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Bündnis Pro Straßenbahn gegründet
geschrieben von Marienfelde 
In Berlin wurde mittlerweile ein parteiübergreifendes "Bündnis Pro Straßenbahn" gegründet. Dem Bündnis gehören folgende Organisationen an:
ACE Kreis Berlin, AG Mobilität 2028 Bündnis 90/Die Grünen, Deutscher Bahnkunden-Verband e.V. - Regionalverband Berlin, Berlin 21 e.V., BFBahnen Bezirk Berlin-Brandenburg, BUND Berlin, DIE LINKE.Landesverband Berlin, Fachausschuss Mobilität SPD Berlin, Fuß e.V., Berliner Fahrgastverband IGEB e.V., NaturFreunde Berlin, Piratenfraktion Berlin, VCD-Nordost e.V., VDV Ost, VIV e.V.

Gestern vormittag hat das Bündnis zu einem Pressegespräch ins Haus der Demokratie (Greifswalder Straße 4) eingeladen.
Ein gemeinsam erarbeitetes Positionspapier sollte dort vorgestellt werden. Einer kurzen Notiz in der heutigen Ausgabe der Berliner Zeitung (S. 15) ist u.a. die Forderung nach einem mit jährlich mindestens 80 Millionen € auszustattenden Sonderprogramm zum Ausbau der Straßenbahn zu entnehmen.

Einen schönen Tag wünscht Euch
Marienfelde
Das ist ja ein recht mächtiger Zusammenschluss. Insbesondere im Hinblick auf die nächste wahrscheinliche Koalition in Berlin (rot-rot-grün) ist das nicht uninteressant.
Auf den Seiten der Piratenfraktion ist eine ausführlichere Beschreibung zu finden (darf man diese Punkte eigentlich hier ins Forum reinkopieren?):
[redmine.piratenfraktion-berlin.de]

Man erkennt - das ist nicht wertend - eindeutig den Duktus des IGEB, dessen Vorsitzender auch zum gestrigen Pressegespräch lud:
[berlin21.net]
Ein neuer großer Papiertiger, mehr nicht.
Zitat
Ronny_Sommer
Ein neuer großer Papiertiger, mehr nicht.

Ist doch gut, dass sich die SPSF - Stur-Pur-Straßenbahn-Fraktion - endlich outet: Braucht sich dann doch weder hier noch in den genannten Organisationen keiner mehr zu wundern, warum unabhängig von logischen Vorschlägen eigentlich jede noch so "virtuelle", banale, abstruse, bestenfalls 2040 verwirklichbare, zig Kilometer lange Straßenbahn-Idee in den entsprechenden Medien fröhliche Urständ feiert, während selbst kleinste U-Bahn-Lückenschlüsse mit Argumenten, die man bei Tram-Diskussionen empört zurückweisen würde, abgeschmettert werden.

Da das Wort "Urständ" aus christlichen Wurzeln stammt: Fast könnte man manchmal vermuten, nicht eine Straßenbahn-Idee, sondern der Messias selbst würde da auferstehen...

Jedenfalls lässt sich manche Fahrgastverbandsposition jetzt leichter nachvollziehen.

Wer gründet eigentlich demnächst ein BPU = Bündnis Pro U-Bahn? Ich wär dabei! :-))

Bw Steg

Nachkorrigiert



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 06.07.2016 14:50 von Bw Steg.
Zitat
Stichbahn
Auf den Seiten der Piratenfraktion ist eine ausführlichere Beschreibung zu finden (darf man diese Punkte eigentlich hier ins Forum reinkopieren?):
[redmine.piratenfraktion-berlin.de]

Darin:
Zitat
Piraten/Bündnis Straßenbahn
Priorisierung der ÖPNV-Investitionen bei der Straßenbahn;

Das kann ich nicht unterstützen.

Straßenbahnen sind sinnvolle Verkehrsmittel dort, wo sie sinnvoll sind. Aber sie sind kein Ersatz für Stadtschnellbahnen.

Man sollte aber keine Straßenbahnen planen, wo eine Schnellbahn (U oder S) sinnvoller ist, nur weil eine Straßenbahn billiger zu bauen ist. Wenn für die gegebene Strecke oder Verbindung nur eine U-Bahn die erforderliche Transportleistung bringt, sollte man diese bauen. Besonders unsinnig wäre eine Straßenbahn, die anstatt einer notwendigen und sinnvollen Verlängerung einer U-Bahn-Strecke gebaut werden soll. Oder anstatt der Schließung einer Netzlücke wie z.B. Krumme Lanke - Mexikoplatz, oder gar eines Lückenschlusses wie z.B. den der U5 zwischen Alex und Brandenburger Tor...


immer noch keine richtige sig
Zitat
Bw Steg
Ist doch gut, dass sich die SPSF - Stur-Pur-Straßenbahn-Fraktion - endlich outet: Braucht sich dann doch weder hier noch in den genannten Organisationen keiner mehr zu wundern, warum unabhängig von logischen Vorschlägen eigentlich jede noch so "virtuelle", banale, abstruse, bestenfalls 2040 verwirklichbare, zig Kilometer lange Straßenbahn-Idee in den entsprechenden Medien fröhliche Urständ feiert, während selbst kleinste U-Bahn-Lückenschlüsse mit Argumenten, die man bei Tram-Diskussionen empört zurückweisen würde, abgeschmettert werden.

... was vielleicht daran liegt, dass i.d.R. der kleinste U-Bahn-Lückenschluss genauso viel kostet wie zig Kilometer Straßenbahnstrecken.
Zitat
def
Zitat
Bw Steg
Ist doch gut, dass sich die SPSF - Stur-Pur-Straßenbahn-Fraktion - endlich outet: Braucht sich dann doch weder hier noch in den genannten Organisationen keiner mehr zu wundern, warum unabhängig von logischen Vorschlägen eigentlich jede noch so "virtuelle", banale, abstruse, bestenfalls 2040 verwirklichbare, zig Kilometer lange Straßenbahn-Idee in den entsprechenden Medien fröhliche Urständ feiert, während selbst kleinste U-Bahn-Lückenschlüsse mit Argumenten, die man bei Tram-Diskussionen empört zurückweisen würde, abgeschmettert werden.

... was vielleicht daran liegt, dass i.d.R. der kleinste U-Bahn-Lückenschluss genauso viel kostet wie zig Kilometer Straßenbahnstrecken....,
...die aber an mancher Stelle, an der weite Teile der Strecke schon mit U-Bahn ausgestattet sind, völlig überflüssig ausgegeben wären! Siehe L.Willms und nach wie vor U2 von Rath. Spandau bis Ruhleben! Wenn man nicht gerade LL (=Luxuslinien) wie den sogenannten Kanzlertraum in schwierigem Gelände angeht, dauern zig Kilometer Straßenbahnstrecke länger als die angeführten Lückenschlüsse. Da von allen Seiten auf die schnell wachsende Stadt verwiesen wird, können wir nicht dreißig Jahre auf mancher Leute Straßenbahn-Lieblingsstrecke warten, wenn wir in gleicher Zeit bereits zwei, drei U-Bahn-Lückenschlüsse und erst einmal vernünftige Straßenbahn-Ergänzungen in Verlängerung nord-, süd- oder nur östlicher Randlage bzw. Heranführungen an nächste S-, U- und R-Stationen erreicht haben!

Guten Abend!
Bw Steg
Zitat
Bw Steg
iehe L.Willms und nach wie vor U2 von Rath. Spandau bis Ruhleben! Wenn man nicht gerade LL (=Luxuslinien) wie den sogenannten Kanzlertraum in schwierigem Gelände angeht, dauern zig Kilometer Straßenbahnstrecke länger als die angeführten Lückenschlüsse.

Genau, so eine zweite Havelquerung für die U2 samt Neubau der Bahnbrücken in der Spandauer Klosterstraße (um in das Bahnhofsbauwerk zu kommen) wäre ja auch ein Klacks...

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
Bw Steg
Da von allen Seiten auf die schnell wachsende Stadt verwiesen wird, können wir nicht dreißig Jahre auf mancher Leute Straßenbahn-Lieblingsstrecke warten, wenn wir in gleicher Zeit bereits zwei, drei U-Bahn-Lückenschlüsse

Die These, dass - vergleichbaren politischen Willen für den Bau des einen wie des anderen vorausgesetzt - der Bau einer U-Bahn schneller gehene würde als der einer Straßenbahn, zählt zu den originellsten Ideen, die ich hier in diesem Forum gelesen habe.

(Pläne für den Bau diverser Straßenbahnstrecken sind ebenso wie für die U-Bahn-Lückenschlüsse schon da).

Wenn der U-Bahn-Bau tatsächlich schneller gehen sollte, als der der Straßenbahn, dann nur, wenn es starke politische Prioriäten für die U-Bahn gibt. Das würde allerdings die Initiative für die Straßenbahn bestätigen, wenn sie dahingehend eine Änderung für nicht nötig hält.

Zitat

und erst einmal vernünftige Straßenbahn-Ergänzungen in Verlängerung nord-, süd- oder nur östlicher Randlage bzw. Heranführungen an nächste S-, U- und R-Stationen erreicht haben!

Ah ja, also nicht in der Innenstadt. Danke, das war deutlich.
Zitat
Bw Steg
Ist doch gut, dass sich die SPSF - Stur-Pur-Straßenbahn-Fraktion - endlich outet [...] Jedenfalls lässt sich manche Fahrgastverbandsposition jetzt leichter nachvollziehen.

Wer erst 2016 feststellt, dass sich Fahrgastverbände für die Belange von Fahrgästen einsetzen, kann die Szene noch nicht lange beobachten.

Vor etwa 25 Jahren, damals war die Mauer gerade gefallen und ich noch minderjährig, war für mich klar, dass die wiedervereinigte Stadt nun rasch mit neuen U-Bahnlinien zu untertunneln sei. Ich stieß dann auf Publikationen des IGEB, in denen nachvollziehbar vorgerechnet wurde, dass eine U10 zwischen Steglitz und Weißensee sehr wohl dem nützen würde, der rasch von Steglitz nach Weißensee möchte. Dass das aber gar nicht so viele Leute wären und sich für die wesentlich zahlreicheren Kurzstreckenpassagiere auf besagtem Korridor durch eine U-Bahn eher längere Fahrzeiten ergäben als mit einer Straßenbahnlösung, leuchtete mir sogar als jungem Bengel schon ein.

Seitdem beobachte ich die Meinung des Fahrgastverbandes sporadisch. Wann immer ich etwas von ihm las, ging es IGEB darum, die knappen finanziellen Mittel so einzusetzen, dass eine möglichst große Zahl an Nutzern davon profitiert. Die Wiedereröffnung der U1 zur Warschauer Straße fand dabei ebenso die Zustimmung des Fahrgastverbandes wie die Verlängerung der U8 zur Hermannstraße oder der U2 nach Pankow. "Stur Straßenbahn" kann ich da nicht erkennen.


Zitat
Bw Steg
Wer gründet eigentlich demnächst ein BPU = Bündnis Pro U-Bahn? Ich wär dabei! :-))

Nicht immer fragen, wer Verwantwortung übernehmen möchte! Raus aus dem gemütlichen Ohrensessel, Bw Steg, gründe das Bündnis Pro U-Bahn! Für die Straßenbahn gibt es solch ein Bündnis nun. Wenn du davon überzeugt bist, dass auch die U-Bahn eine Lobby braucht, dann solltest du nicht nur smiley-verzierte Internetbeiträge verfassen!
Zitat
B-V 3313
Zitat
Bw Steg
iehe L.Willms und nach wie vor U2 von Rath. Spandau bis Ruhleben! Wenn man nicht gerade LL (=Luxuslinien) wie den sogenannten Kanzlertraum in schwierigem Gelände angeht, dauern zig Kilometer Straßenbahnstrecke länger als die angeführten Lückenschlüsse.

Genau, so eine zweite Havelquerung für die U2 samt Neubau der Bahnbrücken in der Spandauer Klosterstraße (um in das Bahnhofsbauwerk zu kommen) wäre ja auch ein Klacks...

Genau, unser aller polemischer Freund: Wenn ganz Berlin erlebt hat, wie viele Schikanen die U-Bahn-Bauer in den letzten 20 Jahren zwischen Hbf. und Alex bewältigen mussten, dann wäre diese U2-Verlängerung ein Klacks!
Zitat
Bw Steg
Genau, unser aller polemischer Freund: Wenn ganz Berlin erlebt hat, wie viele Schikanen die U-Bahn-Bauer in den letzten 20 Jahren zwischen Hbf. und Alex bewältigen mussten, dann wäre diese U2-Verlängerung ein Klacks!

Was du aus welchem Grund jetzt beurteilen kannst?

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
,,die Forderung nach einem mit jährlich mindestens 80 Millionen € auszustattenden Sonderprogramm zum Ausbau der Straßenbahn zu entnehmen."

Gilt das auch für die Straßenbahnen in Brandenburg wie z.B.: Schöneiche, Woltersdorf etc. ?

LG
Zitat
Paul1405
,,die Forderung nach einem mit jährlich mindestens 80 Millionen € auszustattenden Sonderprogramm zum Ausbau der Straßenbahn zu entnehmen."

Gilt das auch für die Straßenbahnen in Brandenburg wie z.B.: Schöneiche, Woltersdorf etc. ?

LG

Das Bündnis hat sich in und für Berlin gegründet. Aber niemand verbietet den Brandenburgern, gleiches zu tun. ;-)

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
B-V 3313
Zitat
Bw Steg
und nach wie vor U2 von Rath. Spandau bis Ruhleben! Wenn man nicht gerade LL (=Luxuslinien) wie den sogenannten Kanzlertraum in schwierigem Gelände angeht, dauern zig Kilometer Straßenbahnstrecke länger als die angeführten Lückenschlüsse.

Genau, so eine zweite Havelquerung für die U2 samt Neubau der Bahnbrücken in der Spandauer Klosterstraße (um in das Bahnhofsbauwerk zu kommen) wäre ja auch ein Klacks...

Nach den mir vorliegenden Informationen sind die U-Bahn-Tunnel bereits unter den Bahnbrücken durch die Klosterstraße entlang bis zur Kreuzung Brunsbütteler Damm/Ruhlebener Straße oder sogar bis Altoner Straße wenigstens im Rohbau fertig. Eine Havelquerung für die Ruhelebener U-Bahn-Strecke müßte allerdings für so ein Projekt noch gebaut werden.


immer noch keine richtige sig
Freilich sind die Kosten einer Straßenbahn sowohl im Bau als auch in der Unterhaltung gegenüber einer U-Bahn um ein Vielfaches geringer. Gleichwohl sehe auch ich es so, dass man sich viel zu oft und viel zu schnell auf ein bestimmtes Verkehrsmittel festzulegen scheint, welches dann bedingungslos protegiert wird. Sehr anschaulich beobachtet man Begünstigungen dergestalt auch innerhalb der einschlägigen Foren wie beispielsweise diesem.

Nicht selten gewinnt man hier den Eindruck, dass zumindest ein Teil der eingeschworenen Straßenbahnjünger schon fast missionarisch gegen alles opponiert, was keine Elektrische ist. Rasch wird der Ruf nach direkter Demokratie und Bürgerentscheiden laut. Wehe aber, das Ergebnis läuft ihnen zuwider. Dann heißt es prompt, so etwas müsse einfach gebaut werden, weil es für das Allgemeinwohl schließlich besser wäre.

Abgesehen mal davon, dass diese Denke genauso ignorant und dogmatisch ist, wie man es den Gegnern allzu gerne zum Vorwurf macht, ist eine solche Prinzipienreiterei wenig sachorientiert und schon gleich gar nicht zielführend. Vielmehr verhindert die verschränkte Sicht nach meinem Dafürhalten wichtige Maßnahmen im ÖPNV zugunsten einer Verkehrswende. Es mangelt an Kreativität, weil ein Verkehrsmittel das andere aussticht und am Ende unterm Strich nichts dabei herauskommt.

Was bitte spricht dagegen, das eine zu tun, ohne das andere zu lassen? Es gibt durchaus Relationen, auf denen sich eine U-Bahn eher als eine Straßenbahn empfiehlt und umgekehrt. Würde man jetzt darüber hinaus den Bus nicht immer wieder verteufeln und abschätzig als "Beförderung untersten Standards" abtun, könnte man sogar nach dem Vorbild der Franzosen mit BRT-Systemen kurzfristig qualitativ spürbare Verbesserungen im ÖPNV erreichen. Denn eines gilt es sicherlich hierzulande zu lernen: So wie die Grande Nation etwas unverkrampfter und vor allem vorbehaltlos mit allen sich bietenden öffentlichen Verkehrsmitteln zu experimentieren.
Zitat
EBostrab
Freilich sind die Kosten einer Straßenbahn sowohl im Bau als auch in der Unterhaltung gegenüber einer U-Bahn um ein Vielfaches geringer. Gleichwohl sehe auch ich es so, dass man sich viel zu oft und viel zu schnell auf ein bestimmtes Verkehrsmittel festzulegen scheint, welches dann bedingungslos protegiert wird.

Wer ist eigentlich "man"?

Zitat

Nicht selten gewinnt man hier den Eindruck, dass zumindest ein Teil der eingeschworenen Straßenbahnjünger schon fast missionarisch gegen alles opponiert, was keine Elektrische ist.

Wen rechnest Du zu diesen "Teil der eingeschworenen Straßenbahnjünger"? Bitte Namen!

Zitat

Es gibt durchaus Relationen, auf denen sich eine U-Bahn eher als eine Straßenbahn empfiehlt und umgekehrt.

Ja sicher. Und wer bestreitet diese Aussage? Auch hier: bitte Butter bei die Fische. Bitte Namen!

Dass man in bestimmten konkreten Einzelfällen verschiedener Meinung sein kann, ob sich
von A nach B eine U-Bahn lohnt oder nicht, natürlich.

Der Knackpunkt ist eben nicht, dass irgendwer bezweifeln würde, dass auf längeren Strecken
sich eine U-Bahn statt einer Straßenbahn lohnen würde. Der Knackpunkt ist vielmehr der,
dass manche Leute der Meinung sind, dass die wesentlichen Relationen, wo sich eine
U-Bahn (oder eine S-Bahn) eher als eine Straßenbahn empfiehlt, bereits eine solche
haben. Und im Grunde bestreitet das auch keiner. Die hier diskutierten U-Bahn-Projekte
(U3 Mexikoplatz, U1 Adenauerplatz, U1 Ostkreuz, U9 Lankwitz, U2 Spandau, U7 BER, U5 Moabit, U10,
hab ich was wesentliches vergessen?) mag man im einzelnen unterschiedlich beurteilen.
Aber egal, ob sie sich jeweils rechnen oder nicht: im Bezug auf das Berliner Schnellbahnnetz
sind sie allesamt nur kleine Ergänzungen.

Und was mich etwas allergisch stimmt:
wenn man *kein* notorischer Straßenbahngegner ist, kann man nicht drumherum
kommen, dass sich in Berlin Straßenbahnen lohnen. Und da im Westteil der Stadt
bis 1967 alle verschwanden, folgt ganz elementar, dass dort logischerweise erheblicher
Nachholbedarf besteht!

Und was ist in 25 Jahren seit der Wende passiert?
Zählen wir mal auf, im Westen: Bornholmer-Virchow, Bernauer Straße, Hauptbahnhof.
Dazu im Osten: Guyotstraße, Wista, Alex-Hackescher Markt, Alex II.
(Dafür sind Ostkreuz-Hauptstraße, Altglienicke, Schwartzkopfstr und
verkehrlich auch Alte Schönhauser weg).
Fazit: Es ist in Hinsicht auf den Ausbau des Straßenbahnnetzes
in 25 Jahren verdammt wenig passiert (selbst in Städten wie Rostock tat sich wesentlich
mehr). Und ich halte es für völlig legitim und gut, wenn sich Kräfte sammeln, dass es
endlich mit dem Ausbau des Straßenbahnnetzes vorangeht.

Und ich finde es völlig daneben, wenn diesen Kräften pauschaler und
unreflektierter U-Bahn-Hass vorgeworfen wird.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 07.07.2016 00:01 von Global Fisch.
Viele U-Bahn Befürworter wollen Strecken, die auf dem Netzplan eben schön aussehen. Ohne daran zu denken, was Kosten und Nutzen bedeuten. Was sollen denn U-Bahn-Projekte wie Ostkreuz, Mexikoplatz, U1 Adenauerplatz wirklich bringen, außer für die ausführenden Baufirmen ?

Das einzigste, was ich sinnvoll halte, wär die U8-Verlängerung ins Märkische Viertel, obwohl der Boden dort sehr problematisch dazu sein soll, wie es mir BVG-Leute und andere erzählt haben.
Zitat
Global Fisch
Zitat
Bw Steg
Da von allen Seiten auf die schnell wachsende Stadt verwiesen wird, können wir nicht dreißig Jahre auf mancher Leute Straßenbahn-Lieblingsstrecke warten, wenn wir in gleicher Zeit bereits zwei, drei U-Bahn-Lückenschlüsse

Die These, dass - vergleichbaren politischen Willen für den Bau des einen wie des anderen vorausgesetzt - der Bau einer U-Bahn schneller gehene würde als der einer Straßenbahn, zählt zu den originellsten Ideen, die ich hier in diesem Forum gelesen habe.

Originell mag sie dir vielleicht deshalb erscheinen, weil du dich für selektives Lesen entschieden hast: Ich schrieb bei U-Bahn von Lückenschlüssen - also zwischen einem knappen Kilometer bis zu ca. 8km - und stellte denen die Straßenbahn-Lieblingsstrecken, wie sie ja auch hier immer wieder auftauchen (z. B. Alex-Steglitz oder Hbf.-Spandau), gegenüber: jeweils weitaus mehr als 12km! Und da finde ich es nun wieder originell, dass diese Mammut-Straßenbahn-Träume bei "vergleichbarem politischen Willen" - der ja im Moment eben nicht der Fall ist (jedenfalls nicht als Plus für die U-Bahn...) - genauso schnell zu verwirklichen wären; die vergangenen 20 Jahre belegen anderes, und ich streiche dabei jeweils die Zeiten, in denen bewusst nichts passierte!

(Pläne für den Bau diverser Straßenbahnstrecken sind ebenso wie für die U-Bahn-Lückenschlüsse schon da).

Wenn der U-Bahn-Bau tatsächlich schneller gehen sollte, als der der Straßenbahn, dann nur, wenn es starke politische Prioriäten für die U-Bahn gibt. Das würde allerdings die Initiative für die Straßenbahn bestätigen, wenn sie dahingehend eine Änderung für nicht nötig hält.

Zitat

und erst einmal vernünftige Straßenbahn-Ergänzungen in Verlängerung nord-, süd- oder nur östlicher Randlage bzw. Heranführungen an nächste S-, U- und R-Stationen erreicht haben!

Ah ja, also nicht in der Innenstadt. Danke, das war deutlich.

Häää? "Nächste S- , U- und R-Stationen" findest du in deinen Plänen also nicht in der Innenstadt? Seltsam...


Gute Nacht
Bw Steg
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