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Neues sieht ein wenig gleich aus
geschrieben von Heidekraut 
In der Hauptstadt wenigstens. Ob Südkreuz, Ostkreuz, Problem BER Drehkreuz, Empfangshalle Gesundbrunnen. Ok Empfangshalle Warschauer Straße macht den Unterschied.

Och, machen wir einfach Tempelhof wieder auf. ;-)
Moin,

da wäre ich sofort dabei. Aber nur, wenn auch wieder die Turboprop-Flieger eingesetzt werden. Ich vermisse dieses Geräusch einfach! :-)

Gruß Felix
Zitat
Heidekraut
In der Hauptstadt wenigstens. Ob Südkreuz, Ostkreuz, Problem BER Drehkreuz, Empfangshalle Gesundbrunnen.

Empfangshalle Gesundbrunnen? Das sieht nur auf dem ersten Blick wie Einheitsbrei aus. Außerdem musst du dich in Zukunft nur einmal in den Gang, der durch das Gebäude führt, stellen. Ein unverwechselbares Erlebnis! Du solltest deinen Mantel zuknöpfen und deinen Hut festhalten.

MTB

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Bitte beachten Sie beim AS den HU zwischen Z und BSK!
>Das sieht nur auf dem ersten Blick wie Einheitsbrei aus.
Na, da bin ich aber gespannt. Irgendwie alles wie von ein und demselben Architekten.

>Gang, der durch das Gebäude führt, stellen
Von welchem Gebäude sprichst Du?, das dürfte wohl auf alle diese Gebäude zutreffen.
Ich hatte dieses Thema schonmal irgendwo mitten im Ostkreuz-Thread angestoßen - Beton/Glas: *gähn*
...jede Epoche hat ihren Stil. Mietskasernen sehen auch alle gleich aus, Brademanns Ziegelbauwerke auch. Man kann das nur aushalten, weil eben nicht alle Gebäude aus derselben Zeit stammen.

Das blöde an Glas ist halt, es sieht schneller dreckig aus, kahle Betonflächen provozieren, nein, sagen wir lieber begünstigen Grafittivandalismus.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
Nemo
...jede Epoche hat ihren Stil. Mietskasernen sehen auch alle gleich aus, Brademanns Ziegelbauwerke auch. Man kann das nur aushalten, weil eben nicht alle Gebäude aus derselben Zeit stammen.

Das blöde an Glas ist halt, es sieht schneller dreckig aus, kahle Betonflächen provozieren, nein, sagen wir lieber begünstigen Grafittivandalismus.

Genau so sehe ich es auch, wenn man mal genau hinschaut, wird über all auf der Welt, nur noch alles hauptsächlich mit großen Glasfassaden gebaut.
Klar, es gibt wesentlich schönere Glasbauwerke, die nicht aussehen wie ein Glaskasten, aber ich finde es passender als ein Neubau eines Bahnhofes im Stil der Neorenaissance oder ähnlichem.
So sehe ich das nicht. Es ist nicht das Glas. Ich finde Glas sehr schön als Architektur-Element. Es ist mehr die langweilige Stahlkonstruktion. Dass Bauwerke eines Architekten sich sehr ähneln und nur dann überzeugend sind, wenn der Architekt eben ein Künstler und Könner ist, das ist klar. Da hilft eigentlich nur Wettbewerb und die Aufträge an verschiedene erstrangige Architekten vergeben. Und außerdem eine hohe Anerkennung guter Kunstschulen. An all dem hapert es leider in Deutschland, nicht nur in Berlin. Gerade im Verkehrsbau vergangener Epochen Berlins kann man jedoch deutlich sehen, dass auch ein einheitliches Konzept eines wirklichen Architekten großes hervorbringen kann. Das gilt sowohl für den U-Bahn,als auch den S-Bahnbau der 20er und30er Jahre mit seiner Industriearchitektur. Es ist keine Frage eines einzelnen Materials, ob Beton, Glas oder Ziegel, sondern eine Frage der Gestaltungskunst. Im Land des Bauhauses eigentlich ein Armutszeugnis. Und der neue Flughafen scheint mir jetzt auch nicht den Vogel abzuschießen, auch wenn alles sehr modern und scheinbar funktional ist.
Zitat
Heidekraut
>Gang, der durch das Gebäude führt, stellen
Von welchem Gebäude sprichst Du?, das dürfte wohl auf alle diese Gebäude zutreffen.

Von dem zukünftigen Empfangsgebäude in Gesundbrunnen.

Zitat
Heidekraut
>Das sieht nur auf dem ersten Blick wie Einheitsbrei aus.
Na, da bin ich aber gespannt. Irgendwie alles wie von ein und demselben Architekten.

Ist es ja auch. DB Station&Service hat nur ein Architekturbüro, im Hauptbahnhof.

Zitat
Heidekraut
So sehe ich das nicht. Es ist nicht das Glas. Ich finde Glas sehr schön als Architektur-Element. Es ist mehr die langweilige Stahlkonstruktion. Dass Bauwerke eines Architekten sich sehr ähneln und nur dann überzeugend sind, wenn der Architekt eben ein Künstler und Könner ist, das ist klar. Da hilft eigentlich nur Wettbewerb und die Aufträge an verschiedene erstrangige Architekten vergeben. Und außerdem eine hohe Anerkennung guter Kunstschulen. An all dem hapert es leider in Deutschland, nicht nur in Berlin. Gerade im Verkehrsbau vergangener Epochen Berlins kann man jedoch deutlich sehen, dass auch ein einheitliches Konzept eines wirklichen Architekten großes hervorbringen kann. Das gilt sowohl für den U-Bahn,als auch den S-Bahnbau der 20er und30er Jahre mit seiner Industriearchitektur. Es ist keine Frage eines einzelnen Materials, ob Beton, Glas oder Ziegel, sondern eine Frage der Gestaltungskunst. Im Land des Bauhauses eigentlich ein Armutszeugnis. Und der neue Flughafen scheint mir jetzt auch nicht den Vogel abzuschießen, auch wenn alles sehr modern und scheinbar funktional ist.

1) Die DB ist stolz, nicht auch noch die Entwürfe auslagern zu müssen. Die großen Vorzeigeobjekte sind alle im Hause DB entstanden.
2) Die Neue Sachlichkeit der Nazizeit wird unterschätzt. Schönes Beispiel ist die Tuschkastensiedlung in Treptow.
3) Teilweise sind aber auch EU-Richtlinien schuld am heutigen funktionalen Baustil, zum Beispiel wenn es um die Barrierefreiheit oder die Reinigung geht.

MTB

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Bitte beachten Sie beim AS den HU zwischen Z und BSK!
Zitat
MetroTramBerlin
2) Die Neue Sachlichkeit der Nazizeit wird unterschätzt. Schönes Beispiel ist die Tuschkastensiedlung in Treptow.
MTB

Das Dritte Reich richtete sich explizit gegen die Neue Sachlichkeit und konnte nie auch nur im Ansatz aus dem Schatten der Bautätigkeit von Weimarer Republik und Kaiserreich heraustreten.

Berlins Straßen sind zu eng, um sie nur dem MIV zu opfern!
Aber es gab auch im dritten Reich ausgezeichnete Architektur, die auf den Erfahrungen der Weimarer Zeit aufbauten. wäre da nicht de Größenwahn. Das Dritte Reich war ein ziemlich moderner Staat, und es gab nicht nur Parteibonzen und Schreihälse, sondern u.a. auf fähige Architekten. Die Tuschkastensiedlung ist im Übrigen um 1920 gebaut worden. Der Architekt war Bruno Taut.
Die meisten fähigen Architekten haben schnell das Land verlassen, abseits vom Größenwahn(und Hauptquartieren, Lagern etc.) wurde schlicht extrem wenig gebaut - wo siehst du "ausgezeichnete Architektur"?

Berlins Straßen sind zu eng, um sie nur dem MIV zu opfern!
Das stimmt. Aber die dagebliebenen bauten auf ihren Vorbildern und Lehrern dennoch auf. In den 30er Jahren wurde weitergeführt, was in den 20ern begonnen wurde.das betrifft Verkehrsbauten, Industriebauten und auch die von protzigem Klassizismus erfüllte Naziarchitektur,die dennoch auf den Grundlagen und Errungenschaften des Bauhauses und anderer Architekturschulen aufbauten. Der Flughafen Tempelhof z.B. auch das Rohwedderhaus ist ein solches Beispiel. Auch Albert Speer war natürlcih ein guter Architekt, wenn auch ein selbstherrlicher machtbesessener und größenwahnsinniger. Die Architektur der Nazizeit, wie vieles andere der Zeit, ist voller Widersprüche. Eine Schwarzweißmalerei führt da nicht weit. Natürlich ging der demokratische geist verloren und auch die Ästhetik wendete sich zu Klassizismus und Restauration.

Die Tuschkastensiedlung war übrigens nicht nur aus der Zeit vor und um1920, sondern auch ein sozialdemokratisches Rreformprojekt.
Zitat
Heidekraut
Das stimmt. Aber die dagebliebenen bauten auf ihren Vorbildern und Lehrern dennoch auf. In den 30er Jahren wurde weitergeführt, was in den 20ern begonnen wurde.das betrifft Verkehrsbauten, Industriebauten und auch die von protzigem Klassizismus erfüllte Naziarchitektur,die dennoch auf den Grundlagen und Errungenschaften des Bauhauses und anderer Architekturschulen aufbauten. Der Flughafen Tempelhof z.B. auch das Rohwedderhaus ist ein solches Beispiel. Auch Albert Speer war natürlcih ein guter Architekt, wenn auch ein selbstherrlicher machtbesessener und größenwahnsinniger. Die Architektur der Nazizeit, wie vieles andere der Zeit, ist voller Widersprüche. Eine Schwarzweißmalerei führt da nicht weit. Natürlich ging der demokratische geist verloren und auch die Ästhetik wendete sich zu Klassizismus und Restauration.

Die Tuschkastensiedlung war übrigens nicht nur aus der Zeit vor und um1920, sondern auch ein sozialdemokratisches Rreformprojekt.

Statt Legenden zu bilden, sollte man sich ersteinmal ein wenig mit Architektur- und Städtebaugeschichte auseinandersetzen...

1.
Die oft als "Tuschkastensiedlung" bezeichnete Gartenstadt Falkenberg ist bereits vor bzw. im ersten Welkrieg gebaut worden. Der Krieg verhinderte deren Fertigstellung, so dass der heutige Bestand nur einen kleinen Teil der ursprünglichen Planung darstellt.
Die Siedlung selbst hat mit sozialdemokratischen Wohnungsbauideen der 1920er Jahre nicht allzuviel gemein. Sie beruht eher auf englischen Gartenstadtideen und dem Gedanken eines genossenschaftlich organisierten Wohnungsbaus für kleinbürgerliche Kreise.
Mehr dau:
[www.stadtentwicklung.berlin.de]

2. Die Architektur während des Nationalsozialismus stellte in weiten Bereichen einen absoluten und gewollten Bruch mit der vorherigen Epoche dar. Von den Machthabern (Hitler war selbst Architekturfan und mischte sich persönlich in etliche Planungen ein) wurde nach rein subjektiven Kriterien eine Art Katalog aufgestellt, welche Architektur bei welcher Bauaufgabe zugelassen war. Die Architektur der "Moderne" konnte eine Nische lediglich im Bereich von Verkehrs- und Industriebauten finden. Daher erscheint uns der 1039 eröffnete S-Bahnhof Potsdamer Platz recht modern - während Wohnsiedlungen aus dieser Zeit (zum Beispiel Grazer Damm) einen stilistischen und gestalterischen Rückschritt gegenüber den Siedlungen der 1920er Jahre darstellen.
Ich empfehle dazu den passenden Wikipediaeintrag, der dieses Thema gut zusammenfasst:
[de.wikipedia.org]

Ingolf



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 10.05.2012 23:16 von Ingolf.
Zitat
Heidekraut
Das Dritte Reich war ein ziemlich moderner Staat...

Wie bitte? Da ist wohl jemand noch über 70 Jahre späte auf die Propaganda von damals reingefallen...

Das Dritte Reich war eine durch und durch archaische Dikatatur. Mit modernem Staatsverständnis hat das so ziemlich gar nichts zu tun. Der Machtapparat war so aufgebaut, dass schließlich eine einelne Person alles entscheiden konnte. Und zwar über Leben und Tor von Millonen Menschen ebenfalls wie darüber was bezüglich der Architektur "Schön" ist und was "Hässlich" (und damit verboten) ist.

Es gab ein paar wenige ausgewählte Bereiche, wo sich die damaliegn Machthaber sehr modern und technologiefreundlich gegeben haben - sei es auch Gründen der Propaganda (Autobahnbau als Symbol für die Moderne und Zeichen für die Leistungsfähigkeit des Staates) oder aus Gründen der Kriegsvorbereitung (Förderung des Automobilsektors als Grundlage zum Beispiel für morderne Waffentechnologie).
Aber ebenso willkürlich wurde festgelegt, in welchen Bereichen keinerlei Entwicklung stattfinden durfte, wie zum Beispiel im Bereich moderner Kunst und Kultur. Und wer sich diesen Dogmen nicht unterwarf, wurde gnadenlos bestraft - bis hin zum Tod. Also auch für jeden Architekten, der ein wenig seinen freien Geist und seine Kreativität ausleben wollte, grauenvolle Zeiten. Von denen, die allein aufgrund ihrer Herkunft Angst um ihre Arbeit und später ihr Leben haben mussten, gar nicht gesprochen. Mit Modernität hat das gar nichts zu tun, auch wenn man sich hier und dort eine moderne Fassade verpasst hat...

Aber langsam weichen wir von jeglichem Verkehrsbezug ab...
Ingolf
Zitat
Heidekraut
Das Dritte Reich war ein ziemlich moderner Staat,

Was war denn bitte am "Dritten Reich" modern? [de.wikipedia.org]

Die Architektur war natürlich schon anspruchsvoll. Charakteristisch gestaltet waren vor allem die Schwerbelastungskörper.

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Nicht-dynamische Signatur



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 11.05.2012 01:09 von Lehrter Bahnhof.
Es klingt komisch, aber es war der modernste Industriestaat Europas und wurde von sehr vielen Seiten beneidet. z.B. Verkehr, Infrastruktur, Nahverkehr, natürlich Rüstungsindustrie, Kommunikation und Wissenschaft. Es ist ein Fehler diesen Staat wegen seiner Menschenverachtung,seiner Brutalität und seines Größenwahnes zu unterschätzen und ihn als mittelalterlich oder rückschrittlich zu betrachten. nach dem Krieg rissen sich schließlich die Alliierten um das Know How dieses Staates. ich will allerdings nicht in den Verdacht kommen, diesen von mir gehassten Staat verherrllchen zu wollen. Aber eine einsichtige Betrachtung führt zu Fehlschlüssen und Verkennung der historischen Situation. Aber wir sind hier OT.
Zitat
Heidekraut
Es klingt komisch, aber es war der modernste Industriestaat Europas und wurde von sehr vielen Seiten beneidet. z.B. Verkehr, Infrastruktur, Nahverkehr, natürlich Rüstungsindustrie, Kommunikation und Wissenschaft. Es ist ein Fehler diesen Staat wegen seiner Menschenverachtung,seiner Brutalität und seines Größenwahnes zu unterschätzen und ihn als mittelalterlich oder rückschrittlich zu betrachten. nach dem Krieg rissen sich schließlich die Alliierten um das Know How dieses Staates. ich will allerdings nicht in den Verdacht kommen, diesen von mir gehassten Staat verherrllchen zu wollen. Aber eine einsichtige Betrachtung führt zu Fehlschlüssen und Verkennung der historischen Situation. Aber wir sind hier OT.

Auch Diktaturen schlimmster Art sind zu technologischen Höchstleistungen fähig - und dies war in der damaligen Zeit durchaus der Fall. Aber dadurch das dahinterstehende Staatsgebilde und Gesellschaftsmodell als "modern" bezeichnen verbietet sich trotzdem - denn dies war es beileibe nicht. "Modernität" als Begriff lässt sich nicht auf den Stand der technologischen Entwicklung reduzieren - vor allem nicht, wenn man ihn im Zusammnehang so einen umfassenden Begriff wie ein "Staat" anwenden möchte.

Ingolf
Zitat
Heidekraut
Es klingt komisch, aber es war der modernste Industriestaat Europas und wurde von sehr vielen Seiten beneidet. z.B. Verkehr, Infrastruktur, Nahverkehr, natürlich Rüstungsindustrie, Kommunikation und Wissenschaft.
Das hat aber alles nichts mit dem dritten Reich zu tun und fußt auf den Vorgängerstaaten des deutschen Reiches. Und wären wir nicht schon vor dem dritten Reich ein hochentwickeltes Volk gewesen, dann hätte nach dem Krieg der wirtschaftliche Aufschwung und die Demokratisierung in Westdeutschland wohl nicht so gut geklappt und erst recht hätte Ostdeutschland nicht binnen zwei Jahrzehnten sich von 40 Jahren kommunistischer Diktatur erholen können.

Das dritte Reich war doch eine komplette Bremse für die kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands. Man schaue sich Nordkorea und Südkorea zum Vergleich an. Nordkorea kommt strukturell schon recht nahe an das dritte Reich heran.
Das dritte Reich bestach v.a. durch Propaganda - mit neuesten technischen Mitteln und Parolen, die bis heute geglaubt werden, obwohl sie keiner Überprüfung standhalten.
Die Rüstungsindustrie war so chaotisch und ineffektiv, dass man "Blitzkriege" führen musste - als man dann auf Gegner mit Tiefenrüstung traf, fand sie schnell ihren Meister.

Berlins Straßen sind zu eng, um sie nur dem MIV zu opfern!
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