Re: Defensive Architektur im ÖPNV 05.08.2023 21:18 |
Zitat
def
OT: Das österreichische "Sandler" klingt übrigens viel netter als "Penner", zumindest weniger abwertend. (Das ist keine Kritik an @Nordender oder der Kassierin und auch nicht die Aufforderung, plötzlich österreichisch zu sprechen, nur eine Feststellung. Jedenfalls wäre es cool, ein solches Wort im Bundesdeutschen auch zu haben.)
Re: Defensive Architektur im ÖPNV 05.08.2023 21:57 |
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Manuel
Ja, es klingt für hiesige Ohren charmanter, wie so vieles aus dem Österreichischen oder Oberbayerischen (...)
Re: Defensive Architektur im ÖPNV 06.08.2023 06:28 |
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Philipp Borchert
Wer ohne feste Bleibe ist, kann schon mal überhaupt nichts lagern und muss sich alles, was man zum Essen gebrauchen könnte, in ungünstig teuren Verpackungsgrößen kaufen.
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Philipp Borchert
Eine Zubereitung warmer Mahlzeiten ist auch nicht so einfach bis gar nicht möglich
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Philipp Borchert
und was man schon fertig zubereitet kaufen kann, ist in der Regel auch teurer
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Philipp Borchert
Ich weiß auch nicht, wie groß die Zahl der Obdachlosen ist, die ein regelmäßiges Bürgergeld o.ä. beziehen. Und wie viele Leute rein vom Betteln auf der Straße auf 500 Euro im Monat kommen.
Re: Defensive Architektur im ÖPNV 06.08.2023 07:47 |
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Alter Köpenicker
Da wären wir wieder bei dem Punkt, sich helfen zu lassen. Das Bürgergeld steht ja jedem zu, man muß nur mal einen Hacken anziehen und sich kümmern. Ich denke, das wird der springende Punkt in dem ganzen Dilemma sein: Vielen ist alles egal geworden und sie lassen sich gehen. Das darf man auf gar keinen Fall tun, in keiner Lebenslage.
Re: Defensive Architektur im ÖPNV 06.08.2023 08:19 |
Re: Defensive Architektur im ÖPNV 06.08.2023 09:02 |
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manuelberlin
Hallo def!
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def
OT: Das österreichische "Sandler" klingt übrigens viel netter als "Penner", zumindest weniger abwertend. (Das ist keine Kritik an @Nordender oder der Kassierin und auch nicht die Aufforderung, plötzlich österreichisch zu sprechen, nur eine Feststellung. Jedenfalls wäre es cool, ein solches Wort im Bundesdeutschen auch zu haben.)
Ja, es klingt für hiesige Ohren charmanter, wie so vieles aus dem Österreichischen oder Oberbayerischen - aber "sandeln" bedeutet auch nichts anderes als herumlungern oder faulenzen, was ja genauso am Kern der Sache vorbeigeht. "Sandler" oder "sandeln" verwendet man auch abwertend für Leute, die sich aus der Außensicht keinerlei Mühe geben und nichts auf die Reihe bekommen.
Re: Defensive Architektur im ÖPNV 06.08.2023 09:08 |
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DerMichael
Alles, was den Obdachlosen allgemein zu besseren Bedingungen hier verhilft, wird weitere Obdachlose anziehen.
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DerMichael
Ich weiß auch nicht, ob der Versuch, Obdachlosigkeit zu bekämpfen einem falschen Weltbild zugrunde liegt. Werden damit nicht zwangsläufig auch Menschen in ein System gepresst, in das sie gar nicht hineinwollen? Selbst wenn das ihren Tod bedeutet und für die Helfenden nur schwer nachvollziehbar und unerträglich ist?
Re: Defensive Architektur im ÖPNV 06.08.2023 09:39 |
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def
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DerMichael
Alles, was den Obdachlosen allgemein zu besseren Bedingungen hier verhilft, wird weitere Obdachlose anziehen.
Machen sich Menschen wirklich auf den Weg nach Berlin, um hier obdachlos zu sein?
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DerMichael
Ich weiß auch nicht, ob der Versuch, Obdachlosigkeit zu bekämpfen einem falschen Weltbild zugrunde liegt. Werden damit nicht zwangsläufig auch Menschen in ein System gepresst, in das sie gar nicht hineinwollen? Selbst wenn das ihren Tod bedeutet und für die Helfenden nur schwer nachvollziehbar und unerträglich ist?
Können sie ja gern tun, aber dann bitte weder in U-Bahnhöfen noch in S-Bahnen.
Mir ging es darum: es wäre zynisch, hilfebedürftige Menschen u.a. durch defensive Architektur von öffentlichen Orten zu vertreiben, ohne Hilfe zu bieten. Wenn jemand genau diese Hilfe aber nicht möchte (und auch in der Lage ist, selbst darüber zu entscheiden), muss er halt trotzdem mit den Konsequenzen leben, an bestimmten Orten nicht erwünscht zu sein.
Re: Defensive Architektur im ÖPNV 06.08.2023 10:24 |
Re: Defensive Architektur im ÖPNV 06.08.2023 10:39 |
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DerMichael
In Polen ist es übrigens verboten, Alkohol auf der Straße zu trinken. Und falls Finnland ähnliche Preise für Alkohol aufrufen sollte, wie Schweden und unter Berücksichtigung, dass es in Schweden 1. weniger Einwohner gibt und es 2. wohl auch um einiges kälter als in Berlin ist, kann man Finnland schon deshalb kaum mit Berlin vergleichen.
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DerMichael
Ich spekuliere mal, dass Finnland weniger bis gar nicht attraktiv für Alkoholiker aus Osteuropa ist.
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DerMichael
Alkohol werden wir nicht verteuern
Re: Defensive Architektur im ÖPNV 06.08.2023 10:54 |
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def
Machen sich Menschen wirklich auf den Weg nach Berlin, um hier obdachlos zu sein?
Re: Defensive Architektur im ÖPNV 06.08.2023 13:00 |
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Alter Köpenicker
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DerMichael
In Polen ist es übrigens verboten, Alkohol auf der Straße zu trinken. Und falls Finnland ähnliche Preise für Alkohol aufrufen sollte, wie Schweden und unter Berücksichtigung, dass es in Schweden 1. weniger Einwohner gibt und es 2. wohl auch um einiges kälter als in Berlin ist, kann man Finnland schon deshalb kaum mit Berlin vergleichen.
Hast Du auch mal gelesen, was Du schreibst? Weil in Polen der öffentliche Alkoholverzehr verboten ist, in Schweden so wenig Leute wohnen und es dort kälter ist, kann man Finnland nicht mit Berlin vergleichen? Man kann doch Länder sowieso nicht mit Städten vergleichen, es sei denn, es handelt sich um Stadtstaaten; Polen, Finnland und Schweden sind aber keine Stadtstaaten.
Re: Defensive Architektur im ÖPNV 06.08.2023 21:03 |
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def
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Nordender
Eine Kassierin sagte mir auf Nachfrage "die haben wir weggemacht wegen der Penner".
OT: Das österreichische "Sandler" klingt übrigens viel netter als "Penner", zumindest weniger abwertend. (Das ist keine Kritik an @Nordender oder der Kassierin und auch nicht die Aufforderung, plötzlich österreichisch zu sprechen, nur eine Feststellung. Jedenfalls wäre es cool, ein solches Wort im Bundesdeutschen auch zu haben.)
Re: Defensive Architektur im ÖPNV 07.08.2023 01:15 |
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angus_67
soviel dazu...
Re: Defensive Architektur im ÖPNV 07.08.2023 08:36 |
Re: Defensive Architektur im ÖPNV 07.08.2023 08:45 |
Zitat
def
Die zuweilen vorkommenden Griffe zwischen den Sitzen haben noch andere Funktionen: sie ermöglichen einigen ein leichteres Aufstehen und stellen eine physische Barriere gegen unangenehme Zeitgenossen (bewusst nicht gegendert) dar, die das mit der Nähe und Distanz nicht ganz verstanden haben oder nicht verstehen wollen.
Re: Defensive Architektur im ÖPNV 07.08.2023 09:47 |
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der weiße bim
Man sollte sich daher an positiven Beispielen orientieren, etwa an privaten Einkaufszentren, die einen nicht ganz unerheblichen Aufwand treiben, unerwünschte "Kundschaft" aus ihren Malls fernzuhalten bzw. ohne Aufsehen zu entfernen. Hier hat man kaum mal etwas gehört, dass grundlegende Menschenrechte verletzt würden.
Re: Defensive Architektur im ÖPNV 07.08.2023 11:04 |
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Lopi2000
Es gab und gibt intensive Diskussionen über die Privatisierung des Öffentlichen Raumes, /
Re: Defensive Architektur im ÖPNV 07.08.2023 13:46 |
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Heidekraut
Wir haben doch das schöne und altmodische Wort Landstreicher. Gestern am Ostbahnhof gewesen und beobachtet, dass sich um die Obdachlosen, ich konnte minimum 5 ausmachen, 4 Sicherheitsbeamte scharten. Ich gehe ihnen auch gern aus dem Wege, aber man muss sie nicht auch noch herablassend behandeln. Berber dürfte aber auch ein Oberdeutsches Wort sein und in Berlin eher unüblich. Die reisenden nennt man manchmal auch Tippelbruder. Aber da fehlt das heute übliche :innen.
Re: Defensive Architektur im ÖPNV 07.08.2023 13:49 |
Zitat
T6Jagdpilot
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Heidekraut
Wir haben doch das schöne und altmodische Wort Landstreicher. Gestern am Ostbahnhof gewesen und beobachtet, dass sich um die Obdachlosen, ich konnte minimum 5 ausmachen, 4 Sicherheitsbeamte scharten. Ich gehe ihnen auch gern aus dem Wege, aber man muss sie nicht auch noch herablassend behandeln. Berber dürfte aber auch ein Oberdeutsches Wort sein und in Berlin eher unüblich. Die reisenden nennt man manchmal auch Tippelbruder. Aber da fehlt das heute übliche :innen.
Egal wie man die Sache benennt, es ist nicht Aufgabe von Senat bzw Verkehrsbetrieb, das Niederlassen derartiger Personen in Anlagen den ÖPN noch zu fördern.
Ansonsten bilden sich Zustände wie am S Bf Schöneweide-
wo so ein Subjekt erst im Wartehäuschen der Bimmel saß und irgendwann seinen ganzen "Hausrat" darin aufgehäuft hatte.
Irgendwann wurde der per Polizei und BSR zwangsgeräumt, das wiederholte sich aber.
Ergo müssen Maßnahmen ergriffen werden, das solche Müllecken nicht entstehen.
T6JP