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Petition für einen 10-Minuten-Takt nach Oranienburg
geschrieben von Marienfelde 
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les_jeux
Du hast Recht, die Signaldichte ist nicht doll. Allerdings kann der Folgezug in Frohnau bzw. Waidmannslust abfahren, sobald der Vorgänger am anderen Ende angekommen ist. Das sind fünf Minuten Zugfolge. Vier Zuggruppen wären also zumindest rechnerisch möglich, wenn sie im exakten Fünfminutentakt fahren.

Du merkst selbst, dass es so in der Praxis nicht funktioniert. Man kann bei Blocklängen von 5 Minuten keinen 5-Minuten-Takt fahren. Da würde jede Verspätung nicht nur auf Folgezüge durchschlagen, sondern sich auch nie abbauen lassen.

Zitat
les_jeux
Die Fahrzeit zwischen Frohnau und Hohen Neuendorf beträgt nur um die vier Minuten. Natürlich ist das Fahrplangefüge dann nicht besonders stabil und gerät bei Verspätungen schnell etwas durcheinander, aber für die HVZ ließe sich das sicherlich realisieren.
Wünschenswert wäre die Zweigleisigkeit sicherlich, aber zur Bedingung würde ich sie nicht erklären.

Siehe oben. Außerdem treffen sich im aktuellen Fahrplan die Züge beim 10-Minuten-Takt in Frohnau, unmittelbar am Beginn der eingleisigen Strecke. Das funktioniert also nicht stabil, wenn beide Zuggruppen nach Oranienburg weiterfahren würden.

Viele Grüße
André
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Nemo
Im Stadtverkehr sind mit dem Auto im Berufsverkehr oder mit einer U-Bahn Durchschnittsgeschwindigkeiten von 35 km/h bereits als sehr schnell zu bewerten.

Es ging hier nicht um Stadtverkehr, sondern um die Fahrt von Oranienburg nach Berlin. Da nutzt die potentielle Zielgruppe derzeit die B96 und A111.

André
Die Fahrzeit im Block von Frohnau nach Waidmannslust mit Halt in Hermsdorf und umgekehrt liegt aber unter fünf Minuten, sodass mindestens eine halbe Minute Puffer verbleibt. Mehr ist auf den "Stammstrecken" mit 2,5-Minuten-Takt auch nicht. Klar, eine zusätzliche Blockteilung wäre bei Mehrverkehren wünschenswert, aber rechnerisch vier und praktisch drei Zuggruppen wären bei der aktuellen Situation grundsätzlich verkraftbar.
Bei Frohnau - Hohen Neuendorf beträgt die Fahrzeit je nach Richtung im Schnitt um die vier Minuten. Für den Zehnminutentakt nur in den Hauptverkehrszeiten auch ausreichend, ohne nach Störungen den ganzen Tag außer Takt zu fahren. Und nein, die Oranienburger Züge treffen sich derzeit nicht in Frohnau, sondern in Hohen Neuendorf.

Youtube Oranienburg-Wannsee
Youtube Wannsee-Oranienburg

Die Zielgruppe, die die B96 und A111 nutzt, ist in zumindest den Stoßzeiten je nach Ziel nicht unbedingt schneller als die S-Bahn-Fahrgäste.
Zitat
andre_de
Zitat
Nemo
Im Stadtverkehr sind mit dem Auto im Berufsverkehr oder mit einer U-Bahn Durchschnittsgeschwindigkeiten von 35 km/h bereits als sehr schnell zu bewerten.

Es ging hier nicht um Stadtverkehr, sondern um die Fahrt von Oranienburg nach Berlin. Da nutzt die potentielle Zielgruppe derzeit die B96 und A111.

André

Wir haben zwischen Oranienburg und Gesundbrunnen größtenteils städtisches Gebiet. Also handelt es sich um Stadtverkehr. Die Autobahn ist da natürlich was anderes, sofern man auf ihr nicht im Stau steht.

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
les_jeux
Und nein, die Oranienburger Züge treffen sich derzeit nicht in Frohnau, sondern in Hohen Neuendorf.

Youtube Oranienburg-Wannsee
Youtube Wannsee-Oranienburg

Nanu, hatte der Youtuber eine Glaskugel vor seiner Kamera, dass er Mitte 2016 schon ein Video vom derzeitigen (d.h. 2018er) Fahrplan veröffentlichen konnte?
Die Begegnungen haben sich in den letzen Jahren nach meiner Beobachtung immer mal wieder verschoben von Oranienburg nach Lehnitz, von Birkenwerder nach Hohen Neuendorf, von Hermsdorf nach fast Waidmannslust bzw. auch mal wieder zurück.

Zum aktuellen Zustand kann ich noch keine Beobachtungen mitteilen, da ich in der letzten Woche noch nicht mit der S-Bahn unterwegs war.
Zitat
les_jeux
Die Fahrzeit im Block von Frohnau nach Waidmannslust mit Halt in Hermsdorf und umgekehrt liegt aber unter fünf Minuten, sodass mindestens eine halbe Minute Puffer verbleibt. Mehr ist auf den "Stammstrecken" mit 2,5-Minuten-Takt auch nicht. Klar, eine zusätzliche Blockteilung wäre bei Mehrverkehren wünschenswert, aber rechnerisch vier und praktisch drei Zuggruppen wären bei der aktuellen Situation grundsätzlich verkraftbar.
Bei Frohnau - Hohen Neuendorf beträgt die Fahrzeit je nach Richtung im Schnitt um die vier Minuten. Für den Zehnminutentakt nur in den Hauptverkehrszeiten auch ausreichend, ohne nach Störungen den ganzen Tag außer Takt zu fahren. Und nein, die Oranienburger Züge treffen sich derzeit nicht in Frohnau, sondern in Hohen Neuendorf.

Youtube Oranienburg-Wannsee
Youtube Wannsee-Oranienburg

Die Zielgruppe, die die B96 und A111 nutzt, ist in zumindest den Stoßzeiten je nach Ziel nicht unbedingt schneller als die S-Bahn-Fahrgäste.

Sorry, aber dann schau Dir mal auf den "Stammstrecken" die Blockteilung an. Da kann jeweils sogar bis zum Bahnsteiganfang nachgerückt werden. Dagegen ist Waidmannslust-Frohnau insgesamt nur ein Block. Die Stammstrecken leisten m.W. maximal 1,5 Minuten-Takt, und werden mit 2,5 Minuten befahren. Das ist 1 Minute Reserve. Ich kann Dir sagen, dass quasi KEIN einziger Zug auf die halbe Minute pünktlich in Frohnau ankommt. Damit einen Fahrplan konstruieren zu wollen, ist ehrlich gesagt Modelleisenbahn-Denken, sorry.

Und ja, ich weiß auch, dass die Zuggruppen sich Waidmannslust und nördlich Hohen Neuendorf treffen. Bei einem 10-Minuten-Takt nach Oranienburg würden sie sich aber in Frohnau treffen (so wie heute die Verstärkerzüge)!

André
Zitat
andre_de
Zitat
les_jeux
Die Fahrzeit im Block von Frohnau nach Waidmannslust mit Halt in Hermsdorf und umgekehrt liegt aber unter fünf Minuten, sodass mindestens eine halbe Minute Puffer verbleibt. Mehr ist auf den "Stammstrecken" mit 2,5-Minuten-Takt auch nicht. Klar, eine zusätzliche Blockteilung wäre bei Mehrverkehren wünschenswert, aber rechnerisch vier und praktisch drei Zuggruppen wären bei der aktuellen Situation grundsätzlich verkraftbar.
Bei Frohnau - Hohen Neuendorf beträgt die Fahrzeit je nach Richtung im Schnitt um die vier Minuten. Für den Zehnminutentakt nur in den Hauptverkehrszeiten auch ausreichend, ohne nach Störungen den ganzen Tag außer Takt zu fahren. Und nein, die Oranienburger Züge treffen sich derzeit nicht in Frohnau, sondern in Hohen Neuendorf.

Sorry, aber dann schau Dir mal auf den "Stammstrecken" die Blockteilung an. Da kann jeweils sogar bis zum Bahnsteiganfang nachgerückt werden. Dagegen ist Waidmannslust-Frohnau insgesamt nur ein Block. Die Stammstrecken leisten m.W. maximal 1,5 Minuten-Takt, und werden mit 2,5 Minuten befahren. Das ist 1 Minute Reserve. Ich kann Dir sagen, dass quasi KEIN einziger Zug auf die halbe Minute pünktlich in Frohnau ankommt. Damit einen Fahrplan konstruieren zu wollen, ist ehrlich gesagt Modelleisenbahn-Denken, sorry.

Und ja, ich weiß auch, dass die Zuggruppen sich Waidmannslust und nördlich Hohen Neuendorf treffen. Bei einem 10-Minuten-Takt nach Oranienburg würden sie sich aber in Frohnau treffen (so wie heute die Verstärkerzüge)!

Man kann auch vor der Einfahrt in den eingleisigen Abschnitt eine Pufferzeit von einer Minute am Bahnsteig vorsehen, damit erzielt man dann ähnlich Effekte.

Ebenso können zu verlängernde Verstärker (mindestens bei Baumaßnahmen) an passender Stelle die Zeit abstehen, die sie brauchen, um nicht im eingleisigen Abschnitt kreuzen zu müssen. Im Vergleich zu den Standzeiten, die man derzeit auf der S9 anbietet, ist wohl eine Standzeit von drei Minuten in Frohnau oder Hohen Neudorf für einen 10-Minuten-Takt in der HVZ zwar nicht das Schönste, aber unkritisch.
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andre_de
Sorry, aber dann schau Dir mal auf den "Stammstrecken" die Blockteilung an. Da kann jeweils sogar bis zum Bahnsteiganfang nachgerückt werden. Dagegen ist Waidmannslust-Frohnau insgesamt nur ein Block. Die Stammstrecken leisten m.W. maximal 1,5 Minuten-Takt, und werden mit 2,5 Minuten befahren. Das ist 1 Minute Reserve. Ich kann Dir sagen, dass quasi KEIN einziger Zug auf die halbe Minute pünktlich in Frohnau ankommt. Damit einen Fahrplan konstruieren zu wollen, ist ehrlich gesagt Modelleisenbahn-Denken, sorry.

Und ja, ich weiß auch, dass die Zuggruppen sich Waidmannslust und nördlich Hohen Neuendorf treffen. Bei einem 10-Minuten-Takt nach Oranienburg würden sie sich aber in Frohnau treffen (so wie heute die Verstärkerzüge)!

Ja, Waidmannslust - Frohnau ist zwischen den Einfahrsignalen jeweils nur ein Block. Wenn der erste Zug das Einfahrsignal und den dahinterliegenden D-Weg freigefahren hat, kann der Folgezug bereits Fahrt frei bekommen. Das wäre mutmaßlich noch bevor der vorausfahrende Zug jeweils am Bahnsteig zum Halten gekommen wäre.
Ich stimme Dir zu, die fehlende Blockteilung im Abschnitt Waidmannslust - Frohnau haben sicher viele nicht auf dem Schirm, hatte ich auch nicht. Und doch gibt/gab es ja Leerzüge, die zwischen den beiden Zuggruppen der S1 fahren. Für die wurde ein Fahrplan konstruiert und das sind keine Modellbahnen. Ich behaupte, auch mit Halt in Hermsdorf würde es noch passen. Aber natürlich sehe ich ein, dass es im Verspätungsfall sofort arg wird.

Eigentliches Thema war ja die Eingleisigkeit Frohnau - Hohen Neuendorf [im Zehnminutentakt]. Da schlage ich ein kleines Spiel vor. Wer sagt, dass das nicht ginge, darf fortan zwischen Wannsee und Potsdam Hbf nur mit den Stammzügen fahren, nicht mehr mit den Zehnminutentakt-Verstärkern. Die Fahrzeiten durch die Eingleisigkeit Wannsee - Griebnitzsee sind sogar merklich länger als Frohnau - Hohen Neuendorf und trotzdem klappt der Betrieb im Regelfall gut.
Eine mehrminütige Pufferzeit würde nicht helfen. Die Kreuzungen wären beim aktuellen Fahrplangefüge etwa in Frohnau am Bahnsteig und in Hohen Neuendorf am Bahnsteig. Das ist bereits optimal. Im Störungsfall müssten eben Züge in Frohnau kurzgewendet werden.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 16.12.2017 19:32 von les_jeux.
Ihr vergesst bei euren Fahrzeitberechnngen und Forderungen nach zusätzlichen Gleisen und Regionalzügen gern, dass das System der S-Bahn in Berlin längst nicht ausgereizt ist. Anfahr- und Bremsverzögerung der Gmbh-Züge sind sehr unterdurchschnittlich. Gefühlt nimmt man schon einen Kilometer vor dem Bahnhof den Fahrstrom weg und lässt sich gemütlich an den Bahnsteig rollen (die Bremsen könnten sich ja abnutzen), dann wird ordentlich gebummelt bis der Zug wieder anfährt und bei der anschließenden Beschleunigung würden die Züge wohl sogar noch von nem Trabbi abgehängt werden. Und dann noch dieses Armutszeugnis mit den max 80 km/h.

Mit zeitgemäßen Beschleunigungswerten, zügiger Abfertigung, Benutzung der Bremsen beim Anhalten und VMax 120 ließe sich die Fahrzeit besonders auf den Umlandstrecken merklich verbessern. So einen Quatsch wie diese Express S-Bahn bräuchte es bei einem richtigen EVU und Ausnutzung der technischen Möglichkeiten zur Reisezeitverkürzung wahrscheinlich gar nicht. Wie wäre es denn, wenn der Senat die Strecke nach Oranienburg einzeln ausschreiben würde, mit der Maßgabe die Fahrzeit in die Stadt um 10 Minuten zu verkürzen? Findet sich niemand, geht es halt nicht und man schreibt neu aus.

Ich denke, man sollte zuerst mal die S-Bahn auf zeitgemäße Fahrleistungen bringen, bevor man zusätzliche Infrastruktur fordert. Die kommenden Ausschreibungen gäben dazu gute Möglichkeiten. Wenn das dann nicht ausreicht, kann man immer noch ausbauen. Nur weil diese Möchtegern-S-Bahn die Fahrgäste seit Jahren verarscht, heißt das doch nicht, dass es zukünftig mit einem anderen Betreiber nicht deutlich schneller geht! Diese Bummel-S-Bahn ist kein Naturgesetz!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 16.12.2017 20:26 von ralf51.
Stimme ich zu. Inwieweit jedoch gibt es hier Restriktionen auf Grund der Fahrspannung?

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Nicht-dynamische Signatur
Zitat
les_jeux
(...)
Eigentliches Thema war ja die Eingleisigkeit Frohnau - Hohen Neuendorf [im Zehnminutentakt]. Da schlage ich ein kleines Spiel vor. Wer sagt, dass das nicht ginge, darf fortan zwischen Wannsee und Potsdam Hbf nur mit den Stammzügen fahren, nicht mehr mit den Zehnminutentakt-Verstärkern. Die Fahrzeiten durch die Eingleisigkeit Wannsee - Griebnitzsee sind sogar merklich länger als Frohnau - Hohen Neuendorf und trotzdem klappt der Betrieb im Regelfall gut.
(...)

Ich habe mir vor kurzem mal auf der Seite wap.leitstreifen.de die aktuelle Situation der S 7 in Griebnitzsee angesehen. Die fahrplanmäßigen Abfahrten der Züge nach Potsdam von 20.48 bis 21.18 verspäten sich demnach um 6, 3, 3 und 2 Minuten. Die fahrplanmäßigen Abfahrten der Züge nach Ahrensfelde von 20.47 bis 21.17 werden sich demnach wohl auch alle verspäten.

Sicherlich kann man versuchen, aus einer auf Kante genähten Infrastruktur wirklich das letzte herauszuholen - aber ein wirklich zufriedenstellender Betriebsablauf wird sich auf dieser Basis vsl. nicht einstellen.

Die Demontagen der Nachkriegszeit liegen mittlerweile rund 70 Jahre zurück. Ich denke, es ist an der Zeit, früher selbstverständliche Standards in einem überschaubaren Zeitrahmen wiederherzustellen.

Ich wünsche Euch einen schönen 3. Advent,
Marienfelde
Da stimme ich zu. Kann auch nicht die Welt kosten.

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Nicht-dynamische Signatur
Zitat
Marienfelde
Ich habe mir vor kurzem mal auf der Seite wap.leitstreifen.de die aktuelle Situation der S 7 in Griebnitzsee angesehen. Die fahrplanmäßigen Abfahrten der Züge nach Potsdam von 20.48 bis 21.18 verspäten sich demnach um 6, 3, 3 und 2 Minuten. Die fahrplanmäßigen Abfahrten der Züge nach Ahrensfelde von 20.47 bis 21.17 werden sich demnach wohl auch alle verspäten.

Sicherlich kann man versuchen, aus einer auf Kante genähten Infrastruktur wirklich das letzte herauszuholen - aber ein wirklich zufriedenstellender Betriebsablauf wird sich auf dieser Basis vsl. nicht einstellen.

Genau! Danke für Deine Mühe, das reale Ergebnis solcher unzureichenden Infrastruktur-Situationen rauszusuchen! So sieht der Alltag auf der S1 aus. Und genau so etwas möchte ganz sicher niemand an weiteren Stellen im Netz neu implementieren. Da helfen auch keine Pufferminuten, schnelleres Bremsen (hab ich auf der S1 noch nicht erlebt, das S-Bahn-Züge unnötig lange ausrollen), oder unrealistische Forderungen nach 120 km/h-Zügen (zumal die Strecke nur für 80 zugelassen ist). Ein 10-Minuten-Takt funktioniert auf eingleisiger Infrastruktur schlicht und einfach nicht vernünftig, da führt nichts an einem zweigleisigen Ausbau vorbei.

Viele Grüße
André
Zitat
andre_de
Zitat
Marienfelde
Ich habe mir vor kurzem mal auf der Seite wap.leitstreifen.de die aktuelle Situation der S 7 in Griebnitzsee angesehen. Die fahrplanmäßigen Abfahrten der Züge nach Potsdam von 20.48 bis 21.18 verspäten sich demnach um 6, 3, 3 und 2 Minuten. Die fahrplanmäßigen Abfahrten der Züge nach Ahrensfelde von 20.47 bis 21.17 werden sich demnach wohl auch alle verspäten.

Sicherlich kann man versuchen, aus einer auf Kante genähten Infrastruktur wirklich das letzte herauszuholen - aber ein wirklich zufriedenstellender Betriebsablauf wird sich auf dieser Basis vsl. nicht einstellen.

Genau! Danke für Deine Mühe, das reale Ergebnis solcher unzureichenden Infrastruktur-Situationen rauszusuchen! So sieht der Alltag auf der S1 aus. Und genau so etwas möchte ganz sicher niemand an weiteren Stellen im Netz neu implementieren. Da helfen auch keine Pufferminuten, schnelleres Bremsen (hab ich auf der S1 noch nicht erlebt, das S-Bahn-Züge unnötig lange ausrollen), oder unrealistische Forderungen nach 120 km/h-Zügen (zumal die Strecke nur für 80 zugelassen ist). Ein 10-Minuten-Takt funktioniert auf eingleisiger Infrastruktur schlicht und einfach nicht vernünftig, da führt nichts an einem zweigleisigen Ausbau vorbei.

Zunächst zur analysierten Situation:
Die Abfahrten 20:47 bis einschließlich 21:07 Uhr erfolgten meinen Informationen nach weitestgehend pünktlich, teilweise mit +1 bis +2 Minuten Verspätung, da man die Züge Richtung Potsdam warten lassen hat. Demgegenüber haben die Züge alle auf der (bekanntermaßen zweigleisigen) Stadt- bzw. Ostbahn mindestens eine genau so viel Verspätung eingesammelt, teilweise sogar bis zu drei Minuten "Neuverspätung".

Nun zur Aussage, dass Pufferzeiten nichts helfen: Das ist natürlich völlig an den Haaren herbeigezogen und nicht begründbar. Selbstverständlich reduziert eine zusätzliche Standzeit die Einbruchsverspätung genau um die Dauer der Standzeit, da man sie auf 0 verkürzen kann. Das bedeutet, dass bei jeweils drei Minuten Standzeit für in den eingleisigen Abschnitt einfahrende Züge eine Verspätung von bis zu drei Minuten völlig kompensiert werden kann. Falls das mit einfacher Algebra nicht wissenschaftlich genug klingt, gibt es das ganze auch noch mal in der Fachliteratur. So spricht Pachl in Systemtechnik des Schienenverkehrs (8. Ausgabe) auf Seite 224 von "Pufferzeiten zur Reduktion der Übertragung von Folgeverspätungen als auch sonstige Reserven in den Fahr- und Haltezeiten, die innerhalb des Kreuzungsabschnitts zum Abbau erlittener Verspätungen genutzt werden können".

Daraus kann man auch einen Stabilitätskoeffizienten errechnen, aus dem hervorgeht, wie viele Taktzyklen erforderlich sind, bis eine Verspätung vollständig abgebaut ist. Bei größeren Pufferzeiten kann logischerweise die Verspätung schneller abgebaut werden.
Zitat
Jay
@andré: Soweit mir bekannt, sollen in Birkenwerder "nur" die Regionalbahnen halten, aber nicht der RE5. Auch das wäre aber schon eine deutliche Verbesserung, denn bisher nutzt nur die RB20 den Halt. Die RB12 und die künftige RB32 kämen dann noch hinzu. Noch fragwürdiger ist allerdings, dass das Land Brandenburg nach wie vor die S8 um eine Station bis Hohen Neuendorf einkürzen will.
Sie sollten diese Linie lieber in Blankenburg einkürzen und die Strecke anschliessend abbauen. Es ist ein Armutszeugnis, dass 27 Jahre nach der Einheit immer noch an dieser Teilungs-Infrastruktur krampfhaft festgehalten wird und dieser strecke mit unverhältnismässig grossem Aufwand bedient wird. Statt dessen sollte dort eine wieder aufgebaute Heidekrautbahn betrieben werden, die eine direktere und somit schnellere Verbindung nach Berlin schafft.

Zitat
ralf51
Ihr vergesst bei euren Fahrzeitberechnngen und Forderungen nach zusätzlichen Gleisen und Regionalzügen gern, dass das System der S-Bahn in Berlin längst nicht ausgereizt ist. Anfahr- und Bremsverzögerung der Gmbh-Züge sind sehr unterdurchschnittlich. Gefühlt nimmt man schon einen Kilometer vor dem Bahnhof den Fahrstrom weg und lässt sich gemütlich an den Bahnsteig rollen (die Bremsen könnten sich ja abnutzen), dann wird ordentlich gebummelt bis der Zug wieder anfährt und bei der anschließenden Beschleunigung würden die Züge wohl sogar noch von nem Trabbi abgehängt werden. Und dann noch dieses Armutszeugnis mit den max 80 km/h.
80 km/h sind eine angemessene Höchstgeschwindigkeit für ein Verkehrsmittel, dass dafür angelegt ist, jeden Kilometer einmal anzuhalten.
Zitat
andre_de
Siehe oben. Außerdem treffen sich im aktuellen Fahrplan die Züge beim 10-Minuten-Takt in Frohnau, unmittelbar am Beginn der eingleisigen Strecke. Das funktioniert also nicht stabil, wenn beide Zuggruppen nach Oranienburg weiterfahren würden.

Viele Grüße
André

Wer redet denn vom aktuellen Fahrplan? Bei Bauarbeiten wurde schon die S1 im 10min.-Takt nach Oranienburg gefahren. Die anderen eingleisigen Strecken zeigen, dass es geht. Die Betriebsstabilität ist schlechter als bei einem zweigleisigen Ausbau (den hier sicher niemand perspektivisch ablehnen wird), aber definitiv ein besseres Angebot als der derzeitige 20min.-Takt.

Berlins Straßen sind zu eng, um sie nur dem MIV zu opfern!
Zitat
andre_de
Zitat
Nemo
Im Stadtverkehr sind mit dem Auto im Berufsverkehr oder mit einer U-Bahn Durchschnittsgeschwindigkeiten von 35 km/h bereits als sehr schnell zu bewerten.

Es ging hier nicht um Stadtverkehr, sondern um die Fahrt von Oranienburg nach Berlin. Da nutzt die potentielle Zielgruppe derzeit die B96 und A111.

André

Der war gut! Auf der A111 sind 60 km/h zugelassen, praktisch ist dort zu Stoßzeiten stets mindestens zähflüssiger Verkehr.

Berlins Straßen sind zu eng, um sie nur dem MIV zu opfern!
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flierfy
Sie sollten diese Linie lieber in Blankenburg einkürzen und die Strecke anschliessend abbauen. Es ist ein Armutszeugnis, dass 27 Jahre nach der Einheit immer noch an dieser Teilungs-Infrastruktur krampfhaft festgehalten wird und dieser strecke mit unverhältnismässig grossem Aufwand bedient wird. Statt dessen sollte dort eine wieder aufgebaute Heidekrautbahn betrieben werden, die eine direktere und somit schnellere Verbindung nach Berlin schafft.

80 km/h sind eine angemessene Höchstgeschwindigkeit für ein Verkehrsmittel, dass dafür angelegt ist, jeden Kilometer einmal anzuhalten.

Gehts noch ideologischer? Warum Infrastruktur aufgeben statt weiterentwickeln? Das Problem der S8 ist, dass sie immer noch Richtung Oranienburg geführt wird, statt als Schleife zurück nach Berlin. Die Heidekrautbahn erschließt den Einzugsbereich der S8 nur an einem Punkt - kann sie also nicht ersetzen und würde von ihr als Zubringer profitieren. Warum also beide notwendigen Strecken gegeneinander ausspielen?

Der mittlere Bahnhofsabstand liegt bei gut 2,2 km, außerhalb Berlins noch weit darüber und auf Deiner "überflüssigen" S8 ist er am längsten. Der Ausbau auf 100km/h sollte 6 min. Fahrzeitgewinn auf der Nordbahn bringen.

Berlins Straßen sind zu eng, um sie nur dem MIV zu opfern!
Zitat
flierfy
... 80 km/h sind eine angemessene Höchstgeschwindigkeit für ein Verkehrsmittel, dass dafür angelegt ist, jeden Kilometer einmal anzuhalten.
Da hast Du sicherlich Recht, wir reden hier aber glaub ich allgemein über die Berliner S-Bahn und speziell über den Oranienburger Ast, insofern würde ich sagen: Thema verfehlt

Ich hab inzwischen etliche mit eurer S-Bahn vergleichbare Bahnsysteme in Europa genutzt. Die Berliner S-Bahn ist eines der bummeligsten Nahverkehrssysteme, wenn nicht sogar das lahmste. Selbst eure U-Bahn ist um einiges zackiger unterwegs. Aber das passt ja auch zu eurem Flughafen, Schönefeld wurde kürzlich zum miesesten Flughafen weltweit gewählt. Vermutlich wissen die meisten Berliner nicht mal warum das so ist, da ihnen der europäische Vergleich fehlt.
Würde es eine ähnliche Abstimmung für die S-Bahn geben, weiß ich jetzt schon den Verlierer. Komisch nur, dass das die Verantwortlichen in Berlin nicht merken. Vielleicht sollte man dem Verkehrssenator mal eine Europarundreise mit der Bahn zu und besonders in anderen Metropolen spendieren. Vorher muss er aber ausnahmsweise auch mal mit Berliner S-Bahn gefahren sein, sonst fehlt ja der Vergleich.

Es ist halt volkswirtshaftlich auch sehr schade, dass man die vorhandene Infrastruktur nicht bestmöglich ausnutzt. Zusätzliche Züge und Gleise kosten ganz bestimmt mehr, als das Vorhandene zu optimieren.
Zitat
ralf51
Aber das passt ja auch zu eurem Flughafen, Schönefeld wurde kürzlich zum miesesten Flughafen weltweit gewählt. Vermutlich wissen die meisten Berliner nicht mal warum das so ist, da ihnen der europäische Vergleich fehlt.

Da ein Großteil der Berliner Tegel lieber bevorzugt, denke ich, dass wir es schon wissen.

Zitat
flierfy
... 80 km/h sind eine angemessene Höchstgeschwindigkeit für ein Verkehrsmittel, dass dafür angelegt ist, jeden Kilometer einmal anzuhalten.
Für die meisten Strecken stimmt das. Aber Brandenburg oder Teile des Rings mit großen Stationsabständen und teilweise in Außenbezirken kann die Infrastruktur auch mehr hergeben und laut Schildern ist es sogar erlaubt. Deswegen tut die Baureihe 480 das auch noch.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 17.12.2017 15:42 von Flexist.
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