Re: Verkehrspolitik in Berlin 21.07.2023 11:46 |
Zitat
Balu der Bär
Wir sollten uns aber nicht der Illusion hingeben, dass wir ohne die Einpendler aus Brandenburg auskämen. Rein rechnerisch sicher, wenn Berlin von seinen beschämenden 9% Arbeitslosigkeit runter käme, praktisch hängt aber gefühlt überall und an jeder Ecke ein Schild "Suche Mitarbeiter". Egal wohin man schaut. Auch das sollte uns umtreiben, wieso wir das so akzeptieren. diese 9% - fast doppelt so viel wie Brandenburg - belegen nämlich dann auch Wohnungen in der Stadt, den ein Einpendler nutzen könnte und dann ggf. wirklich mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren könnte.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 21.07.2023 12:12 |
Zitat
Balu der Bär
Auch das sollte uns umtreiben, wieso wir das so akzeptieren. diese 9% - fast doppelt so viel wie Brandenburg - belegen nämlich dann auch Wohnungn in der Stadt, den ein Einpendler nutzen könnte und dann ggf. wirklich mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren könnte.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 21.07.2023 12:13 |
Zitat
phönix
Zitat
Balu der Bär
Wir sollten uns aber nicht der Illusion hingeben, dass wir ohne die Einpendler aus Brandenburg auskämen. Rein rechnerisch sicher, wenn Berlin von seinen beschämenden 9% Arbeitslosigkeit runter käme, praktisch hängt aber gefühlt überall und an jeder Ecke ein Schild "Suche Mitarbeiter". Egal wohin man schaut. Auch das sollte uns umtreiben, wieso wir das so akzeptieren. diese 9% - fast doppelt so viel wie Brandenburg - belegen nämlich dann auch Wohnungen in der Stadt, den ein Einpendler nutzen könnte und dann ggf. wirklich mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren könnte.
Ein Gedanke, über den es sich sehr nachzudenken lohnt. Da spielen auch andere Fragen mit rein. Hier streitet das Grundrecht auf Freizügigkeit und freie Wahl des Wohnortes mit den Anforderungen des Klimaschutzes, die auch grundrechtlich begründet werden. Wer gewinnt?
Re: Verkehrspolitik in Berlin 21.07.2023 12:51 |
Re: Verkehrspolitik in Berlin 21.07.2023 16:18 |
Zitat
marc-j
Arbeitslosen Menschen vorschreiben zu wollen, wo sie zu wohnen haben, finde ich extrem bedenklich.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 21.07.2023 16:24 |
Zitat
phönix
Zitat
marc-j
Arbeitslosen Menschen vorschreiben zu wollen, wo sie zu wohnen haben, finde ich extrem bedenklich.
Ich provoziere mal (nur im Sinne der Diskussion ;-) )
Findest Du es im Sinne von Klimaschutz weniger bedenklich, dass die In der Innenstadt arbeitenden Menschen von Krankenschwester bis Regierungsangestellte Energie verbrauchen müssen, um von der Wohnung im Umland zur Arbeitsstelle zu kommen, statt aus der Innenstadt mit dem Fahrrad zum Dienst zu fahren? Mit Energieverbrauch meine ich nicht nur die für den Betrieb eines PKW erforderliche Energie (Strom, Benzin, Diesel), sondern auch die Energie, die für den Betrieb öffentlicher Verkehrsmittel erforderlich ist. Allein die S-Bahn Berlin verbraucht 400 Gigawattstunden im Jahr, größtenteils derzeit aus Steinkohle hergestellt. Kosten ca. 100 Mio Euro pro Jahr. Vielleicht könnte hier durch Einsatz weniger Wagen Energie gespart werden?
Re: Verkehrspolitik in Berlin 21.07.2023 17:04 |
Zitat
def
könnten wir endlich mal aufhören so zu tun, als würden sich im Berufsverkehr Krankenpfleger:innen mit frisch gekaufter Waschmaschine auf der Stadtautobahn stauen?
Re: Verkehrspolitik in Berlin 21.07.2023 17:05 |
Zitat
hvhasel
Zitat
def
Das einzige Verkehrsmittel, dessen Verfechter:innen tatsächlich behaupten, es sei in allen Situationen das beste und geeignetste Verkehrsmittel, ist übrigens das Auto.
Ist es ja irgendwie auch. Bequemer geht es nicht.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 21.07.2023 17:11 |
Zitat
Global Fisch
Die Autos werden größer, aber ist das ein Naturgesetz?
Re: Verkehrspolitik in Berlin 21.07.2023 17:35 |
Zitat
Alter Köpenicker
Zitat
Global Fisch
Die Autos werden größer, aber ist das ein Naturgesetz?
Ja, denn auch in der Natur wird alles größer - Bäume, Sträucher, Tiere - alles wächst.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 21.07.2023 18:36 |
Zitat
phönix
Zitat
marc-j
Arbeitslosen Menschen vorschreiben zu wollen, wo sie zu wohnen haben, finde ich extrem bedenklich.
Ich provoziere mal (nur im Sinne der Diskussion ;-) )
Findest Du es im Sinne von Klimaschutz weniger bedenklich, dass die In der Innenstadt arbeitenden Menschen von Krankenschwester bis Regierungsangestellte Energie verbrauchen müssen, um von der Wohnung im Umland zur Arbeitsstelle zu kommen, statt aus der Innenstadt mit dem Fahrrad zum Dienst zu fahren? Mit Energieverbrauch meine ich nicht nur die für den Betrieb eines PKW erforderliche Energie (Strom, Benzin, Diesel), sondern auch die Energie, die für den Betrieb öffentlicher Verkehrsmittel erforderlich ist. Allein die S-Bahn Berlin verbraucht 400 Gigawattstunden im Jahr, größtenteils derzeit aus Steinkohle hergestellt. Kosten ca. 100 Mio Euro pro Jahr. Vielleicht könnte hier durch Einsatz weniger Wagen Energie gespart werden?
Re: Verkehrspolitik in Berlin 21.07.2023 18:36 |
Zitat
Arnd Hellinger
Die Antwort ist eine Gegenfrage: Wann und wo gab es in den letzten vier Monaten in dieser Stadt gemeinsame Aktionen, Pressearbeit etc. etwa von BVG-Personalrat, ver.di, IGEB, VCD Berlin, ProBahn Berlin, Bahnkundenverband, Fuss e.V. sowie evtl. auch Fridays for future und/oder anderen Aktiven mit dem Ziel, das Straßenbahnnetz in der bisher geplanten Form sowie auch Bus, Regio-, U- und S-Bahn an bestimmten neuralgischen Stellen ohne weitere Verzögerung bedarfsgerecht auszubauen...?
Da sollte ganz einfach von der "Fahrrad-Lobby" (was auch immer eine "Vorhalle für Fahrräder" mit stadtpolitischer Interessenvertretung zu tun hat) das Eine oder Andere gelernt werden.
Zitat
Fahrraddemo Leipziger Straße
Nicht mit uns! Gegen den Stopp der Radwege- und Tramplanung in der Leipziger Straße.
Wann: 24. Juli, 8:15 Uhr bis 9 Uhr
Wo: Liepziger Straße* / Ecke Charlottenstraße
Re: Verkehrspolitik in Berlin 21.07.2023 18:58 |
Zitat
marc-j
Die Lösung ist die 15-Minuten-Stadt, mit allem was dazu gehört.
Aber wir sind ja in Deutschland immer noch damit beschäftigt, die Einfamilienhäuser in Schlafstädten aus dem Boden zu stampfen und wenn jmd. ausspricht, das wir damit längst hätten aufhören müssen, geht der nächste Kulturkampf los.
Ich war 2021 in Röddelin bei Templin im Urlaub, dort wurde gerade eine große Fläche für 30 neue EFH planiert. In diesem Dorf gibt es keine Nahversorgung, nicht mal flächendeckend Mobilfunk, und einen Bus alle paar Stunden. Dort kann man also wahrscheinlich mit 40-60 dazukommenden PKW rechnen, da ändern auch Templins kostenlose Busse nichts dran.
In Finsterwalde herrscht m.W.n. 16% Leerstand in den Wohngebäuden der sanierten Altstadt, während am Stadtrand neue EFH gebaut werden.
Solange solche Vorhaben noch umgesetzt werden, kann man sich glaube solche Gedankenexperimente sparen.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 21.07.2023 19:09 |
Zitat
Nemo
Zitat
Alter Köpenicker
Zitat
Global Fisch
Die Autos werden größer, aber ist das ein Naturgesetz?
Ja, denn auch in der Natur wird alles größer - Bäume, Sträucher, Tiere - alles wächst.
Es ist aber so, dass die Lebewesen in wärmeren Gegenden kleiner sind als in kälteren.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 21.07.2023 19:14 |
Zitat
Der Fonz
Zitat
marc-j
Aber wir sind ja in Deutschland immer noch damit beschäftigt, die Einfamilienhäuser in Schlafstädten aus dem Boden zu stampfen und wenn jmd. ausspricht, das wir damit längst hätten aufhören müssen, geht der nächste Kulturkampf los.
Einfamilienhäuser....der Alptraum der Grünen....
Und wo kämen wir denn hin, wenn jeder dort leben darf, wo er gerne möchte??? Also wirklich.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 21.07.2023 19:56 |
Zitat
Der Fonz
Und wo kämen wir denn hin, wenn jeder dort leben darf, wo er gerne möchte??? Also wirklich.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 21.07.2023 20:10 |
Zitat
Der Fonz
Und wo kämen wir denn hin, wenn jeder dort leben darf, wo er gerne möchte??? Also wirklich.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 21.07.2023 20:22 |
Zitat
B-V 3313
Zitat
Der Fonz
Und wo kämen wir denn hin, wenn jeder dort leben darf, wo er gerne möchte??? Also wirklich.
Wenn man aber Wohnraum für Autobahnen abreißt, dann ist das in Ordnung?
Re: Verkehrspolitik in Berlin 21.07.2023 20:50 |
Zitat
def
Zitat
B-V 3313
Zitat
Der Fonz
Und wo kämen wir denn hin, wenn jeder dort leben darf, wo er gerne möchte??? Also wirklich.
Wenn man aber Wohnraum für Autobahnen abreißt, dann ist das in Ordnung?
Ich würde gern dort wohnen, wo nun die Stadtautobahn ist. Abreißen das Ding!
Re: Verkehrspolitik in Berlin 21.07.2023 23:06 |