Re: SPD/CDU-Antrag für U-Bahnerweiterungen 25.07.2016 13:12 |
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def
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Marienfelde
5. Würde man sich für eine Maut entscheiden, wäre eine Nutzung der Mauteinnahmen für die Erweiterung des öffentlichen Verkehrs schlüssig. Auch wenn der Schwerpunkt bei der Straßenbahn zu setzen wäre, hielte ich unter den hier angedeuteten Rahmenbedingungen die eine oder andere Netzkomplettierung bei der U-Bahn für denkbar.
Jein - nach Einführung einer solchen Maut wäre es sicher sinnvoll, die generierten Einnahmen für die Verbesserung von ÖPNV, Rad- und Fußwegen einzusetzen. Allerdings müssen auch zunächst große Investitionen erfolgen, bevor man so eine Maut einführt - der Berliner ÖPNV wäre nämlich nach 15 Jahren des konzeptlosen Sparens gar nicht in der Lage, nennenswert Fahrgäste vom MIV aufzunehmen.
Notwendig wäre aus meiner Sicht u.a. eine massive Aufstockung
- des Wagenparks insbesondere bei S- und U-Bahn
- des Personals (Fahrer, Fahrdienstleiter, jene, die für die aktuelle Fahrgastinformation zuständig sind)
- der Zahl vorgehaltener Ersatzteile für technische Anlagen (Weichen, Signale, Aufzüge, Rolltreppen), damit diese zeitnah repariert werden können
sowie der Ausbau der Infrastruktur. Ich denke da an die Beseitigung oder zumindest Verkürzung eingleisiger Abschnitte (Kremmener Bahn, Spindlersfeld, Strausberg, Potsdam, Bernau) und mindestens ein, zwei Bahnhöfe mit drei Gleisen und zwei Bahnsteigen auf dem Ring (z.B. Westend und Neukölln).
Re: SPD/CDU-Antrag für U-Bahnerweiterungen 08.08.2016 22:48 |
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Global Fisch
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Ronny_Sommer
@Global Fisch
Kurz gesagt könnten wir damit zum Ergebnis kommen, das sich weder die U8 Verlängerung ins MV, noch eine Strassenbahn entlang des Wilhelmsruher Dammes wirklich auszahlen. Es wäre wohl besser die knappen Finanzmittel so zu verwenden das neue Wohngebiet Elisabeth Aue in Pankow vernünftig an den ÖPNV anzuschliessen.
Das folgt daraus keineswegs zwingend. Beides kann man nicht vergleichen. Die Kosten für die Straßenbahnverlängerung sind ein Bruchteil der U-Bahn-Verlängerung. Der Nutzen auf der Nachfrageseite ist sicherlich geringer als der einer U-Bahn. aber ich denke, bei weitem nicht in dem Maße geringer wie die Kosten geringer sind. Zudem spart man mindestens die Buslinien entlang des Straßenbahnkorridors direkt ein. Die Straßenbahnverlängerung halte ich für auf jeden Fall sinnvoll, zudem auch die Netzwirkung für den Bestandsast hinzukommt.
Bei der U-Bahn ist es nicht so eindeutig - es sind eben keine 38000 Leute, die durch die U-Bahn besser erschlossen werden. Aber 15000-20000 sollten es schon sein, also deutlich mehr als bei Elisabethaue. Ich weiß nicht, ob das nun ein sinnvolles Projekt ist, aber es erscheint mir deutlich sinnvoller als eine Reihe von anderen aktuell diskutierten U-Bahn-Verlängerungsideen. Und das MV ist groß genug, dass sich U- und Straßenbahn nicht in die Quere kommen. Sie treffen sich allenfalls an beiden Enden des MV. Insofern: beide halte ich für völlig unabhängige Projekte.
Re: SPD/CDU-Antrag für U-Bahnerweiterungen 09.08.2016 02:07 |
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Andreas Rauch
Lehne ich mich mit der Annahme, dass ein großer Teil der Bewohner vom MV eher Richtung Zoo / K.-Schumacher-Platz schaut, sehr weit zum Fenster raus (27 Jahre nach Mauerfall)?
Re: SPD/CDU-Antrag für U-Bahnerweiterungen 09.08.2016 02:14 |
Re: SPD/CDU-Antrag für U-Bahnerweiterungen 09.08.2016 02:34 |
Re: SPD/CDU-Antrag für U-Bahnerweiterungen 09.08.2016 02:50 |
Re: SPD/CDU-Antrag für U-Bahnerweiterungen 09.08.2016 10:28 |
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Ronny_Sommer
Vielleicht wäre es erstmal sinnvoller die alten Ringlinien 3 und 4, heutigen Ansprüchen genügend, wieder aufzubauen und von dort Verzweigungen in Angriff zu nehmen?
Re: SPD/CDU-Antrag für U-Bahnerweiterungen 09.08.2016 12:32 |
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Ronny_Sommer
Ich sehe keinen Sinn im krampfhaften Verlängern von Nebenlinien, nur um Schienen nach Westen legen zu können! Der Rosenthaler Abschnitt wäre weiterhin sinnfrei und mit seinen eingleisigen Abschnitten ein Hemmnis. Ein zweigleisiger Ausbau meiner Meinung aber rausgeworfenes Geld, weil sich die Auslastung nicht steigern ließe.
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Vielleicht wäre es erstmal sinnvoller die alten Ringlinien 3 und 4, heutigen Ansprüchen genügend, wieder aufzubauen und von dort Verzweigungen in Angriff zu nehmen?
Re: SPD/CDU-Antrag für U-Bahnerweiterungen 09.08.2016 13:01 |
Re: SPD/CDU-Antrag für U-Bahnerweiterungen 09.08.2016 15:17 |
Re: SPD/CDU-Antrag für U-Bahnerweiterungen 09.08.2016 16:07 |
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Andreas Rauch
Nochmal zum MV und zur nur mittelmäßigen fußläufigen Erschließung einer potenziellen Haltestelle Wilhelmsruher Damm / Senftenberger Ring.
ich spinn jetzt mal:
Von der projezierten Endhaltestelle U8 bis zur Bushaltestelle (122er) "Senftenberger Ring Nord" sind es 1.2 km bzw. 15 Minuten (wenn man gut zu Fuß ist).
Politische Realitäten im geteilten Berlin (war: SPD/CDU-Antrag für U-Bahnerweiterungen) 23.08.2016 10:11 |
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B-V 3313
der Ostteil Berlins war völkerrechtlich nie ein Teil der DDR.
Re: SPD/CDU-Antrag für U-Bahnerweiterungen 23.08.2016 10:19 |
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Bovist66 am 21.07.2016 um 20:24
bei der U8: Der Hochhausring am Senftenberger Ring liegt außerhalb der direkten Reichweite einer verlängerten U8 - jedenfalls soweit die Linie unter dem Wilhelmsruher Damm bleibt.
Re: Politische Realitäten im geteilten Berlin (war: SPD/CDU-Antrag für U-Bahnerweiterungen) 23.08.2016 11:28 |
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L.Willms
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B-V 3313
der Ostteil Berlins war völkerrechtlich nie ein Teil der DDR.
Genauer gesagt, den Ansprüchen des westdeutschen Separatstaates nach nicht.
Re: Politische Realitäten im geteilten Berlin (war: SPD/CDU-Antrag für U-Bahnerweiterungen) 23.08.2016 12:08 |
Re: Politische Realitäten im geteilten Berlin (war: SPD/CDU-Antrag für U-Bahnerweiterungen) 23.08.2016 12:31 |
Bäderbahn
Re: Politische Realitäten im geteilten Berlin (war: SPD/CDU-Antrag für U-Bahnerweiterungen) 23.08.2016 13:34 |
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Bäderbahn
Auch das Eintrittsgeld (Zwangsumtausch) war für den Ostteil Berlins günstiger als für den Rest der DDR.
Re: SPD/CDU-Antrag für U-Bahnerweiterungen 23.08.2016 14:28 |
Re: Politische Realitäten im geteilten Berlin (war: SPD/CDU-Antrag für U-Bahnerweiterungen) 23.08.2016 15:14 |
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Ronny_Sommer
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Bäderbahn
Auch das Eintrittsgeld (Zwangsumtausch) war für den Ostteil Berlins günstiger als für den Rest der DDR.
Wann soll das gewesen sein? Ich kann mich für meine selbständigen Einreisen ab 1982 nur an den einheitlichen Tagespreis von 25,- DM erinnern, egal ob für die Hauptstadt der DDR oder einen/mehrere Bezirke.
Bäderbahn
Re: Politische Realitäten im geteilten Berlin (war: SPD/CDU-Antrag für U-Bahnerweiterungen) 23.08.2016 16:54 |
Dochdoch, Adenauer und Kurt Schumacher und die ganze Bande und natürlich die USA und die Briten (Frankreich hätte lieber Deutschland ganz zerschlagen). Wobei man m.E. nicht einen einzelnen Hauptakteur aufzeigen kann, denn alle -- v.a. die deutschen bürgerlichen Politiker -- hatten sofort verstanden, daß sie einen stabilen kapitalistischen gesamtdeutschen Staat angesichts der totalen Diskreditierung des Kapitalismus (siehe Ahlener Programm der West-CDU) nicht aufbauen können, angesichts des Drangs in der Arbeiterbewegung, die Spaltung in KPD und SPD zu überwinden, und angesichts des Einflusses, den die USSR in Deutschland und v.a. in der Hauptstadt besaß. Kurt Schumacher betrieb seit seiner Befreiung aus dem Zuchthaus durch britische Truppen die Spaltung der SPD, will sagen, die Verhinderung der Wiedergründung der SPD im gesamtdeutschen Maßstab, und auch Adenauer und Konsorten haben verhindert, daß CDU etc als gesamtdeutsche Parteien entstehen konnten. Und haben dann Trizonesien mit Hauptstadt Bonn gegründet.Zitat
B-V 3313
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L.Willms
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B-V 3313
der Ostteil Berlins war völkerrechtlich nie ein Teil der DDR.
Genauer gesagt, den Ansprüchen des westdeutschen Separatstaates nach nicht.
Blödsinn. Die Alliierten teilten Deutschland und Berlin, nicht westdeutsche Politiker.
Zitat
Heidekraut
>Fakten zählen, nicht propagandisch vorgetragene Ansprüche.
Genau und deshalb war der sogenannte "Demokratische Sektor" von Berlin laut alliierten Recht nie ein integraler Bestandteil der Sowjetischen Besatzungszone. Auch nicht nach der Gründung der DDR. Als Hauptstadt wurde dieser einseitig durch die Regierung der DDR festgelegt, gegen das Gesetz der Alliierten, das weiterhin Gültigkeit hatte bis zum Schluss. Nach alliiertem Recht hatte Ostberlin nie zur DDR gehört.