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Magnetbahn für Berlin – CDU schwebt davon
geschrieben von nicolaas 
Ob die CDU dem Baukonzern Max Bögl noch einen Gefallen schuldig ist oder ob jedes Mittel recht ist, um Straßenbahn zu verhindern, ist unklar. CDU-Fraktionschef möchte jedoch eine Magnetbahn errichten. Er rechnet mit fantastisch niedrigen Kosten von 85 Millionen Euro für 5 Kilometer Strecke und einer rasanten Bauzeit (von der Genehmigungszeit hat er offensichtlich nicht gesprochen). Finanziert werden soll das zu allem Überfluss aus dem Sondervermögen Klimaschutz.

Hier ein Artikel dazu aus der taz.
Dazu hat sich im Verkehrspolitik-Thread schon eine Diskussion entsponnen.

Vornamen-Kai teilt (Edit: teilte 2020) auf seinem Twitter-Account einen Bericht der MoPo, der mit einer Magnetschwebebahn über der Stadtautobahn illustriert ist. Das wäre zu schön, wenn es endlich eine Art Schnellbahn parallel zur Stadtautobahn gäbe.

Zitat
christoph324
Vor allem:

Zitat
Tagesspiegel
Einen genauen Ort wollte der CDU-Fraktionschef nicht nennen. Die Überlegungen dazu seien noch nicht abgeschlossen.

Aber man will in drei Jahren fertig sein. Alles Klar!

Wie gesagt: sie finden zu jeder Lösung (die den Autoverkehr nicht stört) ein Problem.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 20.11.2023 09:41 von def.
Zitat
nicolaas
oder ob jedes Mittel recht ist, um Straßenbahn zu verhindern,

Ich tippe darauf.

Aber auf der anderen Seite habe ich heute schon einmal herzhaft gelacht. Ist ja auch nicht schlecht, in den heutigen Zeiten.
Kai aus der Kiste. Der älteste Hut Berlins.
Ich hatte mich gewundert, dass Senatssprecherin Christine Richter weiterhin Artikel in der Morgenpost über das segensreiche Wirken der CDU in der Koalition veröffentlicht. Aber der Text ist ja von 2020. Und ja, eine moderne Bahn parallel zur Ringbahn ist überfällig.
Ich finde ja das erstaunlichste an der ganzen Sache ist, wie lange es gedauert hat, bis Bögl den CDU-Verkehrs"experten" dies soweit eingeredet hat, dass sie jetzt konkrete Planungsressourcen dafür verschwenden. Eigentlich hätte der Planfeststellungsbeschluss doch schon in den Koalitionsvertrag gehört...

Das positivste ist vermutlich noch, dass mit diesen Planungsressourcen jetzt in diesem Bereich herumgespielt wird und dadurch nichts kaputt geplant wird.

Und zusätzlich stellt sich noch die Frage, ob Herr Wegner sich die Visualisierung nicht genau genug angeschaut hat, da ist ja ein Fahrrad unter der Trasse zu sehen. Soviel autofeindliche Ideologie muss doch nun wirklich nicht sein...
Jetzt berichtet auch noch die Tagesschau:

https://www.tagesschau.de/inland/berlin-magnetschwebebahn-100.html

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Tscheynsch hier vor Ju-Tu wis Sörvis tu Exebischn-Raunds änd Olümpick-Staydium
Naja, Schreiner ist ja bekanntlich vor ihrer Ernennung hauptberufliche Baulobbyistin gewesen. Dass das für Bögl sehr verlockend ist, verwundert daher nun nicht. Aber dass man nicht einmal mit ein paar Buntstiften ein paar mögliche Verbindungen aufzeigt, sondern nur von "in der Innenstadt" (welche?) spricht, ist ja etwas mau.
Zitat
kalle_v
Naja, Schreiner ist ja bekanntlich vor ihrer Ernennung hauptberufliche Baulobbyistin gewesen. Dass das für Bögl sehr verlockend ist, verwundert daher nun nicht. Aber dass man nicht einmal mit ein paar Buntstiften ein paar mögliche Verbindungen aufzeigt, sondern nur von "in der Innenstadt" (welche?) spricht, ist ja etwas mau.

Welche Innenstadtrelationen sind denn so mies verbunden dass sie eine bessere Verbindung brauchen? Warschauer Straße <> Hermannstraße fällt mir da spontan ein. Aber stimmt, da ist ja eigentlich die M10 geplant.

Vielleicht Hauptbahnhof <> Virchowklinikum?

Ich bezweifel den Nutzen einer Magnetschwebebahn im Innenstadtbereich. Bei 5km machen ja auch nur eine, maximal zwei Stationen überhaupt Sinn...

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Tscheynsch hier vor Ju-Tu wis Sörvis tu Exebischn-Raunds änd Olümpick-Staydium
Wo kann man denn bei den aktuellen Planungen ein Ausbau des Straßenbahnnetzes verhindern?
1. M4 mit dem ersten Abschnitt Alex-Potsdamer Platz...
2. Turmstraße 2
3. Anbindung urbane technische Republik.

M4 nach Weißensee wäre ja vielleicht noch sinnvoll, die fällt also weg.

Man baut dann also eine Bummelmagnetbahn zur Realisierung von Straßenbahnaufgaben auf dem Tegelgelände. Wäre ok, wenn man den Fahrweg so gestaltete, dass später auch Straßen- oder U-Bahnen darauf fahren könnten - falls Bögl in 20 Jahren einfällt, dass man keine Ersatzteile mehr liefern kann.

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 20.11.2023 12:18 von Nemo.
Eine Magnetbahn würde für mich nur als ICE-Ersatz in Frage kommen oder sie verbindet den Westen und Norden Berlins in Windeseile mit dem Flughafen.
Zitat
Flexist
Eine Magnetbahn würde für mich nur als ICE-Ersatz in Frage kommen oder sie verbindet den Westen und Norden Berlins in Windeseile mit dem Flughafen.

Eigentlich ist die Bögl-Bahn als Nahverkehrsmagnetbahn gedacht - im Stadtverkehr eher eine Express-U-Bahn, die zusätzlich zu den Oberflächenverkehrsmitteln verkehren sollte. Wenn man das der CDU erklären könnte, dann könnte man ja die Nahverkehrs-TVO so realisieren oder eine Express U11 Ahrensfelde/Marzahn oder so - Hauptbahnhof oder diese U0 aus diesem Metrokonzept.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 20.11.2023 12:38 von Nemo.
Zitat
LariFari
Ich bezweifel den Nutzen einer Magnetschwebebahn im Innenstadtbereich.

Ich bezweifle ihn in einer Stadt, in der es vier etablierte Schnellbahnsysteme (15kV-Regionverkehr, S-Bahn, U-Bahn Großprofil, U-Bahn Kleinprofil) gibt, insgesamt. Würde man von Grund auf beginnen, ein Schienennahverkehrssystem aufzubauen, vielleicht. Aber mal ehrlich: selbst bei komplett neu aufgebauten Systemen der letzten Jahrzehnte (z.B. Kopenhagen) hat man doch eigentlich (fast?) überall auf das klassische Rad-Schiene-System gesetzt.

Die Politik möge sich v.a. einsetzen, dass i2030 endlich mehr als Marketing wird - damit im ursprünglichen Zieljahr wenigstens ein, zwei Projekte umgesetzt sind.

Zitat
Nemo
Wäre ok, wenn man den Fahrweg so gestaltete, dass später auch Straßen- oder U-Bahnen darauf fahren könnten - falls Bögl in 20 Jahren einfällt, dass man keine Ersatzteile mehr liefern kann.

Guter Punkt. Man ist von einem einzigen Lieferanten abhängig, der dann die Preise beliebig gestalten kann und im Zweifelsfall eben das ganze Projekt abdreht. Vielleicht auch ein Grund dafür, dass das klassische Rad-Schiene-System auch bei Neubauten noch dominiert.
Zitat
LariFari
Welche Innenstadtrelationen sind denn so mies verbunden dass sie eine bessere Verbindung brauchen?
Das weiß ich nicht. Im Eingangslink ist von "Innenstadt" die Rede. Vielleicht vom Hackeschen Markt bis zum Tempelhofer Feld. Da ist noch etwas Lücke zwischen U6 und U8 und schafft zugleich Umstiege zur U5, U2, U1/U3 und U7. Wobei ich mich auch damit anfreunden könnte, wenn ZackZack-Schreiner auf dem Feld das größte Autokino der Welt errichtet. Parkplätze ohne Ende!
Lasst uns die Union doch einfach beim Wort nehmen. Die versprechen gerade, dass in der Innenstadt bis 2027 eine mindestens 5 km lange Schnellbahn in Betrieb gehen wird, deren Bau das Land Berlin keinen Cent kostet. Da ist mir ehrlicherweise egal, WO das Ding gebaut wird.
Zitat
def
Zitat
LariFari
Ich bezweifel den Nutzen einer Magnetschwebebahn im Innenstadtbereich.

Ich bezweifle ihn in einer Stadt, in der es vier etablierte Schnellbahnsysteme (15kV-Regionverkehr, S-Bahn, U-Bahn Großprofil, U-Bahn Kleinprofil) gibt, insgesamt. Würde man von Grund auf beginnen, ein Schienennahverkehrssystem aufzubauen, vielleicht.

Langfristig könnte eine Magnetbahn die soviel Strom wie eine Straßenbahn verbraucht, sämtliche Verkehrsmittel auf Schienen theoretisch ersetzen.
Zitat
VvJ-Ente
Lasst uns die Union doch einfach beim Wort nehmen. Die versprechen gerade, dass in der Innenstadt bis 2027 eine mindestens 5 km lange Schnellbahn in Betrieb gehen wird, deren Bau das Land Berlin keinen Cent kostet. Da ist mir ehrlicherweise egal, WO das Ding gebaut wird.

Nein, eigentlich nicht. Die CDU ist bösartig, aber nicht dumm. Die sprechen nicht umsonst von "Bauzeit".
Will die CDU sich und Berlin nun mit aller Macht lächerlich machen?

Beste Grüße
Harald Tschirner
Zitat
def


Guter Punkt. Man ist von einem einzigen Lieferanten abhängig, der dann die Preise beliebig gestalten kann und im Zweifelsfall eben das ganze Projekt abdreht. Vielleicht auch ein Grund dafür, dass das klassische Rad-Schiene-System auch bei Neubauten noch dominiert.

Das ist wohl auch der Hauptgrund, warum sich der Transrapid nie in Deutschland durchsetzen konnte: langfristige Abhängigkeit von einem Anbieter und dessen Patenten.

Wenn der das System abkündigt, kann man alles wegreißen. Oder eben immer überteuerte Sonderlösung ohne technologische durch Konkurrenz bedingte Weiterentwicklung.
Das System ist vielleicht als People-Mover als Sonderlösung interessant, aber als Nahverkehrssystem eine Sackgasse.

Der Transrapid in China ist eigentlich auch nur ein People-Mover.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 20.11.2023 13:37 von DerMichael.
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