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geschrieben von IsarSteve 
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der weiße bim
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Untergrundratte
Ich habe mal eine Zahl gehört, wieviel Geld für eine Ausrüstung einer Linie von ca. 30min Fahrzeit pro Richtung beanspruchen würde: Es sollte so ungefähr eine Milliarde Euro - wie gesagt - pro Linie investiert werden.

Das dürfte keine seriöse Quelle sein.
Die Firma Siemens erhielt aktuell einen Anschlussauftrag aus Paris: [www.siemens.com]

Hier werden auch Kosten genannt: die Ausrüstungen für den fahrerlosen Betrieb der sechs Kilometer lange Verlängerung der Linie 14 mit vier Bahnhöfen kostet 45 Mio Euro.

Es geht dabei also nicht um die Umstellung einer 50 bis 100 Jahre alten Strecke auf automatischen Betrieb, sondern um die Grenzkosten für die Verlängerung einer von vorneherein für automatischen Betrieb gebauten Strecke, der Linie 14 (Projekt Meteor). Das ist was völlig anderes.


immer noch keine richtige sig
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IsarSteve
Aber ich denke der Link von Mario sagt alles [www.siemens.com]. Stelle mal vor, Paris verwendet seit acht Jahren deutsche Technik.
Dadurch, daß diese Bank mit angeschlossener Elektrowerkstatt namens Siemens eine französische Technikschmiede gekauft hat, werden deren Produkte noch lange keine "deutsche Technik".


immer noch keine richtige sig
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Ingolf
Noch zur Einordnung: Parallel zur Metrolinie 1 in Paris verläuft die RER-Linie A, die mit über einer Million Fahrgästen / Tag zu den stärkstgenutzten Nahverkehrsbahnstrecken Europas zählt. Hier ist man - ähnlich wie bei der Metrolinie 1 - auch an einer Saturierungsgrenze angekommen, so dass im sehr stark belasteten Abschnitt zwischen St.Lazare und La Defense mit Milliardenaufwand ein komlett neuer Paralleltunnel für die zu verlängernde RER-Linie E gebaut wird. Zudem nimmt die vollautomatische Metrolinie 14 ja auch Entlastungsfunktionen für die Metrolinie 1 war. Also bald vier verschiedene Linien in grob einem Verkehrskorridor - und alle rappelvoll...
Grob. RER E - geplant als EOLE = Est-Ouest Liaison Express (Ost-West-Express-Verbindung) und Meteor (MÉTro Est-Ouest Rapide), d.h. die Metro-Linie 14, wurden beide als Entlastung der RER A geplant. Aber die RER E geht von West nach Nord-Ost, während die Metro 14 von West nach Süd-Ost geht. Beide berühren im Westen den Bahnhof St. Lazaire.

Zitat
Ingolf
Zu den Takten: In Paris geht es mit der Automatisierung darum, deutlich dichter als etwa alle 100 Sekunden zu fahren,
Dazu hilft bei der Métro Linie 1, daß die mit Gummireifen fährt, was aufgrund der stärkeren Reibung auch stärkere Beschleunigungen ermöglicht.


immer noch keine richtige sig
Die Frage ist auch, was kostet die Technik, deren Wartung und eventuell weitere Nebenkosten gegenüber den Kosten, wie lange U-Bahnfahrer für diesen Preis weiterbeschäftigt werden können.

Und wenn man die Fahrer z.B. 15 Jahre weiterbeschäftigen könnte und die Technik nur 10 Jahre hält ?

Alles ein Rechenbeispiel, vom Gefühl her denke ich, die kurzfristigen Einsparungen durch die neuen Techniken sind oft eine Milchmädchenrechnung und kurzfristig gedacht. Aber das nur aus dem Gefühl heraus.

**** Viele Grüße **** bleibt gesund !
Zitat
Wollankstraße
Alles ein Rechenbeispiel, vom Gefühl her denke ich, die kurzfristigen Einsparungen durch die neuen Techniken sind oft eine Milchmädchenrechnung und kurzfristig gedacht.

Tja, warum wohl gibt es außer am Fernsehturm keine Fahrstuhlführer mehr, sondern teure Steuerungstechnik und Selbstbedienung?

so long

Mario
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der weiße bim

Tja, warum wohl gibt es außer am Fernsehturm keine Fahrstuhlführer mehr, sondern teure Steuerungstechnik und Selbstbedienung?

Aber man kann doch einen Fahrstuhl nicht mit einer U-Bahn vergleichen! Und die Steuerung eines Fahrstuhls kriegt jeder angehende Ingenieur hin, der SPS-Steuerungen lernt. Eine vollautomatische U-Bahn ist da ein ganz anderes Kaliber!
Zitat
B-V 3313
Es fängt schon damit an, dass der Finanzsenator Aufsichtsratsvorsitzender der BVG ist. Es müsste also die Person, die in Berlin sparen soll, gleichzeitig mehr Geld fordern. [...]

Ne. Das ist nicht die Aufgabe des Aufsichtsrats und erst Recht nicht die des Aufsichtsratsvorsitzenden, sondern die der Geschäftsführung. Im Aufsichtsrat sind die Eigentümer vertreten, die die Geschäftsführung beaufsichtigen sollen.
Zitat
Grenko
(Thread: Buszüge)
Dann möchte mal zu gerne sehen wie Du mit den vorhandenen Mitteln alles besser machst. Besser als in London. Moment, könnte es sein, dass ein Busfahrer in London noch weniger verdient als hier in Berlin und der Job dort wirklich nur ein billiger "job" ist auf den man nicht annähernd stolz sein darf?

Nein, du Moment. Es war kein angeberei. Die Höhe der Verdienste der 3.500 Londoner U-Bahn Tf ist exakt der Grund weshalb LU ein fahrerlose Betrieb anstrebt.

Der 'billig'Job Busfahrer in London sorgt dafür, dass es 2014 fast doppelt soviele Busfahrer in London gibt, als für 25 Jahren. Das bedeutet mehr Busse, mehr Linien, neue Verbindungen für die Londoner. So viele Busse wie es heute in London gibt, gab es das letzte Mal 1957! Tendenz steigend.

IsarSteve
Zitat

Der 'billig'Job Busfahrer in London sorgt dafür, dass es 2014 fast doppelt soviele Busfahrer in London gibt, als für 25 Jahren.
DAS mußt Du mir jetzt erklären. Soll das heißen je weniger man verdient desto lukrativer wird ein Job? Na, also. Expandieren wir mit Berlin Transport und zahlen nochmal hundert Euro weniger...

**GraphXBerlin - "Zielverzeichnis Berlin - Eine Sammlung".
Aktuelles dazu und weitere Projekte bei Facebook**
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Grenko
Zitat

Der 'billig'Job Busfahrer in London sorgt dafür, dass es 2014 fast doppelt soviele Busfahrer in London gibt, als für 25 Jahren.
DAS mußt Du mir jetzt erklären. Soll das heißen je weniger man verdient desto lukrativer wird ein Job? Na, also. Expandieren wir mit Berlin Transport und zahlen nochmal hundert Euro weniger...

Nee geringer das Gehalt, desto mehr Stellen lassen sich davon finanzieren. Funktioniert aber nur in Berufen mit geringen Qualifikationsvorraussetzungen.

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Ja, sicherlich. Aber wie soll ich z.B. von nur der Hälfte eines heutigen Busfahrergehalts leben? Also so ganz geht die Rechnung für mich nicht auf...
Mehr Fahrer bedeutet ja auch mehr Busse was ja auch wieder Kosten bedeutet. Also entweder machen die Londoner irgendetwas besser oder die Fahrer dort leben am Existenzminimum während die Betriebe an der Grenze der roten Zahlen arbeiten.

**GraphXBerlin - "Zielverzeichnis Berlin - Eine Sammlung".
Aktuelles dazu und weitere Projekte bei Facebook**



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 16.10.2014 21:50 von Grenko.
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Grenko
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Der 'billig'Job Busfahrer in London sorgt dafür, dass es 2014 fast doppelt soviele Busfahrer in London gibt, als für 25 Jahren.
DAS mußt Du mir jetzt erklären. Soll das heißen je weniger man verdient desto lukrativer wird ein Job? Na, also. Expandieren wir mit Berlin Transport und zahlen nochmal hundert Euro weniger...

Ist das sooo schwer zu verstehen..?

Zitat
Logital
Nee geringer das Gehalt, desto mehr Stellen lassen sich davon finanzieren. Funktioniert aber nur in Berufen mit geringen Qualifikationsvorraussetzungen.

Genau.

IsarSteve
Zitat
IsarSteve
Die Höhe der Verdienste der 3.500 Londoner U-Bahn Tf ist exakt der Grund weshalb LU ein fahrerlose Betrieb anstrebt.

PSDs Auflistung: [en.wikipedia.org]

Auch die steigende Suizid Rate trägt dazu bei, als Grund für der PSD Einbau: [en.wikipedia.org]

IsarSteve
Zitat
Grenko
Ja, sicherlich. Aber wie soll ich z.B. von nur der Hälfte eines heutigen Busfahrergehalts leben?

Das ist häufig so, dass ein Arbeitegber eine Arbeit und ein Lohn anbietet und sich nicht dafür interessiert wie der Arbeitnehmer davon lebt. Das Mittel des Staates hiergegen sind Mindestlohn (in UK schon lange existent, bald auch hier), in Deutschland die Aufstockung durch das Jobcenter oder durch besondere Steuermodelle.

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Das ist ja deswegen pervers, weil ja ÖPNV Betriebe in aller Regel staatlich sind.

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Nicht-dynamische Signatur
Zitat
Lehrter Bahnhof
Das ist ja deswegen pervers, weil ja ÖPNV Betriebe in aller Regel staatlich sind.

Spielt das irgendeine Rolle in Zeiten in denen selbst Mitarbeiter von Jobcentern bei ihrer eigenen Behörde befristet angestellt sind und bei dieser auch aufstocken dürfen?

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Zitat
IsarSteve
Die Höhe der Verdienste der 3.500 Londoner U-Bahn Tf ist exakt der Grund weshalb LU ein fahrerlose Betrieb anstrebt.

Der 'billig'Job Busfahrer in London sorgt dafür, dass es 2014 fast doppelt soviele Busfahrer in London gibt, als für 25 Jahren.

Ein guter Beitrag zum Thema "Tellerrand".
In Berlin hat die landeseigene BVG bei allen Nahverkehrslinien (außer Eisenbahnstrecken) das Monopol, was inzwischen als EU-konform nicht länger infrage gestellt wird. Gleichzeitig gibt es aufgrund der Tarifvereinbarungen zwischen KAV und ver.di im Land Berlin ein Bekenntnis des Eigentümers bis 2020 (inzwischen bis 2025 verlängert), dass das so bleibt. Alle tarifgebundenen Mitarbeiter der Verkehrsunternehmen (außer Eisenbahn) sowie deren Subunternehmen unterliegen den gleichen Tarifvertrag TV-N, der im Land Berlin die Grundlage für alle Vergaben von Nahverkehrsleistungen ist. Damit gibt es für alle (seit 2005 neu eingestellten) Fahrpersonale von U-Bahn, Straßenbahn und Bus die gleiche Lohngruppe und kein Ausspielen verschiedener Verkehrsträger gegeneinander auf Kosten der Mitarbeiter.
Leider war es nicht gelungen, den S-Bahnbetrieb der BVG für ganz Berlin zu etablieren, so dass nach der Bahnreform durch den Bund 1994 die S-Bahn insgesamt nicht in diesem Tarifvertragsverbund enthalten ist.

In London gibt es ja so manche Merkwürdigkeit. Das mit den schlechtbezahlten Busfahrern und dadurch billig zu erbringenden Busverkehrsleistungen mag ein wichtiger Grund sein, weshalb die Wiedereinführung der Straßenbahn dort nicht vorankommt. Ich nehme mal an, dass die Straßenbahnpersonale eher nach U-Bahntarif, als nach denen des Omnibusgewerbes entlohnt werden.

so long

Mario
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der weiße bim
[...] Leider war es nicht gelungen, den S-Bahnbetrieb der BVG für ganz Berlin zu etablieren, so dass nach der Bahnreform durch den Bund 1994 die S-Bahn insgesamt nicht in diesem Tarifvertragsverbund enthalten ist. [...]

...was sowohl die bessergestellten S-Bahn-Personale als auch die Fahrgäste, die die BVG-Angestellten nun glücklicherweise nicht flächendeckend bestreiken können, durchaus begrüßenswert finden. Wenn ich mir vorstelle, der Inkompetenzhaufen BVG hätte an der Jannowitzbrücke noch nen vierten Elfenbeinturm zum Verwalten der Zugrunderichtung der Berliner S-Bahn, wird mir ganz anders.
Zitat
der weiße bim
Leider war es nicht gelungen, den S-Bahnbetrieb der BVG für ganz Berlin zu etablieren, so dass nach der Bahnreform durch den Bund 1994 die S-Bahn insgesamt nicht in diesem Tarifvertragsverbund enthalten ist.

Mit Verlaub Mario, für die Schlagkraft der Gewerkschaft und für die Mitglieder mag das schlecht sein, für die Leute, die in der Stadt auf ÖPNV angewiesen sind, wohl das beste was passieren konnte. Man stelle sich vor, die GDL legt den kompletten ÖPNV in Berlin auf einmal lahm...

So kann man wengistens von der S-Bahn auf die BVG und anders herum ausweichen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 17.10.2014 18:40 von DerMichael.
Aus aktuellem Anlass gibt es auch einen Artikel im Tagesspiegel:

Züge ohne Lokführer sind technisch kein Problem

Zitat

Bei U-Bahnen sind Züge ohne Fahrpersonal beinahe schon Alltag.

Na dann!

Dirk



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 21.10.2014 10:36 von dirk_b.
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