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Umsteigesituation SEV -> Tram Allee der Kosmonauten
geschrieben von FlexiFan 
Guten Abend,

Heute möchte ich euch eine Geschichte erzählen:
Vor gar nicht allzu langer Zeit gab es mal ein längere Sperrung der Strassenbahnlinien M17, 27, und 37 zwischen S Karlshorst und Allee der Kosmonauten/Rhinstr.
Wenn man aus Richtung Karlshorst kommend den Ersazverkehr nutzte, hatte man an der A.d K./Rhinstr. bequeme 2-4 Minuten Umsteigezeit zur Strassenbahn Richtung Hohenschönhausen. Eigentlich müsste das (planmässiger Verkehr vorrausgesetzt) recht locker schaffbar sein, wenn man bedenkt, dass Bus- und Tramhaltestelle gerade mal 10m ausseinander liegen.
DENKSTE! Wir sind hier immernoch in Berlin. Und daher gibt es auch eine unglaublich grenzdebile Ampelschaltung an dieser Kreuzung:
Wer von der Rhinstr. südlicher Richtung (Karlshorst) hier in Richtung Innenstadt abbiegen möchte, darf sich mit der Linksabiegerampel anfreunden.
Dazu hat man meist genug Zeit, denn die Rotphase dauer teilweise bis zu 6 Minuten!!!
Das ist vielleicht sogar dadurch zu rechtfertigen, dass hier nur sehr selten jemand abbiegt. Jedoch tat der SEV dies während der Bauzeit regelmässig. Und somit hatten die Fahrgäste stets das Vergnügen, ihrer Strassenbahn beim Abfahren zuzusehen. Am Tage ist dies ja noch weniger dramatisch, abends hat man nun die Ehre 20 minuten in dieser reizlosen Haltestelle (wohlgemerkt ohne Sitzgelegenheut oder gar Überdachung) zu warten.

Ob beim nächtlichen 30-Minutentakt damals wenigstens auf den Anschluss gewartet hat, weis ich nicht.

Nun Gut.

Seid einigen Minuten gibt es nun erneut so eine Stiuation. Ein normaler Verkehrsbetrieb würde aus Fehlern lernen und die Haltestellensituation, den Fahrplan oder die Ampelphasen ändern (lassen). Da es in Berlin jedoch keinen normalen Verkehrsbetrieb gibt, hat man sich éines anderen Trickes bedient: Man hat einfach bei der Fahrinfo die Umsteigezeit während der Bauzeit verlängert. Daher dauert heute Nacht auch eine Fahrt von Kleingartenanlage Bielefeld nach Meeraner Str. schlappe 36 Minuten. (Bei 3 Minuten in einer normalen Nacht)

Wie dreist ist das denn bitte? Das ist sooo traurig...

Es schäme sich Berlin

FlexiFan
Der Anschluss M17/27/37 aus südlicher Richtung auf die M8 Richtung Osten geht auch regelmäßig schief, weil die Fußgängerampel eine gemütlich lange Rotphase hat. Diese Kreuzung ist die mit der schlechtesten mir bekannten Ampelschaltung. Dass sich dort irgendwann was ändert glaub ich nicht wirklich.
Schon mal die Kreuzung Landsberger Allee/ Blumberger Damm zum umsteigen Bus -> Straßenbahn genutzt?
Auch die Fußgängerampeln an der Ecke Landsberger/ Petersburger sind schlecht geschaltet.
Der Begriff "GRENZDEBILE AMPELSCHALTUNG" gefällt mir.
Berlin hat reichlich davon.
Die Ampel zeigt für die Autofahrer grün obwohl absolut kein Auto in sichtweite ist.
Das lausigste Beispiel geht für mich los am U Bhf.Warschauer Str. zur Haltestelle M10 und zieht sich hin bis zur Kopernikusstr.
Über diese TOTEN PHASEN ärgere ich mich laufend.
Diese Schaltungen müßten alle mal überprüft und neu geschaltet werden.
Ach so:Da war ja noch die Sache mit der Finanzierung!
Ich werde das Gefühl nicht los, das die Anlagen so installiert sind, das man immer bei sein Verkehrsmittel die Schlußlichter sieht.
Sollen die Ampeln so geschaltet werden, daß alle Straßen auf ROT gehen sobald ein ÖPNV Verkehrsmittel an der Haltestelle steht und alle Fußgängerampeln auf GRÜN?
Anschließend natürlich nur die Vorrangschaltung für das ÖPNV Fahrzeug, gell?

Gruß
Markus

*** Berlins Straßen sind zu wichtig um sie dem ÖPNV allein zu überlassen ***
Erstmal wäre es ein großer Schritt in Berlin, dafür zu sorgen, dass die Rotphasen an allen Ampeln höchstens 120 Sekunden (gemäß der Richtlinie für Lichtsignalanlagen) lang sind. Da gibt es leider viele Ausnahmen. Und noch besser wären natürlich 90 oder 60 Sekunden. Und schon müsste man z. B. am Bahnhof Friedrichshagen 20 Minuten weniger auf die Straßenbahn warten. Aktuell sind es 4 Minuten Umsteigezeit, verringert durch über 2 Minuten Rot an der Ampel und die von Buchner abermals festgestellte schlechte "Minutenpünktlichkeit" der S3.
Zitat
Pedalritter
Sollen die Ampeln so geschaltet werden, daß alle Straßen auf ROT gehen sobald ein ÖPNV Verkehrsmittel an der Haltestelle steht und alle Fußgängerampeln auf GRÜN?

Wenn die Fußgängerampeln erst grün werden, wenn das Fahrzeug an der Haltestelle steht, verlängert das den Fahrgastwechsel und mach damit die einzige in Berlin größtenteils funktionierende Vorrangschaltung kaputt: Die Zeitinsel an Haltestellen.
Dann verlässt das Fahrzeug die Haltestelle und parallele Verkehrsströme haben selbstverständlich auch Grün. Da das der Verkehrslenkung Berlin irgendwie zu abgefahren ist, darf außer der Straßenbahn meistens keiner fahren, nicht mal entgegen kommende Straßenbahnen.
Alternativ kann man auch allen Fußgängerrelationen (kreuz, quer, diagonal) Grün geben, um das Verlassen der Haltestellen zu ermöglichen. Auch das hat die Verkehrslenkung Berlin nicht drauf, sie bevorzugt eher den Fahrgaststau wie auf einer Hühnerstange (Frankfurter Allee, Pankow, Adlershof).
Denn es könnte ja sein, dass ein trocken, warm und gepolstert alleine in seinem über 4 Meter langen Blechkäfig sitzender Autofahrer dadurch ein paar Sekunden seiner wertvollen Zeit verliert. Dem ÖPNV-Benutzer, der durch den Fußweg von und zur Haltestelle, Warte- und Umsteigezeiten sowie nachteilige Ampelschaltungen sowieso ein Vielfaches von Zeit braucht und deutlich weniger komfortabler, aber platzsparender, umweltbewusster und sozialer unterwegs ist, kann man ja getrost noch mehr Zeit wegnehmen.
Zitat
Periculator
Erstmal wäre es ein großer Schritt in Berlin, dafür zu sorgen, dass die Rotphasen an allen Ampeln höchstens 120 Sekunden (gemäß der Richtlinie für Lichtsignalanlagen) lang sind. Da gibt es leider viele Ausnahmen. Und noch besser wären natürlich 90 oder 60 Sekunden. Und schon müsste man z. B. am Bahnhof Friedrichshagen 20 Minuten weniger auf die Straßenbahn warten. Aktuell sind es 4 Minuten Umsteigezeit, verringert durch über 2 Minuten Rot an der Ampel und die von Buchner abermals festgestellte schlechte "Minutenpünktlichkeit" der S3.

Die Umlaufzeiten sind in der Regel bei den 60-90 Sekunden, wobei mir auch schon aufgefallen ist, dass teilweise auf Phasen verzichtet wird und diese nur alle 2-3 Umläufe eingeschoben werden.

Einen anderen Punkt hast du noch vergessen: Einhaltung der Mindestgrünzeit von 5 Sekunden. Denn nichtmal das bekommt man in Berlin gebacken. Der absolute Hammer ist/war eine Bau-Fußgängerampel am Kotti über eine einspurige Ausfahrt. Grünzeit 1-2 Sekunden!

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Zitat
Periculator
Erstmal wäre es ein großer Schritt in Berlin, dafür zu sorgen, dass die Rotphasen an allen Ampeln höchstens 120 Sekunden (gemäß der Richtlinie für Lichtsignalanlagen) lang sind. Da gibt es leider viele Ausnahmen. Und noch besser wären natürlich 90 oder 60 Sekunden. Und schon müsste man z. B. am Bahnhof Friedrichshagen 20 Minuten weniger auf die Straßenbahn warten. Aktuell sind es 4 Minuten Umsteigezeit, verringert durch über 2 Minuten Rot an der Ampel und die von Buchner abermals festgestellte schlechte "Minutenpünktlichkeit" der S3.

Die Ausnahmen gibt es nicht um die Fußgänger zu ärgern, sondern allen(!) Verkehrsteilnehmern gerecht zu werden.



Zitat
Periculator
Wenn die Fußgängerampeln erst grün werden, wenn das Fahrzeug an der Haltestelle steht, verlängert das den Fahrgastwechsel und mach damit die einzige in Berlin größtenteils funktionierende Vorrangschaltung kaputt: Die Zeitinsel an Haltestellen.
Dann verlässt das Fahrzeug die Haltestelle und parallele Verkehrsströme haben selbstverständlich auch Grün. Da das der Verkehrslenkung Berlin irgendwie zu abgefahren ist, darf außer der Straßenbahn meistens keiner fahren, nicht mal entgegen kommende Straßenbahnen.

Das ist wohl eher die Ausnahme, denn ich sehe genug Ampelanlagen, wo Tram aus beiden Richtungen sich begegnen und paralle der IV rollen und laufen kann.


Zitat
Periculator
Alternativ kann man auch allen Fußgängerrelationen (kreuz, quer, diagonal) Grün geben, um das Verlassen der Haltestellen zu ermöglichen. Auch das hat die Verkehrslenkung Berlin nicht drauf, sie bevorzugt eher den Fahrgaststau wie auf einer Hühnerstange (Frankfurter Allee, Pankow, Adlershof).

Die Verkehrslenkung soll die Bedürfnisse aller Verkehrsteilnehmer regeln und nicht eine Gruppe bevorzugen und alle anderen ausbremsen.
Es kann nicht im Sinne der Verkehrslenkung sein eine Kreuzung per Rotlicht zu sperren, damit eine relativ kleine Gruppe an einer baulich unzureichenden Haltestelle nicht ein paar Sekunden warten muß.


Zitat
Periculator
Denn es könnte ja sein, dass ein trocken, warm und gepolstert alleine in seinem über 4 Meter langen Blechkäfig sitzender Autofahrer dadurch ein paar Sekunden seiner wertvollen Zeit verliert. Dem ÖPNV-Benutzer, der durch den Fußweg von und zur Haltestelle, Warte- und Umsteigezeiten sowie nachteilige Ampelschaltungen sowieso ein Vielfaches von Zeit braucht und deutlich weniger komfortabler, aber platzsparender, umweltbewusster und sozialer unterwegs ist, kann man ja getrost noch mehr Zeit wegnehmen.

Willst du mit dem Absatz einen Trostpreis für polemische Betroffenheitslyrik gewinnen?

Soll ich als Radfahrer anfangen zu krakelen, weil mal wieder die Fußgänger grün bekommen wenn ich ankomme und bremsen muß? Schließlich bin ich dem Wetter voll ausgesetzt und von allen Verkehrsmitteln mit Rädern das Platzsparenste, Umweltfreundlichste und Sozialste überhaupt.

Gruß
Markus

*** Berlins Straßen sind zu wichtig um sie dem ÖPNV allein zu überlassen ***
Zitat
Pedalritter
Sollen die Ampeln so geschaltet werden, daß alle Straßen auf ROT gehen sobald ein ÖPNV Verkehrsmittel an der Haltestelle steht und alle Fußgängerampeln auf GRÜN?
Anschließend natürlich nur die Vorrangschaltung für das ÖPNV Fahrzeug, gell?

Markus, falls du mich nocht nicht auf "ignore" gesetzt hast noch diesen Hinweis. Du schreibst hier oft Szenarien, die von deiner Wortwahl her erkennend du als völlig abwegeig siehst. Doch genau das obven von dir beschriebene Szenario wäre mal ein Glanzstück für das was die meisten Parteien in ihren Programmen fordern: Eine Bevorzung des Umweltverbundes. Und Bevorzugen heißt eben das einer bevorzugt und ja, tatsächlich, einer benachteiligt wird! Warum soll man allen gerecht werden? Angenommen SenStadtUm würde sowas tatsächlich schaffen einzrichten, die würden sich vor lauter Innovation auf die Schultern klopfen. Viele Zeitungen würden positive Kommenatre abgeben, darum wette ich.

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 15.10.2013 13:33 von Logital.
Um wieder etwas sachbezogener zu argumentieren, versuch ich die Ampelproblematik von der Metaebene aus zu betrachten. So wie es Ingolf in solchen Fällen immer tut :-)

Die Verkehrslenkung Berlin wurde von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung dazu eingerichtet, um Aufgaben im Verkehrsmanagement zu erfüllen, also beispielhaft Ampelsteuerung in Sinne des reibungslosen Verkehrsflusses zu gewähren. Da die VLB jedoch in die Organisationsstruktur der Senatsverwaltung als "nachgeordete Einrichtung" fest eingebunden ist, unterliegt sie nach meinem Verständnis auch den jeweiligen Geschäftszielen.
Dazu zählt, dass jene übergeordnete Planungsziele angestrebt werden sollen, die in Form programmatischer Strategien festgehalten sind, wie dem Stadtentwicklungsplan Verkehr. Im StEP Verkehr sind dazu Grundsätze formuliert, wovon einer lautet, dass die Lebensqualität in der Stadt durch die Stärkung des ÖPNV, Rad- und Fußverkehrs gesteigert werden soll. Dies soll so umgesetzt werden, dass neuordnende Maßnahmen (also Neuordnung des Straßennetzes und Umgestaltung von Straßenräumen) zugunsten des Umweltverbunds ausfallen sollen.

Da bekanntlich der Straßenraum begrenzt ist, wird bei Umsetzung von Baumaßnahmen der eine Verkehrsteilnehmer bevorteilt und der andere benachteiligt, sodass sie in Konkurrenz zueinander stehen. Argumentativ lassen sich beide Entitäten nicht gegeneinander ausspielen, so gerne es von manchen Forenteilnehmern immer wieder versucht wird. Beide haben ihre Daseinsberechtigung in der Stadt. Die Frage, welcher Weg eingeschlagen werden soll, muss also politisch getroffen werden. Die Entscheidung richtet sich dabei nach Wertvorstellungen, die sich eine Gesellschaft selber gibt, in dem Falle eben gesündere Lebensverhältnisse, erreichbar durch Reorganisation des Verkehrs. Mit der Beschluss des StEP ist dieser Prozess der Konsensfindung abgeschlossen und ausführende Verwaltungen haben die beschlossenen Ziele und Maßnahmen umzusetzen.

Die VLB sollte sich also bewusst werden, dass auch sie durchaus mitwirken und normative Gestaltungsaufgaben erfüllen kann. Dazu reicht es nicht, nur den Status Quo zu managen, also den Verkehr zu betrachten, sondern auch im weitesten Sinne das Mobilitätsverhalten zu beeinflussen. Zu ihrer Kernaufgabe, Ampeln zu schalten, gehört es demnach auch funktionierende ÖPNV-Bevorrechtigungen zu implementieren. Es ist unverständlich, warum es SenStadt nicht gebacken bekommt, in Sinne seiner hierarchischen Organisation mal Druck nach unten auf die VLB auszuüben!

Viele Grüße
Florian Schulz

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 15.10.2013 19:01 von Florian Schulz.
Zitat
Pedalritter
Zitat
Periculator
Erstmal wäre es ein großer Schritt in Berlin, dafür zu sorgen, dass die Rotphasen an allen Ampeln höchstens 120 Sekunden (gemäß der Richtlinie für Lichtsignalanlagen) lang sind. Da gibt es leider viele Ausnahmen. Und noch besser wären natürlich 90 oder 60 Sekunden. Und schon müsste man z. B. am Bahnhof Friedrichshagen 20 Minuten weniger auf die Straßenbahn warten. Aktuell sind es 4 Minuten Umsteigezeit, verringert durch über 2 Minuten Rot an der Ampel und die von Buchner abermals festgestellte schlechte "Minutenpünktlichkeit" der S3.

Die Ausnahmen gibt es nicht um die Fußgänger zu ärgern, sondern allen(!) Verkehrsteilnehmern gerecht zu werden.

Ich finde nicht, dass man irgendeinem Verkehrsteilnehmer gerecht wird, wenn er 2 Minuten oder länger an einer Ampel warten muss. Im angesprochenen Beispiel am S-Bahnhof Friedrichshagen bestehen die über 120 Sekunden Rot nur für Fußgänger, die von der Bölschestraße zum S-Bahnhof wollen (auch nur auf dieser Straßenseite). Ich finde nicht, dass das ein gutes Beispiel dafür ist, allen Verkehrsteilnehmern gerecht zu werden. Die Gerechtigkeit ist auch gegeben, wenn es öfter und dafür kürzere Grünphasen gibt.

Zitat
Pedalritter
Zitat
Periculator
Wenn die Fußgängerampeln erst grün werden, wenn das Fahrzeug an der Haltestelle steht, verlängert das den Fahrgastwechsel und mach damit die einzige in Berlin größtenteils funktionierende Vorrangschaltung kaputt: Die Zeitinsel an Haltestellen.
Dann verlässt das Fahrzeug die Haltestelle und parallele Verkehrsströme haben selbstverständlich auch Grün. Da das der Verkehrslenkung Berlin irgendwie zu abgefahren ist, darf außer der Straßenbahn meistens keiner fahren, nicht mal entgegen kommende Straßenbahnen.

Das ist wohl eher die Ausnahme, denn ich sehe genug Ampelanlagen, wo Tram aus beiden Richtungen sich begegnen und paralle der IV rollen und laufen kann.

Glücklicherweise. Bei den neueren Ampeln an Straßenbahnstrecken (z. B. in der Wissenschaftsstadt Adlershof) ist das leider nicht mehr der Fall. Das ist einerseits der schlechten Planung geschuldet, andererseits auch der schlechten Umsetzung durch die Verkehrslenkung.


Zitat
Pedalritter
Zitat
Periculator
Alternativ kann man auch allen Fußgängerrelationen (kreuz, quer, diagonal) Grün geben, um das Verlassen der Haltestellen zu ermöglichen. Auch das hat die Verkehrslenkung Berlin nicht drauf, sie bevorzugt eher den Fahrgaststau wie auf einer Hühnerstange (Frankfurter Allee, Pankow, Adlershof).

Die Verkehrslenkung soll die Bedürfnisse aller Verkehrsteilnehmer regeln und nicht eine Gruppe bevorzugen und alle anderen ausbremsen.
Es kann nicht im Sinne der Verkehrslenkung sein eine Kreuzung per Rotlicht zu sperren, damit eine relativ kleine Gruppe an einer baulich unzureichenden Haltestelle nicht ein paar Sekunden warten muß.

Es kann nicht im Sinne der Verkehrslenkung sein, eine Kreuzung per Rotlicht für 50 Umsteiger von der Straßenbahn zur S- oder U-Bahn zu sperren, damit eine relativ kleine Gruppe von 20 Autofahrern nicht ein paar Sekunden warten muss.

Zitat
Pedalritter
Zitat
Periculator
Denn es könnte ja sein, dass ein trocken, warm und gepolstert alleine in seinem über 4 Meter langen Blechkäfig sitzender Autofahrer dadurch ein paar Sekunden seiner wertvollen Zeit verliert. Dem ÖPNV-Benutzer, der durch den Fußweg von und zur Haltestelle, Warte- und Umsteigezeiten sowie nachteilige Ampelschaltungen sowieso ein Vielfaches von Zeit braucht und deutlich weniger komfortabler, aber platzsparender, umweltbewusster und sozialer unterwegs ist, kann man ja getrost noch mehr Zeit wegnehmen.

Soll ich als Radfahrer anfangen zu krakelen, weil mal wieder die Fußgänger grün bekommen wenn ich ankomme und bremsen muß? Schließlich bin ich dem Wetter voll ausgesetzt und von allen Verkehrsmitteln mit Rädern das Platzsparenste, Umweltfreundlichste und Sozialste überhaupt.

Ich zeige nur Denkansätze auf, warum es sinnvoll sein könnte, dem motorisierten Individualverkehr zugunsten von Fußgängern und ÖPNV-Benutzern etwas mehr Wartezeit zuzumuten. Dass das auch teilweise für Fahrradfahrer zutrifft, habe ich nicht bestritten.
Gäbe es einen Zebrastreifen, oder keinen Bahnsteig und hielte die Straßenbahn mitten auf der Straße, dann dürfte ich als Fußgänger bevorrechtigt zum Straßenrand gehen. Warum soll ich dann einen drei Meter schmalen umzäunten Steg am Ende der Haltestelle zu einer Ampel mit langen Rotphasen als die ultimative Lösung anerkennen?
Um mal zum Thema zurückzukehren...

Zitat
FlexiFan
Dazu hat man meist genug Zeit, denn die Rotphase dauer teilweise bis zu 6 Minuten!!! Das ist vielleicht sogar dadurch zu rechtfertigen, dass hier nur sehr selten jemand abbiegt. Jedoch tat der SEV dies während der Bauzeit regelmässig.

Das ist durch nichts zu rechtfertigen, sondern höchstwahrscheinlich ein Defekt der Ampel. Warum sich der Busfahrer nach mehreren Minuten kein Herz gefasst hat und in einem freien Augenblick abgebogen ist, ist mir auch ein Rätsel. Ich hatte mal einen ähnlichen Fall mit der Baustellenampel am Hirschgartendreieck in Höhe Jastrower Weg. Fuhr die Straßenbahn zu dicht heran, funktionierte die Anmeldung nicht mehr, auch mit dem Schlüssel nicht. Die meisten Fahrer fuhren nach ca. zwei Minuten mit Warnblinkern los, eine Fahrerin stand jedoch mal fünf Minuten vor der Ampel und fuhr dann gleichzeitig mit der Bahn aus der Gegenrichtung.

Zitat
FlexiFan
Das ist sooo traurig...

Ist es. Es gibt bei der BVG allgemein große Probleme mit der Abstimmung Straßenbahn <> SEV.
Zitat
Periculator
Warum soll ich dann einen drei Meter schmalen umzäunten Steg am Ende der Haltestelle zu einer Ampel mit langen Rotphasen als die ultimative Lösung anerkennen?

Weil das doppelt so breit wäre wie an der Frankfurter Allee?
/cynicism

Berlins Straßen sind zu eng, um sie nur dem MIV zu opfern!
Zitat
Logital

Markus, falls du mich nocht nicht auf "ignore" gesetzt hast noch diesen Hinweis. Du schreibst hier oft Szenarien, die von deiner Wortwahl her erkennend du als völlig abwegeig siehst. Doch genau das obven von dir beschriebene Szenario wäre mal ein Glanzstück für das was die meisten Parteien in ihren Programmen fordern: Eine Bevorzung des Umweltverbundes. Und Bevorzugen heißt eben das einer bevorzugt und ja, tatsächlich, einer benachteiligt wird! Warum soll man allen gerecht werden? Angenommen SenStadtUm würde sowas tatsächlich schaffen einzrichten, die würden sich vor lauter Innovation auf die Schultern klopfen. Viele Zeitungen würden positive Kommenatre abgeben, darum wette ich.

Warum sollte ich dich auf "ignore" setzen? Ich bin gegen eine Bevorzugung des "Umweltverbundes" weil es in meinen Augen nur ein Anlaß ist für Leute sich auf die Schulter zu klopfen die nichts damit zu tun haben. Weiterhin sehe ich keinen Vorteil im Stadtverkehr, weil es nur miteinander wirklich dauerhaft gut geht.
Selbst eine zu 50% MIV freie Zone A innerhalb des S-Bahnringes halte ich für Utopie, allein weil der vorhandene ÖPNV nicht an einem Tag in der Lage wäre die Nachfrage zu Bedienen. Ein Ausbau würde Gelder benötigen, welche wir nicht ansatzweise zur Verfügung haben, ohne an anderen Stellen die Zuweisungen einzustellen.
ÖPNV ist gut und wichtig aber nicht nach dem Motto "Weg da, ich bin was besseres"!

Gruß
Markus

*** Berlins Straßen sind zu wichtig um sie dem ÖPNV allein zu überlassen ***
Bevorzugung des ÖPNV ist ja wohl gerecht. In Berlin hat man von allen deutschen Städten den geringsten Motorisierungsgrad. Die meisten Wege werden hier zu Fuß, mit Bus und Bahn und per Fahrrad zurückgelegt. Also für die Minderheit der Autofahrer (in so einer dicken Karosse sitzt meist nur der Fahrer) den Vorrang einzuräumen, halte ich für abwegig.
Wie schon mal von anderen Foristen erwähnt, kann es nicht sein, daß für 20 Autofahrer in ihren beheizten und trockenen Blechkisten wesentlich mehr Fußgänger und Bahnfahrer vor denen zurückstecken muß.

Aber das ist leider eine politische Entscheidung, am Auto verdient der Staat wesentlich mehr als an Fußgängern und Bahn- und Busnutzern. Bei ÖPNV zahlen die drauf und an der Mehrwertsteuer für Schuhsohlen verdient man weniger als am Auto.

**** Viele Grüße **** bleibt gesund !
Wie in den letzten Erhebungen zu lesen war, ist der Anteil der ÖPNV Nutzer in Berlin nicht in dem Maße gestiegen, wie der Anteil MIV Nutzer bzw. PKW Besitzer zurück ging.
An einer Verkehrskreuzung kann es nicht darum gehen vor welcher Ampel mehr Personen (in welchem Zustand auch immer) stehen. Längere Grünphasen für Fußgänger und kürzere Grünphasen für den Straßenverkehr sorgen nur für unnötigen Rückstau, Lärm und Abgasbelästigung.
Die dicke Karosse ist auch nur so ein Vorurteil, der Anteil ein Klein- und Kompaktwagen ist weit größer. So lange es Verkehrsrelationen gibt, wo es kein oder nur ein unzureichendes ÖPNV Angebot gibt, haben der MIV/RIV ihre volle Berechtigung in der Stadt.

Gruß
Markus

*** Berlins Straßen sind zu wichtig um sie dem ÖPNV allein zu überlassen ***
Zitat

So lange es Verkehrsrelationen gibt, wo es kein oder nur ein unzureichendes ÖPNV Angebot gibt, haben der MIV/RIV ihre volle Berechtigung in der Stadt.

Dort gibt es aber ein ausreichendes ÖPNV-Angebot. Und 50 Fahrgäste gegenüber 20 Autonarren äh Autofahrern sind ja wohl eine Mehrheit. Es kommt auch nicht auf die Steigerung der einzelnen Verkehrsarten an sondern um die Gesamtzahl.....

**** Viele Grüße **** bleibt gesund !
So ein Unsinn !!

Dann würde ich die Füße still halten. Denn es sind wohl mehr Menschen mit Rad, zu Fuß und mit dem Auto unterwegs als mit der Straßenbahn.
Bedingt, wie kommen sie denn alle dahin !!!
Fazit, nicht nur die Straßenbahngäste nutzen andere Verkehrsarten, sondern alle ! Die Straßenbahn ist EIN TEIL davon, nicht DER HAUPTEIL des Verkehrs in Berlin
Klar ist die Straßenbahn nur ein Teil des ÖPNV, ich meinte die Zahlen mit dem gesamten ÖPNV und anderer Fortbewegungsarten gegenüber dem Auto. Vielleicht war das vorher etwas mißverständlich ausgedrückt.

Eine Bevorzugung und Beschleunigung der Öffentlichen im Straßenverkehr würde die Attraktivität steigern und vielleicht einige Autofahrer zum Umsteigen bewegen. Ich hatte selber über Jahre einen PKW, seit der Abschaffung lebe ich ruhiger. Nicht mehr ständig Aufpassen, keine Parkplatzsuche, keine Werkstätten und TÜV usw....Klar einige Leute sind auf den PKW angewiesen, aus welchen Gründen auch immer. Denke viele sind es aber nicht.

**** Viele Grüße **** bleibt gesund !
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