Im Grunde ist die Überschrift zu diesem Thread unzutreffend, wie sich aus dem Städtevergleich zum Forschungsprojekt „Mobilität in Städten – SrV 2018“ der TU Dresden ergibt.
Für Berlin ergaben sich demnach für vier Hauptverkehrsmittelgruppen (alle Wege) folgende spezifische Verkehrsleistungen (in km je Person, gerundet):
zu Fuß: 0,9 km / 4,6%,
Fahrrad: 2,4 km / 11,7%,
MIV: 8,4 km / 41,2%,
ÖV: 8,7 km / 42,5%,
insgesamt 20,4 km / 100%.
Nur im Binnenverkehr (also im Verkehr von Berliner/innen in Berlin) liegt der Anteil des MIV bei 36,7% und der des ÖV bei 44,1%; die Anteile der Fuß- und Radwege sind etwa 1 bzw. 2% höher.
Ähnlich gute Werte dürfte in Deutschland nur (das hier nicht aufgeführte) München haben.
Für Düsseldorf ergaben sich folgende Zahlen:
zu Fuß: 0,9 km / 3,7%,
Fahrrad: 2,0 km / 8,1%,
MIV: 14,7 km / 60,5%,
ÖV: 6,7 km / 27,7%,
insgesamt 24,3 km / 100%.
Ähnliche Zahlen, die auf eine sehr große Vormachtstellung des MIV hindeuten, finden sich auch für Frankfurt (Main), Leipzig, Bremen, Dresden usw.
Es geht mir ausdrücklich nicht darum, zu schulmeistern oder Berlin als leuchtendes Beispiel herauszustellen. Die sehr unterschiedlichen Strukturen deutscher Großstädte haben mit Sicherheit auch einen erheblichen Einfluß auf die Verkehrsmittelwahl.
Allerdings muß sich Berlin mit seinem Netz öffentlicher Verkehrsmittel nicht verstecken, was sicher zu einer für deutsche Verhältnisse hohen Nutzung des ÖPNV führt.
Hier noch ein Link zu sehr vielen Zahlen: [
tu-dresden.de]
Allseits eine gute Nacht wünscht Euch
Marienfelde
1 mal bearbeitet. Zuletzt am 31.03.2020 23:50 von Marienfelde.