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GDL-Streik 05.11. - 10.11.2014
geschrieben von Tradibahner 
Zitat
Tradibahner
der S-Bahn-Notfahrplan: [www.s-bahn-berlin.de]

Ich habe das mal durchgerechnet um komme auf staatliche 42 Umläufe,
also geschätzte 120 Diensten.

Wenn das so kommt zolle ich meinen Respekt!
Zitat
micha774
Wie jetzt? Soll jeder Kaufmann einmal jährlich mit Streiks rechnen?

Nein, er soll nicht. Er macht es zwangsläufig bei seiner Kalkulation. Und wenn er es wider Erwarten nicht gemacht hat, muss er die unangenehmen wirtschaftlichen Folgen tragen. Oder möchtest Du ihm einen Schadenersatzanspruch an die GDL zubilligen, bloß weil diese ihr "Recht" auf Streik wahrnehmen? Oder lieber einen Schadenersatzanspruch gegen den Vermieter, der hier zufällig DB Station und Service heißt? Die können doch nun wirklich nichts für genau so "berechtigte" Geschäftsentscheidungen bei einem dort zufällig die Strecken betreibenden Unternehmen, sei es DB Regio oder Fernverkehr, ODEG oder andere.

Mit besten Grüßen

phönix
Zitat
micha774
Nutzt die S-Bahn die Streiktage wenigstens um ihre Bahnhöfe auf Vordermann zu bringen und zu säubern?
Wäre auch mal ein guter Zeitpunkt die ständig defekte Rolltreppe am Bahnhof Neukölln begutachten zu lassen.

Wie wird eigentlich der Umsatzausfall der Kioske auf S-Bahnhöfen kompensiert?

Der S-Bahnverkehr wird ja nicht eingestellt. Sind tatsächlich weniger Reisende unterwegs, fällt weniger Schmutz an und die Reinigungsintervalle können verlängert werden. Auch die intakten Fahrtreppen halten bei geringerer Nutzung länger. Für defekte Treppen ist sicher längst ein Reparaturauftrag erteilt worden. Meist müssen die passenden Ersatzteile extra angefertigt werden. Für defekte Fahrtreppen und Aufzüge sind in den Verkehrsverträgen Grenzwerte festgelegt, bei deren Überschreitung Abzüge drohen.

Umsatzausfälle kompensiert niemand, es sei denn, der Betreiber schließt vorausschauend den Mietvertrag entsprechend ab.
Schließlich zieht auch niemand die höheren Gewinne der Taxiunternehmer, Fernbusbetreiber, Autovermieter u.s.w. ein, denn so ein Streik hat nicht nur Verlierer (die artikulieren sich nur mehr), sondern auch Gewinner (die freuen sich leiser). Außer der Eisenbahn gibt es inzwischen andere Möglichkeiten der Mobilität.

so long

Mario
Zitat
micha774
Die streikende Belegschaft wird sich wohl nicht zu einem Gespräch mit den Fahrgästen am Bahnhof einlassen wird um Verständnis zu erzeugen.

Warum nicht? Auch dafür werden streikende Mitglieder aus der Streikkasse ihrer Gewerkschaft bezahlt.
Beim letzten Streik stand sogar der GDL-Vorsitzende auf dem Hauptbahnhof Dresden betroffenen Reisenden Rede und Antwort.

so long

Mario
Zitat
micha774
Das ist also der Beitrag der GDL zum Jahrestag des Mauerfalls.
Die Bürger sollen sich wieder fühlen wie vor 1989 :-)

Geschichtsbewusstsein hat Herr W. aber auch nicht.
Woher kommt er nochmal? ...

Herr Weselsky war damals Lokführer bei der Deutschen Reichsbahn.
Aus den Jahren vor 1989 kennen beispielsweise Westberliner Lokführer sehr gut den Umgang der Deutschen Reichsbahn als Arbeitgeber mit ihren Mitarbeitern.

Infolge des Streiks vom 21. Mai bis zum 1. Juli 1949 [www.stadtschnellbahn-berlin.de] wurden 380 Mitarbeiter fristlos, weitere in der Folgezeit entlassen, trotz gegenteiliger Bekundungen der Direktion.
In Folge des Eisenbahnerstreiks vom September 1980 [www.stadtschnellbahn-berlin.de] wurden die meisten S-Bahnstrecken in Westberlin dauerhaft stillgelegt, wieder hunderte Arbeitsplätze abgebaut.

So etwas darf sich nicht wiederholen. Das verfassungsmäßige Streikrecht darf durch niemanden eingeschränkt werden. Auch wenn die renditeorientierte Führungsspitze der DBAG inzwischen Anwälte und CDU-Politiker vorschickt, die großen Konzernen gehörenden Medien eine Schlammschlacht entfesseln.

Jeder Arbeitnehmer, auch die der Eisenbahn, darf sich bei einer Gewerkschaft seiner Wahl organisieren. Und diese Gewerkschaft kann für diese Mitarbeiter selbst Tarifverträge verhandeln, oder sich den Verhandlungen einer anderen im Betrieb vertretenen Gewerkschaft anschließen. Das beschließen aber die Mitglieder, nicht Arbeitgeber oder deren Lobby in der regierenden Koalition, die dafür gesetzliche Einschränkungen erlassen will.

so long

Mario



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 05.11.2014 17:40 von der weiße bim.
Zitat
Holger
der DB-Regio-Notfahrplan: [www.bahn.de]

Klärt mich mal auf: Wie kommt es, dass z.B. in Sachsen-Anhalt ganze Linien zweistündlich bedient werden können, aber bei uns hier oben lediglich ein oder zwei Zugpaare auf einigen Linien unterwegs sind?

~~~~~~
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Zitat
der weiße bim
Das verfassungsmäßige Streikrecht darf durch niemanden eingeschränkt werden.
Ich würde das Streikrecht in der jetzigen Form sogar komplett streichen, da das ein Relikt aus alten Zeiten ist und heutzutage zu viele Kollateralschäden bei minimaler Wirkung auf den "Arbeitskampfgegner" erzeugt. Das Wort "Arbeitskampf" alleine zeugt schon von einer rückwärtsgerichteten Ideologie...

Aber auch jetzt schon müssen Streiks verhältnismäßig sein. Was die GDL hier abzieht, ist im wahrsten Sinne des Wortes asozial und ich hoffe inständig, dass ein Gericht diesen Streik kassieren wird. Schade, dass die GDL nicht auch noch schadensersatzpflichtig ist.
Zitat
der weiße bim

Warum nicht? Auch dafür werden streikende Mitglieder aus der Streikkasse ihrer Gewerkschaft bezahlt.

Weil es zu Hause doch schöner ist. Oder in irgendeinem Einkaufszentrum, das angenehm leer ist, weil viele Menschen wegen des Streiks auf Erledigungen verzichten. Mir sind bei den letzten Streiks jedenfalls keine GdL-Mitglieder aufgefallen.

Zitat
der weiße bim

Beim letzten Streik stand sogar der GDL-Vorsitzende auf dem Hauptbahnhof Dresden betroffenen Reisenden Rede und Antwort.

Solange eine Fernsehkamera da ist, klar! Diese Bilder waren ungefähr genauso glaubwürdig wie ein interessiert tuender Politiker, der sich auf einem Wahlplakat mit einem Handwerker unterhält. Sobald die Kameras aus sind, hat W. für sowas natürlich keine Zeit mehr, weil er in irgendeiner Talkshow Behinderte beschimpfen muss.

Ich war während des letzten Streiks auch am Dresdener Hbf: kein einziger streikender GdL-Lokführer weit und breit. Also zumindest niemand, der in öffentlich zugänglichen Bereichen als solcher erkennbar war. Wohlgemerkt am Sonntagnachmittag, nicht mitten in der Nacht. Genauer gesagt: an einem sonnigen Sonntagnachmittag. Da lockt der Ausflug in die Sächsische Schweiz oder das Erzgebirge (die Kollegen vom RVD und der SBS fuhren ja...) wohl mehr als ein Gespräch mit den Fahrgästen.
Zitat
Philipp Borchert
Zitat
Holger
der DB-Regio-Notfahrplan: [www.bahn.de]

Klärt mich mal auf: Wie kommt es, dass z.B. in Sachsen-Anhalt ganze Linien zweistündlich bedient werden können, aber bei uns hier oben lediglich ein oder zwei Zugpaare auf einigen Linien unterwegs sind?

Im Westen fahren wohl 50-60% der Züge, bei uns im Osten nur rund 20%. Warum ist das so?
Zitat
TomSpeedy
Zitat
Philipp Borchert
Klärt mich mal auf: Wie kommt es, dass z.B. in Sachsen-Anhalt ganze Linien zweistündlich bedient werden können, aber bei uns hier oben lediglich ein oder zwei Zugpaare auf einigen Linien unterwegs sind?

Im Westen fahren wohl 50-60% der Züge, bei uns im Osten nur rund 20%. Warum ist das so?

Im Westen gibt es höchstwahrscheinlich noch eine hinreichende Anzahl Beamte, die ja nicht streiken dürfen, sondern im Sinne der staatlichen Daseinsvorsorge dafür sorgen, dass z.B. Arbeitnehmer ihren Arbeitsplatz erreichen. Im Osten wurde im Hinblick auf die bevorstehende Privatisierung eher kaum verbeamtet.

Allerdings erklärt das nicht den Unterschied zwischen Sachsen-Anhalt und Nordost (also Brandenburg, Berlin, McPomm), da ja beide Regionen Ex-Reichsbahngebiet mit wenig bis gar keinen Beamten sind.
Zitat
TomSpeedy
Zitat
Philipp Borchert

Klärt mich mal auf: Wie kommt es, dass z.B. in Sachsen-Anhalt ganze Linien zweistündlich bedient werden können, aber bei uns hier oben lediglich ein oder zwei Zugpaare auf einigen Linien unterwegs sind?

Im Westen fahren wohl 50-60% der Züge, bei uns im Osten nur rund 20%. Warum ist das so?

Ich denke, es liegt am Organisationsgrad der GdL und dem Anteil der Beamten an den Lokführern.

Zitat
micha774

Wie jetzt? Soll jeder Kaufmann einmal jährlich mit Streiks rechnen?

Wenn sich die GdL durchsetzt, sollte er sogar jedes Quartal mit Streiks rechnen, weil dann abwechselnd die GdL, die EVG, die Gewerkschaft der Lokführer mit einem Muttermal am linken Bein, die Gewerkschaft der Zugbegleiter*innen (nur echt mit Stern) mit blonden lockigen Haaren, die Gewerkschaft der hundebesitzenden Lokführer und wasweißichwer streiken - und natürlich allesamt Härte demonstrieren müssen, um im Konkurrenzkampf gegen die anderen Gewerkschaften zu bestehen.

Und über all das merkt man gar nicht mehr, dass man genau das macht, was man zu bekämpfen vorgibt: düstersten egozentrierten Kapitalismus praktizieren. Nur, weil man die Vorzeichen umdreht, sich aber ansonsten genauso verhält, wird es nicht besser.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 05.11.2014 19:04 von def.
ABOT: Was würde passieren, wenn eine Privatbahn die GDL verklagt, weil die Kunden denken
Deutsche Bahn = alle Bahnen
und so die Privatbahn spürbar weniger Fahrgäste hat?

Gruß,
U-Bahnfuchs
Nix passiert da.

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
U-Bahnfuchs
ABOT: Was würde passieren, wenn eine Privatbahn die GDL verklagt, weil die Kunden denken
Deutsche Bahn = alle Bahnen
und so die Privatbahn spürbar weniger Fahrgäste hat?
Ich vermute mal ganz stark, dass die Klage eindeutig abgewiesen würde, weil die GDL sicher nachweisen kann, dass sie ausdrücklich nur bei der DB AG zum Streik aufgerufen hat. Dass die Medien dann pauschal nur vom Streik bei der „Bahn“ reden, ist dann nicht mehr das Verschulden der GDL. (Neulich bei einem Warnstreik sagte ja sogar noch der Herr vom Fahrgastverband beim Interview im rbb, dass die Berliner ja dank der BVG noch halbwegs mobil wären über größere Strecken. Aber in Brandenburg a.d.H. und Fürstenwalde würde mal eben gar keine Eisenbahn fahren - blöd nur, dass er zwei Städte ausgesucht hat, die von der ODEG bedient werden; wobei man von Fürstenwalde zugegebenermaßen nicht allzuweit weg kommt mit der ODEG. Gestern war er dann schon realistischer, und sagte wegen des möglicherweise hohen Fahrgastandrangs in Berlin auf die noch verkehrenden ODEG-Züge, Verspätungesauswirkungen auch z.B. für Neustadt voraus.)

Und dass eine Privatbahn tatsächlich weniger Fahrgäste hat, weil der Zubringer- oder Anschlusszug der DB nicht fährt, wird wohl genauso unter Kollateralschaden fallen wie der Umsatzrückgang beim Kioskbesitzer am Bahnhof.
Zitat
U-Bahnfuchs
ABOT: Was würde passieren, wenn eine Privatbahn die GDL verklagt, weil die Kunden denken
Deutsche Bahn = alle Bahnen
und so die Privatbahn spürbar weniger Fahrgäste hat?

Dann müsste sie wohl eher die Deutsche Bahn und die Medien verklagen, weil diese nicht ausreichend informiert haben. Gerade gegen Station & Service dürfte eine solche Klage nicht nur Zulassungs-, sondern sogar Siegeschancen haben, weil StuS als Infrastrukturunternehmen zur Neutralität verpflichtet ist und dieser oft nicht deutlich genug nachkommt. Allerdings könnten sie sich damit rausreden, dass der Zugverkehr ganz allgemein getroffen ist und auch die Privatbahnen durch den Streik behindert werden und/oder Verspätungen sammeln. Also viel ungeklärtes Potenzial für einen Rechtsstreit.

@def: Warum schreibst du eigentlich ständig ein falsches Kürzel? Die GDL kürzt sich mit großem D ab!

Ist schon verwunderlich, dass in den ferrophilen Foren ständig auf den Medien rumgehackt wird, weil sie Lok- und Zugführer synoym verwenden, aber gleichzeitig viele Leute nicht in der Lage sind 3 Buchstaben korrekt einzutippen.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Zitat
jan1144
Tja...ich breche definitiv!

Zitat
jan1144
Ich bin überhaupt nicht organisiert und außerdem ist es in meinen Augen ein reiner Machtkampf seitens der GDL.

Wenn du nicht in der GDL bist, bist du auch kein Streikbrecher. ;-)

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
Jay

@def: Warum schreibst du eigentlich ständig ein falsches Kürzel? Die GDL kürzt sich mit großem D ab!

Ist schon verwunderlich, dass in den ferrophilen Foren ständig auf den Medien rumgehackt wird, weil sie Lok- und Zugführer synoym verwenden, aber gleichzeitig viele Leute nicht in der Lage sind 3 Buchstaben korrekt einzutippen.

Ist ja schön, dass viele das so machen. Wo habe ich das getan?

Darüber hinaus lasse ich mich bei meiner Rechtschreibung von meinem Sprachgefühl leiten, nicht von irgendwelchen Marketingabteilungen. Genauso, wie ich mich weigere, in "Intercity" oder "Expressbus" mitten im Wort einen großen Buchstaben zu schreiben, schreibe ich Adjektive klein - auch innerhalb von Eigennamen, wenn sie nicht am Anfang des Eigennamens stehen (wie bei "Deutscher Bundestag").
Zitat
def
Zitat
Jay

@def: Warum schreibst du eigentlich ständig ein falsches Kürzel? Die GDL kürzt sich mit großem D ab!

Ist schon verwunderlich, dass in den ferrophilen Foren ständig auf den Medien rumgehackt wird, weil sie Lok- und Zugführer synoym verwenden, aber gleichzeitig viele Leute nicht in der Lage sind 3 Buchstaben korrekt einzutippen.

Ist ja schön, dass viele das so machen. Wo habe ich das getan?

Darüber hinaus lasse ich mich bei meiner Rechtschreibung von meinem Sprachgefühl leiten, nicht von irgendwelchen Marketingabteilungen. Genauso, wie ich mich weigere, in "Intercity" oder "Expressbus" mitten im Wort einen großen Buchstaben zu schreiben, schreibe ich Adjektive klein - auch innerhalb von Eigennamen, wenn sie nicht am Anfang des Eigennamens stehen (wie bei "Deutscher Bundestag").

Du schreibst das D durchgehend klein und das ist nun mal falsch, weil es nicht für "der" sondern seit mehr als 100 Jahren für "Deutscher" steht. Hat also rein gar nichts mit "Marketingabteilung" zu tun, sondern ist schlicht Stand der Rechtschreibung. Komischerweise hast du die EVG ja auch nicht zur EvG gemacht. Wenn du also meinst ein simples Kürzel aus drei Buchstaben absichtlich falsch schreiben zu müssen, dann musst du auch damit Leben, dass deine Glaubwürdigkeit darunter leidet.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Also Jay..."def" weiß immerhin, was ein Adjektiv ist und hat daher logischerweise nicht an "der", sondern an "deutscher" gedacht.

Letztlich bleiben Eigennamen leider Eigennamen, sodass der Einwurf an sich natürlich richtig ist. So gern ich den "Schloßplatz Köpenick" gern aufgrund dessen, was ich gelernt habe, "Schlossplatz Köpenick" nennen würde - richtig ist das nicht.

~~~~~~
Sie befinden sich HIER.
Ist das jetzt so wichtig zu diskutieren? Ob jetzt GdL statt GDL oder Schloßplatz statt Schlossplatz ist doch wirklich egal. Rechtschreibung ist dafür da, dass jeder jeden versteht. Und das kann wohl verstehen auch wenn man's ein bisschen anders schreibt. Wenn hier nun einer den Begriff "Intercity" nicht versteht, weil mans eigentlich "InterCity" schreibt, halte ich mich aber aus der weiteren Diskussion heraus.

Gruß,
U-Bahnfuchs
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