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Klimatisierte U-Bahnen
geschrieben von def 
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def
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Global Fisch
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marc-j
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def
Die Zahl der Hitzetage hat sich seit den 1950er Jahren verdreifacht, Berlin ist das Bundesland mit den meisten Hitzetagen. Das wird in den nächsten Jahrzehnten sicher nicht besser. 2050 könnte London das heutige Klima von Barcelona haben und Wien jenes von Skopje. Wie es dann in Berlin aussieht, dürfte nicht schwer zu erraten sein.

Ich finde irgendwie die ganzen Diskussionen hinfällig, wenn man einfach das bedenkt, was @def bereits schrieb. Es wird perspektivisch immer heißer werden und wenn man es jetzt schon schwer aushält, wie soll es dann in Zukunft werden? Ja, die Abwärme muss irgendwo hin

Aus der Sicht eines häufigen U9-Nutzers halte ich die Forderung nach Klimaanlagen in der U-Bahn für nicht sachgerecht.
Nicht ansatzweise.

(Ja, bei langen oberirdischen Abschnitten mag das vielleicht anders sein)

Dazu habe ich ja gleich am Anfang geschrieben, dass man ggf. durchaus zwischen Kleinprofil+U5 und dem Rest des Großprofils differenzieren könnte.

Aber schön, dass Du das auf Deinen Wegen nicht brauchst. Schaffen wir doch den Winterdienst ab, Tunis hat (bestimmt) auch keinen!

An dieser Stelle wirst du unangemessen polemisch (auch weiter unten bei deinem Tablettenbeispiel).

Im übrigen ist auch das Kleinprofilnetz mehrheitlich unter der Erde (und heizt sich in der Sonne nur auf vergleichsweise kurzen Abschnitten auf).

Ansonsten, für mich gilt nach wie vor:
viele U-Bahn-Stationen sind unangenehm überhitzt, weit über Außentemperatur. Und auch, wenn ich Formulierung wie " 38° C in stickigen U-Bahnen zuzumuten, während andere 2 t Metall und Kunststoff spazieren fahren und durch Lagerung dieser 2 t auch noch zur Überhitzung beitragen" für zu dick aufgetragen halte, finde ich schon, dass man da in den Stationen da etwas tun sollte.

Nur tragen klimatisierte U-Bahn-Züge dazu bestenfalls rein gar nichts bei, schlimmstenfalls verschlimmern sie das Problem sogar.
Allenfalls schafft man, durch klimatisierte U-Bahn-Züge diese von der Temperatur überhitzten U-Bahn-Stationen auf die Außentemperatur abzukühlen

Zitat

Abgesehen halte ich es auch ökologisch für eine Kamikaze-Aktion, Energie darauf zu verwenden, die hausgemachte Bahnhofserwärmung durch runtergekühlte Züge kompensieren zu wollen.

wiederhole ich.

Zitat

Zitat

und auf den Zügen muss Platz sein und manchen ist die Klimaanlage zu kalt (ich habe im Sommer oft einen leichten "Klimaanlagen-Pulli" dabei) und manchen zu warm eingestellt.

Ja, sicher, und ich verstehe auch nicht, wie man die Notwendigkeit der Mitführung eines zusätzlichen Kleidungsstücks als Komfortgewinn verkaufen will.

Das will doch niemand, zumindest hier im Forum nicht.[/quote]

? Du plädierst doch nachdrücklich für etwas, was ich als Komfortverschlechterung empfinde.

Nochmal: wenn sich ein Fahrzeug stundenlang in der Sonne aufheizt, klar, verstehe ich. Aber bei U-Bahnen sehe ich weder die Notwendigkeit, und bei "Überhitzung" und "U-Bahn" denke ich zuallererst an die Stationen. Dieses Problem sollte man zuerst angehen.

Zitat

Dein Argument konsequent zu Ende gedacht würde übrigens bedeuten, alle durch den Patienten oder die Patientin selbstständig einzunehmenden Tabletten zu verbieten, die als Überdosis tödlich sind.

Dein Beispiel finde ich nicht nur polemisch.
"Konsequent zu Ende gedacht" ist ansonsten auch nicht das, was mir zur Charakterisierung dieses Beispiels spontan als erstes einfiele ;-)
Apropos überhitzte Stationen: auf dem S-Bahnhof (!) Zoo ist es an Sommertagen kaum auszuhalten, gefühlt ist es noch einmal mindestens 10 Grad über der Außentemperatur. Vermutlich sorgt dort die Dachkonstruktion dafür, dass die heiße Luft nicht entweichen kann.
def
Re: Klimatisierte U-Bahnen
23.08.2023 16:41
Zitat
Global Fisch
Im übrigen ist auch das Kleinprofilnetz mehrheitlich unter der Erde (und heizt sich in der Sonne nur auf vergleichsweise kurzen Abschnitten auf).

Die vergleichsweise kurzen Abschnitte machen auf der U1 ca. 61 % und bei der U3 ca. 53 % aus (wobei der Dahlemer Abschnitt wahrscheinlich unproblematischer ist als die Kreuzberger Hochbahn). Ja, toll, dafür ist die U4 vollständig unterirdisch, hilft den Fahrgästen in überhitzten U1-Zügen echt weiter.

Zitat

Ansonsten, für mich gilt nach wie vor:
viele U-Bahn-Stationen sind unangenehm überhitzt, weit über Außentemperatur. Und auch, wenn ich Formulierung wie " 38° C in stickigen U-Bahnen zuzumuten, während andere 2 t Metall und Kunststoff spazieren fahren und durch Lagerung dieser 2 t auch noch zur Überhitzung beitragen" für zu dick aufgetragen halte, finde ich schon, dass man da in den Stationen da etwas tun sollte.

Wenn bei den Stationen sowieso Handlungsbedarf besteht, wieso beim Handeln dann nicht einen Schritt weiterdenken? Ist es sinnvoller, das zweimal anzufassen, wenn man sich nach Fertigstellung doch für Klimaanlagen in Zügen entscheidet?

Zitat

Nur tragen klimatisierte U-Bahn-Züge dazu bestenfalls rein gar nichts bei, schlimmstenfalls verschlimmern sie das Problem sogar.

Hat eigentlich irgendwer hier behauptet, man müsse einfach nur Klimaanlagen in die Züge einbauen und tunnelseitig nichts tun?

Zitat

Abgesehen halte ich es auch ökologisch für eine Kamikaze-Aktion, Energie darauf zu verwenden, die hausgemachte Bahnhofserwärmung durch runtergekühlte Züge kompensieren zu wollen.

Hier wäre eher die Frage, ob/wie man die abgeleitete Wärme sinnvoll speichern oder nutzen kann. Dazu kommt eben, dass man an Hitzetagen besonders viel Energie aus PV-Anlagen verfügen wird.
Zitat
def
Zitat

Ansonsten, für mich gilt nach wie vor:
viele U-Bahn-Stationen sind unangenehm überhitzt, weit über Außentemperatur. Und auch, wenn ich Formulierung wie " 38° C in stickigen U-Bahnen zuzumuten, während andere 2 t Metall und Kunststoff spazieren fahren und durch Lagerung dieser 2 t auch noch zur Überhitzung beitragen" für zu dick aufgetragen halte, finde ich schon, dass man da in den Stationen da etwas tun sollte.

Wenn bei den Stationen sowieso Handlungsbedarf besteht, wieso beim Handeln dann nicht einen Schritt weiterdenken? Ist es sinnvoller, das zweimal anzufassen, wenn man sich nach Fertigstellung doch für Klimaanlagen in Zügen entscheidet?

Was sollte man zweimal anfassen? Die Neubeschaffung von Fahrzeugen hat doch genau gar nichts mit einem Stationsumbau zu tun. Abgesehen davon, dass man nicht alle Stationen auf einmal umbaut.


Zitat

Nur tragen klimatisierte U-Bahn-Züge dazu bestenfalls rein gar nichts bei, schlimmstenfalls verschlimmern sie das Problem sogar.

Hat eigentlich irgendwer hier behauptet, man müsse einfach nur Klimaanlagen in die Züge einbauen und tunnelseitig nichts tun?

Zitat

Abgesehen halte ich es auch ökologisch für eine Kamikaze-Aktion, Energie darauf zu verwenden, die hausgemachte Bahnhofserwärmung durch runtergekühlte Züge kompensieren zu wollen.

Hier wäre eher die Frage, ob/wie man die abgeleitete Wärme sinnvoll speichern oder nutzen kann. Dazu kommt eben, dass man an Hitzetagen besonders viel Energie aus PV-Anlagen verfügen wird.[/quote]

Mit "abgeleitete Wärme" meinst du die der Klimaanlagen?
Darauf wollte ich nicht hinaus. Irgendwer hat mal vorgerechnet, dass der Effekt von klimatisierten Zügen zu klein wäre, um die Stationen zusätzlich aufzuheizen. Was ich meinte: die Züge passen sich der Temperatur der Stationen an. Klimaanlagen kühlen üblicherweise um 3 Grad, vielleicht maximal 5 ab, wenn sich nicht besonders stark eingestellt sind. Da die Stationen in der Regel wärmer sind als die Außentemperatur, kühlen Klimaanlagen vielleicht gerade mal auf Außentemperatur. Und in den Stationen ist es genauso warm wie früher. Das meinte ich mit ökologischem Kamikaze.

So lange es keine ernsthaften Versuche gibt, das Problem der Stationen zu lösen, braucht man über Klimaanlagen gar nicht erst nachdenken,
Re: Klimatisierte U-Bahnen
23.08.2023 17:47
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Global Fisch

Hat eigentlich irgendwer hier behauptet, man müsse einfach nur Klimaanlagen in die Züge einbauen und tunnelseitig nichts tun?

Nicht direkt. Aber man kritisiert die BVG dass sie nicht einfach klimatisierte Züge beschafft. Daraus kann man folgern, dass diejenigen davon ausgehen, dass man die klimatisierten Züge einfach einsetzen kann und alles wäre gut und lediglich Dummheit, Ignoranz und falsche Sparsamkeit die Gründe fürs Nichtbestellen klimatisierter Züge.

Die Umbauten an den Bahnhöfen wären eben auch ein Programm, was in Berlin Jahrzehnte dauern würde, also bis zur K-Fahrzeuggeneration.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 23.08.2023 17:50 von Nemo.
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Nemo
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def

Hat eigentlich irgendwer hier behauptet, man müsse einfach nur Klimaanlagen in die Züge einbauen und tunnelseitig nichts tun?

Nicht direkt. Aber man kritisiert die BVG dass sie nicht einfach klimatisierte Züge beschafft. Daraus kann man folgern, dass diejenigen davon ausgehen, dass man die klimatisierten Züge einfach einsetzen kann und alles wäre gut und lediglich Dummheit, Ignoranz und falsche Sparsamkeit die Gründe fürs Nichtbestellen klimatisierter Züge.

Die Umbauten an den Bahnhöfen wären eben auch ein Programm, was in Berlin Jahrzehnte dauern würde, also bis zur K-Fahrzeuggeneration.

Ich hab mir erlaubt, deinen Beitrag an einer Stellle zu korrigieren, ohne inhaltlichen Widerspruch.
Klimaanlagen entfeuchten auch, Stichwort Taupunkt.
Zitat
southernelectric
Zitat
T6Jagdpilot
Energiebedarf-richtig erkannt.
Fahrzeuge zu klimatisieren, erfordert auch erhebliche Investitionen in Unterwerke und Speiseleitungen.
T6JP

Achja, und womit werden die Fahrzeuge im Winter beheizt? Propan? Holzkohlebriketts? Plutonium?

Da U-Bahnzüge überwiegend unterirdisch verkehren, reicht die Abwärme der elektrodynamischen Bremsen völlig aus um in den Wagen nicht zu frieren. Sowohl bei herkömmlicher Schaltwerksteuerung als auch bei Gleichstromsteller- oder Drehstromantrieben. Die Regelung erfolgt durch Luftklappen, die im Sommer die Wärme in den Tunnel bzw. ins Freie ableiten und zur Winterzeit wie Heizlüfter arbeiten. Wenn mal zu viel Wärme im Innenraum landet weil die Klappen klemmen einfach die Fenster aufmachen, es ist keine Energieverschwendung.
Bei Abstellung von U-Bahnwagen über Nacht im Freien, was im Einzelfall vorkommt, werden die Bremswiderstände vor der Abfahrt durch Frischstrom aus der Stromschiene vorgeheizt.
Klimaanlagen müssten kontinuierlich aus dem entsprechend stärker dimensionierten Bordnetz gespeist werden, das wiederum aus der Stromschiene versorgt wird.

Zusätzliche Unterwerke wären nicht erforderlich, wenn der Maximalstrom pro Zug (4000A) durch Verringerung der Anfahrbeschleunigung (wie bei der jüngsten S-Bahn Baureihe 483/484) sicher gestellt wird. Geringere Anfahrbeschleunigung verlängert jedoch die Reisezeit gerade im U-Bahn- und Straßenbahnnetz mit kürzeren Haltestellenabständen deutlich. Mit solchen Zügen müssten für den Fahrplan mehr Fahrzeuge und mehr Personal (solange CBTC noch nicht eingeführt ist) eingesetzt werden.

so long

Mario
Jay
Re: Klimatisierte U-Bahnen
23.08.2023 22:02
Zitat
Latschenkiefer
Apropos überhitzte Stationen: auf dem S-Bahnhof (!) Zoo ist es an Sommertagen kaum auszuhalten, gefühlt ist es noch einmal mindestens 10 Grad über der Außentemperatur. Vermutlich sorgt dort die Dachkonstruktion dafür, dass die heiße Luft nicht entweichen kann.

Storkower Straße ist da auch toll. Der "Galgen" in Richtung Blankensteinpark ist erträglich, da hier die oberen Fenster fehlen. In Richtung der Storkower Straße ist die Einhausung vollständig und es gibt keinen Luftzug. Der Gang da durch ist unerträglich.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
def
Re: Klimatisierte U-Bahnen
23.08.2023 23:59
Zitat
Jay
Zitat
Latschenkiefer
Apropos überhitzte Stationen: auf dem S-Bahnhof (!) Zoo ist es an Sommertagen kaum auszuhalten, gefühlt ist es noch einmal mindestens 10 Grad über der Außentemperatur. Vermutlich sorgt dort die Dachkonstruktion dafür, dass die heiße Luft nicht entweichen kann.

Storkower Straße ist da auch toll. Der "Galgen" in Richtung Blankensteinpark ist erträglich, da hier die oberen Fenster fehlen. In Richtung der Storkower Straße ist die Einhausung vollständig und es gibt keinen Luftzug. Der Gang da durch ist unerträglich.

Dieser Teil ist ja erst 2003 erneuert worden - zeigt im Grunde auch, dass man die Klimakrise und ihre Auswirkungen entgegen aller Wohlfühlpropaganda nie wirklich ernstgenommen und bei öffentlichen Bauvorhaben berücksichtigt hat.

Wobei der ganze S-Bahnhof Storkower Straße eigentlich ganz gut zeigt, wie viel von den Sonntagsreden vom attraktiven ÖPNV zu halten ist - immerhin hat man ihm noch immer kein Dach spendiert, noch nicht mal auf der Hälfte des Bahnsteiges...
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Ruhlebener
Zitat
GraphXBerlin
...eine unangenehme Kälte die parademäßig zu einer Erkältung führen kann.

Viren führen zu Erkältungen. Nicht gekühltes Luft.
Sorry für kurz Arzt-Offtopic: Ich laufe verschwitzt bei 10°C Außentemperatur herum. Ich friere dadurch. Am nächsten Tag läuft die Nase, ich niese und habe evtl. erhöhte Temperatur. Ich habe also einen Virus? Aha.
In 2025 soll Storkower Str. "erneuert" werden.
Zitat
GraphXBerlin
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Ruhlebener
Zitat
GraphXBerlin
...eine unangenehme Kälte die parademäßig zu einer Erkältung führen kann.

Viren führen zu Erkältungen. Nicht gekühltes Luft.
Sorry für kurz Arzt-Offtopic: Ich laufe verschwitzt bei 10°C Außentemperatur herum. Ich friere dadurch. Am nächsten Tag läuft die Nase, ich niese und habe evtl. erhöhte Temperatur. Ich habe also einen Virus? Aha.

Ja!

Aber wenn du öfter frierst, würde ich dir raten, einen Pullover o.Ä. einstecken zu haben. Das macht man in unseren Breiten für gewöhnlich so.
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der weiße bim

Da U-Bahnzüge überwiegend unterirdisch verkehren, reicht die Abwärme der elektrodynamischen Bremsen völlig aus um in den Wagen nicht zu frieren. Sowohl bei herkömmlicher Schaltwerksteuerung als auch bei Gleichstromsteller- oder Drehstromantrieben. Die Regelung erfolgt durch Luftklappen, die im Sommer die Wärme in den Tunnel bzw. ins Freie ableiten und zur Winterzeit wie Heizlüfter arbeiten. Wenn mal zu viel Wärme im Innenraum landet weil die Klappen klemmen einfach die Fenster aufmachen, es ist keine Energieverschwendung.
Bei Abstellung von U-Bahnwagen über Nacht im Freien, was im Einzelfall vorkommt, werden die Bremswiderstände vor der Abfahrt durch Frischstrom aus der Stromschiene vorgeheizt.
Klimaanlagen müssten kontinuierlich aus dem entsprechend stärker dimensionierten Bordnetz gespeist werden, das wiederum aus der Stromschiene versorgt wird.

Zusätzliche Unterwerke wären nicht erforderlich, wenn der Maximalstrom pro Zug (4000A) durch Verringerung der Anfahrbeschleunigung (wie bei der jüngsten S-Bahn Baureihe 483/484) sicher gestellt wird. Geringere Anfahrbeschleunigung verlängert jedoch die Reisezeit gerade im U-Bahn- und Straßenbahnnetz mit kürzeren Haltestellenabständen deutlich. Mit solchen Zügen müssten für den Fahrplan mehr Fahrzeuge und mehr Personal (solange CBTC noch nicht eingeführt ist) eingesetzt werden.

Also bei den IK kann ich mich nicht erinnern dass es Wärmeabführung in den Innenraum gibt. Garantiert nicht von den Motoren. Bremswiderstände und Stromrichter würde ich auch eher ausschließen. Woran ich mich aber erinnern kann sind riesige Heizlüfter, die auch die Lüftung im Sommer machen. Die sind hinter den Deckenklappen oberhalb der Fenster. An die Geräte geht auch eine 750V Leitung, werden also ein bisschen was an Strom ziehen.

Ich finde es defintiv eine verpasste Chance bei der J/JK keine Klimanalagen zu verbauen. Klar ist in der JK ein großes Problem der Platz, nur sage ich mir, wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.
Vorteil einer Klima wäre auch, man könne sie so auslegen, dass sie im Winter auch als Wärmepumpe arbeiten könnten und damit mit viel weniger Energie den Innenraum heizen könnte. Zusätzlich wäre ein Platz in der Decke fürs Klima-Innenteil frei.
Zum Thema Überhitzung der Tunnel. Da wäre eine einfache Lösung die Wärme/Energie über eine Brauchwasserwärmepumpe in Wasser zu Pumpen und das heiße Wasser ins Fernwärmenetz zu speisen. Wie ja schon geschrieben wurde, wird im Sommer eher viel Strom da sein (bzw. ist es ja teilweise schon) den man nutzen kann. Aktuell laufen in Berlin für die Fernwärme in Sommer ja immer noch die Gaskraftwerke, die man so vielleicht teilweise abschalten könnte.

Klar kostet die ganze Geschichte Geld, nur wie ja auch schon geschrieben wurde, man will ja die Leute in den ÖPNV locken, das schafft man weniger mit überhitzen Zügen. Oder man setzt halt alles darauf, dass die Leute dann lieber S-Bahn fahren statt U-Bahn und man so die Züge leerer und angenehmer bekommt.
def
Re: Klimatisierte U-Bahnen
24.08.2023 09:15
Zitat
Leyla
In 2025 soll Storkower Str. "erneuert" werden.

Ersetzt man drei Bänke und vier Pflastersteine (und sperrt dafür die Strecke ein halbes und den Bahnhof fünf Jahre) oder sind tatsächlich deutliche Verbesserungen für Fahrgäste, v.a. ein Bahnsteigdach, vorgesehen?
def
Re: Klimatisierte U-Bahnen
24.08.2023 09:27
Zitat
Nemo
Zitat
def
Hat eigentlich irgendwer hier behauptet, man müsse einfach nur Klimaanlagen in die Züge einbauen und tunnelseitig nichts tun?

Nicht direkt. Aber man kritisiert die BVG dass sie nicht einfach klimatisierte Züge beschafft. Daraus kann man folgern, dass diejenigen davon ausgehen, dass man die klimatisierten Züge einfach einsetzen kann und alles wäre gut und lediglich Dummheit, Ignoranz und falsche Sparsamkeit die Gründe fürs Nichtbestellen klimatisierter Züge.

Die Umbauten an den Bahnhöfen wären eben auch ein Programm, was in Berlin Jahrzehnte dauern würde, also bis zur K-Fahrzeuggeneration.

Aber auch das wird nicht angegangen. Außerdem könnte man ja durchaus priorisieren, z.B. entlang der U1 und U3.

Außerdem sollten, wie von einem anderen User oder einer anderen Userin schon geschrieben wurde, die Baureihen J und JK zumindest für die spätere Nachrüstung von Klimaanlagen vorbereitet sein. Denn selbst wenn dann mal eine Baureihe K kommt, werden sie noch Jahrzehnte im Einsatz sein.
def
Re: Klimatisierte U-Bahnen
24.08.2023 10:04
Zitat
Global Fisch
Zitat
def
Zitat

Ansonsten, für mich gilt nach wie vor:
viele U-Bahn-Stationen sind unangenehm überhitzt, weit über Außentemperatur. Und auch, wenn ich Formulierung wie " 38° C in stickigen U-Bahnen zuzumuten, während andere 2 t Metall und Kunststoff spazieren fahren und durch Lagerung dieser 2 t auch noch zur Überhitzung beitragen" für zu dick aufgetragen halte, finde ich schon, dass man da in den Stationen da etwas tun sollte.

Wenn bei den Stationen sowieso Handlungsbedarf besteht, wieso beim Handeln dann nicht einen Schritt weiterdenken? Ist es sinnvoller, das zweimal anzufassen, wenn man sich nach Fertigstellung doch für Klimaanlagen in Zügen entscheidet?

Was sollte man zweimal anfassen? Die Neubeschaffung von Fahrzeugen hat doch genau gar nichts mit einem Stationsumbau zu tun. Abgesehen davon, dass man nicht alle Stationen auf einmal umbaut.

Wenn man z.B. Entlüftungen anders dimensionieren muss, um die zusätzliche Abwärme aus den Klimaanlagen der Züge abzuführen.

Zitat

Mit "abgeleitete Wärme" meinst du die der Klimaanlagen?

... und der Stationen.

Zitat

Darauf wollte ich nicht hinaus.

Es sollte aber, nicht nur bei der U-Bahn, viel stärker Thema sein. Bisher haben wir Abwärme zu einem großen Teil einfach in die Umwelt abgegeben und zugleich viel Energie (und Geld für fragwürdige Regimes) dafür gebraucht, Wärme zu gewinnen. Im Grunde völlig absurd. Ein großes Thema ist es deshalb, wie man das eine und das andere möglichst zusammenführt. Da in Berlin energieintensive Industrie (z.B. Hochöfen) eher vertreten ist und Haushalte und Büros im Sommer eher nicht beheizt werden, wären Formen der Wärmespeicherung interessant.

Zitat

Irgendwer hat mal vorgerechnet, dass der Effekt von klimatisierten Zügen zu klein wäre, um die Stationen zusätzlich aufzuheizen. Was ich meinte: die Züge passen sich der Temperatur der Stationen an. Klimaanlagen kühlen üblicherweise um 3 Grad, vielleicht maximal 5 ab, wenn sich nicht besonders stark eingestellt sind. Da die Stationen in der Regel wärmer sind als die Außentemperatur, kühlen Klimaanlagen vielleicht gerade mal auf Außentemperatur. Und in den Stationen ist es genauso warm wie früher. Das meinte ich mit ökologischem Kamikaze.

So lange es keine ernsthaften Versuche gibt, das Problem der Stationen zu lösen, braucht man über Klimaanlagen gar nicht erst nachdenken,

Man muss halt beides zusammendenken. Es hilft ja auch nichts zu sagen, man könne keine Klimaanlagen einbauen, weil die Stationen schlecht durchlüftet sind und brauche keine Lüftung für die Stationen, weil die Züge nicht klimatisiert sind. Dann drehen wir uns nochmal 20 Jahre im Kreis, was angesichts eines Umsetzungszeitraums von mehreren Jahrzehnten (der erst dann beginnt) viel zu lang ist.

Allein eine Diskussion um klimatisierte Züge könnte eben diesen Kreislauf durchbrechen und Verbesserungen an den Bahnhöfen anstoßen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 24.08.2023 10:04 von def.
Baureihe K und kacka kommen ohnehin. Die H und Hk sollen ja weiterfahren.
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T6Jagdpilot
Zitat
southernelectric
Zitat
T6Jagdpilot
Energiebedarf-richtig erkannt.
Fahrzeuge zu klimatisieren, erfordert auch erhebliche Investitionen in Unterwerke und Speiseleitungen.
T6JP

Achja, und womit werden die Fahrzeuge im Winter beheizt? Propan? Holzkohlebriketts? Plutonium?

Der Aufwand für Fahrzeugheizungen ist geringer als der Klimaanlagen zu betreiben.

Das ist Unsinn. Fahrzeugheizungen setzen elektrische Energie 1:1 in Wärme um, d.h. für die benötigte Heizleistung ist elektrische Energie in gleicher Höhe erforderlich. Klimaanlagen sind dagegen Wärmepumpen, der Energiebedarf beträgt nur einen Bruchteil der transportierten (!) Wärmemenge. Und wie schon mehrfach hier erläutert: Die vom Innenraum in den Tunnel transportierte (!) Wärmemenge heizt den Tunnel eben NICHT zusätzlich auf, da es keine zusätzlich "erzeugte" Wärme ist. Das ganze "Aufheiz"-Argument gegen Klimaanlagen ist kompletter Bullshit.
Zitat
andre_de
Zitat
T6Jagdpilot
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southernelectric
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T6Jagdpilot
Energiebedarf-richtig erkannt.
Fahrzeuge zu klimatisieren, erfordert auch erhebliche Investitionen in Unterwerke und Speiseleitungen.
T6JP

Achja, und womit werden die Fahrzeuge im Winter beheizt? Propan? Holzkohlebriketts? Plutonium?

Der Aufwand für Fahrzeugheizungen ist geringer als der Klimaanlagen zu betreiben.

Das ist Unsinn. Fahrzeugheizungen setzen elektrische Energie 1:1 in Wärme um, d.h. für die benötigte Heizleistung ist elektrische Energie in gleicher Höhe erforderlich. Klimaanlagen sind dagegen Wärmepumpen, der Energiebedarf beträgt nur einen Bruchteil der transportierten (!) Wärmemenge. Und wie schon mehrfach hier erläutert: Die vom Innenraum in den Tunnel transportierte (!) Wärmemenge heizt den Tunnel eben NICHT zusätzlich auf, da es keine zusätzlich "erzeugte" Wärme ist. Das ganze "Aufheiz"-Argument gegen Klimaanlagen ist kompletter Bullshit.
Ich muss Dir teilweise widersprechen (Stichwort Carnot Wirkungsgrad):
Wenn eine Wärmepumpe zum Heizen verwendet wird, ist der Wirkungsgrad immer > 1, d.h. man bekommt mehr Wärme pro eingesetzter Energie.
Beim Kühlen ist der Wirkungsgrad <1, d.h. man muss mehr elektrische Energie in das System stecken, als man Kühlleistung herausbekommt. Eine Klimaanlage, die kühlt, heizt also (theoretisch) die Umgebung auf.
Um nochmal auf die U-Bahn zurückzukommen: Der zusätzliche Wärmeeintrag eines Zuges mit Klimaanlage alle 2 1/2 bis 5min wird meiner Meinung nach durch die riesige Tunnelfläche dissipiert.
Henner
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