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S-Bahn Bilanzkonferenz am 5.5.2014
geschrieben von Harald Tschirner 
Zitat
micha774


Das würde ja bedeuten, das der VBB drei Jahre keine Einnahmen hätte...

Nicht nur 3 Jahre nicht, der VBB erhält keine Fahrgeldeinnahmen.

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Zitat
L.Willms
"phönix" bestätigt, daß die ganze Ausschreiberei darauf beruht, daß ein Privatunternehmen an einer öffentlichen Aufgabe der öffentlichen Daseinsfürsorge einen Reibach machen soll. Man würde kostengünster fahren ohne, indem man es einfach selber macht, ohne jemandem einen Profit zuzuschanzen.

Auweia. Wenn Du gern Bücher konsultierst, dann lese doch mal bitte nach den wirtschaftlichen Ergebnissen der guten alten Bundesbahn.
Im funktionierenden Wettbewerb wird das Unternehmen gewinnen, dass den geringsten Gewinn kalkuliert, damit reguliert sich der "zugeschanzte Profit" von ganz allein. Wie schon phönix schrieb haben die Unternehmen ja auch entsprechende Risiken der öffentlichen Hand abgenommen. Übrigens übernehmen die EVU in diesem Land deutlich mehr Risiken von den Aufgabenträgern als in anderen europäischen Ländern (z.B. UK). So günstig im Rundum-Sorglos-Paket wie in Deutschland kriegt man es sonst nirgends!
Rein aus Interesse: Wohin geht denn dann das Geld aus den Semestertickets?

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Nicht-dynamische Signatur
Zitat
Logital
Zitat
micha774


Das würde ja bedeuten, das der VBB drei Jahre keine Einnahmen hätte...

Nicht nur 3 Jahre nicht, der VBB erhält keine Fahrgeldeinnahmen.

Angenommen ich kaufe am Hardenbergplatz beim VBB direkt ein Ticket.
Teilen die das Geld auf? :-)
Die verkaufen dort keine Tickets. Fahrkarten verkaufen können nur Verkehrsunternehmen und deren Vertriebspartner.

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Zitat
Logital
Die Einnnahmen an den verkauften Fahrkarten und Zeitkarten verbleiben erst mal beim Verkehrsunternehmen. Somit liegt auch die Liquidität beim verkaufenden Verkehrsunternehmen.


Im Prinzip ja, aber:

Zur Absicherung von Schadensersatzansprüchen der Auftraggeber gegen den Auftragnehmer wegen
Nichterfüllung oder nicht gehöriger Erfüllung seiner Leistungspflichten und zur Absicherung der von
den Auftraggebern geleisteten Abschlagszahlungen sowie zur Absicherung von mit dem Zuschuss zu
verrechnenden Fahrgeldeinnahmen
hat der Auftragnehmer eine Sicherheitsleistung in Höhe von 60 000 000
EUR
zu erbringen, die sich im Laufe der Vertragsdurchführung verringert.


(s. Ausschreibungs/Auftragsbekanntmachung römischdreiarabischeinspunkteins)


à bientôt
nic
Redest du jetzt von dem Fall, dass die Fahrgeldeinnahmen mal höher sind als der Zuschuss und somit auf einmal das Verkehrsunternehmen jeden Monat eine Rate zahlt? Doch selbst dann, und diesen Fall gibt es laut Verbundbericht derzeit bei keinem Verkehrsvertrag, wäre der Empfänger des Geldes die Aufgabenträger, also die Länder Berlin und Brandenburg und nicht der VBB.
Und in Übrigen hat die S-Bahn (und auch die BVG) heute noch einen Nettovertrag, dass heißt derzeit werden die Fahrgeldeinnahmen nicht mit dem Zuschuß verrechnet.

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.05.2014 06:56 von Logital.
Also meinen herzlichen Glückwunsch: das Aussitzen hat sich gelohnt. Es hat zwar 3 Jahre gedauert aber nun fährt ja Eure S - Bahn fast wieder normal. An die alltäglichen Signal-, Weichen- und Sonstwasstörungen hat man sich ja schon gewöhnt. Das ist alles das kleinere Übel. Ich muss zugeben, ich hätte nicht gedacht, das sich die Taktik des Aussitzens - anscheinend eine deutsche Angewohnheit - hier auch auszahlt. Ich hätte Ihnen und allen Berlinerinnen und Berlinern gewünscht, das die S-Bahn zwischenzeitlich kollabiert wäre - leider ist das nicht passiert, so das man im Wiederholungsfall davon ausgehen muss, das sich ausser Meckerrei auch weiter nichts tut. Wenn die S-Bahn nun 43 Millionen Gewinn erwirtschaftet hat, dann kann sie ja wieder fleissig alles Geld an den Mutterkonzern abtreten. Wir sehen und dann wieder im Jahre 2017 zur nächsten S-Bahnkrise, wenn nicht mehr genügend Fahrzeuge verhanden sind, weil der Senat die Nach- bzw Neubestellung von Fahrzeugen bewusst verschlafen hat.

Viel Spass dann wieder mit überfüllten uns ausgefallenen Zügen - aber vielleicht dauert das auch gar nicht solange. Die S-Bahn GmbH wird das schon meistern. Oder besser gesagt der "Mutterkonzern" DB. Der kann ja nun wieder alles rauspressen, was nur irgend geht oder nicht geht. Ach ja und liebe DB nicht vergessen: das billiste Schmiermittel nehmen, alle Schutzklappen gegen Flugschnee abbauen und schnell wieder alle Lattenroste von den S-Bahntüren entfernen, brauchen wir ja nicht. Ausserdem möglichst gut die Mitarbeiter drangsalieren, damit die "natürliche Fluktuation" erhalten bleibt. Aber was solls, ihr braucht ja meine Tipps nicht, die Vergangenheit hat ja gezeigt, das ihr das alles selbst schon bestens könnt.

Na dann, wir sehen uns wieder in der nächsten Krise.....
Was soll denn dieser vorwurfsvolle Ton? Vielleicht liegt es einfach daran, dass die meisten Fahrgäste zwar gern brabbeln, aber flexibel genug sind, sich alternative Routen zu suchen, sollte es tatsächlich mal zu länger anhaltenden Problemen kommen.

Und vielleicht sollte man nach diesem Vorwurf mal nach Polen schauen - als Beispiel mal in die Hafenstadt Szczecin. Wie sieht denn dort der Aufstand der Fahrgäste aus, die sich im Schneckentempo über äußerst fragwürdige Gleiskörper schaukeln lassen müssen? Was passiert denn dort, damit diese bestimmt auch sicherheitsrelevanten Zustände irgendwann mal behoben werden?

Wie hätte deiner Meinung nach hier der Protest aussehen sollen? Ich kenne ja einige Leute, die aus Prinzip nicht mehr die S-Bahn benutzen. Hätten das alle so machen sollen? Soweit kommt es noch, dass ich aus Prinzip auf schnelle Verbindungen verzichte. Mag sein, dass durch diverse Störungen und auch grundsätzliche Fehler vielen Fahrgästen eine Menge an Zeit verloren gegangen ist. Aber das wird nur ein Bruchteil dessen sein, was man ohne S-Bahn täglich an Zeit verschleudern würde.

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1 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.05.2014 12:03 von Philipp Borchert.
In Stettin werden die Gleise rekonstruiert, es dauert nur seine _Zeit weil man nicht soviel finanzielle Mittel hat. auch die Straßenbahn bei uns in Gorzow wird jetzt rekonstruiert.

Es hat sehr viele Proteste gegeben, damit die Straßenbahn erhalten bleibt.

Sry aber ich bin einfach sauer, wie so ein vorbildlichen System wie Eures in Berlin kaputt gemacht wurde und es hat sich niemand darüber aufgeregt.

In Polen kann man von so einem tollen System nur träumen!
Niemand ist ja nun wirklich nicht zutreffend. Gerade die Boulevardpresse und auch diverse andere Medien hatten fast täglich Reporte über die Zutsände und aufgeregt haben sich genug Leute. Nochmal die Frage: Wie hätte man anderweitig vorgehen sollen? Ich persönlich wüsste es tatsächlich nicht. Ich hatte allerdings auch wirklich verhältnismäßig wenig Probleme mit der S-Bahn in den vergangenen Jahren.

Zitat
Polski
Es hat sehr viele Proteste gegeben, damit die Straßenbahn erhalten bleibt.

Ich meine, die hätte es zum Ende der Straßenbahn in West-Berlin auch gegeben, nur waren sie offenbar nicht effektiv genug. Wie sehr der Protest für die Uferbahn vor wenigen Jahren zum Beschluss, die Strecke komplett zu sanieren, beigetragen hat, ist mir leider nicht bekannt.

Wenn es darum gegangen wäre, eine S-Bahnstrecke in Berlin dauerhaft außer Betrieb zu nehmen, hätte sich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ein gewaltiger Protest gebildet. Aber so etwas war ja nie vorgesehen - jeder ahnte, dass die Verantwortlichen daran arbeiten, das Ganze wieder in Ordnung zu bringen. Und das ist ja auch geschehen, Protest hätte es bestimmt nicht schneller geschehen lassen können. Vielleicht nachhaltiger...

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@Polski

Für einen großen Protest hätts erst mal einer klaren Forderung bedurft. Und eindeutige Forderungen hats nicht mal in der Hetzpresse gegeben.

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.05.2014 13:04 von Logital.
Zitat
Logital
die Fahrgeldeinnahmen [...], wäre der Empfänger des Geldes die Aufgabenträger, also die Länder Berlin und Brandenburg und nicht der VBB.
Jenun, aber das Land Berlin hat gemäß dem Berliner ÖPNV-Gesetz den Verkehrsverbund mit der Wahrnehmung der damit verbundenen Aufgaben beauftragt.

Zitat
ÖPNV-Gesetz Berlin, §4 "Verkehrsverbund", Absatz 5
(5) Der Verkehrsverbund soll im Auftrag Berlins unter Berücksichtigung des Regionalisierungsgesetzes und der Verordnung (EWG) Nr. 1191/69 des Rates vom 26. Juni 1969 über das Vorgehen der Mitgliedstaaten bei mit dem Begriff des öffentlichen Dienstes verbundenen Verpflichtungen auf dem Gebiet des Eisenbahn-, Straßen- und Binnenschiffsverkehrs (ABl. EG Nr. L 156 S. 1) in der jeweils geltenden Fassung die vorhandenen und gegebenenfalls dritte Unternehmen des Schienenpersonennahverkehrs und des öffentlichen Personennahverkehrs mit der Durchführung des öffentlichen Personennahverkehrs beauftragen.

Das Brandenburger ÖPNV-Gesetz regelt das ähnlich (hat ja auch mit dem Land Berlin einen gemeinsamen Verkehrsverbund gebildet9:


immer noch keine richtige sig
Tja was heißt "Wahrnehmung der Aufgaben"? Also du meinst, dass Berlin und Brandenburg die jährlich 300-irgendwas Millionen erst an die VBB GmbH überweisen und die dann an die Verkehrsunternehmen? Das halte ich für recht unrealistisch. Auf Seite 35 des Verbundberichts 2013 liest sich das m. E. jedenfalls so, dass die Länder selbst diese Zahlungen leisten.

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Zitat
Logital
Tja was heißt "Wahrnehmung der Aufgaben"?
Das, was jeweils in dem ÖPNV-Gesetz steht.

Und das kann sich je nach Bundesland unterscheiden (das Regionalisierungsgesetz hat die Organisation des ÖPNV an die Bundesländer delegiert).

Das hessische ÖPNV-Gesetz ist da wesentlich detaillierter als die Berliner und Brandenburger Varianten:

Zitat
§6: "Aufgabenträgerorganisationen" des Hessischen ÖPNV-Gesetzes
(1) Die Aufgabenträger können zur Wahrnehmung der Aufgaben nach § 7 Abs. 2 Nahverkehrsorganisationen einrichten und die Zuständigkeit nach § 5 Abs. 4 ganz oder teilweise durch Beleihung auf diese übertragen. Benachbarte Aufgabenträger eines Verbundes können gemeinsame Nahverkehrsorganisationen einrichten. Kreisangehörige Gemeinden, die keine Aufgabenträger sind, können mit ihrer Zustimmung an der Nahverkehrsorganisation beteiligt werden.

(2) Die Aufgabenträger nehmen die Aufgaben nach § 7 Abs. 1 gemeinsam in Verkehrsverbünden wahr und sind auf einen Ausgleich der unterschiedlichen Anforderungen an den öffentlichen Personennahverkehr in den unterschiedlichen Räumen bedacht. Verkehrsverbünde sind der Nordhessische Verkehrsverbund (NVV) und der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV). Der Kreis Bergstraße kann dem Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) angehören. Im Verkehrsverbund Rhein-Neckar gelten im Übrigen die zwischen den beteiligten Bundesländern vereinbarten Regelungen. Das Land ist aufgrund vertraglicher Regelungen Mitglied oder Gesellschafter in den Verkehrsverbünden und Mitglied im Zweckverband des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar.

(3) Die Aufgabenträger können den Verkehrsverbund mit Aufgaben der Nahverkehrsorganisationen betrauen, wenn die Aufgabenträger neben den Kosten für die Aufgaben auch die Regiekosten hierfür übernehmen.

(4) Die Verbünde sind zuständige Behörde im Sinne der Verordnung (EG) Nr. 1370/2007 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 23. Oktober 2007 über öffentliche Personenverkehrsdienste auf Schiene und Straße und zur Aufhebung der Verordnungen (EWG) Nr. 1191/69 und (EWG) Nr. 1107/70 des Rates (ABl. EU Nr. L 315 S. 1). Die zuständige Behörde ist insbesondere befugt, nach Maßgabe der Verordnung (EG) Nr. 1370/2007 ausschließliche Rechte und Ausgleichsleistungen für gemeinwirtschaftliche Verpflichtungen im Rahmen öffentlicher Dienstleistungsaufträge zu vergeben und allgemeine Vorschriften zu erlassen.

(5) Die Aufgabenträgerorganisationen sind Träger öffentlicher Belange; bei regional bedeutsamen Vorhaben stimmen sie ihre Stellungnahmen aufeinander ab.

(6) Die Verkehrsverbünde können ihre Aufgaben nach § 7 Abs. 1 gemeinschaftlich wahrnehmen. Zu diesem Zweck schließen sie entsprechende Kooperationsverträge oder gründen gemeinschaftliche Organisationen. Die Verkehrsverbünde können einer gemeinschaftlichen Organisation die Wahrnehmung von Aufgaben übertragen. Die Verbünde können untereinander Aufgaben übertragen, wenn die Aufgabenträger zustimmen. Die Aufgabenwahrnehmung nach Satz 1 soll möglichst unter Einschluss auch des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar (VRN) erfolgen, soweit der Kreis Bergstraße diesem angehört.


immer noch keine richtige sig
Zitat
Philipp Borchert
Wie hätte deiner Meinung nach hier der Protest aussehen sollen? Ich kenne ja einige Leute, die aus Prinzip nicht mehr die S-Bahn benutzen. Hätten das alle so machen sollen?

Warum nicht? S-Bahn-Boykott 2.0 :-)
Nebenbei: Selbst ein Tag ohne Fahrgäste und die S-Bahn würde nicht pünktlich fahren...

Zitat
Philipp Borchert
Soweit kommt es noch, dass ich aus Prinzip auf schnelle Verbindungen verzichte.
Wenn die Bahnen pünktlich sind!

Zitat
Philipp Borchert
Mag sein, dass durch diverse Störungen und auch grundsätzliche Fehler vielen Fahrgästen eine Menge an Zeit verloren gegangen ist.

Ah, wir kommen der Sache näher. Und genau deshalb, weil es öfter passiert,
überlegen es sich die Fahrgäste ob sie weiterhin der S-Bahn vertrauen sollen.

Zitat
Philipp Borchert
Aber das wird nur ein Bruchteil dessen sein, was man ohne S-Bahn täglich an Zeit verschleudern würde.

Den Satz verzeihe ich dir, da du in einem Bezirk ohne U-Bahn wohnst ;-)

Nichtsdestotrotz hast du das Zeug zum Pressesprecher der S-Bahn :-)
@micha

Hm, ich kann Deinen Ärger ja als ehemaliger täglicher Pendler (?) verstehen. Aber dennoch kommt mir Deine Haltung etwas übertrieben, ja schon fast militant, vor. Ich mein, keiner wird hier die S-Bahnkrise an ihrem Höhepunkt beschönigen. Allerdings muß man auch mal zugeben, dass es sich deutlich gebessert hat. Und in der größten Stadt Deutschlands mit dem wohl komplexesten S-Bahnsystem kann nicht alles reibunbgslos laufen. Meinst Du noch verzwicktere New Yorker U-Bahn läuft jeden Tag flüssig? Die S-Bahn wird und hat noch nie problemlos und flüssig ihren Betrieb absolviert (höchstens vielleicht in Westberlin nach dem letzten Streik 1980)

Gruß
Carsten



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.05.2014 19:48 von Grenko.
Zitat
Micha
Wenn die Bahnen pünktlich sind!

Selbst dann - und mit 60 km/h-Fahrplan - wären viele Verbindungen mit der S-Bahn immer noch schneller als alle ÖPNV-Alternativen.

Zitat
Micha
Den Satz verzeihe ich dir, da du in einem Bezirk ohne U-Bahn wohnst ;-)
Selbst nach dem Maßstab vor der Bezirksreform wohne ich in Pankow - und da gibt's eine U-Bahn!

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Sie befinden sich HIER.
Grenko, dann soll die S-Bahn aber nicht hier so tun als liefe alles tutti
und sich selbst feiern.

43 Mio. Gewinn und nächstes Jahr ist die S-Bahn wieder an vorderster Front wenn es um die nächste Tariferhöhung geht. Ich dachte immer, der ÖPNV kann nicht gewinnbringend sein?

Achja. Ich bin kein täglicher S-Bahn-Pendler mehr.
Ich kann Polski durchaus verstehen - über 40 Millionen Gewinn melden und:
- in jedem Winter ist ein Viertel oder sogar noch mehr der Flotte nicht einsatzfähig, weil es nachwievor an Werkstattkapazitäten fehlt
- häufig langwierige Vollsperrungen wegen Bauarbeiten auf den Strecken (oberirdisch krachmachen ist etwas problematisch, aber die Tunnelstrecken könnten so man wollen würde analog U-Bahn auch in den nächtlichen Pausen saniert werden).
- gemütlich in jeden Bahnhof reinrollen lassen (statt sich wie z.B. bei der U-Bahn scharf reinzubremsen) - man hat das Gefühl, dass schon einen Kilometer vor dem Halt der Fahrstrom weggenommen wird -> müssen etwa die Bremsen geschont werden?
- max 80 kmh auf geraden und weichenlosen Strecken umherdümpeln und kaum einer stört sich daran
- zwischen Stillstand und Abfahrt in bald jedem Bahnhof erstmal ein gemütliches Päuschen machen (im Vergleich zur U-Bahn würde ich nach Bauchgefühl Faktor drei sagen)

Ihr Berliner habt Euch inzwischen scheinbar so an diesen Mist gewöhnt, dass Ihr gar nich mehr diesen extremen Bullshit der Bahn und ihrer Tochter erkennt. Jetzt lacht sogar unser östlicher Nachbar über Eure Geduld. Und ich kann das Gelächter nachvollziehen.

PS (mal ein Beispiel): Wir sind letztens von Oranienburg mit der S-Bahn nach Berlin rein. Wir saßen dicht hinter dem Fahrer. Es hat etliche Haltestellen extrem gepfiffen und gezogen. Der Grund war, dass sich der Kutscher nach der Abfahrt erstmal eine angezündet hat und zwecks seiner persönlichen Belüftung und Ascheabwurf sein Seitenfenster oder Tür offen hatte. Dadurch hat dann der Luftdruck ins Fahrgastabteil reingedrückt. Er saß übrigengs in Oranienburg über zehn Minuten auf seinem Frontstuhl. Warum er nicht dort auf dem Bahnsteig geraucht hat, weiß ich nicht (vielleicht Videoüberwachung im Bahnhof?). "Lustig" waren auch die Halte auf den ZAT-Bahnhöfen. Zwischendurch hatte er nämlich einen Anruf auf seinem Handy bekommen. Er stand dann auf mehrenen Bahnhöfen mit Mikro in der einen und Handy in der anderen draußen. Dementsprechend gemütlich lief dann die Abfertiung. Seine Kippe hatte er aber nie außerhalb gezeigt, er hatte schließlich ja nur zwei Hände zur Verfügung. Dass er aber weiter geraucht hat, konnten die Fahrgäste durch die Fahrerbelüftung riechen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 09.05.2014 00:28 von ralf51.
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