Willkommen! Einloggen Ein neues Profil erzeugen

erweitert
Fernverkehr wird am Lehrter Bf konzentriert
geschrieben von micha-hbg 
Der Tagesspiegel schreibt heute:

"Bahn-Chef will Fernzüge am Zoo streichen

Mehdorn will nur noch Regionalzüge halten lassen und so den Hauptbahnhof stärken

Noch verlassen in Spitzenzeiten im Abstand von wenigen Minuten Intercity-Express- (ICE) und Intercity-Züge (IC) den Bahnhof Zoo, den wichtigsten Bahnhof der Stadt, der bundesweit bekannt ist. Doch damit soll bald Schluss sein. Geht es nach Bahnchef Hartmut Mehdorn, wird vom nächsten Sommer an – pünktlich zur Fußball-Weltmeisterschaft – planmäßig kein Fernzug mehr im Bahnhof Zoo halten oder abfahren. Mehdorn will den Fernverkehr im neuen Hauptbahnhof-Lehrter Bahnhof konzentrieren. Am Zoo würden dann nur noch Regionalbahnen stoppen.

Eine Entscheidung sei noch nicht gefallen, sagte ein Bahnsprecher. Doch die Aufgabe des Bahnhofs Zoo für den Fernverkehr sei eine Variante, die geprüft werde. Dass mit der Eröffnung des Hauptbahnhofs Ende Mai 2006 weniger Züge im Bahnhof Zoo halten werden, war klar. In der Nord-Süd-Relation, etwa von Hamburg über Berlin nach Leipzig und weiter nach München, werden die schnellen Züge durch den Nord-Süd-Tunnel geleitet. Diese Züge können dann nicht mehr wie bisher über die Stadtbahn und damit durch den Bahnhof Zoo fahren. Dass aber auch die verbleibenden Fernzüge den Bahnhof Zoo ohne Stopp passieren sollen, ist eine neue Variante.

Der neue – und teure – Hauptbahnhof brauche die Fahrgäste, argumentiert Mehdorn. Und die dort geplanten Geschäfte müssen schließlich auch genug Kunden finden. Den Bahnhof Zoo passieren heute etwa 180 000 Menschen täglich, im künftigen Hauptbahnhof sollen es nach den Prognosen 240 000 sein.

Dort seien die Wege auch übersichtlicher, und es gebe mehr Platz auf den Bahnsteigen, was die Sicherheit verbessere, so Mehdorn weiter. Für den derzeitigen Massenverkehr sei Zoo nicht konzipiert. Der Bahnhof wurde 1878 bis 1882 für den Nahverkehr gebaut, bald hielten aber auch Fernzüge. Eine großzügige Umgestaltung wurde 1957 abgeschlossen.

Fahrgäste aus dem Westen der Stadt, die ihr Ziel im Westen Deutschlands oder Europas haben, wären 20 oder gar 30 Minuten länger unterwegs, hat der Fahrgastverband IGEB nach Angaben seines Vorsitzenden Christfried Tschepe ausgerechnet, weil sie erst zum Hauptbahnhof und dann wieder zurückfahren müssten. Tschepe fordert, dass auch die Fernzüge auf der Stadtbahn weiter im Bahnhof Zoo halten, der besser ans Nahverkehrsnetz angeschlossen sei als der Hauptbahnhof.

Doch nicht nur Mehdorn will auf den Stopp verzichten. Auch Fahrplanmacher wehren sich gegen häufige Halte, weil sich dadurch die Fahrtzeiten verlängern. So fahren bereits heute die meisten ICE-Züge ohne Stopp durch den Bahnhof Spandau. Und ob im neuen Bahnhof an der Papestraße, der dann Südkreuz heißen soll, alle Fernzüge der Nord-Süd-Strecke halten werden, ist auch noch ungewiss."

Soweit der Artikel...

Mich erstaunt diese Eintwicklung zwar nicht, erschreckend finde ich sie jedoch schon:

Ich frage mich, wie diese 240.000 täglichen Fahrgäste den Lehrter Bf erreichen sollen. Außer der Stadtbahn gibt es keine U-Bahn-Anbindung (die Stummelline U55 ausgenommen) ebenso ja anscheinend keine Straßenbahn oder ?.

Regelhalte in Spandau und Papestr. würden die Situation entschärfen, aber Mehdorn will wohl partout die Konzentration, um dort Ladenflächen vermarkten zu können.

Was soll eigentlich aus dem Ostbahnhof und Bf Lichtenberg werden ?

Wäre es nicht wenigstens sinnvoll, Früh- und Spät-Fernverbindungen über die Stadtbahn zu lenken, damit man an mehreren Stellen sinnvoll in den ÖPNV wechseln kann. Einen einteiligen ICE-T oder ICE2 könnten man sogar in Friedrichstraße und Alexanderplatz halten lassen...

Ich finde den Vorschlag von Mehdorn gar nicht so verkehrt.

Dafür würde ich dann jedoch noch mal in Spandau halten. Für den Hauptbahnhof ist es schon wichtig das er seinem Namen gerecht wird. Eine starke Konzentration der abfahrenden und ankommenden Fahrgäste würde auch ein eiliges Bauen der Tram, U5 und S21 hervorrufen. Mit wenigen Fahrgästen kann man immer sagen lohnt sich jetzt gerade nicht.

Na ja, dass Lichtenberg dann scheinbar der erste Bahnhof in Osteuropa und weg vom Schuss sein wird (ironisch) hatten wir ja schon zu genüge diskutiert.

Wir werden es sehen, es sind ja keine endgültigen Entscheidungen, der Bahnhof Zoo wird ja deshalb nicht abgerissen.

[www.ostkreuzblog.de]
Das Onlinetagebuch zum Ostkreuz-Umbau.
Liebe Charlottenburger

Auch wenn es euch schmerzt und ihr nur schwer überwinden könnt, dass der Breitscheidplatz nicht mehr der Nabel des Freien Berlins ist, so muss ich doch auch Herrn Mehdorn zustimmen.
Der Bahnhof Zoo muss Regionalbahnhof werden, so wie Friedrichstraße und Potsdamer Platz auch, sonst kriegt man die Züge nicht zügig durch Berlin.


Liebe Spandauer

Euch wünsch ich den ICE-Halt, nicht exklusiv für euch, sondern zum Wohl des ganzen Nordwesten Berlins und des nordwestlichen Umlands. Nur befürchte ich, dass euer Bahnhof zu klein ist. Meiner Meinung nach brächte man in Spandau mindestens 3 Gleise pro Richtung, um nicht Spandau zu einem Nadelöhr auf der dort vereinten Lehrter und Hamburger Bahn bei steigender Verkehrsdichte werden zu lassen.


Liebe Lichtenberger

Über euren Behelfsbahnhof und dessen Funktion sollte radikal nachgedacht werden und die Nord-Ost- und Ost-Verbindungen sollten neu geordnet werden.
Für mich bleibt für Lichtenberg lediglich die Funktion als Regionalbahnhofs an den zum Ostbahnhof durchzubindenden Strecken der Ostbahn und der Wriezener Bahn beständig. Alle andern heute in Lichtenberg behelfsweise endenden Strecken gehören, wie die Nordbahn (aber über Frohnau), die Niederbarnimer Bahn (aber über Wilhelmsruh) und Stettiner Bahn zum Gesundbrunnen.

Gruß
Eckehard




2 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.05.2005 10:01 von Ecke.
Wo will denn Mehdorn mit den Zügen hin, die er am Lehrter enden läßt ? Muß er sie nicht ohnehin bis Ostbahnhof fahren lassen, um sie dann abstellen / warten zu können ? Der "Hauptbahnhof" (der wird bei den Berlinern eh immer der "Lehrter" bleiben) ist in meinen Augen eh ne ziemliche Totgeburt, warten wir mal ab.
Die Züge, die am Lehrter enden, fahren auch den Ostbahnhof an. Hier wird das Zugpersonal aussteigen und der Zug nach Rummelsburg überführt.

Die Züge, die im Tunnel enden, fahren über Gesundbrunnen und Ring (Frankfurter Allee) ebenfalls nach Rummelsburg.

Hier endet der Zug aber höchstwahrscheinlich bereits in Lehrter und hat keinen Halt in Gesundbrunnen.
Dass die Fernzüge nicht Lehrter Bf. UND Zoo halten werden, war relativ klar und ist auch sinnvoll. Dafür sollten dann lieber ALLE Fernzüge Richtung Westen noch einmal in Spandau halten. (Die Züge über Wannsee halten ohnehin in Potsdam.) Im Übrigen hört sich "Aufgabe von Zoo als Fernzughalt" schlimmer an, als es ist - die Fahrgäste, die zu den Zügen durch den Nord-Süd-Tunnel wollen, müssen ohnehin nach Papestr./Lehrter Bf./Gesundbrunnen, und die anderen könnten bei einem Halt aller Züge in Spandau ganz bequem von Zoo mit der RB vorfahren. Da muss in Spandau nicht mal der Bahnsteig gewechselt werden.
Da hört man doch schon etwas Häme aus dem Wortbeitrag von "Ecke", so nach dem Motto "wird auch Zeit, dass die Westberliner mal Abschied von ihrem Bahnhof Zoo nehmen". An dieser Diskussion möchte ich mich nicht beteiligen (wiel ich solche Texte wirklich langsam unnötig und abstossend finde), ich will nur sachlich darauf hinweisen, dass Hamburg seit vielen Jahren sehr gut mit mehreren Fernbahnhöfen (Altona, Dammtor, Hbf und Harburg) fährt.

Zwar wird derzeit Altona systematisch von der Mehdorn-Bahngesellschaft runtergewirtschaftet, aber der Einstieg in Dammtor kommt gut an. Und die Kölner IC´s halten seit Jahr und Tag regelmäßig in Harburg und bieten dem südlichen Umland gute Zustiegsmöglichkeiten, ebenso einige ICE´s Richtung Hannover.

Sowas halte ich auch im noch größeren Ballungsraum Berlin für dringend geboten. Zumal die meisten Züge in der West-Ost-Richtung ja in Berlin enden und somit keinem Durchreisenden dadurch eine unverhältnismäßige Verlängerung der Reisezeit zugemutet würde.

Da dies hier ein Nahverkehrsforum ist, nochmal der Hinweis, dass ich den Lehrter Bf für äußerst schlecht angebunden halte. Mich hat lediglich der Hinweis eines Vorredners nachdenklich gestimmt, dass durch die Konzentration des Fernverkehrs endlich Druck auf die ÖPNV-Anbindung käme. Das bleibt wirklich zu hoffen....seine Worte in Gottes Gehörgang!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.05.2005 19:51 von micha-hbg.
Ecke schrieb:
-------------------------------------------------------
> Liebe Spandauer
>
> Euch wünsch ich den ICE-Halt, nicht exklusiv für
> euch, sondern zum Wohl des ganzen Nordwesten
> Berlins und des nordwestlichen Umlands. Nur
> befürchte ich, dass euer Bahnhof zu klein ist.
> Meiner Meinung nach brächte man in Spandau
> mindestens 3 Gleise pro Richtung, um nicht Spandau
> zu einem Nadelöhr auf der dort vereinten Lehrter
> und Hamburger Bahn bei steigender Verkehrsdichte
> werden zu lassen.


Die Gleise in Spandau reichen völlig aus, zumal ab Fahrplanwechsel 2006 der RE5 wegfällt und der andere Verkehr nicht wesentlich zunehmen wird.
Ruf einfach mal die aktuellen Ankunfts- und Abfahrpläne auf, dann siehst Du, wieviel Platz eigentlich noch vorhanden ist.
Der bescheidene Güterverkehr hat ja ein eigenes Gleis außerhalb der Halle.

Spandauer



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.05.2005 20:24 von Spandauer.
micha-hbg schrieb:
-------------------------------------------------------
> Da hört man doch schon etwas Häme aus dem
> Wortbeitrag von "Ecke", so nach dem Motto "wird
> auch Zeit, dass die Westberliner mal Abschied von
> ihrem Bahnhof Zoo nehmen".

Lieber micha-hbg

Mag sein, dass da Häme heraus klingt.
Allerdings hat mich nicht Häme zu Westberlinern getrieben, war früher gar selbst einer und werde auch später wieder dort hinziehen.
Ich wollte provozieren und überspitzt aufzeigen, welche Beweggründe Teile unserer geliebten Berliner öffentliche Meinungsmacher in den zu erwartenden Reaktionen und Diskussionen treiben könnte, wenn sie dann dereinst aus dem Muspott kommend vollends mitbekommen haben werden, dass es den Lehrter-Bf. wirklich gibt und keine Fernzüge mehr am Bf.-Zoo halten sollen.
Man wird viele sachlich richtige Gründe, wie verlängerten Fahrzeiten der Westcity-Bewohner und schlechter Anbindung des Lehrter Bahnhofs an den ÖPNV anführen.
Was diese Meinungsmacher gegen den Lehrter Bahnhof aber wirklich antreiben wird, dass ist meiner Meinung nach der Schmerz über den drohenden Verlust eines ihrer West-City-Insignien und die Angst Kaufkraft am Ku’damm und Tauenzien zu verlieren.

Gegen den Lehrter Bahnhof als wirklich sachliche Gründe gelten lassen kann ich, das fehlende U5-Teilstück über Turmstraße (U9) zur Jungfernheide (U7) und die fehlende S21, zur gescheiten Anbindung des nördlichen Rings, der U1, der südlichen-U7 und des südlichen Rings. Allerdings hab ich die Hoffnung diesbezüglich noch nicht verloren, wenn der Lehrter-Bf. erst mal in Betrieb ist, dann wird die Frustration über die fehlenden Anbindungen schon zu einem Umdenken und zu deren Bau führen; Insha'allah.

Gruß
Eckehard






1 mal bearbeitet. Zuletzt am 09.05.2005 08:01 von Ecke.
Ecke schrieb:
-------------------------------------------------------
> Gegen den Lehrter Bahnhof als wirklich sachliche
> Gründe gelten lassen kann ich, das fehlende
> U5-Teilstück über Turmstraße (U9) zur
> Jungfernheide (U7) und die fehlende S21, zur
> gescheiten Anbindung des nördlichen Rings, der U1,
> der südlichen-U7 und des südlichen Rings.
> Allerdings hab ich die Hoffnung diesbezüglich noch
> nicht verloren, wenn der Lehrter-Bf. erst mal in
> Betrieb ist, dann wird die Frustration über die
> fehlenden Anbindungen schon zu einem Umdenken und
> zu deren Bau führen; Insha'allah.

Recht hast du, Ecke.

Genauso hat man im Mitte die fehlenden Halte in Friedrichstraße verschmerzen müssen, in Friedrichshain wirds im Ostbahnhof etwas ruhiger und in Charlottenburg eben am Zooloischen Garten. Der zunehmend starke Regionalbahnbetrieb gleicht vieles wieder aus. Wenn erst die Nord-Süd-Verbindung durch den Tiergartentunnel in Betrieb ist, werden auf der Stadtbahn weitere Fahrplantrassen für Regionalzüge frei, deren Pünktlichkeit dadurch positiv beeinflusst werden dürfte.
Die Signale mehren sich im übrigen, dass nach Inbetriebnahme der U55 der Bau der U5 nahtlos weitergeht in Richtung Alex.

so long

Mario
Bei der Stadtbahn gibts nur ein "kleines" Problem.
Ein Teil der Regios wird ebenfalls durch den Tunnel geleitet und Berlin ist bekanntlich nicht gerade mit Geld gesegnet und wird sicherlich keinen bis kaum Mehrverkehr bestellen.
Im schlimmsten Fall wird die RB10 in Spandau enden, statt eine schöne Direktverbindung nach Schönefeld herzustellen.

Hab vorhin im Radio gehört, dass heute das Bahnkonzept von Brandenburg für 06 vorgestellt wurde. Wer weiß mehr? Gilt das für den Planwechsel im Dezember, oder schon für Mai 06?
Berliner sollen erst mal Großstädter werden
Bahnchef Mehdorn verteidigt Pläne für Bahnhof Zoo

Christine Richter

Bahnchef Hartmut Mehdorn hat die geplante Streichung von Fernverkehrsverbindungen am Bahnhof Zoo verteidigt. "Der Hauptbahnhof/Lehrter Bahnhof wird unser Drehkreuz", sagte Mehdorn am Dienstag bei einer Veranstaltung der Berliner Industrie- und Handelskammer (IHK). Mit der Eröffnung des Bahnhofs zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 werde dieser der zentrale Knotenpunkt werden. Die endgültige Entscheidung, ob am Bahnhof Zoo überhaupt keine Fernzüge mehr halten werden, sei aber noch nicht gefallen.

Mehdorn äußerte Unverständnis für die Diskussion über die Zukunft des Bahnhofs Zoo. Der Verzicht auf die Fernverbindungen sei mit der Planung des Lehrter Bahnhofs klar gewesen. Wie berichtet, hatten Politiker und Wirtschaftsvertreter in den letzten Tagen heftig gegen die Pläne der Bahn AG protestiert, den Bahnhof Zoo vom Fernverkehr abzukoppeln. "Das ist eine Eigenart der Berliner. Sie tun sich schwer damit, Großstadt zu werden", sagte Mehdorn. Er werde in diesem Punkt aber nicht nachgeben ("Da bleibe ich giftig!"), denn der Bahnhof Zoo sei eigentlich kein Fernbahnhof und schnell überfüllt. Außerdem sei die Aufregung unverständlich, weil der Lehrter Bahnhof doch "in Sichtweite" zum Bahnhof Zoo liege. Mehdorn verwies auf das so genannte Pilzkonzept bei der Verkehrsplanung für Berlin. Die Zugreisenden würden künftig zu den Bahnhöfen Spandau, Papestraße, Gesundbrunnen und Ostbahnhof fahren, wo es auch genügend Autoparkplätze gebe, und von dort zum Hauptbahnhof reisen.

Der Bahnchef sprach sich vor den rund 200 Vertretern aus Wirtschaft und Politik für den Bau des Großflughafens in Schönefeld aus. "Da muss schnell etwas geschehen", sagte Mehdorn. Schon im kommenden Jahr werde die Fahrzeit mit dem Zug vom Hauptbahnhof zum Leipziger Flughafen nur noch 50 Minuten betragen, die Fahrt mit der S-Bahn zum Flughafen Schönefeld im Süden Berlins dagegen 40 Minuten. "Berlin muss da aufpassen", sagte der Bahnchef.

Scharfe Kritik äußerte Mehdorn an dem Plan des Senats, den Flughafen Tempelhof zu schließen. "Es ist Wahnsinn, Tempelhof dicht machen zu wollen", sagte er.

In London sei vor einigen Jahren mit großem finanziellen Aufwand ein innerstädtischer Airport auf den Docklands gebaut worden. Berlin brauche auch künftig ein solches Angebot für Geschäftsleute und Prominente.

Quelle: Berliner Zeitung, Mittwoch, 11. Mai 2005 URL [www.berlinonline.de]

... verbrennt sich da gerade jemand gehörig die Zunge ?
Denyo schrieb:
-------------------------------------------------------

>
> ... verbrennt sich da gerade jemand gehörig die
> Zunge ?


Nein ich glaube nicht, denn der Mann hat recht, es stimmt was er sagt. Den Lehrter Bahnhof als Focus des Fernverkehrs in Berlin zu nutzen trägt auch wieder zum Zusammenwachsen unserer Stadt bei.

[www.ostkreuzblog.de]
Das Onlinetagebuch zum Ostkreuz-Umbau.
Denyo schrieb:
-------------------------------------------------------
> Berliner sollen erst mal Großstädter werden
> Bahnchef Mehdorn verteidigt Pläne für Bahnhof Zoo
>
> Christine Richter
>
> Bahnchef Hartmut Mehdorn hat die geplante
> Streichung von Fernverkehrsverbindungen am Bahnhof
> Zoo verteidigt. ...............................
> ....................................Der Verzicht
> auf die Fernverbindungen sei mit der Planung des
> Lehrter Bahnhofs klar gewesen.

Lieber Herr Mehdorn

Ja das war klar, aber wahrscheinlich nur für Sie, für mich und für einige Bahnfans.
Für die Einflussnehmer, Entscheidungs- und Bedenkenträger in Berlin, die damals die S21 sterben ließen und die U5 zum Alex stoppten anstatt sie nach Moabit voranzutreiben, war das bisher nicht klar.
Allerdings erlauben Sie mir auch zu fragen, inwieweit Sie sich für die S21 eingesetzt haben.

Bleib hart, Mann
"…, Berlin ist ein Konglomerat von Kalamitäten" Wedekind?
Eckehard


Liebe Gemeinde

Hier der Beitrag aus der Welt:

Bahn-Chef Mehdorn wirft Kritikern Provinzialität vor
Diskussion um die Zukunft des Bahnhofes Zoo als Haltepunkt für Fernzüge
von Florentine Anders und Joachim Fahrun


Bahn-Chef Hartmut Mehdorn
Foto: AP
Bahn-Chef Hartmut Mehdorn hat den Berlinern mangelnde Bereitschaft für Veränderungen vorgeworfen. Mehdorn reagierte damit auf die Kritik an den Plänen der Bahn AG, ab 2006 weniger Fernzüge als bisher am Bahnhof Zoo halten zu lassen.


Mit dem neuen Hauptbahnhof Lehrter Bahnhof und dem Bahn-Konzept werde Berlin einen "großstädtischen Verkehr" bekommen. "Aber Berlin tut sich ja schwer, Großstadt zu werden", sagte der Vorstandsvorsitzende des Staatsunternehmens gestern bei einer Veranstaltung in der Industrie- und Handelskammer.


Die Bahn habe sich offiziell nicht zu ihren Plänen für den Bahnhof in der West-City geäußert und auch noch nichts entschieden. "Irgend jemandem ist aufgefallen, daß wir seit acht Jahren ein neues Bahnkreuz bauen", kommentierte Mehdorn die aktuelle Aufregung. Um den zentralen Hauptbahnhof würden die Bahnhöfe Spandau im Westen, Ostbahnhof, Papestraße im Süden und Gesundbrunnen im Norden mit großen Parkplätzen zur Verfügung stehen. In diesem sogenannten Pilz-Konzept werde der Bahnhof Zoo eine weniger wichtige Rolle spielen.


Die Berliner aus den Außenbezirken könnten die Außenbahnhöfe nutzen. Für andere sei es zumutbar, die wenigen Kilometer weiter zum Hauptbahnhof zu fahren. Die neue Streckenführung werde ohnehin dafür sorgen, daß die Züge Richtung Norden und Nordwesten nicht mehr über den Zoologischen Garten fahren werden. Noch sei nicht entschieden, wie viele Fernzüge künftig noch dort halten werden. "Der Zoo ist ein Regionalbahnhof", sagte Mehdorn.


Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD) ist seit Wochen mit Mehdorn im Gespräch. "Wir versuchen die Bahn zu überzeugen, daß der Bahnhof Zoo nicht links liegen gelassen werden kann", sagte Junge-Reyers Sprecherin. Die Attraktivität der Bahn für Fahrgäste könne bereits leiden, wenn sie 20 Minuten länger zu einem Bahnhof bräuchten. Vorgaben könne der Senat der Bahn aber nicht machen.


Gegen Mehdorns Pläne ist gestern weitere Kritik laut geworden. Der Chef der Berlin Tourismus Marketing GmbH (BTM) Hanns Peter Nerger appellierte an die Deutsche Bahn, auch nach der Eröffnung des Lehrter Bahnhofs den Service wie bisher zu belassen. Analysen könnten dann zeigen, ob die Bahnkunden tatsächlich nicht mehr am Bahnhof Zoo aussteigen würden. Eine voreilige Entscheidung würde jedoch 23 000 Hotelbetten in Charlottenburg und Tiergarten abhängen.


Die Verkehrsstadträtin des Bezirks, Martina Schmiedhofer (Grüne), hält es für absurd, zur Fußball-WM die Fans aus dem Westen des Landes nicht am dem Olympiastadion nahegelegenen Zoo in die S-Bahn umsteigen zu lassen. Auch Touristen hätten es weiter zum Shoppen in der West-City. "Mit der Überlegung, die Kunden in den neuen Hauptbahnhof zu zwingen, riskiert die Bahn erneut, Kunden zu verprellen", so Schmiedhofer. Auch der CDU-Bundestagsabgeordnete Siegfried Helias aus Charlottenburg-Wilmersdorf hat sich gegen die Abkopplung des Zoos ausgesprochen.


Artikel erschienen am Mi, 11. Mai 2005 in der Welt online

Eckehard
Ich bin ebenfalls für eine Testphase, in der der Bahnhof Zoo weiterhin als Fernverkehrsbahnhof in Betrieb bleibt: Die Verkehrsanbindung mit der Stadtbahn, den U-Bahnlinien U2 und U9, sowie mit den zahlreichen Buslinien ist wesentlich besser als die aktuelle des Lehrter Bahnhofs, der fast nur die Stadtbahn als Anbindung vorweisen kann (U55 ist kein wirklicher Zubringer).

Warum soll nicht der Kunde selbst entscheiden, wo er gerne zu- und aussteigen möchte?

Und warum kann eine 1,7 Millionen Metropole wie Hamburg vier Fernbahnhalte (Harburg, Hauptbahnhof, Dammtor und Altona) haben, während eine 3,7 Millionen Metropole mit Ostbahnhof, Lehrter Bahnhof und Spandau gerade mal drei Fernbahnhöfe auf der Ost-West-Verbindung haben soll? Sicher verlängert sich die Reisezeit um wenige Minuten, doch die meisten Fernverkehrszüge starten und enden in Berlin, so dass es sich nicht wesentlich auswirken wird.

Man sollte, wenn Zoo schon nur noch Reionalbahnhof werden soll, mit der Umstellung zumindest so lange warten, bis die Infrastruktur am Lehrter Bahnhof mit U5, S21 und Tram fertig gestellt ist.
Ecke schrieb:
-------------------------------------------------------

> Die Verkehrsstadträtin des Bezirks, Martina
> Schmiedhofer (Grüne), hält es für absurd, zur
> Fußball-WM die Fans aus dem Westen des Landes
> nicht am dem Olympiastadion nahegelegenen Zoo in
> die S-Bahn umsteigen zu lassen. Auch Touristen
> hätten es weiter zum Shoppen in der West-City.
>

So ein Quatsch, als wenn die Fussballfans die von weit her mit dem "Fernzug" ankommen direkt aus dem Zug fallen und ins Olympiastadion fahren, dafür könnte man ja auch schon in Spandau aussteigen.

Ebenso und noch viel hohler ist das Argument das die Touristen deshalb in der City West nicht mehr shoppen können. Wer geht denn bitte vom "Fernzug" mit seinem Gepäck auf dem Rücken gleich shoppen?

Ganze 6 Minuten dauert die Fahrt mit der S-Bahn vom Hauptbahnhof zum Zoo...das ist vielen scheinbar zu viel.

Ich finde die Entscheidung der Bahn Richtig...ein InterCityExpress ist irgendwie nicht attraktiv wenn er durch Berlin fährt, dabei 4 mal stoppen muss und dafür schon fast 40-50 Minuten Zeit verbraucht. Das sind auch alles Kosten die durch das ständige stoppen entstehen.

[www.ostkreuzblog.de]
Das Onlinetagebuch zum Ostkreuz-Umbau.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 11.05.2005 09:02 von AgentFlash.
Moin,

jetzt will ich auch mal einen meinungsmäßigen Tiefschlag wagen ;-).

Ich finde einfach, der Bahnhof Zoo wirkt, wenn man ihn nicht täglich benutzt, irgendwie provinziell. Wenn man in die Eingangshalle kommt, drängt sich schon alles auf der kleinen Fläche vor den Anzeigetafeln. Spätestens wenn auch nur eine einzelne Klassenfahrt auf den Zug wartet, ist alles verstopft. Wäre ich "früher" schon dabei gewesen, würde ich sagen "so sah's aus wenn alles geduldig auf den Interzonenzug gewartet hat".

Die Aufgänge zu den beiden Bahnsteigen sind schrecklich verwinkelt, in dem engen Zwischengeschoss kollidieren die sich kreuzenden Ströme der beiden kleinen Rolltreppen mit den wartenden und suchenden Reisenden. Der Durchgang zwischen Haupthalle und S/U-Bahn ist ein Nadelöhr, die futternden Massen vor dem Imbissbereich von Nordsee und co. tun da ihr Übriges. Die S-Bahn erreicht man als Unkundiger von der Haupthalle nur, wenn man eine verwinkelte Treppe unter der Aufschrift "Apotheke" nimmt.

Und vor allem funktioniert die Verteilung auf den Bahnsteigen nicht. Die Zugänge hinten Richtung Hertzallee werden kaum genutzt, stattdessen "quillt" die Menschenmasse aus 2 kleinen Zugängen vorn. Entsprechend ätzend langsam verläuft teilweise die Abfertigung, besonders wenn kurz nacheinander 2 gut gebuchte Fernzüge auf dem gleichen Bahnsteig abfahren.

Übrigens beobachte ich oft, dass Touristen nach einem "Hauptbahnhof" suchen, also einem Bahnhof wo sie "mittendrin" aussteigen können. Da wird der zukünftige Hbf. eine Signalwirkung haben. Man steigt "mittendrin" aus und um und kann zu Fuß das Regierungsviertel, Reichstag, Brandenburger Tor, Tiergarten bis PotsPlatz erkunden. Mach ich in "fremden" Städten auch oft so. Ins Hotel kann man eh erst um 12 einchecken. Also Koffer einschließen und erst mal ein bißchen "losziehen" und das Touri-Pflichtprogramm anfangen. Da ist doch der Hbf in Zukunft ein recht repräsentativer Ausgangspunkt. Und wenn (hoffentlich) noch mehr ÖPNV-Verbindungen zum Hbf geschaffen werden, kommt man noch schneller und besser überall hin als man es auch ab nächstem Jahr schon kommt.

Was die "auf Teufel komm raus" forcierte Führung aller Fernzüge zum Hbf angeht, so finde ich das eigentlich relativ konsequent. Für einen Berliner wie mich mag es ganz interessant und auch praktisch sein, wenn dieser oder jener Fernzug auch mal woanders ab- und langfährt (z.B. zur Zeit IC nach Leipzig ab Lichtenberg), aber seid Ihr schon mal mit Fahrrad und viel Gepäck in Paris zur Rush Hour von einem Bahnhof zum anderen gefahren? Oder in Frankfurt erst die richtige S-Bahn finden um am Flughafen oder gar dem Südbahnhof den Anschluss pünktlich zu erwischen.

Na wie auch immer, wie Harti schon richtig bemerkt hat, all das war seit Jahren absehbar. Hat da jemand gedacht, der Hbf wird nur für die S-Bahn gebaut? So lange die Außenstationen Spandau, Südkreuz, Gesundbrunnen und co. sinnvoll bedient werden, denke ich jedenfalls, dass da durchaus ein sinnvolles und praktisches Verkehrskonzept rauskommen dürfte.

Viele Grüße
Danielp

PS aus eigenem Interesse: Weiß zufällig jemand, ob die erst relativ junge DB-Lounge am Zoo zum Hbf "umzieht"?
Holt doch mal einer den Bahn-Chef Hartmut Mehdorn vom Sockel, das ist genauso ein Ar... wie der Sarazin beid er BVG.
Geld mit aller macht Erwirtschaften und der Rest ist egal.

Tramy1

GLG.................Tramy1
Der ganze Terz ist doch nur das übliche Gequake der Lobbyisten. Einfach mal abwarten und Tee trinken und schauen wie es sich wirklich entwickelt.
Es soll ja bekanntlich auch Leute geben, die den alten Kopfbahnhöfen nachtrauern ...

Zum RE/RB-Verkehr nach dem aktuellen Plan des Ministerium für Infrastruktur und Raumordnung:

•RE1 Magdeburg/Brandenburg-Potsdam-Stadtbahn-Frankfurt(Oder)-Eisenhüttenstadt
•RE2 Rathenow-Spandau-Stadtbahn-Cottbus
•RE3 Stralsund/Schwedt-Angermünde-Gesundbrunnen-Tunnel-Papestrasse-Wünsdorf-Elsterwerda/Senftenberg
•RE4 Wismar-Spandau-Tunnel-Papestrasse-Jüterbog
•RE5 Rostock-Gesundbrunnen-Tunnel-Papestrasse-Jüterbog-Lutherstadt Wittenberg
•RE6 Wittenberge/Rheinsberg-Hennigsdorf-Spandau
•RE7 Dessau-Wannsee-Stadtbahn-Schönefeld-Wünsdorf
•RB10/14 Nauen-Spandau-Stadtbahn-Schönefeld-Senftenberg
Alle anderen RB's bleiben so wie sie sind.







1 mal bearbeitet. Zuletzt am 11.05.2005 10:38 von Spandauer.
Sorry, in diesem Forum dürfen nur registrierte Benutzer schreiben.

Hier klicken, um sich einzuloggen