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Zum Jahreswechsel werden im VBB mal wieder die Fahrpreise erhöht
geschrieben von Tradibahner 
[mobil.berliner-zeitung.de]

MfG Holger



Hoch lebe die Meinungs- und Pressefreiheit!



Irgendwie immer die gleichen Argumente für eine Erhöhung.
Schockt mich nun nicht wirklich. Alle Jahre wieder... ne?

BTW: Gillt das jetzt nur für BVG und S-Bahn, oder für das ganze VBB-Netz? Konnte ich jetzt schlecht raus lesen... bin da nun irritiert..!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 13.06.2014 20:47 von TomSpeedy.
Zitat
micha774
Irgendwie immer die gleichen Argumente für eine Erhöhung.
Natürlich und logisch.
Achja? Geh mal zu deinem Chef und fordere jedes Jahr mehr Geld mit der immer gleichen Begründung ;-)
Das geht einfach nicht mehr. Das Problem ist, dass die Verantwortlichen wirklich nur noch diese "Lösung" kennen. Wenn im Zuge solcher Tarifanhebungen wenigstens auch mal 'n attraktives neues Angebot hinzukommen würde - aber nein...

Kleinere Wohlgefälligkeiten wie z.B. die Tageskarte für's ganze Wochenende (wie im VGN), die uneingeschränkte Nutzbarkeit des 2-Stunden-Fahrscheins, die Umsteigemöglichkeit innerhalb des Oberflächennetzes bei der Kurzstrecke...irgendwas!

Zum Ausgleich für derartiges könnte man darüber nachdenken, die kostenlose Fahrradmitnahme bei einigen Zeitkarten zu streichen. Denn die Dinger füllen die Züge, die einst für Menschen gedacht waren. Fahrradkarten sind sowieso relativ günstig zu haben - wenn's unbedingt sein muss, können das z.B. Azubis auch mal zahlen.

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Zitat
Philipp Borchert
Das geht einfach nicht mehr. Das Problem ist, dass die Verantwortlichen wirklich nur noch diese "Lösung" kennen. Wenn im Zuge solcher Tarifanhebungen wenigstens auch mal 'n attraktives neues Angebot hinzukommen würde - aber nein...

Ist die Ausweitung des BVG-Angebotes etwa nichts?

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
Philipp Borchert
Das geht einfach nicht mehr. Das Problem ist, dass die Verantwortlichen wirklich nur noch diese "Lösung" kennen. Wenn im Zuge solcher Tarifanhebungen wenigstens auch mal 'n attraktives neues Angebot hinzukommen würde - aber nein...

Kleinere Wohlgefälligkeiten wie z.B. die Tageskarte für's ganze Wochenende (wie im VGN), die uneingeschränkte Nutzbarkeit des 2-Stunden-Fahrscheins, die Umsteigemöglichkeit innerhalb des Oberflächennetzes bei der Kurzstrecke...irgendwas!

Da all solche Maßnahmen zunächst mal zu Mindereinnahmen führen, aber die öffentlichen Haushalte (dank Schuldenbremse und Doppik) inzwischen so umorganisiert wurden, dass volkswirtschaftlich sinnvolles Handeln zunehmend schwer fällt, bleibt leider wenig anderes übrig. Letztlich ist das ja auch der normale Weg in unserem Wirtschaftssystem, es sollte nur darauf stärker geachtet werden, dass 1. die Teuerung im Rahmen der Inflationsrate bleibt und 2. Sozialleistungen und zukünftig auch Mindestlöhne auch entsprechend angepasst werden.
Zitat
B-V 3313
Ist die Ausweitung des BVG-Angebotes etwa nichts?

Also mit dem Argument hätte man vor wenigen Jahren regelmäßig die Fahrpreise senken müssen.

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Sie befinden sich HIER.
In der selben Presseerklärung las man auch von überraschenden Fahrgeld-Mehreinnahmen allein durch Fahrgastzugewinn im Jahre 2013 von 63 Millionen Euro. Wo ist denn das Geld hingeflossen? Vor allem, wenn man bedenkt, dass die BVG-Mehrleistungen 2014 nur 4 Mio gekostet haben und komplett vom Senat übernommen wurden.

Diesel ist im letzten Jahr beispielsweise auch nicht teurer geworden. Und wenn man sich mal die Preisentwicklung an der Strombörse ansieht, kann das auch nicht die Ursache sein. Zumal hier ja sogar längerfristige Verträge bestehen.

Der Fahrpreiserhöhung steht auch ein Reingewinn der S-Bahn Berlin im letzten Jahr in Höhe von 43 Mio Euro gegenüber (und da sind Trassen- und Stationsgebühren noch nichtmal mit drin!).

Allerdings hat sich die S-Bahn auch im Gegensatz zur hoch verschuldeten BVG keinen überraschend großzügigen Tarifabschluss mit den Angestellten gegönnt, mit jährlichen Lohnsteigerungen um 2,5 Prozent. Das hat man sogar seitens Verdi als "bundesweit einmalig" beschrieben.

In dem Geldprozess beim ÖPNV ist also ein ganzer Strauß an Unstimmigkeiten zu finden, was den Ruf nach Fahrpreiserhöhungen mehr als unseriös erscheinen lässt.
Zitat
DonChaos
In dem Geldprozess beim ÖPNV ist also ein ganzer Strauß an Unstimmigkeiten zu finden, was den Ruf nach Fahrpreiserhöhungen mehr als unseriös erscheinen lässt.

Es gibt sowohl in der Fachbranche als auch in der verantwortlichen Politik in Deutschland eine sehr stark vertretene Position, dass der Anteil des öffentlichen Finanzierung des Öffentlichen Verkehrs durch kontinuierliche Preiserhöhungen (deutlich) über der Inflationsrate und sonstigen Kosten immer weiter reduziert werden soll. Diesem Ziel wird nahezu übereinstimmend eine weitaus stärkere Bedeutung beigemessen, als zum Beispiel den ökologischen, stadtplanerischen, verkehrlichen oder sozialen Zielen, die der ÖPNV erfüllen kann und sollte.
Interessanterweise gibt es allerdings nur wenige Vertreter, die dass auch offen so kommunizieren. Oft wird in Fachkreisen und Politik das etwas euphemistisch als "Erhöhung des Anteils der Nutzerfinanzierung im ÖPNV" bestenfalls am Rande erwähnt, in der Realität dieser Kurs aber knallhart verfolgt.

Die Politik verspricht sich dadurch eine geringere Belastung der öffentlichen Haushalte und viele Manager von Verkehrsunternehmen versprechen sich dadurch eine stärkere Unabhängigkeit der ihnen anvertrauten Unternehmen von politischen Einflüssen. Gibt es kaum noch öffentliche Zuschüsse, dann ist eine Ausrichtung allein nach betriebswirtschaftlichen Kriterien viel besser durchsetzbar. Und die Polkitik kann darauf verweisen, dass es sich doch um unbhängige Unternehmen handelt und sich aus jeder gestalterischen Verantwortung für den Öffentlichen Verkehr zurückziehen. Die Folgen davon sieht man ja in immer mehr Städten mit unzureichenden Angeboten und zunehmend überfüllten Bussen und Bahnen.

Ein weiteres Indiz für diese Entwicklung ist, dass der ÖPNV in den letzten ca. 10 Jahren praktisch gar nicht von der überdurchschnittlichen Steigerung der Energiepreise profitieren konnte. Durch den geringeren Verbrauch pro beförderte Person, als beim Auto etc. wäre eigentlich ein Marktvorteil beider Preisgestaltung zu erwarten. Doch diese konnte nicht ansatzweise genutzt werden, die Preissteigerungen lagen stets deutlich darüber. Und das praktisch deutschlandweit und mit zunehmender Tendenz. Vom Ziel der Ausweitung des Modal-Split-Anteils des ÖPNV ist man längst abgekommen.

Ingolf
Zitat
DonChaos
In dem Geldprozess beim ÖPNV ist also ein ganzer Strauß an Unstimmigkeiten zu finden, was den Ruf nach Fahrpreiserhöhungen mehr als unseriös erscheinen lässt.

Dass dies zunehmend schwer vermittelbar ist, zeigt ja auch, dass man nun überlegt einen Automatismus einzuführen. Dann muss niemand mehr jährlich eine politisch unpopuläre Sache genehmigen sondern man kann auf eine abstrakte Formel verweisen, die diesen Schritt nunmal leider erfordert.
Hallo!
Ich finde daß Ingolf die Dauerlage auf diesem Gebiet sehr schön und komplex dargelegt hat. Kann mir jemand eine ernstzunehmende Partei oder Organisation nennen, die genau mit dieser Argumentation gegen das reale andauernde Agieren der verantwortlichen Kräfte und damit für einen guten bezahlbaren ÖPNV und damit auch im ökologischen Sinne für etwas Gesacheites eintritt?
Grüße
Claus
Zitat
Bauart Bernau
Hallo!
Ich finde daß Ingolf die Dauerlage auf diesem Gebiet sehr schön und komplex dargelegt hat. Kann mir jemand eine ernstzunehmende Partei oder Organisation nennen, die genau mit dieser Argumentation gegen das reale andauernde Agieren der verantwortlichen Kräfte und damit für einen guten bezahlbaren ÖPNV und damit auch im ökologischen Sinne für etwas Gesacheites eintritt?
Grüße
Claus

Ja, die Grünen. Zumindest treten sie für eine deutlich ÖPNV-Nutzer-freundlichere Politik ein als andere Parteien, die sich eher den Interessen der Unternehmen oder der Beschäftigten verschrieben haben. Immerhin wurde unter ihrer Regierungsbeteiligung 1990 mit der Einführung der Umweltkarte eine deutliche Fahrpreissenkung umgesetzt. Für dauerhafte Konsequenzen war die Zeit ihrer Regierungsbeteiligungen aber zu kurz.
Zitat
DonChaos
Allerdings hat sich die S-Bahn auch im Gegensatz zur hoch verschuldeten BVG keinen überraschend großzügigen Tarifabschluss mit den Angestellten gegönnt, mit jährlichen Lohnsteigerungen um 2,5 Prozent. Das hat man sogar seitens Verdi als "bundesweit einmalig" beschrieben.

Das kann man so falsch aber nicht unkommentiert stehen lassen.
Die 2,5% Lohnerhöhung gibt es erst ab maximale 2016 und dann auch nur wenn die BVG die schwarze Null erreicht hat und das Geschäftsergebnis des jeweils abgelaufenen Jahres positiv ist. Also eine sehr wackelige Angelegenheit ob das Personal dann überhaupt noch eine Lohnerhöhung bekommt. Das hat also mit der aktuell geplanten Tariferhöhung so gar nix zu tun.
Im übrigen lag der angeführte großzügige Tarifabschluss weit unter der Inflationsrate und stellte ein Armutszeugnis für ver.di's schlechtes Verhandlungsgeschick dar.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 14.06.2014 16:15 von tramfahrer.
So Funktioniert nun mal der so tolle Kapitalismus. Angestellte wollen mehr Geld, also muss das ja wieder mit Verteuerung des Produktes Ausgeglichen werden. Dann wird wieder für mehr Lohn gestreikt und so weiter.
Also, warum Wundern. In diesem Fall schrieb nicht nur ich schon zig mal, das sich alle gegen solche ständige Preiserhöhungen wehren könnten. Dann würde nicht nur der VVB und deren Betriebe was Ändern müssen, sondern auch die Politik. Nur das alle mitziehen, mal einen Monat keine Öffentliche zu nutzen, ist sehr fraglich. Viele sind ja leider darauf angewiesen, diese nutzen zu müssen. Es würde aber eine sehr große Wirkung haben.

GLG.................Tramy1
Tramy, was du da in deinem Beitrag versuchst zu beschreiben nennt man Inflation und davor sind selbst pseudosozialistische Staaten nicht geschützt.

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Vorallem was viele nicht bedenken ist die Tatsache, dass der ÖPNV immernoch und in naher Zukunft mit Preiserhöhungen weitaus günstiger ist als das eigene Auto. Derzeit bezahlt man für ne Monatskarte AB 78,-€ für ABC 97,-€. Beim Auto muss man mit Kosten in Höhe von 300,- bis 400,- € pro Monat rechnen. In den Kosten sind die Spritkosten, Abschreibungskosten, Steuern/Versicherung und Werkstattkosten drin. Wenn also jemand kein Auto hat, so sind die Öffies also auf jeden Fall weitaus günstiger als ein eigene Auto, auf das man, wenn man im A-Bereich wohnt, getrost verzichten kann. Selbst wenn jemand aus Brandenburg nach Berlin fährt kann dieser einiges an Spritkosten und Parkplatzkosten sparen, wenn dieser, sagen wir mal, am Stadtrand in den ÖPNV steigt und damit in die Stadt fährt, statt mit dem eigenen Auto.

LG

Im Untergrund liegen Tunnel ;-)
Sobald man nicht nur allein unterwegs sein möchte, fangen aber schon die ersten Schwierigkeiten an. Gerade Gelegenheitsfahrern mit Auto wird vor Augen geführt, dass sich vermutlich schon ab der zweiten Person das Auto mehr rechnet als der zeitweilige Gebrauch des ÖPNV.

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Dafür zahlt die Bahn Trassen- und Stationsgebühren während das Auto kostenlos auf Straßen und häufig auch Parkplätzen fahren...
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