desaster seinen Lauf, da hier auffällig viele Fahrräder einsteigen wollen, oft noch in Verbindung mit diesen Kutschen, in denen Kinder transportiert werden. Sollten also tatsächlich zusätzliche Züge eingesetzt werden, würde man diese doch spätestens hier kommunizieren.
Zitat
VvJ-Ente
Wie schon an anderer Stelle beschrieben könnte die Bahn das Problem sogar ohne Einsatz von zusätzlichen Personenwagen lösen, in dem sie ein paar alte Gepäckwagen in Berlin bereithält, die bei großem Andrang an die Züge, die zwischen 6 und 11 Uhr von Berlin Richtung Ostsee fahren, angehängt werden und abends an die, die ab 15 Uhr von Stralsund zurückfahren.

Das braucht dann doch aber auf jeden Fall zusätzliches Personal. Irgendwer muss die Räder ja in den Wagen heben und sie dort so anordnen, dass sie auch wieder am Ausstiegsort den entsprechenden Besitzern ausgehändigt werden können. Man könnte natürlich zwei solcher Wagen nur für je ein einziges Ziel bereitstellen, an dem besonders viele Radfahrer beobachtet werden. Aber das würde dennoch lange dauern und Personal binden. Ich hab's noch nie beobachtet: Wie funktioniert denn das auf diesen Rad-Ausflugs-Bussen? Da müsste doch so ein Rad-Halt auch den Fahrplan in Bedrängnis bringen, oder?

Zusätzliche normale Wagen, kombiniert mit einer gewissen Lenkung der Fahrgäste, das wäre meine Lösung. Wenn der Zug an manchen Bahnhöfen nicht komplett an die Kante einiger Stationen passt muss man eben dafür sorgen, dass die Menschen zielgerichteter einsteigen. Und es müsste im Interesse jedes Fahrgastes, statt im vollkommen überfüllten Zug planlos irgendwo stehen zu müssen sich den Vorgaben anzupassen und eben in einem bestimmten Teil des Zuges einzusteigen (da gibt's ja Freigeiste, für die sowas nie in Frage käme)...

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RE3 ist und bleibt einProblem. Wie neulich gelesen habe, will die DB, das man nach Eberswalde besonders den Schwedter Takt benutzen solle, weil er leerer ist. warum fährt man nicht gleich den Stralsunder Ast mit 5 Wagen ?? warum setzt man den RB66 im Berufsverkehr so ungünstig ein ( zeitmäßig ) und warum fahren dort so wenige Leute ?? Kann man nicht endlich und schnellstmöglich diese Strecke nach Stettin elektrifizieren, dass man ggf. den 2.Ast RE3 dahin führt und Stettin nach Berlin verbindet ?? Schwedt<=>Angermünde wäre durch umsteigen dann ein zuBrot und man könnte ggf noch zusätzliche Züge einsetzen. RE3 ist momentan keine Lösung nordöstlich von Berlin. Vielleicht kommen die Herrschaften ja auf eine andere Idee, man könnte ja RE9 ja ab Hauptbahnhof verlängern ????
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