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Fragen-Thread IV - Historisches
geschrieben von Arnd Hellinger 
Zu 1: Glaube mich zu erinnern, daß in der NVZ die U8 nur mit 2 Wagen fuhr. Oder habe ich das mit So.-früh verwechselt.

PS: Oh man, das ist jetzt bereits über 20 Jahre her. Wo ist die Zeit geblieben...
So früh kann ich bestätigen. Auch war die U8 die Linie, auf der die letzten C-Wagen eingesetzt wurden.

Bäderbahn
In der NVZ fuhren vor der Wende So früh in der NVZ auf allen Linien 2 Wagen Züge, auch auf der U7, U8 & U9.
Das gab es aber auch noch lange nach der Wende..
Zitat

Zu 3.)
Es gab einen Verkaufsschalter im Verbindungsgang zwischen U- und S-Bahn. Dort kam man nicht ohne (Fahrtausweis-) Kontrolle vorbei. Ansonsten waren dort mehr die Intershops als die Umsteigemöglichkeit interessant.

In welchem Jahrzehnt war das ? Ich bin in den Jahren 1984/85 als 12,-13jähriger oft im Netz herumgefahren. Beim Umsteigen in Friedrichstr. gab es keine Kontrollen. Von der Linie 6 war dieser lange Gang und dann irgendwelche Treppen hoch zur S3, fertich.

Große Anstürme am Intershop (besonders der bekannteste auf dem S3-Bahnsteig) habe ich nie gesehen. Es war immer eine normale kleine Schlange.
Das war vor der Übernahme der S-Bahn durch die BVG

Bäderbahn
Zitat
T6Jagdpilot
Ein-Mann-Betrieb Züge,d.h. der Begleiter fiel weg,
weil die Wagen mit der "Totmannsknopf"-Schaltung ausgerüstet waren.
Heute würde man SiFa dazu sagen.
Zitat
drstar
Totmannknopf <> SiFa, also würde man zum Totmannknopf auch heute nicht SiFa sagen. Totmannknopf löst aus, sobald er losgelassen wird; wohingegen die SiFa in (un-?)regelmäßigen Zeitabständen zur Quittierung durch kurzes Betätigen des Knopfes auffordert und dessen Ausbleiben als Auslöser der Zwangsbremsung dient.

Beim EMB- Betrieb wurde schon damals eine SiFa eingeführt. Den Todmannsknopf hatte die Züge schon immer.

Gruß fairsein
Zitat
drstar
Totmannknopf löst aus, sobald er losgelassen wird; wohingegen die SiFa in (un-?)regelmäßigen Zeitabständen zur Quittierung durch kurzes Betätigen des Knopfes auffordert und dessen Ausbleiben als Auslöser der Zwangsbremsung dient.

Die SiFa der Altbaureihen der S-Bahn mußte dauerhaft betätigt und etwa alle 30 Sekunden losgelassen werden, wenn ich das recht in Erinnerung habe.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Zitat
micha774
Nicht zu vergessen, das es damals noch die beiden Flughäfen Tegel und Tempelhof gab,
die die U6 miteinander verband.

Nicht zu vergessen, dass es damals nur einen Bruchteil der heutigen Fluggastzahlen gab. Selbst bei der West-Berliner Besonderheit, dass das Flugzeug die einzige Möglichkeit war, ohne DDR-Passkontrolle vom "freien Westen" in den "freien Westen" zu gelangen. Ich denke die damaligen Zahlen waren unter der Gesamtheit der U-Bahnfahrgäste ein verschwindender Anteil.
Ja nicolaas, aber selbst wenn, mußtest du erstmal zum Flughafen kommen
und da war die U6 seit Beginn des TXL die beste Anfahrtmöglichkeit.

@Schweinebacke:
Sonntagfrüh bei der U6 und U9 2-Wagenzüge früher ist mir bekannt, aber auch U7?
Hast du dafür ne Bildquelle?
Nein, keine Bildquelle aber über Jahre immer erlebt wenn ich Adenauerplatz morgens nach einer Clubtour in eine der ersten fahrenden Züge Sonntagfrüh zur Heimfahrt eingestiegen bin. Hat auch immer gereicht..
Zitat
Grenko
Zitat

Zu 3.)
Es gab einen Verkaufsschalter im Verbindungsgang zwischen U- und S-Bahn. Dort kam man nicht ohne (Fahrtausweis-) Kontrolle vorbei. Ansonsten waren dort mehr die Intershops als die Umsteigemöglichkeit interessant.

In welchem Jahrzehnt war das ? Ich bin in den Jahren 1984/85 als 12,-13jähriger oft im Netz herumgefahren. Beim Umsteigen in Friedrichstr. gab es keine Kontrollen. Von der Linie 6 war dieser lange Gang und dann irgendwelche Treppen hoch zur S3, fertich.

Große Anstürme am Intershop (besonders der bekannteste auf dem S3-Bahnsteig) habe ich nie gesehen. Es war immer eine normale kleine Schlange.

In den 1960er Jahren gab es zwei Schalter im Tunnel. Wenn man auf die U-Bahn oder die S-Bahntreppe zuging waren sie jeweils rechts kurz vor der Treppe angeordnet. Hier wurden die jeweiligen Fahrscheine verkauft. Es galten jeweils die Osttarife, d.h. auch bei der U-Bahn bekam man sie für 0,20 DM und durfte damit im Westnetz fahren! Allerdings konnte man damit natürlich nicht zum Bus umsteigen! Irgendwann hat man diese Schalter geschlossen und ich meine es wurden Automaten aufgestellt.

Die Intershopverkaufsstellen wurden Ende der 1960er erheblich ausgeweitet. Vorher war z.B. dort, wo auf dem Nordsüdbahnsteig heute wieder ein Zeitungsladen ist, ein Verkaufskiosk des Postzeitungsvertriebs der DDR. Dort bekam man u.a., ggf. auf Bestellung, Transpressverlag-Eisenbahnliteratur und den "Modelleisenbahner" im Abhole-Abo! Auf spezielle Anfrage brachte mir die Verkaufskraft sogar ein BVG-Ost-Fahrplanheft mit. Hier floss natürlich nur Westgeld.

Großer Andrang bestand an den Intershopkiosken hauptsächlich vor Weihnachen und Silvester, ansonsten bestand ein stetiger Strom von Käufern, denn es war doch billiger als im Westen. Auch hatten sie manchmal spezielle Waren, die es im Westen gar nicht gab!

Der West-Berliner Zoll war berechtigt, natürlich nur im Westen, in den Zügen zu kontrollieren. War man in Ost-Berlin oder der DDR gewesen, durfte man Waren (ich glaube bis zu einer gewissen Grenze) zollfrei mitbringen. Beweisen musste man das durch entsprechende Papiere, da reichte auch ein BVB-Fahrschein, den dann pfiffige "Schmuggler" auch immer bei sich hatten! Die Scheine aus den Wagen hatten ja kein Datum aufgedruckt...

Andere "Schmuggler" tranken ihre Flaschen gleich auf dem Bahnsteig oder im Zug aus: das, was im Bauch war, konnte nicht mehr verzollt werden!

Wenn den Grenzorganen das Treiben der Saufbrüder zu viel wurde, entledigte man sich ihrer sehr schnell: es kam eine der Dreifach-Streifen, nahm den Delinquenten, bugsierte ihn in den nächsten Zug, hielt die Tür bis zur Abfahrt zu und anschließend herrschte wieder Ruhe.

Noch etwas gab es zu DR-Zeiten auf dem Nordsüd-Bahnsteig: eine Arbeiterversorgung zu günstigen Preisen! Sie befand sich auf der Südseite des heute noch bestehenden Aufsichtsgebäudes und brachte gegen Bestellung den Lokführern Essen (z.B. Bockwurst) und Trinken (z.B. Kaffee) an den Zug. Soweit ich weiß erfolgte die Bezahlung in der jeweiligen Heimatwährung, d.h. Lokführer aus Ost-Berlin und Potsdam zahlten in Ost-, die West-Berliner in Westgeld. Das Personal dieser Stelle war DR-Personal aus Ost-Berlin.

Ja, Friedrichstr. war schon immer ein Erlebnisbahnhof...

Beste Grüße
Harald Tschirner
Zitat
Joe
Zu 1: Glaube mich zu erinnern, daß in der NVZ die U8 nur mit 2 Wagen fuhr. Oder habe ich das mit So.-früh verwechselt.

PS: Oh man, das ist jetzt bereits über 20 Jahre her. Wo ist die Zeit geblieben...

Und offensichtlich ist bei einigen im Hause BVG die Zeit stehengeblieben...
So fabulierte beim U-Bahn Fahrgastsprechtag im letzten September der U-Bahn-Chef Kaiser als Antwort auf eine Frage nach aktuell gnadenlos überfüllten Bahnen auf der U8 im Spät- und Nachtverkehr, was das denn für (schöne) Zeiten waren, als die U8 wegen geringer Nachfrage mit Zwei-Wagen-Zügen durch die Gegend über lange Strecken ohne Halt gondelte. Und das obwohl er das - wie er selbst betonte - aus persönlicher Anschauung gar nicht kennen konnte.

Und dann tat er arg überrascht, dass die U8 einen Nachfrageschub nach dem anderen erlebt und die Fahrgastzahlen hier weiterhin kräftig am Wachsen sind, zur Zeit insbesondere in den "Schwachlastzeiten", die in Berlin auf etlichen innerstädtischen Linien ohnehin alles andere als Zeiten schwacher Nachfrage sind.

Ich erinnere nur an dieses U8-Überfüllungs-Bild von vor einigen Wochen zwischen Hermannplatz und Schönleinstraße an einen Sonntagmorgen gegen 2:00 Uhr:
[www.flickr.com]

Ingolf
Zitat
Ingolf
Ich erinnere nur an dieses U8-Überfüllungs-Bild von vor einigen Wochen zwischen Hermannplatz und Schönleinstraße an einen Sonntagmorgen gegen 2:00 Uhr: [www.flickr.com]

Hallo Ingolf, hallo zusammen,

das kommt mir aus eigener Anschauung bekannt vor. Danke für den Link!

Viele Grüße
Manuel



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 01.02.2013 00:20 von manuelberlin.
Zitat
manuelberlin
das kommt mir aus eigener Anschauung bekannt vor. Danke für den Link!

Eigentlich ein Beweis, dass die M10 (u.M13?) endlich mal zum Hermannplatz velängert werden sollten.

Ausser Protzen werden Senat <rot-schwarz> und BVG <gelb:-)>(und BTW auch das Bezirksamt Fr.-Kr. <Grün>) trotzdem nichts machen/planen/bauen.

IsarSteve
Zitat
T6Jagdpilot
Zitat
DonChaos
Was sind EMB-Züge?

Ein-Mann-Betrieb Züge,d.h. der Begleiter fiel weg, weil die Wagen mit der "Totmannsknopf"-Schaltung ausgerüstet waren.
Heute würde man SiFa dazu sagen.

Meines Wissens umfasste der Umbau für EMB aber mindestens noch die Ausstattung mit Abfertigungsfunk sowie irgendwelcher Überwachungstechnik für geführte Viertel.

Viele Grüße
Arnd
Berliner Verkehrsplan 1922

Weider etwas von meiner Sammlung.. Plan von 1922 mit geplanten U-Bahn Linien [www.flickr.com]

Christianastr (Osloer Straße) > Münchner Straße (Flughafenstraße). Heute U8
Niederschöhausen > Nordring. Heute U2
Alexanderplatz > Friedrichsfelde. Heute U5
Kreuzberg > Alt-Tempelhof Heute U6
Mierendorffplatz > Neukölln über Turmstraße, Platz der Republik, Anhalter Bahnhof, Hallesches Tor, Neukölln. Heute M27,M41,U6,U7
Mierendorffplatz > Stettiner Bahnhof. Heute M27, 245
Potsdamer Platz > Lichterfelde West /Unter den Eichen. Heute M48
Thielplatz > Wannsee. Heute Verl. U3
Uhlandstraße > Halensee. Heute M19, M29
Stadion > Spandau. Heute 131
Wilhelmplatz (Richard-Wagner-Platz) > Siemenstadt. Heute U7

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Das Fehlen einer U-Bahn Verbindung Warschauer Brücke/Straße zur Frankfurter Allee.

IsarSteve



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 10.03.2013 11:05 von IsarSteve.
Zitat
Schweinebacke
Nein, keine Bildquelle aber über Jahre immer erlebt wenn ich Adenauerplatz morgens nach einer Clubtour in eine der ersten fahrenden Züge Sonntagfrüh zur Heimfahrt eingestiegen bin. Hat auch immer gereicht..

In welche Clubs bist du damals so gegangen? Aus Kreuzberg bis Adenauerplatz und nach Hause oder Diskos am Ku'damm?

Zitat
Demaxberg
Ich weiß,das vom Umsteigen rege gebrauch gemacht wird.
Im Umsteigebereich gab es mehrere INTERSHOPS.
Und die Wessi`s haben rege eingekauft,weil es dort Produkte gab,die billiger waren,als einige Discounter in Westberlin.
Und so hatte die DDR eine weitere Einnahmeguelle.

Nana,
1. Heißt es West-Berlin
2. Waren die West-Berliner keine Wessis.

______________________

Nicht-dynamische Signatur



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 10.03.2013 00:11 von Lehrter Bahnhof.
Lehrter Hauptbahnhof hab ich bis heute auch noch nicht gehört oder gelesen. Na der Lehrter Bf diente Fern- und Vorortverkehr, der Lehrter Stadtbahnhof dem Verkehr auf der Stadtbahn und später der S-Bahn...Ende der 80er aufwendig saniert und aufgrund des Mehdorn-Tempels kurz danach wieder abgerissen worden.
Zitat
IsarSteve
Berliner Verkehrsplan 1922.. Plan von 1922 mit geplanten U-Bahn Linien [www.flickr.com]
Lehrter Bahnhof geteilt als Lehrter Stadtbahnhof & Lehrter 'Hauptbahnhof'.
Zitat
Reichsbahn
Lehrter Hauptbahnhof hab ich bis heute auch noch nicht gehört oder gelesen.

Ich auch nicht. Witzig finde ich trotzdem.

IsarSteve
gab da viele skurille Bezeichnungen.....

manchmal ist es noch gut wenn man alte Namen kennt, meine Oma sagte immer noch "Stettiner Bahnhof" (gut sie kam aus der Region hinter Stettin, aus Pommern)

aber ich hab mich an die heutige Bezeichnung für Yorckstr an der Wannseebahn nicht gewöhnt, ich sage auch noch oft Großgörschenstraße......

allerdings hab ich mich an den Mexikoplatz als neue Bezeichnung schnell gewöhnt
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