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S-Bahn: Zentraler Stellwerksausfall am 15.12.2011
geschrieben von Logital 
[www.youtube.com]

Das war ja auch nicht schlecht ;)
Stellwerksausfall... naja:
Aber kein Stromausfall für die Bahnen an sich, oder? Hätte man nicht auf Befehl, ggf. mit wenigen Stundenkilometern in den meisten Fällen bis zum nächsten S-Bahnhof fahren können? Wäre das technisch möglich gewesen?

Außerdem noch eine Anmerkung zu den Auswirkungen, die bis morgen anhalten sollen: Während Herr Ahlert vorhin in der Abendschau etwas von Disposition, Werkstätten usw. erzählte, konnte die BVG mal eben ihren Berufsverkehr früher beginnen lassen - ohne das alles durcheinander gerät und das Personal vollkommen verwirrt/überarbeitet/sonstewas ist. Klar: Die Personallage ist und bleibt u.a. wegen der vielen Krankmeldungen angespannt: Aber warum können die S-Bahner nicht ein oder zwei Überstunden leisten, um die ein oder andere S-Bahn "an die richtige Stelle" im Netz oder in der Werkstatt zu fahren?
Zitat
Stichbahn
Hätte man nicht auf Befehl, ggf. mit wenigen Stundenkilometern in den meisten Fällen bis zum nächsten S-Bahnhof fahren können? Wäre das technisch möglich gewesen?

Wäre mit Sicherheit möglich gewesen, wenn der Bündelfunk funktioniert hätte. Das Fahren auf Befehl oder per Ersatzsignal einmal durch die komplette Stadt hätte sich aber ordentlich gezogen ;-)

Viele Grüße
Florian Schulz

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.
Zitat
Stichbahn
Stellwerksausfall... naja:
Aber kein Stromausfall für die Bahnen an sich, oder? Hätte man nicht auf Befehl, ggf. mit wenigen Stundenkilometern in den meisten Fällen bis zum nächsten S-Bahnhof fahren können? Wäre das technisch möglich gewesen?

Ich habe heute einige grüne Signale gesehen. Ich habe aber auch sehr viele stehende Züge gesehen, wobei kein einziger beleuchtet war (abgesehen von Spitzen- und Schlusslicht).

Eine Bekannte hat berichtet, sie sei kurz vor Neukölln Richtung Westen ca. 2 Std. im Zug gefangen gewesen, da der Tf das Räumen des Zuges ohne Funkkontakt zur Zentrale nicht für sicher befunden hat. Die Stromschiene und Stromabnehmer könnten ja jeden Moment wieder unter Spannung stehen. An sich hat er aber die Fahrgäste so gut es geht informiert und auch geholfen, wo er konnte. Die Bekannte berichtete auch von einer temporären Toilette im Führerstand unter Zuhilfenahme eines Plastikbechers (ich kommentiere das jetzt nicht). Letztlich wurde der Zug dann vom Tf zurück nach Köllnische Heide gefahren, was stark auf eine schnelle Problemlösung mit der Fahrspannung hindeutet. Ich kann mir schon vorstellen, dass bei einer ausgefallenen zentralen Überwachung aller LST-Elemente im ESTW und gleichzeitigem Ausfall der Kommunikation mit dem Personal vor Ort – Aufsichten und Tf – die Suppe erst zum Überkochen brachte. Wäre nur eins von beidem ausgefallen, wäre alles nicht so dramatisch. Stromausfall erlebt man ja alle paar Jahre bei der Straßenbahn, Chaos gabs da nie.

Viele Grüße
MTB

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Bitte beachten Sie beim AS den HU zwischen Z und BSK!
Zitat
Stichbahn
[...] noch eine Anmerkung zu den Auswirkungen, die bis morgen anhalten sollen: Während Herr Ahlert vorhin in der Abendschau etwas von Disposition, Werkstätten usw. erzählte, konnte die BVG mal eben ihren Berufsverkehr früher beginnen lassen - ohne das alles durcheinander gerät und das Personal vollkommen verwirrt/überarbeitet/sonstewas ist. [...]

Die BVG wurde auch nicht vom EBA dazu verdonnert, ihre Fahrzeuge alle 5 Meter mit Ultraschallachsmessern, Besandungsanlagenheizungsfüllstandskontollen und sonstigem zu beglücken. Da kann die Straßenbahn froh sein, wenn sie nach zwei Wochen mal nen Wischlappen sieht, nen Besen vielleicht noch nach vier Tagen.
Diese Auflagen haben sich aber die S-Bahn und die DB AG selbst zuzuschreiben. Sie haben Züge gekauft, deren Qualität naja, sagen wir mal nicht die Beste ist, und bei der Wartung geschlampt, um nicht zu sagen, sie teilweise einfach nicht durchgeführt. Wie soll das EBA so etwas ignorieren, wenn es für die Sicherheit im Bahnverkehr nach EBO nunmal (mit-) verantwortlich ist?

Dennis
Ist schon interessant. Erst war es das zentrale Rechenzentrum in Mahlsdorf, wo die Redundanz gerade durch Bauarbeiten abgeschaltet war. Dann lag am Ostkreuz die redundante Leitung trotz gegenteiliger Verträge auf derselben Kabelbrücke und nun haben wir erneut einen Fall, wo das Redundanzsystem wegen Wartungsarbeiten nicht nutzbar war.

Der Ausfall des Bündelfunks hat dem Ganzen natürlich die Krone aufgesetzt. Da interessiert mich ja, wie das passieren konnte.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Mich auch. Hoffen wir, da gibt es bald Aufklärung.

Zitat
drstar
Diese Auflagen haben sich aber die S-Bahn und die DB AG selbst zuzuschreiben. [...]

Klar. Ich wollte nur darlegen, warum Züge an der falschen Stelle für die S-Bahn ein größeres Problem darstellen, als für die BVG, weil danach gefragt wurde.
Ich staune dass die BVG mal eben den Berufsverkehr ein paar Stunden vorverlegt hat. Hat man mit dieser Aussage nicht etwas zu hoch gestapelt? Die hatten doch wieder nicht mal genug Personal um den 2/2/56 Takt auf dem 167er zu korrigieren. Da qar scheinbar wieder jeder Busfahrer Einzelkämpfer.

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Hallo!

Zitat
Florian Schulz
Zitat
Stichbahn
Hätte man nicht auf Befehl [...] fahren können? [...]

Wäre mit Sicherheit möglich gewesen, wenn der Bündelfunk funktioniert hätte. Das Fahren auf Befehl oder per Ersatzsignal einmal durch die komplette Stadt hätte sich aber ordentlich gezogen ;-)

Und wie schaut es mit einem sehr langsamen "fahren auf Sicht" aus, vielleicht mit 5 km/h, bis in den nächsten Bahnhof? Aber vermutlich ist tatsächlich hier der Funkausfall der entscheidende Punkt, weshalb häufig überhaupt nichts mehr ging.


Zitat
MetroTramBerlin
Eine Bekannte hat berichtet, sie sei kurz vor Neukölln Richtung Westen ca. 2 Std. im Zug gefangen gewesen, da der Tf das Räumen des Zuges ohne Funkkontakt zur Zentrale nicht für sicher befunden hat. Die Stromschiene und Stromabnehmer könnten ja jeden Moment wieder unter Spannung stehen.

Naja, dafür gibt es ja diese netten Gerätchen, auch Kurzschließer genannt (einen sieht man im erwähnten gestrigen Abendschau-Beitrag gleich zu beginn), die eben eine solche Gefahr ausschließen.


Zitat
Jay
Ist schon interessant. Erst war es das zentrale Rechenzentrum in Mahlsdorf, wo die Redundanz gerade durch Bauarbeiten abgeschaltet war. Dann lag am Ostkreuz die redundante Leitung trotz gegenteiliger Verträge auf derselben Kabelbrücke und nun haben wir erneut einen Fall, wo das Redundanzsystem wegen Wartungsarbeiten nicht nutzbar war.

Vielleicht sollte die S-Bahn sich einmal überlegen, ob es noch weitere solche das ganze System im Falle eines Ausfalls betreffenden Punkte gibt und diese mittelfristig entzerren oder mit mehreren Backup-Stufen sichern.
Zitat
Stichbahn
Zitat
Florian Schulz
Zitat
Stichbahn
Hätte man nicht auf Befehl [...] fahren können? [...]

Wäre mit Sicherheit möglich gewesen, wenn der Bündelfunk funktioniert hätte. Das Fahren auf Befehl oder per Ersatzsignal einmal durch die komplette Stadt hätte sich aber ordentlich gezogen ;-)

Und wie schaut es mit einem sehr langsamen "fahren auf Sicht" aus, vielleicht mit 5 km/h, bis in den nächsten Bahnhof? Aber vermutlich ist tatsächlich hier der Funkausfall der entscheidende Punkt, weshalb häufig überhaupt nichts mehr ging.
Das frage ich mich auch schon die ganze Zeit... erschließt sich mir auch nicht ganz.
Als die U-Bahn den kompletten Stellwerksausfall hatte, klappte es doch auch mit dem Fahren auf mündlichen Befehl...

Ein Arbeitskollege von mir steckte in der S1 kurz vor Schöneberg fest, vielleicht ein paar hundert Meter. Man konnte den Bahnhof schon sehen, und auch, daß die gesamte Strecke bis dahin sowie der Bahnhof völlig frei waren. Strom hatte der Zug auch, der Zugführer erhielt nur keine Freigabe für das Überfahren des roten Signals.
Im Endeffekt wurde dann wohl der Zug geräumt, anstatt einfach vorzuziehen.

~ Mariosch
Zitat
Mariosch
Ein Arbeitskollege von mir steckte in der S1 kurz vor Schöneberg fest, vielleicht ein paar hundert Meter. Man konnte den Bahnhof schon sehen, und auch, daß die gesamte Strecke bis dahin sowie der Bahnhof völlig frei waren. Strom hatte der Zug auch, der Zugführer erhielt nur keine Freigabe für das Überfahren des roten Signals.
Im Endeffekt wurde dann wohl der Zug geräumt, anstatt einfach vorzuziehen.

~ Mariosch

Ich war auch in dem Zug (jedenfalls wenn es der war, der von Süden kam). Warum der Fahrer in so einem Fall nicht weiterfahren darf, ist mir unklar. Zumal es in Schöneberg sogar eine Bahnsteigaufsicht gibt, was auch immer die für Aufgaben hat.

Dein Kollege war wohl im ersten Wagen. Dort hatte man mit der Räumung begonnen, die dann abgebrochen wurde, nachdem der Fahrer nach knapp 90 Minuten die Genehmigung bekam, zum Bahnsteig vorzuziehen.

Der Fahrer war ansonsten vorbildlich. Immer wieder Ansagen (auch, dass er nichts weiß), er ging auch später durch die Wagen, um zu sehen, ob es Problemfälle gibt.
Wenn ein S-Bahnzug geräumt wird, muß nicht erst die Stromschien ausgeschaltet werden? Und muß dann nicht erst ganz ganz ganz vorsichtig sichergstellt werden, daß alle Ausgestiegene die Gleise verlassen haben, bevor der Strom wieder eingeschaltet werden darf?
Zitat
Global Fisch
Ich war auch in dem Zug (jedenfalls wenn es der war, der von Süden kam). Warum der Fahrer in so einem Fall nicht weiterfahren darf, ist mir unklar. Zumal es in Schöneberg sogar eine Bahnsteigaufsicht gibt, was auch immer die für Aufgaben hat.

Dein Kollege war wohl im ersten Wagen. Dort hatte man mit der Räumung begonnen, die dann abgebrochen wurde, nachdem der Fahrer nach knapp 90 Minuten die Genehmigung bekam, zum Bahnsteig vorzuziehen.
Ja, das müßte der Zug gewesen sein. Mein Kollege erzählte noch, sie seien dann über die benachbarten Gleise (Güter-/Fernbahn, die ist ja wohl wegen Bauarbeiten gesperrt) zum Bahnhof vorgelaufen, dort wollte die Aufsicht sie aber nicht über die Gleise auf den Bahnsteig lassen. Glücklicherweise gab es wohl in der Nähe ein Tor, welches zum Sachsendamm runterführte...

~ Mariosch
Zitat
Ruhlebener
Wenn ein S-Bahnzug geräumt wird, muß nicht erst die Stromschien ausgeschaltet werden? Und muß dann nicht erst ganz ganz ganz vorsichtig sichergstellt werden, daß alle Ausgestiegene die Gleise verlassen haben, bevor der Strom wieder eingeschaltet werden darf?
Müßte eigentlich schon.
Wobei das auf freier Strecke vermutlich nicht ganz so kritisch sein dürfte wie im Tunnel, da man ja auch neben den Gleisen auf der Stromschinenen-abgewandten Seite laufen kann. Problematisch bleiben die Stromabnehmer, die sind aber - zumindest bei der 481 - nicht in den Türbereichen angebracht und stellen von daher keine ganz so große Gefahr wie bei der U-Bahn dar, dort sind sie ja fast immer unterhalb einer Tür angeordnet...

Ich denke auch mal, daß der Strom vorher abgeschaltet worden ist. Das die ausgestiegenen Fahrgäste den Gleisbereich verlassen haben ist auf freier Strecke ja auch nicht so wirklich schwer einzusehen...

~ Mariosch
Zitat
Ruhlebener
Wenn ein S-Bahnzug geräumt wird, muß nicht erst die Stromschien ausgeschaltet werden? Und muß dann nicht erst ganz ganz ganz vorsichtig sichergstellt werden, daß alle Ausgestiegene die Gleise verlassen haben, bevor der Strom wieder eingeschaltet werden darf?

Ja sicher.

@Mariosch: U-Bahn und S-Bahn sind Apfel und Birne. Für beide gelten völlig unterschiedliche Regelwerke und das wirkt sich insbesondere in der Leit- und Sicherungstechnik aus.

Das Problem gestern war ja, dass zusätzlich der Bündelfunk ausgefallen ist. Bei der U-Bahn stand der Funk zur Verfügung.

Im Bahnhof Schöneberg (Vorortbahn) gibts es auf beiden Seiten vor dem Bahnsteig Weichen. Um den Zug auf Befehl in den Bahnhof einfahren zu lassen, muss ersteinmal sichergestellt sein, dass die Weiche nicht mehr stellbar ist. Da kann der Tf noch so sehr sehen, dass das Gleis und der Bahnsteig vor ihm frei ist. Das Regelwerk ist da ganz eindeutig und wer vor einem Signal mit weiß-rot-weißem Mastschild steht, der hat in dem Fall ne ziemliche A-Karte. Ich vermute mal, dass in dem Fall dann irgendwie per Handy Kontakt aufgenommen wurde (oder der Funk dann wieder ging) und der zuständige Fahrdienstleiter seine Weichen selbst kontrollieren konnte, oder das manuelle Festlegen angewiesen hat, um den Zug dann anschließend per Befehl in den Bahnhof zu holen.

Das Ganze ist also deutlich komplizierter, als man sich das vorstellt. Ohne den Funkausfall wäre das Ganze sicher ähnlich chaotisch gewesen, aber die Züge hätten nach und nach abgefertigt werden können, sodass die Züge wohl nach etwa 30 Minuten alle irgendwo an einem Bahnsteig gestanden hätten.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 16.12.2011 11:44 von Jay.
Zitat
Jay
U-Bahn und S-Bahn sind Apfel und Birne.
Also zwei Dinge, die sich wunderbar vergleichen lassen. Apfel und Birne sind beides heimische Kernobstsorten, vermehren sich auf die gleiche Weise, sind beides gesunde Nahrungsmittel, wachsen beide am Baum. Die Birne gedeiht in weiter verbreiteten Gebieten als der Apfel. Unterschiede ergeben sich dann nur noch durch Aussehen und Geschmack.

Genauso wie bei S- und U-Bahn...

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Sie befinden sich HIER.
Ja wo er Recht hat .. XD .. dem is ja nu Nix hinzuzufügen. :-)
Zitat
DonChaos
Zitat
Stichbahn
[...] noch eine Anmerkung zu den Auswirkungen, die bis morgen anhalten sollen: Während Herr Ahlert vorhin in der Abendschau etwas von Disposition, Werkstätten usw. erzählte, konnte die BVG mal eben ihren Berufsverkehr früher beginnen lassen - ohne das alles durcheinander gerät und das Personal vollkommen verwirrt/überarbeitet/sonstewas ist. [...]

... Da kann die Straßenbahn froh sein, wenn sie nach zwei Wochen mal nen Wischlappen sieht, nen Besen vielleicht noch nach vier Tagen.

Gefegt werden Linienzüge jeden Tag, mache Linien sogar zusätlich an den Endstellen tagsüber,
bzw auf Nachtlinie.
gewischt nach Bedarf, jedoch maximal 2x im Monat -

bitte nicht vergessen es sind die Fahr"gäste" die die Bahnen einsauen-
wie mancher E-Wagen oder Schülerzug nach manchmal nur 2 Runden reinkommt,
oder einige Späteinrücker, man kann nur den Kopf schütteln...

Wie stand es neulich in dem Zeitungsbeitrag über die BVG( war hier im Forum verlinkt)

.. sie nennen sich Fahrgäste, doch alles Gastliche geht ihnen ab..

dem hab ich nichts hinzuzufügen...

T6JP
Zitat
Jay
Ist schon interessant. Erst war es das zentrale Rechenzentrum in Mahlsdorf, wo die Redundanz gerade durch Bauarbeiten abgeschaltet war. Dann lag am Ostkreuz die redundante Leitung trotz gegenteiliger Verträge auf derselben Kabelbrücke und nun haben wir erneut einen Fall, wo das Redundanzsystem wegen Wartungsarbeiten nicht nutzbar war.

Der Ausfall des Bündelfunks hat dem Ganzen natürlich die Krone aufgesetzt. Da interessiert mich ja, wie das passieren konnte.

Und dazu nochmal Humor unter die Gürtellinie...


[www.kojote-magazin.de]-
anschlagsziel-ungeeignet/5341/

T6JP
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