MartinGrether schrieb:
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> Ingolf schrieb:
> > Wenn Du mit Stahnsdorf die Friedhofsbahn
> meinst,
> > bin ich eher skeptisch. Diese Strecke finde
> ich
> > nicht unbedingt S-Bahn-würdig. Nur weil
> früher
> > schon eine (von der Kirche finanzierte)
> S-Bahn
> > fuhr, muss nicht unbedingt wieder 1:1 das
> alte
> > Netz wiederaufgebaut werden.
>
> Hatte auchzunächst überlegt, dann aber doch
> entschieden, es einfach mal mit reinzuschreiben.
> Vielleicht würden dann weniger Stahnsdorfer mit
> dem Auto fahren...aber es sollte sich schon
> halbwegs rechnen, ganz klar.
Für den Raum Stahnsdorf könnte ich mir eine andere Lösung vorstellen, deren Erschließungswirkung um einiges höher liegt als die der Friedhofsbahn:
1. Realisierung der Straßenbahn Potsdam - Teltow (etwa entlang des Busses 601). Das ist auch in den örtlichen Regionalentwicklungsplänen etc . als längerfristige Variante vorgesehen. Damit würde die traditionell starke Verkehrsbeziehung nach Potsdam besser bedient und die Straßenbahn würde genau in der Schwereachse der drei Orte verlaufen, was gute Fahrgastzahlen garantiert und die Substitution von Bussen ermöglicht.
2. Mal eine ganz andere Variante: Weiterbau der U3 ab Krumme Lanke - aber nicht als U-Bahn, sondern als Stadtbahn (z.B.nach den Modellen wie in Amsterdam oder Rotterdam praktiziert: man benötigt dann eine Art Zweisystemwagen für Oberleitung und Seitenstromschiene.) Die Stadtbahn würde ab Krumme Lanke über Mexikoplatz - Lindenthaler Allee - Karl-Marx-Straße - Hohe Kiefer zur Machnower Schleuse oder alternativ über Uhlenhorst - Meierefeld Warthestraße nach Teltow fahren können.
Stadtbahn an der Oberfläche, weil dies um ein vielfaches preiswerter als ein Tunnel ist und eine höhere Stationsdichte erlaubt.
Allerdings müsste mal untersucht werden, ob sich die dann notwendigen Hochbahnsteige im Straßenraum sinnvoll unterbringen lassen und das Aufkommen eine solche Bahn mit womöglich sogar zwei Streckenästen überhaupt rechtfertigt. Zumindest auf einer der o.g. Achsen müsste der Platz reichen, da man dort mal einen Streifebn für eine mögliche U-bahn freigehalten haben soll.
>
> Sicher? Daneben verläuft die S7 von Wannsee zum
> Potsdamer Hauptbahnhof. Was zwei recht dicht
> nebeneinander liegende Linien nach Potsdam
> bezwecken sollen, ist mir schleierhaft. So dicht
> ist das Fahrgastaufkommen dort nicht. Die S7 alle
> 10 Minuten ist fürstlich bemessen. Man sollte den
> Abschnitt Wannsee<>Griebnitzsee und
> Babelsberg<>Potsdam aber vielleicht mal
> zweigleisig ausbauen um Verspätungen besser
> kompensieren zu können.
Man müsste mal sehen, wieviel Fahrgastpotential diese beschlenigte Variante aus dem Berliner Südwesten bringt.
>
> > > S2 Bernau<>Rangsdorf alle 20 Min.
>>
> Zossen ist schon recht arg weit entfernt...dann
> lassen wir die S2 lieber in Blankenfelde und
> fahren alle 60 Minuten mit der DB.
Glücklicherweise heute doppelt so häufig.
>
> > > S3 Erkner<>Staaken alle 20 Min.
> > Auch Staaken ist nicht wirklich
> aufkommensstark
> > genug für einen Endpunkt und eine neue
> Strecke.
> > Dann sollte die S-Bahn scho weiterfahren bis
> nach
> > Wustermark, um einen solchen Ast zu
> > rechtfertigen.
>
> Auch Wustermark scheint mir etwas arg weit
> entfernt...Da einen 20-Minutentakt, ich weiß nicht
> ob das lohnt.
Dann eben beser die Nulllösung und einen verbesserten Regionalverkehr. Alein für die Gartenstadt Staaken braucht man keine S-Bahn. Vor allem da man eine sehr teure Ausfeädelung aus der Falkensse-S-Bahn (wennsi mal kommt..) und Querung der Fernbahn jenseits des Bahnhofs Spandau braucht.
>
>>
> Die S-bahn ist ein sauberes, schnelles
> Verkehrsmittel. Die Fahrtzeit von Johannesstift,
> Radelandstraße und Spektefeld mit der S-Bahn bis
> zum Spandauer Hauptbahnhof *g* liegt zwischen 3
> und 8 Minuten. Das schafft kein Bus, denn der ist
> lahm und steht im Stau. Wie lange braucht der
> 145er von Johannesstift zum Bahnhof Spandau? Es
> müssten etwa 25 Minuten sein, also das Dreifache.
Nur das entlang der OHE-Strecke fast nur Niemandsland ist. An der Radelandstraße sind das vor allem einfamilienhäuser, nicht umsinst fährt er Bus hier nur alle 20 Minuten.
Die meisten Leute wohnnen zwischen der OHE und der Altstadt Spandau. Denen nützt die S-Bahn gar nichts, da kaum jemand auf die Idee käme. ersteinmal einen Bus in die Gegenrichtung stadtauswärts zu nehmen, um dann in eine S-Bahn umzusteigen.
Da ist auch der Fahrzeitvorteil schon längst dahin und bequemer ist es auch nicht.
>
> > > 20 Min.
> > Auch für die Wasserstadt gilt: >
> Ich bin da eher ein optimist und sage mir, wenn
> dort etwas fährt siedeln sich vielleicht eher
> Leute in der Wasserstadt an und bauen dort ihr
> Haus, weil die Anbindung mit der Bahn gut ist. Ich
> würde zum gegebenen Zeitpunkt auf keinen Fall in
> die Wasserstadt ziehen, denn dort fährt nur der
> 139er Bus alle 20 Minten, und der braucht ne ganze
> Weile bis er die Innenstadt ankratzt. Mit der
> S-Bahn ginge dies etwas schneller.
Und einen 236er alle 10 Minuten.
Aber wir haben in Berlin keinen Bedarf nach neuen Einfamilienhausgebieten.die Bevölkerung stangniert. Da kann man noch soviel Flächen ausweisen und noch so viele Bahnen dahinbauen - die Bauflächen werden nicht voll werden.
>
> Der Sinn einer Straßenbahn wäre aber, dass sie auf
> besonderem Bahnkörper am MIV vorbeirauscht. Dies
> ist durch die Straßenbreite in diesem Bereich
> nicht möglich, die Straßenbahn würde genau wie
> jetzt der Bus im Stau stecken. Eine U2 nach
> Hakenfelde ist in ca. 6-7 Minuten vom
> Bahnhof/Altstadt in Hakenfelde angekommen.
> Steigert die Attraktivität des Gebietes um
> einiges, wie ich finde.
Folgendes spricht hier gegen eine U-Bahn:
1. die Fahrgastzahlen sind nicht U-Bahn-würdig. Eine U-Bahn würde hier also nur in einem recht geringen Takt fahren, wenn sie halbwegs wirtschaftlich sein soll.
2. Die Flächenerschließung des Gebietes verschlechtert (!) sich, wodurch für viele Leute sich die Gesamtreisezeiten von Haustür zu Haustür sogar verlängern werden. Dadaurch, dass eien U-Bahn nun einmal viel größere Stationsabstände hat und man auch noch Treppen steigen muss, sind die Fußwege dahin länger. Gerade bei solch recht kurzen Strecken (Relation Altstadt Spandau - Hakenfelde, was hier die absolute Hauptrelation ist) fällt so etwas extrem ins Gewicht. Viele werden so länger benötigen als heute im "gammeligen" Bus.
3. U-Bahn-Bau ist sehr teuer. Für das Geld eine U-Bahn-Strecke kann man ein merhfaches einer Straßenbahnstrecke bauen. also muss man entsprechende Prioritäten setzen: Aller relevanten Streckeäste in Spandau mit einer Straßenbahn versorgen oder vielleicht eine, anderthalb U-Bahn Strecken in Spandau.
4. Man kann heut sehr wohl auch in engen Straßen eine Straßenbahn in weiten Abschnitten bevorrechtugt fahren lassen. Es gibt (leider nicht in Berlin) "intelligente" Ampelschaltungen, die einem die Straße für die Tram freiräumen oder so schalten, dass die Bahn in solchen Engstellen immer den jeweiligen Pulk an Fahrzeugen anführt und so die Ampelphasen nach ihr ausgerichtet werden. Erfahrungen haben gezeigt, dass so etwas nur absolut minimale Einschränkungen in der Ducrhlassfähigkeit für Kfz mit sich bringt.
Außerdem alssen sich oft auch Lösungen finden, wo der Autoverkehr aus solchen kritischen Bereichen über andere Straßen umgeleitet werden kann.
Ob ein öffentliches Verkehrsmittel freie Fahrt hat oder nicht ist eine politische Entscheidung. Man muss bereit sein, dem Autoverkehr notfalls etwas Fläche wegzunehmen. Aber genau das ist ja in berlin ein Tabuthema.
Viele Grüße
Ingolf