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krickstadt
Moin,
auch die heutige Berliner Zeitung berichtet auf Seite 4 wieder über den Personalmangel:
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Die Zeit steht still bei der BVG
Die Berliner Verkehrsbetriebe haben mit Personalmangel und Krankheitsfällen zu kämpfen
[...] Peter Neumann
.
Gruß, Thomas
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Manja Schreiner
Das ist sehr betrüblich und keine befriedigende Gesamtsituation.
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micha774
Macht eine Vorrangschaltung denn wirklich soviele Fahrzeuge/Fahrer frei? Gibt es da Zahlen?
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micha774
Was ist eigentlich der nächste Schritt wenn noch mehr ausfallen? 40‘-Takt?
Man kann ja tlw. nicht mal den 20‘-Takt leisten (heute X11).
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micha774
Macht eine Vorrangschaltung denn wirklich soviele Fahrzeuge/Fahrer frei? Gibt es da Zahlen?
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Balu der Bär
Ganz ehrlich, das ist schon ein Ding aus dem Tollhaus, was hier in Berlin mit der BVG läuft.
Nüchtern betrachtet muss es in Berlin mit 9% Arbeitslosigkeit möglich sein, Fahrpersonal zu finden bzw. zu schulen. Gelingt das nicht, ist der Job als Gesamtpaket so unattraktiv, dass man sich fragen lassen muss, welche Stellhebel da zu ändern sind. Und genau dagegen könnte das BVG Management was tun.
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T6Jagdpilot
...schöne Statistik, bringt vllt. was auf Linien mit dichtem Takt was wo man mit Blockpausen arbeiten kann.
Knapp gerechnete Wendezeiten gehen dann meist nach hinten los-entweder wirds unpünktlich,
oder irgendwann geht ein Zug in die Ecke weil eben Pausenzeit nicht rauskommt,hat der Fahrplaner z.B. mit der 60 am We lernen müssen...
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Adenosin
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micha774
Macht eine Vorrangschaltung denn wirklich soviele Fahrzeuge/Fahrer frei? Gibt es da Zahlen?
Konkrete Zahlen hab ich nicht, obgleich es garantiert schonmal jemand kalkuliert hat... Die BVG rechnet vermutlich jährlich aus, was die Nichtbevorrechtigung an Ampeln pro Jahr so kostet - der Mitarbeiter, der das machen muss, kann einem echt leid tun.
Aber wir können das ja mal grob ausrechnen - und sowas mach ich ja immer gern ;)
Wie immer gilt, wer die Zahlen unplausibel findet, soll das bitte anmerken, dann korrigiere ich die Rechnung.
1) Laut BVG-Geschäftsbericht gab es folgende Wagen- bzw. Zugkilometer in 2022:
* Bus = 93,1 Mio. km
* Strab = 21,9 Mio. km
2) Mithilfe der Durchschnittsgeschwindigkeit...
* Bus = 17,9 km/h
* Strab = 17,5 km/h
3) ... lassen sich die Fahrzeug-Einsatzstunden pro Jahr berechnen:
* Bus = 5,2 Mio. Stunden
* Strab = 1,25 Mio. Stunden
Und nun erhöhen wir die Durchschnittsgeschwindigkeit um 1 km/h (was echt nicht viel ist!).
4) Dann kommen wir auf folgende neue Werte für die Fahrzeug-Einsatzstunden (bei LSA-Bevorrechtigung):
* Bus = 4,93 Mio. Stunden
* Strab = 1,2 Mio. Stunden
5) Entscheidend ist nun die Differenz aus 4) und 3).
Das ist die Ersparnis an Einsatzstunden durch die Erhöhung der Durchschnittsgeschwindigkeit. Das sind
* beim Bus = 275.000 Stunden
* bei der Strab = 68.000 Stunden
Also insgesamt sparen wir jedes Jahr ca. 340.000 Fahrzeug-Einsatzstunden ein, wenn wir die Durchschnittsgeschwindigkeit im straßengebundenn Verkehr um 1km/h erhöhen.
340.000 Stunden, in denen die Fahrzeuge auch gelenkt/gesteuert werden von einem Fahrer.
6) Nehmen wir nun an, ein BVG-Fahrer arbeitet im Schnitt 1.800 Stunden im Jahr (was vermutlich viel zu hoch ist), dann bräuchte die BVG dank der Beschleunigung 190 Fahrer weniger (153 beim Bus, 38 bei der Straßenbahn) für ihren Betrieb.
Also Antwort in kurz:
Eine Beschleunigung allein um 1km/h hätte einen spürbaren Effekt auf den Personalbedarf.
Alles weitere, was da noch dran hängt (Kosten, bessere Betriebsqualität und -stabilität, höherer relativer Fahrzeitvorteil gegenüber MIV, etc. pp.) möchte ich jetzt gar nicht weiter ausführen.
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T6Jagdpilot
Die Generation Z jammert aber aber das es nur 30 Tage Urlaub und 36 000 Brutto gibt-die kommt schon mal nicht.
T6JP
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LariFari
Du würdest mehr Urlaub, mehr Gehalt oder bessere Arbeitsbedingungen schließlich auch nicht ablehnen.
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LariFari
Daran ist nichts verwerflich.
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LariFari
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T6Jagdpilot
Die Generation Z jammert aber aber das es nur 30 Tage Urlaub und 36 000 Brutto gibt-die kommt schon mal nicht.
T6JP
Du reißt gerne Aussagen aus dem Kontext oder? Als Master-Absolvent*in in einer Führungsposition zu arbeiten würde ich mir auch zwei Mal überlegen, ob ich für 36.000 EUR morgens aufstehe.
Find's immer lustig, dass sich alle darüber lustig machen, wenn GenZ mehr Urlaub und mehr Gehalt fordert. Am Ende profitieren alle, also auch Boomer, von den besseren Arbeitsbedingungen. Du würdest mehr Urlaub, mehr Gehalt oder bessere Arbeitsbedingungen schließlich auch nicht ablehnen.
Ich habe bei meiner Jobsuche im letzten Jahr auch gesagt, dass ich keinen Job unter 30 Tagen Urlaub und 60.000 Gehalt annehmen werde.
Daran ist nichts verwerflich.
Ja, echt eine Frechheit, dass sich die Leute besser bezahlte Jobs ohne Schichtdienst suchen, wenn sie es können! Das war früher besser, als man noch Sklaven hatte!!!11! 1!Zitat
T6Jagdpilot
Und wenn immer mehr studieren "irgendwas mit Medien" braucht sich auch keiner wundern,
warum keine Sau für 30 Tage Urlaub und 5000 brutto mehr in der Tüte Schicht und Wochenende/Feiertage arbeiten und sich mit Fahrgästen rumärgen möchte.
Oder selbst wenn er es ausprobiert hat nach ein paar Monaten wieder hinschmeist,weils fürs gleiche Geld woanders ruhiger zugeht.
T6JP
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VvJ-Ente
Ja, echt eine Frechheit, dass sich die Leute besser bezahlte Jobs ohne Schichtdienst suchen, wenn sie es können! Das war früher besser, als man noch Sklaven hatte!!!11! 1!Zitat
T6Jagdpilot
Und wenn immer mehr studieren "irgendwas mit Medien" braucht sich auch keiner wundern,
warum keine Sau für 30 Tage Urlaub und 5000 brutto mehr in der Tüte Schicht und Wochenende/Feiertage arbeiten und sich mit Fahrgästen rumärgen möchte.
Oder selbst wenn er es ausprobiert hat nach ein paar Monaten wieder hinschmeist,weils fürs gleiche Geld woanders ruhiger zugeht.
T6JP
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Nemo
(...) und natürlich in dem Rahmen in dem die Chefs später bei der Basis vorbeischauen.
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tramfahrer
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Adenosin
[...]
6) Nehmen wir nun an, ein BVG-Fahrer arbeitet im Schnitt 1.800 Stunden im Jahr (was vermutlich viel zu hoch ist), dann bräuchte die BVG dank der Beschleunigung 190 Fahrer weniger (153 beim Bus, 38 bei der Straßenbahn) für ihren Betrieb.
Auch wenn die Rechnung etwas simple ausgelegt ist geht's schon in die Richtung.
2 kleine Korrekturen.
Bei einer (aktuell) 38 Stundenwoche kommt man auf gut 2000 Stunden pro Jahr.
Macht dann 170 Personale. Darauf kommt dann ein Personalersatzfaktor der Urlaub, krank, Seminare, Weiterbildungen, Schulungen, Freistellungen jeglicher Art, etc enthält. Der liegt bei ca 2.
Würde bei deiner Rechnung also gut 340 Personale aus machen.
Ist aber, wie schon erwähnt, zu simpel gerechnet, da nicht jede Fahrzeiteinsparrung ganze Umläufe eliminieren würde.
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Adenosin
Dieser Hebel wird aber nicht gezogen. Dass man nun bei sage und schreibe 10 Ampeln prüfen möchte, ob da eine Bevorrechtigung möglich ist - das ist doch ein ganz schlechter Scherz.