Re: DDR-Bahnhöfe der Linie U5 kommen unter Denkmalschutz 07.08.2017 00:25 |
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andre_de
Ich denke, dass dieser Schritt insbesondere durch das Verhalten von Herrn Kutscher und seiner BVG-Bauabteilung in den letzten Jahren regelrecht provoziert wurde. Wer quasi in Gutsherrenart und ohne jegliche (externe) Diskussion meint, Bahnhöfe nach Gutdünken umgestalten zu können, Farbkonzepte zu ändern, andere Materialien auszuprobieren usw., und dann bei jedweder Kritik von außen (sei es Denkmalschutz, Senatsverwaltung, Fachexperten) beleidigt reagiert, der muss sich nicht wundern, wenn irgendwann der Bumerang kommt. Bisher meinten die BVG-Verantwortlichen, dass es sich um "ihre" Bahnhöfe handelt und deren Gestaltung rein betriebsinternen Gesichtspunkten unterliegt.
Re: DDR-Bahnhöfe der Linie U5 kommen unter Denkmalschutz 07.08.2017 05:03 |
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der weiße bim
Was ist denn am Kienberg auszusetzen? Dass zusätzlich zur Rampe ein Aufzug die Barrierefreiheit verbessert, das Ausgangsbauwerk verglaste Öffnungen erhielt durch die sich Touristen leichter orientieren können, der Beton der Bahnsteigplatte und die Untersicht des Trapezblech-Bahnsteigdachs verkleidet wurden? Das hätten die Planer des EVDR sicher auch gern verwirklicht. Seinerzeit waren andere Dinge wichtiger. Warum soll man jetzt wo das geht, darauf verzichten?
Re: DDR-Bahnhöfe der Linie U5 kommen unter Denkmalschutz 07.08.2017 07:13 |
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Arec
Wenn man, wie hier schon vorgeschlagen, einzelne Bahnhöfe auswählen würde, die erhalten werden, und der BVG bei den restlichen freie Hand lassen würde, könnte man natürlich deutlich strikter sein bei den zu schützenden Bahnhöfen.
Re: DDR-Bahnhöfe der Linie U5 kommen unter Denkmalschutz 07.08.2017 11:26 |
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der weiße bim
Was ist denn am Kienberg auszusetzen? Dass zusätzlich zur Rampe ein Aufzug die Barrierefreiheit verbessert, das Ausgangsbauwerk verglaste Öffnungen erhielt durch die sich Touristen leichter orientieren können, der Beton der Bahnsteigplatte und die Untersicht des Trapezblech-Bahnsteigdachs verkleidet wurden? Das hätten die Planer des EVDR sicher auch gern verwirklicht. Seinerzeit waren andere Dinge wichtiger. Warum soll man jetzt wo das geht, darauf verzichten?
Re: DDR-Bahnhöfe der Linie U5 kommen unter Denkmalschutz 07.08.2017 14:24 |
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Flexist
Wenn ich meinen Text nochmal so lese, stelle ich fest, dass du gelesen hast, dass ich den Bahnhof schlecht finde. Bitte noch einmal lesen.
Re: DDR-Bahnhöfe der Linie U5 kommen unter Denkmalschutz 07.08.2017 15:12 |
Re: DDR-Bahnhöfe der Linie U5 kommen unter Denkmalschutz 07.08.2017 22:44 |
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VvJ-Ente
Feuer legen
Re: DDR-Bahnhöfe der Linie U5 kommen unter Denkmalschutz 07.08.2017 22:50 |
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def
Nun finde ich aber, dass es gerade auch den Charme der Berliner U-Bahn ausmacht, dass man mit einer einfachen U-Bahnfahrt eine Zeitreise in die Architekturgeschichte machen und so auch die Entwicklung des U-Bahn-Netzes erleben kann. Wer mit der U7 von Spandau zum Hermannplatz fährt, beginnt in den 80ern und arbeitet sich durch die 70er, 60er und 50er in den 20er Jahre vor.
Re: DDR-Bahnhöfe der Linie U5 kommen unter Denkmalschutz 07.08.2017 23:14 |
Re: DDR-Bahnhöfe der Linie U5 kommen unter Denkmalschutz 08.08.2017 00:03 |
Re: DDR-Bahnhöfe der Linie U5 kommen unter Denkmalschutz 08.08.2017 01:19 |
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andre_de
Selbstverständlich spreche ich der BVG-Bauabteilung nicht jegliche Sach- und Fachkenntnisse ab, ich bezog mich dabei (zugegeben überspitzt) auf Aspekte wie Design, Gestaltungsregeln, Farbwahl usw., alles Themen, die man im Kerngeschäft einer Bauabteilung nicht zwingend braucht, man sich dessen dann aber auch bewusst sein und externen Rat akzeptieren sollte. Sicher braucht es dafür keine Stararchitekten, vielleicht wäre die Kooperation mit einer Hochschule für Gestaltung bereits ein nutzbringender (und nicht teurer) Schritt. Dort ist, und da bleibe ich so direkt, definitiv mehr Know How vorhanden, was Formen und Farben und Gesamtkonzepte angeht. Die Einbindung des Geschichts-Know-Hows des Denkmalschutzes ist ja nun zwangsweise sichergestellt ;-)
Re: DDR-Bahnhöfe der Linie U5 kommen unter Denkmalschutz 08.08.2017 02:00 |
Re: DDR-Bahnhöfe der Linie U5 kommen unter Denkmalschutz 08.08.2017 02:20 |
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der weiße bim
Wie soll sich die Bauabteilung verhalten? Egal was, es kann nur falsch sein.
Re: DDR-Bahnhöfe der Linie U5 kommen unter Denkmalschutz 08.08.2017 07:37 |
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Henning
Auf diesen Abschnitt sind keine Strecken und Bahnhöfe aus den 50er Jahren.
Re: DDR-Bahnhöfe der Linie U5 kommen unter Denkmalschutz 08.08.2017 07:58 |
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der weiße bim
Wie soll sich die Bauabteilung verhalten? Egal was, es kann nur falsch sein.
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taz
Hat die BVG keinen Sinn für so was? Dort arbeiten Ingenieure, aber weniger Architekten, schon gar keine Architekturhistoriker oder Denkmalexperten. Vor einiger Zeit sollte ein Gestaltungsbeirat eingerichtet werden, der mit der BVG zusammen solche Fragen erörtert. Bislang gibt es ihn wohl nicht.
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Heidekraut
Das ist alles richtig. aber wer sagt denn, dass nur Stararchitekten anständige Arbeit machen. Was ist an freien Architekturbüros negativ? Auch die haben gelernt, ihre Arbeit ordentlich zu machen, jedenfalls die meisten würde ich schätzen.
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Heidekraut
Da die BVG ein stadteigener Betrieb ist, würde ich denken, sie sollte auch auf den Kulturstaatssekretär und auf die Denkmalbehörden hören.
Re: DDR-Bahnhöfe der Linie U5 kommen unter Denkmalschutz 08.08.2017 08:39 |
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B-V 3313
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Henning
Auf diesen Abschnitt sind keine Strecken und Bahnhöfe aus den 50er Jahren.
Oh doch! Baubeginn für den Abschnitt Grenzallee - Britz-Süd war am 2.11.59. Nur weil die Eröffnung erst 1963 war, stammt die Planung trotzdem aus den 50ern!
Re: DDR-Bahnhöfe der Linie U5 kommen unter Denkmalschutz 08.08.2017 10:42 |
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def
Es geht doch überhaupt nicht darum, 1:1 alles zu erhalten. Neben heute verbotenen Schadstoffen kann es ja z.B. auch sein, dass wegen sich ändernder Verkehrsströme eine andere Ausgangssituation oder andere Umsteigewege notwendig werden. Auch möchte wahrscheinlich niemand am Frankfurter Tor den direkten Zugang vom U5-Bahnsteig zur Straßenbahnhaltestelle missen. Oder Aufzüge.
Es geht darum, ein Grundverständnis zu entwickeln und den Charakter zu erhalten - und nicht blind abzureißen und den IKEA-Katalog anzuwenden. Der mehrfach genannte Bahnhof Bismarckstraße ist ein besonders gruseliges Beispiel. Als Strafe dafür müsste eigentlich das gesamte U-Bahn-Netz unter Denkmalschutz gestellt werden. Wie kann man sich denn so ignorant verhalten?
Auch hier volle Zustimmung.Zitat
def
Richtig. Wenn noch nicht einmal öffentliche Träger den Erhalt baukulturellen Erbes als Wert betrachten - warum sollten private Bauherren es tun?
Re: DDR-Bahnhöfe der Linie U5 kommen unter Denkmalschutz 08.08.2017 12:19 |
Re: DDR-Bahnhöfe der Linie U5 kommen unter Denkmalschutz 08.08.2017 12:42 |
Re: DDR-Bahnhöfe der Linie U5 kommen unter Denkmalschutz 08.08.2017 12:45 |
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Ingolf
Ich bin auch immer wieder erstaunt, wie selbstverständlich wir heutzutage schlechte Architektur, Stadtplanung und Gestaltung - sowohl von Gebäuden als auch Freiräumen - als Standard hinnehmen und dies auch noch verteidigen. Es ist unsere Umwelt, in der wir uns tagtäglich bewegen, aufhalten und wie auch immer nutzen. Sie prägt uns vielm mehr, als wir es oft wahrhaben wollen. Und gerade da sollen wir auf jegliche Ästhetik und Qualität verzichten? Und gerade bei U-Bahnhöfen verstärkt sich noch dieser Effekt, da es sich um abgeschlossene Räume handelt, in denen wir auf die Bahn warten. Also eigentlich gegen unsere eigentliche Intention - nämlich uns schnell von A nach B fortzubewegen - hier Zeit verbringen müssen.