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Abriss des alten Ringbahnviadukts
geschrieben von Pneumatik 
Zitat
Grenko
Neue Architektur spricht mich persönlich nicht an da mir Glas, Stahl und Beton zu schlicht und kalt sind. Filigrane verschnörkelte Architektur mit Ziegelsteinen sind für mich persönlich richtiges Handwerk. Nicht umsonst versucht man alte Gebäude aufgrund ihrer Schönheit und der Mühe beim Bau zu erhalten. Ob der Bahntower am Potsdamer Platz in hundert Jahren "Restauriert" wird weil man ihn erhaltenswert findet glaube ich kaum.

Das ist genau der Punkt. Menschen aus aller Welt kommen nicht wegen Einheitsbrei, sondern wegen Einzelstücken - dazu gehören auch nicht die Wahrzeichen der Top100, sondern auch die Verknüpfung von Historie und Moderne. Das kann man leider in der heutigen hektischen Architektur, die keine Denkmalgesichtspunkte (wenn es auch offiziell keinen Denkmalstatus hatte) und Architektur der Vergangenheit berücksichtigt. Nur so bleiben Erinnerungen an vergangene Epochen und ein gewisses Vorstellungsvermögen wie ältere Generationen gelebt haben erhalten.

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Individuell unterwegs sind in Berlin nur noch Menschen, die nicht mit dem Auto unterwegs sind.
"Franz Fehrenbach"
Grenko, du weist doch noch gar nicht wie die neue Architektur aussieht, die wir brauchen. Es gibt gelungene Synthesen aus alt und neu. Ein Wiederaufbau mit Augenmaß in einigen Fällen finde ich gut, vor allem wenn sie erneut eine Funktion bekommen. Konservierte Ruinen als Geschichtsunterricht, gehen mir auf den Wecker. Es ist eine Manie alle Einschußlöcher stehen zu lassen, bildlich gesprochen. Eine Stadt ist kein Museum. Ich bin oft für wenn schon denn schon. Also die komplette Restaurierung wo es sich lohnt. Diese Attitüde mit als ob finde ich inzwischen langweilig. Die Gedächtniskirche hätte man heute bestimmt wieder aufgebaut. Die 50-er hatten eine andere Auffassung davon.
Zitat
Grenko
Wenn es nach mir ginge hatte ich auf dem gesamten Areal des ehemaligen Anhalter Bahnhofs den Bereich Kommunalverkehr niedergelassen anstatt wie jetzt eingefercht in der Monummentenhalle.

Auch die Zeit der Schnelltriebwagenhalle an der Monumentenbrücke läuft ab. Die Holzkonstruktion ist ein Horror für den Brandschutz, die Bahnimmobilien nur an der Verwertung des Grundstücks interessiert, so dass die Sammlung aufgelöst werden muss. Da das Technikmuseum andere Interessen verfolgt, ist das Schicksal für viele der Exponate leider völlig offen.

so long

Mario



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 01.12.2014 14:59 von der weiße bim.
Zitat
der weiße bim
Auch die Zeit der Schnelltriebwagenhalle an der Monumentenbrücke läft ab .... so dass die Sammlung aufgelöst werden muss

Hallo zusammen,

das wäre nun wirklich schlimm. Die Monumentenhalle ist zwar eher ein schlechter Lagerraum als eine gute Ausstellungshalle. Aber die dort befindlichen historischen Fahrzeuge, die dürfen auf keinem Fall verschwinden. Das sollte verhindert werden.

Gruß
Micha
Zitat
Grenko
Nach Deiner Meinung könnten wir dann ja auch die Gedächtniskirche abreissen oder hätten dasselbige mit dem Reichstag nach dem Krig machen können.

Nur gut, dass unsere Urahnen da anders dachten und einfach mal den Berliner Festungsgraben zuschütteten um die Stadtbahn zu bauen. ,-)

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
B-V 3313
Zitat
Grenko
Nach Deiner Meinung könnten wir dann ja auch die Gedächtniskirche abreissen oder hätten dasselbige mit dem Reichstag nach dem Krig machen können.

Nur gut, dass unsere Urahnen da anders dachten und einfach mal den Berliner Festungsgraben zuschütteten um die Stadtbahn zu bauen. ,-)

Skandalös...der Graben muss wieder freigelegt werden....koste es was es wolle...das ist schließlich ein Teil der Berliner Geschichte. Weg mit dieser neumodernen Bahn auf gemauerten Bögen...Teufelszeug, das hat da nix zu suchen.

(Wer Sarkasmus findet, kann ihn behalten.)
Ihr habt keine Ahnung!
Geschichte?
Wo bleibt die Natur?
Ursprünglich war das kein Festungsgraben, sondern der dritte Spreearm - der sollte wiederhergestellt werden!
Vorleistungen in Form von U-Bahn- und Straßentunneln wurden schon erstellt...

Berlins Straßen sind zu eng, um sie nur dem MIV zu opfern!
Zitat
Berliner Zeitung, Thomas Frey 17.11.2014
"Urbane Mitte" lautet der ziemlich ambitionierte Titel für dieses Areal. Er bezieht sich vor allem auf seine verkehrsgünstige Lage. Am Gleisdreieck sorgen zwei U-Bahnlinien für eine optimale Anbindung. Sie sollen künftige Nutzer vor allem zu ihrer Arbeit bringen. Denn Markus Vogel schwebt dort weniger ein Wohn-, als vielmehr ein Büro- und Gewerbequartier vor. Schon allein wegen der vorbeiführenden Bahnlinie würde sich Wohnungsbau eher schwierig gestalten, meint er. Ganz anders sehe es mit Räumen, zum Beispiel für Start ups aus. Auch Galerien könnten hier einziehen und möglicherweise habe auch das benachbarte Deutsche Technikmuseum Interesse an zumindest einem Teil des Geländes.

Das Museum soll deshalb auch zu den Akteuren gehören, die sich in den kommenden Monaten Gedanken über die künftige Gestaltung machen. Mit diesem offenen Verfahren wolle er um Vertrauen werben und die Bevölkerung mit einbeziehen, erklärte Vogel. Thema sei zum Beispiel die architektonische Gestaltung. Die Ideen sollen gesammelt und dann in die künftigen Pläne eingearbeitet werden.

Hört sich sehr dünn an!
Wieviel Bedarf Vogel selbst für noch ein Büro- und Gewerbequartier sieht, erläutert er ja mit den Beispielen im Anschluß:
Start-ups sind genau die Mieter, die Neubauten erfordern und profitabel machen!
Auch Galerien dürften Top-Mieten einbringen - entsprechend repräsentativen, ansprechenden Neubauten steht also nichts im Weg!
Und auch zu einem Museum passt nur modernste Architektur - das Geld für dem Zweck perfekt angepasste Neubauten zahlt man locker aus der Portokasse!

Bis eben sah ich auch keinen Verwendungszweck für die alten Viadukte.
Aber für Galerien, Start-ups, Museumsräume hätten die locker ausgereicht!
Stattdessen scheint das Konzept auf weitere Berliner Investruinen hinauszulaufen, die die Stadt dann mit ihren üppigen Finanzen retten wird - alle vorgeschlagenen Nutzungen wirken jetzt schon sehr zuschussbedürftig!
Freiflächen in einer Stadt scheinen irgendwie zu gefährlich zu sein, um sie ertragen zu können...

Berlins Straßen sind zu eng, um sie nur dem MIV zu opfern!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 30.11.2014 15:53 von dubito ergo sum.
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