Zitat
M48er
Ich bin ja auch dafür, bessere Busspuren und ÖV-Bevorrechtigung einzurichten. Es ist aber ein großer Irrglaube, dass man damit das Personalproblem der BVG löst. Das Chaos bei der U-Bahn zeigt doch, dass es im Unternehmen krankt, nicht primär am Fahrweg.
Und auch wenn man beim Bus mit einer super Beschleunigung 50 Busse mit 100 Diensten einsparen könnte, hätte man gerade die freiwilligen Kündigungen von zwei Monaten kompensiert. Ein sehr hoher Krankenstand (der am Wochenende deutlich höher ist), viele innerlich gekündigte Mitarbeiter (Ergebnis der letzten BVG-Mitarbeiterbefragung), viele freiwillig kündigende Mitarbeiter, sehr schlechte und krankmachende Schichtmodelle (schneller Wechsel mit extrem kürzen Ruhezeiten) sind die Hauptgründe. Dazu ein Betriebsvorstand, der keine Durchsetzungsstärke im Unternehmen hat. Kein hinreichende Kontrolle durch die Wirtschaftsverwaltung und den Aufsichtsrat, die - wie bei der DB AG - Zielvorgaben zu Nebenthemen (Frauenquoten im Fahrdienst) machen, statt sich primär darum zu kümmern, dass der Laden überhaupt läuft.
Also alle Fahrer die ich kenne fahren egal beim ob beim Bus oder bei der Straßenbahn nach Wunschzeitfenster die sie sich selbst im Diensthandy oder Terminal definieren nach den vorgegebenen Möglichkeiten. Von daher sind die kurzen Ruhezeiten doch ehr ein theoretischer Wert, der in der Praxis, außer der Fahrer möchte von Spät nach Früh fahren nicht wirklich Realität ist.
Ich selber fahre auch meine 40-50 Fahrdienste für die BVG und kann für mich selbst selten bis gar keine Verspätung feststellen, das Problem was ich immer wieder feststelle, das viele einfach aus Gründen zu spät abfahren und es sich dadurch einfach summiert, das wäre wohl der Grund mit im Kopf gekündigt.
Klar spielen auch Softfacts ne Rolle, das bei einer Haverie spät bis gar nicht eingegriffen wird, wie aktuell bei der M5 und M8.
Problematisch ist doch auch gerade das sehr viele in Teilzeit arbeiten, was ja jedem sein Recht ist und dass die dann auch oft statt ihrer 6h Dienste, 8h Dienste haben.
Der Krankenstand ist im öffentlichen normal deutlich höher als im privaten Sektor, auch wenn er wohl bemerkt im ganzen Land seit Beginn von Corona deutlich nach oben geschnellt ist, dazu gibt es seitens der Krankenkassen auch schöne Zahlen.
Wenn man mal die Busfahrer fragt die zum Teil SEV bei der S Bahn fahren, warum diese nicht bei der BVG arbeiten gibt es eigentlich immer nur 3 Hauptgründe, und dieses obwohl sie teilweise 12h Dienstmasse haben.
Zu wenig Geld, Pause nicht auf dem Bus und zu wenig Pause.
Unterhält man sich mit den Straßenbahnfahrern haben die eigentlich nur ein großes Hauptproblem, die Ampelschaltungen, da fast alles im Festprogramm unterwegs ist und die durch fehlende Fahrzeiten und resultierend die Pausenzeiten.