Anonymer Benutzer
Re: Qualitätsoffensive der S-Bahn Berlin 19.07.2018 01:15 |
Zitat
manuelberlin
Wir haben damals die Leute auch gezielt getrieben. Ansagen wie (einige Menschentrauben noch vor den Türen) "Nach Tutzing ... [Pause]" (die Leute beeilen sich mehr) "bitte ... [Pause]" (die Leute beeilen sich noch mehr) "... zurückbleiben!" Dann kurz darauf die Türen zwangsschließen, notfalls den Schließvorgang nochmal stoppen, wenn ein Spalt von 50 cm bleibt (geht heute leider gar nicht mehr - die Türen würden wohl nicht in dieser Position verharren, sondern reversieren), und eine Sekunde später wieder auf "Schließen" drücken. Zack, fertig. Stehen gelassen haben wir dabei niemand, eingeklemmt auch niemand.
Re: Qualitätsoffensive der S-Bahn Berlin 19.07.2018 09:38 |
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manuelberlin
In den letzten Wochen bin ich zweimal mit dem RE2 vom Alex nach Cottbus und zurück gefahren. In den nächsten Tagen werde ich nochmal fahren. Was mir dabei aufgefallen ist: Die ODEG hat offensichtlich alle Register gezogen, das schlechte Beschleunigungsvermögen der KISS-Triebzüge zu kompensieren. So ist der Stationsaufenthalt an wenig frequentierten Haltepunkten dort inzwischen sogar merklich kürzer als bei der Berliner S-Bahn.
l
Re: Qualitätsoffensive der S-Bahn Berlin 19.07.2018 09:47 |
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manuelberlin
Zeit beim Halt herauszuschinden, kann sehr viel ausmachen. So viel kann man gar nicht schneller fahren oder besser beschleunigen. Ich spreche da auch aus meiner Erfahrung als früherer Zugbegleiter bei der S-Bahn München. Wobei dort in den 70er und 80er Jahren oft auch die zulässige Höchstgeschwindigkeit überschritten wurde, um Fahrzeit zu gewinnen. Heute zu Recht nicht mehr möglich, umso mehr muss man bei den Stationsaufenthalten ansetzen.
Re: Qualitätsoffensive S-Bahn PLUS - die Nachwehen der Mehdorn-Ära 19.07.2018 11:36 |
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micha774
Was ich ein wenig vermisse bei dieser Offensive ist die Verbesserung der Kundeninformation (vorallem im Störungsfall), die sogar weniger kosten würde als man denkt.
Die gedachte Verbesserung der Anzeigen ist da nur der vielzitierte Tropfen auf den heißen Stein.
Re: Qualitätsoffensive der S-Bahn Berlin 19.07.2018 13:22 |
Zitat
manuelberlin
Generell finde ich die Stationsaufenthalte bei der Berliner S-Bahn immer noch sehr lang, verglichen beispielsweise mit München.
Re: Qualitätsoffensive der S-Bahn Berlin 19.07.2018 13:29 |
Zitat
def
Noch vor nicht allzulanger Zeit durften und konnten Türen beim Ausrollen freigegeben werden. Noch vor nicht allzulanger Zeit musste nicht jedes Mal ein paar Sekunden gewartet werden, bis der dämliche Schiebetritt ausgefahren ist. Würden eigentlich massenhaft Leute verunglücken, wenn die Türöffnung wieder beim Ausrollen begänne oder der Fahrgastwechsel schon liefe, während die Schiebetritte noch ausfahren?
Anonymer Benutzer
Re: Qualitätsoffensive S-Bahn PLUS - die Nachwehen der Mehdorn-Ära 19.07.2018 13:29 |
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micha774
Wieso? Einfach mal Informationen zeitnah weitergeben und die Fahrer veranlassen diese ebenso zeitnah weiterzugeben. Kostet nix außer eine Bitte/ Dienstanweisung.
Und im Störungsfall natürlich auch die sozialen Medien nutzen und im System hinterlegen sodaß man (wiederum zeitnah) als Kunde auch Zugriff hat.
Re: Qualitätsoffensive S-Bahn PLUS - die Nachwehen der Mehdorn-Ära 19.07.2018 13:30 |
Zitat
micha774
Wieso? Einfach mal Informationen zeitnah weitergeben und die Fahrer veranlassen diese ebenso zeitnah weiterzugeben. Kostet nix außer eine Bitte/ Dienstanweisung.
Und im Störungsfall natürlich auch die sozialen Medien nutzen und im System hinterlegen sodaß man (wiederum zeitnah) als Kunde auch Zugriff hat.
Re: Qualitätsoffensive S-Bahn PLUS - die Nachwehen der Mehdorn-Ära 19.07.2018 15:07 |
Zitat
def
Zitat
micha774
Wieso? Einfach mal Informationen zeitnah weitergeben und die Fahrer veranlassen diese ebenso zeitnah weiterzugeben. Kostet nix außer eine Bitte/ Dienstanweisung.
Und im Störungsfall natürlich auch die sozialen Medien nutzen und im System hinterlegen sodaß man (wiederum zeitnah) als Kunde auch Zugriff hat.
Die Leute, die damit beschäftigt sind, die Züge umzusortieren und den Fahrplan schnellstmöglich wieder herzustellen, sollen gleichzeitig die Informationen weitergeben, nebenbei twittern, welcher Zug nun wie fährt und das ganze im System hinterlegen? Und die Fahrer soll in eventuell schwierigen und/oder ungewohnten betrieblichen Situationen nebenbei Ansagen machen und dann am besten noch Fahrgastfragen beantworten?
Nein, wenn man Fahrgastinfo wirklich schätzt, muss man das Leute machen lassen, die nur dafür da sind, und nicht von Mitarbeitern, die nebenbei noch den Bahnbetrieb schmeißen müssen.
Zitat
Nemo
Mich wundert das, man stellt Leute zum Twittern ein, sodass man mittlerweile Twitter braucht für Echtzeitinformation, aber die Twitterer könnten doch eigentlich auch ins Fahrgastinformationssystem posten
Re: Qualitätsoffensive der S-Bahn Berlin 19.07.2018 19:45 |
Zitat
der weiße bim
Zitat
manuelberlin
Generell finde ich die Stationsaufenthalte bei der Berliner S-Bahn immer noch sehr lang, verglichen beispielsweise mit München.
Hallo Manuel,
eine Eisenbahn im Nahverkehr ist kein Hochgeschwindigkeitszug. Wichtiger als kürzestmögliche Fahrzeit ist die Zuverlässigkeit und vor allem die Sicherheit.
Dein Beispiel mit Überschreitungen der zulässigen Geschwindgkeiten darf keinesfalls "einreißen", aus guten Gründen wird das heute bei personalbedienten Fahrzeugen technisch überwacht.
Leider ist es nicht gelungen, für schnellere Angebote höhere Preise einzuführen. So wird der Eisenbahnverkehr, besonders der Regionalverkehr immer hoch subventioniert bleiben. Das hat schon 1931 Dr.Ing. Remy in seinem Standardwerk "Die Elektrisierung der Berliner Stadt-, Ring- und Vorortbahnen als Wirtschaftsproblem" (Verlag Julius Springer) ausführlich dargelegt und begründet. Das Werk ist in Teilen noch immer aktuell.
Für hohe Zuverlässigkeit braucht man im Fahrplan ausreichende Reservezeiten, da sich nicht alle Einflüsse vorhersehen lassen. In einem gebe ich dir Recht - statt ausgedehnter Stationsaufenthalte sollte bei ausreichend Fahrzeit das Rollvermögen der Züge besser genutzt werden, was die Energiekosten und die Umweltbilanz verbessert. Angenehme Werte für Beschleunigung und Verzögerung sind ja bereits Standard, im Normalbetrieb sollte das so bleiben, dass der Normalfahrgast sich nicht noch extra an Haltestangen klammern muss wie beim Bus.
Re: Qualitätsoffensive der S-Bahn Berlin 19.07.2018 20:10 |
Zitat
schallundrausch
Genau, deswegen bin ich auch für eine technische Überwachung der Höchstgeschwindigkeit bei _allen_ personenbedienten motorbetriebenen (Privat-)Fahrzeugen.
Re: Qualitätsoffensive der S-Bahn Berlin 19.07.2018 20:21 |
Zitat
Die Einschränkung auf "motorbetrieben" verstehe ich jetzt nicht ;-)