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Wowereits Rücktritt - eine Chance für die Berliner Verkehrspolitik?
geschrieben von B-V 3313 
Nach dem Klaus Wowereit ja nun heute gegen 13Uhr seinen lange überfälligen Rücktritt zum Jahresende bekannt geben wird, stellt sich mir die Frage ob eine Regierungsumbildung eine Chance für den ÖPNV sein kann? Eine Neuwahl würde die Chancen wohl eher verbessern.

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Meinst du? Wenn es nach den Grünen geht müssen wir ja durch die Stadt laufen :-)

An sich aber kommt der Rücktritt zu spät.
Entweder ist er amtsmüde oder er weiß was über den BER was er nicht verantworten will und die Öffentlichkeit noch nicht weiß.

Aber ich weiß nicht ob politische Diskussionen hier im Nahverkehrsforum sinnvoll sind?
Es geht mir ausschließlich um die Chancen der Verkehrspolitik. Und diese Diskussionen sind doch erlaubt.

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Das geht aber nicht immer ohne das große und ganze zu sehen ;-)
Die letzen Wowereit-Senate haben Berlin verkehrstechnisch nur Rückschritte gebracht.
Er wollte die S-Bahn-Krise zur "Chefsache" machen, passiert ist gar nichts, nicht mal der Ansatz einer Kritik an diesem
Unternehmen ist heute vom Senat auszumachen.
Das Thema Regionalverkehr wird so gut wie totgeschwiegen, war aber nie wirklich anders.
Die Verkehrslenkung Berlin richtet nur Chaos an, egal Autoverkehr oder ÖPNV, ganz im Gegenteil: Sie behindert auch noch
massiv die Straßenbahn und setzt Sperrungen alternativlos durch. Man denke auch nur an viele Ampelschaltungen.
Von dem angekündigen Baustellenmanagement ist nichts zu merken.
Unter seiner Fitiche wurden die Verwaltungen der Bezirke noch mehr ausgedünnt, so daß nicht mal alle Genehmigungen für Schlaglochbe-
seitigungen erteilt werden, wer im Bezirk Pankow wohnt, kennt das mehr als genug.
Auch scheinen einige Bezirke wie Lichtenberg-Hohenschönhausen eine eigene Definition gefunden haben, massiv immer mehr den
Tram-Verkehr durch extrem lange Bauzeiten zu behindern, siehe Rodernplatz.
Da hat man sich auf Kosten der BVG neue Wasserrohre, Bürgersteige usw. gegönnt.

Diese Senate haben der Stadt nie gut getan, seine letzte Wiederwahl nicht nachvollziehbar.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 26.08.2014 12:46 von Nordender.
Zitat
B-V 3313
Eine Neuwahl würde die Chancen wohl eher verbessern.

Der Ruf nach Neuwahlen ist natürlich quatsch. Verlierer, wie Fr.Popp, schreien immer nach Neuwahlen.

Fakt ist, die Berliner haben ein Landesparlament für einen bestimmten Zeitraum gewählt. Die Abgeordneten der regierende Bürgermeister.

Wenn der RB zurücktritt, stirbt, usw. wird ein/e Nachfolger/in gesucht. Es sei denn, beide Parteien wollen die Regierung platzen lassen. Die SPD liegt weit vor Wowereit in den Umfragen. Die CDU vor Henkel.

Wir werden sehen.

IsarSteve
Zitat
B-V 3313
Nach dem Klaus Wowereit ja nun heute gegen 13Uhr seinen lange überfälligen Rücktritt zum Jahresende bekannt geben wird, stellt sich mir die Frage ob eine Regierungsumbildung eine Chance für den ÖPNV sein kann? Eine Neuwahl würde die Chancen wohl eher verbessern.

Nein-es wird nichts ändern oder nur geringfügig.
Politiker sind austauschbar und heutzutage ohne großartig prägendes persönliches Profil.
Das einzige was ihnen gleich ist-sie fallen nach Rücktritt, ob freiwillig oder nicht,weich in irgendwelche
Aufsichtsratposten oder leitende Stellen von öffentlichen Unternehmen.

Letztendlich sind sie davon abhängig, inwieweit Staatsfinanzen oder die Verwalter dieser mitspielen wollen.
Selbst wenn der Nachfolger Nußbaum heisst..

T6JP
Falls nicht zufällig ein Politiker mit ausgewiesenen verkehrspolitischen Hintergrund reg. Bürgermeister wird - und da sehe ich keinen - (Michael Cramer steht ja nicht zur Wahl) wird sich nix an der Verkehrspolitik ändern.

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Zitat
Nordender
Auch scheinen einige Bezirke wie Lichtenberg-Hohenschönhausen eine eigene Definition gefunden haben, massiv immer mehr den
Tram-Verkehr durch extrem lange Bauzeiten zu behindern, siehe Rodernplatz.
Da hat man sich auf Kosten der BVG neue Wasserrohre, Bürgersteige usw. gegönnt.


Ganz ehrlich: dann lieber so, anstatt dass man dortin 6 Monaten 9 mal mit Bauen anfängt, da fühlen sich die Fahrgäste doch auch verarscht, wenn der Ersatzverkehr alle zwei Wochen neu beginnt...solange es möglich ist, halte ich lange Vollsperrungen, in denen dann dafür gleich ALLES gemacht wird, für wesentlich sinnvoller, da gewöhnen sich die Fahrgäste daran, wo der Ersatzverkehr genau abfährt, dass überhaupt SEV ist und finden am Ende eine für mindestens 20 Jahre baufreie Anlage vor. Das, was jetzt an der Greifswalder Straße veranstaltet wird - die Wasserbetriebe sperren die M4 und machen sie wohl teilweise sogar eingleisig - ist doch nichts halbes und nichts ganzes. Die Gleise dort sind endgültig hinüber und man könnte doch die Gelegenheit nutzen und gleich mal für 4 Monate die M4 zwischen Antonplatz und Mollknoten sperren - dann hat man das gleich mit abgehakt und die Wasserbetriebe müssten nicht extra sperren lassen...da ist mir die Roederplatz-Variante deutlich lieber.

Dass es am Ostkreuz beispielsweise nicht anders geht als dort regelmäßig neue Umsteigewege einzurichten, sehe ich ja noch ein, für diesen Bahnhof gibt es einfach keine Alternative, die diese Umsteige-Kapazitäten auch nur ansatzweise aufnehmen könnte. Dagegen passen aber in einen Gelenkbus fast exakt genauso viele Menschen wie in eine GT6-Straßenbahn.
Was Nahverkehr betrifft hat sich Wowereit wirklich nicht mit Ruhm bekleckert, das betrifft aber die BVG genauso, wie die S-Bahn. Und vor allem hat er seinerzeit die Bürgerinitiative gegen die Dresdner Bahn gestärkt. Aber sonst? Ich frage mich was nun kommt, bestimmt wird alles nur noch trist. Cramer für die Verkehrspolitik wäre doch der Supergau.
Zitat
T6Jagdpilot
Zitat
B-V 3313
Nach dem Klaus Wowereit ja nun heute gegen 13Uhr seinen lange überfälligen Rücktritt zum Jahresende bekannt geben wird, stellt sich mir die Frage ob eine Regierungsumbildung eine Chance für den ÖPNV sein kann? Eine Neuwahl würde die Chancen wohl eher verbessern.

Nein-es wird nichts ändern oder nur geringfügig.
Politiker sind austauschbar und heutzutage ohne großartig prägendes persönliches Profil.
Das einzige was ihnen gleich ist-sie fallen nach Rücktritt, ob freiwillig oder nicht,weich in irgendwelche
Aufsichtsratposten oder leitende Stellen von öffentlichen Unternehmen.

T6JP

Na mal sehen. Da er ja angeblich Amtsmüde ist, verbieten sich eigentlich auch die anderen Mitgliedschaften in Aufsichtsräten.
Zitat
IsarSteve
Der Ruf nach Neuwahlen ist natürlich quatsch.

Quatsch. Natürlich. Hmmhmm.

Also. *räusper*
Du beschwerst dich doch immer wieder gern über die Berliner Bürokraten (und das ist ja auch erst einmal nicht verkehrt), richtig?
Wenn aber der RegBM lächelnd verkündet, dass er sich im Dezember in den Ruhestand verabschieden wird, trotzdem seine Partei die Stadt im letzten Wahlkampf über Monate mit seinem Portrait im XXXL-Format terrorisiert hat (wohin man auch sah, entweder Wowi oder die Künast - es war zum Fürchten), weil es außer dem Flughafen, der S-Bahn und dem Wohnungsmarkt kein interessantes Thema gab, dann wird die Frage, weshalb die Legislaturperiode nicht vorzeitig beendet wird, doch erlaubt sein.
Falls du nun zum Bürokraten werden willst, hast du natürlich gute Karten, denn formal passt alles.

Zitat

Fakt ist, die Berliner haben ein Landesparlament für einen bestimmten Zeitraum gewählt. Die Abgeordneten der regierende Bürgermeister.
Wenn der RB zurücktritt, stirbt, usw. wird ein/e Nachfolger/in gesucht. Es sei denn, beide Parteien wollen die Regierung platzen lassen. Die SPD liegt weit vor Wowereit in den Umfragen. Die CDU vor Henkel.

Ich bitte dich!
Als ob der Durchschnittsberliner Zeit und Lust hätte, sich mit der täglichen Parlamentsarbeit der Berliner SPD (Landesebene) zu befassen!
Wer an die SPD denkt und dann auch noch so freundlich ist an einer dieser repräsentativen Umfragen teilzunehmen (gibts diese obskuren Anrufe eigentlich noch?), dem fallen doch Namen wie Gabriel, Schwesig, Schröder (spontan: der von Gazprom, seine Doris und die Familienministerin) und Heide Simonis ein ...

Ach ich spare es mir ... Man wird den Souverän zu gegebener Zeit schließlich informieren, wer zum RegBM gekürt werden soll.
Zitat
Nordender
Das Thema Regionalverkehr wird so gut wie totgeschwiegen, war aber nie wirklich anders.

Wowereits Bürgermeisterkonto ist über die Jahre zwar immer tiefer ins Soll gerutscht, aber das kann man ihm doch wirklich nicht auch noch ankreiden. Die Berliner haben ihn nämlich ganz sicher nicht gewählt, um den Brandenburger Steuerzahlern nun auch noch die Anfahrt zur Arbeit zur Uni, zum Uni-Klinikum oder in die Oper zu optimieren oder gar zu finanzieren.
Ich wüsste nicht, warum sich die Verkehrspolitik ändern sollte, nur weil Wowereit weg ist. Der Minister bleibt der Gleiche, die grundsätzliche Richtung ist für diese Periode auch gestellt.

Die Berliner Linienchronik (+Stationierungen S-Bahn/BVG) 1858-2024
Zitat
Nicolas Jost
Zitat
IsarSteve
Der Ruf nach Neuwahlen ist natürlich quatsch.

Quatsch. Natürlich. Hmmhmm.

Also. *räusper*
Du beschwerst dich doch immer wieder gern über die Berliner Bürokraten (und das ist ja auch erst einmal nicht verkehrt), richtig?
Wenn aber der RegBM lächelnd verkündet, dass er sich im Dezember in den Ruhestand verabschieden wird, trotzdem seine Partei die Stadt im letzten Wahlkampf über Monate mit seinem Portrait im XXXL-Format terrorisiert hat (wohin man auch sah, entweder Wowi oder die Künast - es war zum Fürchten), weil es außer dem Flughafen, der S-Bahn und dem Wohnungsmarkt kein interessantes Thema gab, dann wird die Frage, weshalb die Legislaturperiode nicht vorzeitig beendet wird, doch erlaubt sein.
Falls du nun zum Bürokraten werden willst, hast du natürlich gute Karten, denn formal passt alles.

Zitat

Fakt ist, die Berliner haben ein Landesparlament für einen bestimmten Zeitraum gewählt. Die Abgeordneten der regierende Bürgermeister.
Wenn der RB zurücktritt, stirbt, usw. wird ein/e Nachfolger/in gesucht. Es sei denn, beide Parteien wollen die Regierung platzen lassen. Die SPD liegt weit vor Wowereit in den Umfragen. Die CDU vor Henkel.

Ich bitte dich!
Als ob der Durchschnittsberliner Zeit und Lust hätte, sich mit der täglichen Parlamentsarbeit der Berliner SPD (Landesebene) zu befassen!
Wer an die SPD denkt und dann auch noch so freundlich ist an einer dieser repräsentativen Umfragen teilzunehmen (gibts diese obskuren Anrufe eigentlich noch?), dem fallen doch Namen wie Gabriel, Schwesig, Schröder (spontan: der von Gazprom, seine Doris und die Familienministerin) und Heide Simonis ein ...

Ach ich spare es mir ... Man wird den Souverän zu gegebener Zeit schließlich informieren, wer zum RegBM gekürt werden soll.

Gabriel, Schwesig, Schröder (spontan: der von Gazprom, seine Doris und die Familienministerin) und Heide Simonis ... waren alle nicht R.Bürgermeister von Berlin. I mean, what is the relevance here? Ritualartig Namen auszukotzen hilft wirklich nicht. Deine FDP Parteifreunde haben alle gemacht, was sie immer machen. Sie haben das Geld gefolgt, sind zu AfD gewechselt und es sieht schlecht aus für was einst eine stolze liberale Partei war. Dass du unter Heimatlösigkeit und Politische Kopfschmerzen leidest, ist mir klar.

In der Balance, war Wowereit gut für Berlin (sehr gut sogar). Für mich hat er zu sehr in der Kulturszene agiert und zu wenig ÖPNV gefördert. Der SZ schrieb: "Jeder Berliner Busfahrer kann sich in Klaus Wowereit wiederfinden. Seine Kodderschnauze, seine hemmungslose Wurstigkeit und zugleich seine grenzenlose Freundlichkeit" und weiter.. "Kann oder will sich noch jemand an Eberhard Diepgen erinnern? Der brachte Piefigkeit und Biederkeit über die Stadt. Wowereit wurde zum Standortvorteil für Berlin. Er weckte Interesse. Aus einer Stadt, die an der Last ihrer Vergangenheit manchmal zu ersticken drohte, machte Wowereit eine Partyzone, ohne die Abgründe zu verleugnen." [www.sueddeutsche.de] Das, finde ich, ist auch gut so..

IsarSteve



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 27.08.2014 10:11 von IsarSteve.
Zitat
Nicolas Jost
Wowereits Bürgermeisterkonto ist über die Jahre zwar immer tiefer ins Soll gerutscht, aber das kann man ihm doch wirklich nicht auch noch ankreiden. Die Berliner haben ihn nämlich ganz sicher nicht gewählt, um den Brandenburger Steuerzahlern nun auch noch die Anfahrt zur Arbeit zur Uni, zum Uni-Klinikum oder in die Oper zu optimieren oder gar zu finanzieren.

Der Regionalverkehr ist bei den Berlinern stärker in den Focus gerückt als Du glaubst, auch wenn viele ihn nur innerstädtisch benutzen, wenn
die S-Bahn mal wieder nicht fährt.
Viele Spandauer z. B. schätzen die schnelle Verbindung mit wenigen Halten in die Stadt.
Außerdem wird er bei Bauarbeiten bei der S-Bahn ausdrücklich als Alernative gepriesen.
Das Pendlerproblem (die beiden Ländern reden politisch ja fast gar nicht miteinander) , vor allem auf der Straße, stinkt dem Berliner
sowieso, und das oft zurecht.
Zitat
IsarSteve
Wowereit wurde zum Standortvorteil für Berlin. Er weckte Interesse. Aus einer Stadt, die an der Last ihrer Vergangenheit manchmal zu ersticken drohte, machte Wowereit eine Partyzone, ohne die Abgründe zu verleugnen." [/i] [www.sueddeutsche.de] Das, finde ich, ist auch gut so..

Da verwechslst Du was, frag mal die Anwohner von bürgerlichen Wohngebieten, denen Hotels in ihren Kiez gesetzt wurden.
Manche Gäste meinen hier laut grölend im Wohnquartier Ballermann feiern zu wollen.
Auch schön ist es, Reisebusse vor der heimischen Tür zu finden, weil es am Hotel nicht genug Abstellplätze dafür gibt.
Das Ordnungsamt drückt ausgerechnet bei denen gerne ein Auge zu (vermutlich wegen der Aussendarstellung gegenüber
Touristen), während ein Berliner Privat-PKW sofort ein Ticket hat.
Im Umfeld hat das oft auch zu Mietsteigerungen und Spekulantentum geführt, für den betroffenen Bürger nicht akzeptabel
Lichtenberg (warum fällt mir dieser Bezirk immer so negativ auf?) und Friedrichshain sind Musterbeispiele für das Reinsetzen
von Hotels und Hostels in Wohnkieze.
Und die "schicke" Partyzone Friedrichshain-Kreuzberg (geh mal zur Warschauer Brücke) stößt nicht nur Spießern übel auf.

Ein Konsens zwischen Tourismus und Bürgerbedürfnissen ist nicht erkennbar.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 27.08.2014 10:48 von Nordender.
Zitat
Nicolas Jost
Die Berliner haben ihn nämlich ganz sicher nicht gewählt, um den Brandenburger Steuerzahlern nun auch noch die Anfahrt zur Arbeit zur Uni, zum Uni-Klinikum oder in die Oper zu optimieren oder gar zu finanzieren.

Aber vielleicht, damit die Berliner, die ins Brandenburger Umland zur Erholung oder zur Arbeit fahren, es nicht erst zumuten zu müssen mit der S-Bahn an den Stadtrand zu fahren und erst dort in den Regionalzug einzusteigen.
Über die Frage welche Land zahlt welchen Zugkilometer auf welchem Territorium lassen sich sicher ganze Doktorarbeiten verfassen.

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Zitat
Nordender
Zitat
Nicolas Jost
Wowereits Bürgermeisterkonto ist über die Jahre zwar immer tiefer ins Soll gerutscht, aber das kann man ihm doch wirklich nicht auch noch ankreiden. Die Berliner haben ihn nämlich ganz sicher nicht gewählt, um den Brandenburger Steuerzahlern nun auch noch die Anfahrt zur Arbeit zur Uni, zum Uni-Klinikum oder in die Oper zu optimieren oder gar zu finanzieren.

Der Regionalverkehr ist bei den Berlinern stärker in den Focus gerückt als Du glaubst, auch wenn viele ihn nur innerstädtisch benutzen, wenn
die S-Bahn mal wieder nicht fährt.
Viele Spandauer z. B. schätzen die schnelle Verbindung mit wenigen Halten in die Stadt.
Außerdem wird er bei Bauarbeiten bei der S-Bahn ausdrücklich als Alernative gepriesen.
Das Pendlerproblem (die beiden Ländern reden politisch ja fast gar nicht miteinander) , vor allem auf der Straße, stinkt dem Berliner
sowieso, und das oft zurecht.

In der Tat hat der Regionalverkehr auch eine erhebliche Bedeutung für Berlin selbst. Natürlich wird er - von einigen wenigen Relationen abgesehen - in seiner Gesamtheit für innerstädtische Relationen immer ein Nischenprodukt bleiben. Dafür hat er im Vergleich zu den hochgenutzten städtischen Linien systembedingt zu wenig Halte und einen zu geringen Takt, was auch eine höhere Reisegeschwindigkeit bezüglich Fahrgastattraktivität nicht ausgleichen kann.
Doch es liegt auch im allerstärksten Berliner Interesse, dass möglichst viele Reisende (egal ob Tagespendler, Einkaufsbesucher und Ausfügler) mit der Bahn statt dem Auto nach Berlin kommen. Und dazu bedarf es eines über Stadt- und Ländergrenzen hinausgehendes Denkens.

Dieses Problem manifestiert sich übrigens nicht nur bei Stadtstaaten mit einem anderen Bundesland "drumherum", sondern praktisch in jedem Ballungsraum Deutschlands. Die Kernstadt ist üblicherweise bereit, deutlich mehr in den ÖPNV zu investieren, als die Umlandgemeinden. Und das wirkt sich auch auf die Bestellungen der zuständigen Aufgabenträger im Regionalverkehr aus.
Aber selbstverständlich nutzen die Bewohner der Umlandgemeinden auch die öffentliche Infrastruktur der Kernstadt - das betrifft nicht nur den Verkehrssektor, sondern auch sehr stark Kultur- und Bildungsangebote u.s.w.

Ingolf
Zitat
Nicolas Jost
Zitat
Nordender
Das Thema Regionalverkehr wird so gut wie totgeschwiegen, war aber nie wirklich anders.

Wowereits Bürgermeisterkonto ist über die Jahre zwar immer tiefer ins Soll gerutscht, aber das kann man ihm doch wirklich nicht auch noch ankreiden. Die Berliner haben ihn nämlich ganz sicher nicht gewählt, um den Brandenburger Steuerzahlern nun auch noch die Anfahrt zur Arbeit zur Uni, zum Uni-Klinikum oder in die Oper zu optimieren oder gar zu finanzieren.

Andere haben sich ja bereits genug mockiert über diese sachungenaue Aussage. Um das aber noch zu untermauern, anbei der Link für das Pendelverhalten von Berlinern und Brandenburgern:

PM von SenStadt


Zusätzlich sollte nicht unerwähnt bleiben, dass bei fehlender ÖPNV-Anbindung auch erheblich mehr MIV ind er Stadt zu finden wäre, was ja auch nicht unbedingt zu Zufriedenheit seitens des Berlinbewohners führt...
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