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Magnetbahn für Berlin – CDU schwebt davon
geschrieben von nicolaas 
Zitat
Jay
Zitat
M48er
Zitat
krickstadt
heute wurde eine umfangreiche parlamentarische Anfrage nebst Antworten zum Thema veröffentlicht:

Anfrage des Abgeordneten Kristian Ronneburg (Die Linke) vom 21.11.2023 und Antwort vom 12.12.2023: Magnetschwebebahn
Brauchte es auch nur einen Beweis, dass das ganze Magnetbahn-Thema nicht mehr als heiße Luft ist, dann hat es diese Anfrage geliefert.
Interessant auch, wer bereitwillig in der Arbeitsgruppe des Regierenden Bürgermeisters dabei ist und wer nicht. Die VBB-Chefin und die BVG sind aktiv dabei, die für Verkehr zuständige Senatsverwaltung ist bisher nicht beteiligt.

Vor allem das Engagement des VBB ist 'leicht' irritierend, wo er doch sonst immer alles ablehnt, was zusätzliche Arbeit bedeutet, obwohl es eigentlich zu seinen Kernkompetenzen gehören müsste.

Sowas wie "Stationsansagen in Bussen bei geplantem SEV durchsetzen"? *hust*
Zitat
def
Zitat
Jay
Zitat
M48er
Zitat
krickstadt
heute wurde eine umfangreiche parlamentarische Anfrage nebst Antworten zum Thema veröffentlicht:

Anfrage des Abgeordneten Kristian Ronneburg (Die Linke) vom 21.11.2023 und Antwort vom 12.12.2023: Magnetschwebebahn
Brauchte es auch nur einen Beweis, dass das ganze Magnetbahn-Thema nicht mehr als heiße Luft ist, dann hat es diese Anfrage geliefert.
Interessant auch, wer bereitwillig in der Arbeitsgruppe des Regierenden Bürgermeisters dabei ist und wer nicht. Die VBB-Chefin und die BVG sind aktiv dabei, die für Verkehr zuständige Senatsverwaltung ist bisher nicht beteiligt.

Vor allem das Engagement des VBB ist 'leicht' irritierend, wo er doch sonst immer alles ablehnt, was zusätzliche Arbeit bedeutet, obwohl es eigentlich zu seinen Kernkompetenzen gehören müsste.

Sowas wie "Stationsansagen in Bussen bei geplantem SEV durchsetzen"? *hust*

Das würde in modernen Verkehrsmitteln sogar innovativ und automatisch vom Magnetbahnd gehen.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
Latschenkiefer
Au weia, danke für die Anfrage. Allein dieser Satz


Zitat
frommer Wunsch
Es besteht der Anspruch des Senats, dass ein Nahverkehrsmagnetschwebe-Bahnsystem hoch flexibel sein muss.

löste bei mir schon ein Lächeln aus. Wie soll eine Magnetbahn hochflexibel sein? Will man abseits des Fahrwegs herumschweben? Es scheint das übliche "wir haben eine tolle (innovative) Technologie, suchen wir schnell eine Anwendung dafür, koste es was es wolle" zu sein.

Ich vermute mal, dass damit gemeint ist, dass man flexibel auf Nachfrageschwankungen und Nachfragespitzen reagieren kann - indem "einfach" weitere, automatische Züge auf die Strecke geschickt werden, wenn die Auslastung bei den bereits fahrenden Zügen einen festgelegten Wert übersteigt.

Inwieweit das realistisch und praktikabel ist, kann ich nicht sagen.
Zitat
Adenosin

Ich vermute mal, dass damit gemeint ist, dass man flexibel auf Nachfrageschwankungen und Nachfragespitzen reagieren kann - indem "einfach" weitere, automatische Züge auf die Strecke geschickt werden, wenn die Auslastung bei den bereits fahrenden Zügen einen festgelegten Wert übersteigt.

Inwieweit das realistisch und praktikabel ist, kann ich nicht sagen.
Das geht aber bei jedem automatischen U-Bahnsystem auf die gleiche Weise.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
[www.reuters.com] (auf englisch)

[www.heise.de]

kurz: Hyperloop ist nun offiziell gescheitert, der Elon will nicht mehr. Aber ok, das war ja Fernverkehr.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 22.12.2023 13:33 von Nemo.
Zitat
Nemo
[www.reuters.com] (auf englisch)

[www.heise.de]

kurz: Hyperloop ist nun offiziell gescheitert, der Elon will nicht mehr. Aber ok, das war ja Fernverkehr.

War Musk noch daran beteiligt? Ich dachte, er hätte die Idee Public Domain gestellt, so dass, im Gegensatz zu Bögl, jeder daran arbeiten konnte. Es soll da auch noch weitere Forschungsprojekte auch an einer deutschen Universität, geben.

Hyperloop TU München



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 23.12.2023 09:34 von DerMichael.
Zitat
DerMichael
Zitat
Nemo
[www.reuters.com] (auf englisch)

[www.heise.de]

kurz: Hyperloop ist nun offiziell gescheitert, der Elon will nicht mehr. Aber ok, das war ja Fernverkehr.

War Musk noch daran beteiligt? Ich dachte, er hätte die Idee Public Domain gestellt, so dass, im Gegensatz zu Bögl, jeder daran arbeiten konnte. Es soll da auch noch weitere Forschungsprojekte auch an einer deutschen Universität, geben.

Hyperloop TU München

Nun ja, das Ziel von Musk, sinnvolle Lösungen wie das „California high-speed rail“-Projekt zu verhindern bzw. mindestens zu verzögern, wurde ja erreicht. Mit der Nebelkerze Hyperloop konnte der „richtige“ Verkehr mit den Teslas auf der Straße weiterhin vorerst alternativlos bleiben und er konnte das Ding gönnerhaft Open Source werden lassen.

[www.sfchronicle.com]

Und sowieso, O-Ton Musk: „Mass transit sucks!“ Daher ist auch Musks Boring Company mit tollen Lösungen unterwegs, um vom heute sinnvollen und möglichen abzulenken.

[www.wired.com]

Mein Gott, diese Parallelen zur Magnetbahn in Berlin. Erschreckend. Aber Musk hätte sich in B nicht ganz so offenkundig stümperhaft angestellt. Wenigstens eine konkrete Strecke hätte er zumindest genannt :-).
Zitat
DerMichael

War Musk noch daran beteiligt? Ich dachte, er hätte die Idee Public Domain gestellt, so dass, im Gegensatz zu Bögl, jeder daran arbeiten konnte. Es soll da auch noch weitere Forschungsprojekte auch an einer deutschen Universität, geben.
Hyperloop TU München
Keine Ahnung, ob der Musk noch dabei war. Bezeichnend ist übrigens, dass bei der TU München kein einziger Lehrstuhl dabei war, der irgendwas mit Verkehr oder Spurführung gemacht hat.

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Anstatt sich auf den Blödsinn mit der Magnetbahn zu konzentrieren, wäre es sicherlich sinnvoller, sich dieses System mal anzuschauen. Man muss es ja nicht 1:1 übernehmen, aber der Vorteil wäre natürlich:
1. gar keine Gleise nötig
2. könnte auch über/neben Straßenbahngleisen fahren
3. könnte mit Oberleitung und/oder mit Batterie fahren.
4. könnte bei Gleisbauarbeiten die Trasse verlassen

Nachteil natürlich: Spurrillen.
Aber so neu ist das jetzt nicht, oder?
[www.forschung-und-wissen.de].
Zitat
DerMichael
Anstatt sich auf den Blödsinn mit der Magnetbahn zu konzentrieren, wäre es sicherlich sinnvoller, sich dieses System mal anzuschauen. Man muss es ja nicht 1:1 übernehmen, aber der Vorteil wäre natürlich:
1. gar keine Gleise nötig
2. könnte auch über/neben Straßenbahngleisen fahren
3. könnte mit Oberleitung und/oder mit Batterie fahren.
4. könnte bei Gleisbauarbeiten die Trasse verlassen

Nachteil natürlich: Spurrillen.
Aber so neu ist das jetzt nicht, oder?
[www.forschung-und-wissen.de].

Genau, diese Ideen werden immer wieder einmal aus der Mottenkiste geholt. Aber man sollte sich doch einmal fragen, wieso es diese Systeme fast nirgendwo gibt. Der Spurbus in Essen z.B. wurde als total innovatives System gelobt .. und man lese sich dieses Drama durch: Wikipedia
Lustig: das total innovative chinesische System ist eigentlich nichts anderes, als das CiVis System.
Zitat
DerMichael
Anstatt sich auf den Blödsinn mit der Magnetbahn zu konzentrieren, wäre es sicherlich sinnvoller, sich dieses System mal anzuschauen. Man muss es ja nicht 1:1 übernehmen, aber der Vorteil wäre natürlich:
1. gar keine Gleise nötig
2. könnte auch über/neben Straßenbahngleisen fahren
3. könnte mit Oberleitung und/oder mit Batterie fahren.
4. könnte bei Gleisbauarbeiten die Trasse verlassen

Nachteil natürlich: Spurrillen.
Aber so neu ist das jetzt nicht, oder?
[www.forschung-und-wissen.de].

Das sollte man im Hause Schreiner mal prüfen...

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
DerMichael
Nachteil natürlich: Spurrillen.

Ein viel wesentlicherer Nachteil dürfte der höhere Energieverbrauch gegenüber einer Bahn sein, die mit nur geringen Reibungsverlusten arbeitet.

~~~~~~
Sie befinden sich HIER.
Zitat
Philipp Borchert
Zitat
DerMichael
Nachteil natürlich: Spurrillen.

Ein viel wesentlicherer Nachteil dürfte der höhere Energieverbrauch gegenüber einer Bahn sein, die mit nur geringen Reibungsverlusten arbeitet.

Das müssen wir erst einmal prüfen. Mein Unwort des Jahres 2023!

Im Tagesspiegel äußert Herr Wegner aktuell einige weitere Gedanken dazu. Link

Falls es irgendwann nicht mehr lesbar ist, hier die Quintessenz:

Zitat

Wir müssen auch Stadtteile erschließen, die bisher nicht erschlossen sind. Da fallen mir auf Anhieb einige Gebiete ein, in denen die Magnetschwebetechnik echte Abhilfe schaffen könnte“, so der CDU-Politiker. „Wenn man dort an drei, vier, fünf Stationen eine Magnetschwebebahn baut, und sie dann an einen U- oder S-Bahnhof anbindet, könnten viel mehr Menschen mit den Öffentlichen zur Arbeit fahren.

Wenn ich sehr lange nachdenke, fällt mir vielleicht genau dafür ein Verkehrsmittel ein, aber im Moment komme ich einfach nicht darauf.... Das Wort "Straßenbahn" taucht im Text jedenfalls nicht auf. :-)

Ansonsten muss jetzt eine Machbarkeitsstudie her (was auch sonst). Also können wir uns sicher sein, dass bis zum Ende der Legislatur nichts mehr passieren wird.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 30.12.2023 12:47 von Latschenkiefer.
Bemerkenswert ist, dass nicht eine einzige Strecke konkret genannt wird, wo die Magnetbahn gebraucht wird. Und dass mal wieder von Seiten des Tagesspiegels nicht nachgefragt wird.
Zitat
VvJ-Ente
Bemerkenswert ist, dass nicht eine einzige Strecke konkret genannt wird, wo die Magnetbahn gebraucht wird. Und dass mal wieder von Seiten des Tagesspiegels nicht nachgefragt wird.

Wichtig ist ja auch nicht wo die Zukunft in der Stadt beginnt, sondern dass die Zukunft hier beginnt.

Man müsste sich halt mit ÖPNV beschäftigen, um zu wissen wo der Schuh drückt.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
DerMichael
Anstatt sich auf den Blödsinn mit der Magnetbahn zu konzentrieren, wäre es sicherlich sinnvoller, sich dieses System mal anzuschauen. Man muss es ja nicht 1:1 übernehmen, aber der Vorteil wäre natürlich:
1. gar keine Gleise nötig
2. könnte auch über/neben Straßenbahngleisen fahren
3. könnte mit Oberleitung und/oder mit Batterie fahren.
4. könnte bei Gleisbauarbeiten die Trasse verlassen

Nachteil natürlich: Spurrillen.
Aber so neu ist das jetzt nicht, oder?
[www.forschung-und-wissen.de].

Bei genauerer Betrachtung lösen sich diese Vorteile meines Erachtens aber weitgehend in Luft auf:

Zu 1.: Die Gleise der Straßenbahn erlauben eine partielle Entsiegelung von Flächen. Grün- bzw. Sedumflächen zwischen den Gleisen sind für das Konzept der "Schwammstadt" durchaus wichtig. Mit zunehmendem Klimawandel dürften gerade Rasengleise künftig eine noch größere Rolle für das Mikroklima bzw. für das Auffangen von Regenwasser spielen. Bei Bussystemen ließen sich allenfalls deutlich kleinere Flächen begrünen. In Zeiten des Klimawandels sind also gerade die Gleise von Vorteil!

Zu 2.: Über bzw. neben Straßenbahngleisen lassen sich auch konventionelle Buslinien betreiben.

Zu 3.: Geht bei konventionellen Bussen ebenfalls - nennt sich O-Bus :-) .

Zu 4.: Straßenbahnen auf Gummirädern können ihre Trassen nach meiner Kenntnis durchaus nicht so ohne weiteres verlassen. Bei Fahrzeugen mit bis zu 25 Metern Länge könnte man noch in den übrigen Straßenverkehr ausweichen, würde ihn aber auch beträchtlich ausbremsen. Bei längeren Fahrzeugen wäre es noch schwieriger, und es müssten ggf. Sensoren im Straßenraum vorhanden sein, damit das Fahrzeug in der Spur bleibt. Haltestellenbereiche müssten ebenfalls auf die längeren Fahrzeuge ausgerichtet sein. Kurzum: Wenn eine Straßenbahn auf Gummirädern ihre reservierte Spur verlassen soll, wäre dies im Zweifelsfalle mit baulichem Aufwand verbunden, der nicht "´mal eben" bewerkstelligt werden könnte. Somit dürften sich auch Umleitungen zumindest nicht in allen Fällen so einfach durchführen lassen. In der Praxis wären also Ersatzverkehre eher mit konventionellen Bussen anzubieten.

Zwei relative Vorteile der Gummirad-Straßenbahnen aber bleiben meines Erachtens:

- bessere Eignung bei Strecken mit deutlichen Steigungen;
- geringere Geräusch-Emissionen (keine quietschenden Kurvenfahrten).

Ersteres dürfte allerdings in Berlin kaum zum Tragen kommen - es sei denn, man wollte die Havelchaussee mit einem straßenbahnartigen System belegen :-). Letzteres kann aber auch Nachteile haben, weil zu leise große Fahrzeuge eine erhöhte Unfallgefahr bedeuten können. Die akustische Wahrnehmung spielt eben eine nicht zu unterschätzende Rolle - dies auch vor dem Hintergrund, dass Bustrassen eher erlaubt oder unerlaubt noch von anderen Verkehrsteilnehmern genutzt werden können. Eine Bustrasse ist eben eine ideale (Renn-)Piste für Zweiräder jeder Art - und wer den leisen Bus nicht rechtzeitig hört, wird schnell zum Unfallopfer !



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 30.12.2023 14:23 von Bovist66.
Zitat
Bovist66
Zitat
DerMichael
Anstatt sich auf den Blödsinn mit der Magnetbahn zu konzentrieren, wäre es sicherlich sinnvoller, sich dieses System mal anzuschauen. Man muss es ja nicht 1:1 übernehmen, aber der Vorteil wäre natürlich:
1. gar keine Gleise nötig
2. könnte auch über/neben Straßenbahngleisen fahren
3. könnte mit Oberleitung und/oder mit Batterie fahren.
4. könnte bei Gleisbauarbeiten die Trasse verlassen

Nachteil natürlich: Spurrillen.
Aber so neu ist das jetzt nicht, oder?
[www.forschung-und-wissen.de].

Bei genauerer Betrachtung lösen sich diese Vorteile meines Erachtens aber weitgehend in Luft auf:

Zu 1.: Die Gleise der Straßenbahn erlauben eine partielle Entsiegelung von Flächen. Grün- bzw. Sedumflächen zwischen den Gleisen sind für das Konzept der "Schwammstadt" durchaus wichtig. Mit zunehmendem Klimawandel dürften gerade Rasengleise künftig eine noch größere Rolle für das Mikroklima bzw. für das Auffangen von Regenwasser spielen. Bei Bussystemen ließen sich allenfalls deutlich kleinere Flächen begrünen. In Zeiten des Klimawandels sind also gerade die Gleise von Vorteil!

Zu 2.: Über bzw. neben Straßenbahngleisen lassen sich auch konventionelle Buslinien betreiben.

Zu 3.: Geht bei konventionellen Bussen ebenfalls - nennt sich O-Bus :-) .

Zu 4.: Straßenbahnen auf Gummirädern können ihre Trassen nach meiner Kenntnis durchaus nicht so ohne weiteres verlassen. Bei Fahrzeugen mit bis zu 25 Metern Länge könnte man noch in den übrigen Straßenverkehr ausweichen, würde ihn aber auch beträchtlich ausbremsen. Bei längeren Fahrzeugen wäre es noch schwieriger, und es müssten ggf. Sensoren im Straßenraum vorhanden sein, damit das Fahrzeug in der Spur bleibt. Haltestellenbereiche müssten ebenfalls auf die längeren Fahrzeuge ausgerichtet sein. Kurzum: Wenn eine Straßenbahn auf Gummirädern ihre reservierte Spur verlassen soll, wäre dies im Zweifelsfalle mit baulichem Aufwand verbunden, der nicht "´mal eben" bewerkstelligt werden könnte. Somit dürften sich auch Umleitungen zumindest nicht in allen Fällen so einfach durchführen lassen. In der Praxis wären also Ersatzverkehre eher mit konventionellen Bussen anzubieten.

Zwei relative Vorteile der Gummirad-Straßenbahnen aber bleiben meines Erachtens:

- bessere Eignung bei Strecken mit deutlichen Steigungen;
- geringere Geräusch-Emissionen (keine quietschenden Kurvenfahrten).

Ersteres dürfte allerdings in Berlin kaum zum Tragen kommen - es sei denn, man wollte die Havelchaussee mit einem straßenbahnartigen System belegen :-). Letzteres kann aber auch Nachteile haben, weil zu leise große Fahrzeuge eine erhöhte Unfallgefahr bedeuten können. Die akustische Wahrnehmung spielt eben eine nicht zu unterschätzende Rolle - dies auch vor dem Hintergrund, dass Bustrassen eher erlaubt oder unerlaubt noch von anderen Verkehrsteilnehmern genutzt werden können. Eine Bustrasse ist eben eine ideale Rennpiste für Zweiräder jeder Art - und wer den leisen Bus nicht rechtzeitig hört, wird schnell zum Unfallopfer !

Ich will nicht widersprechen, dass sich die vermeintlichen Vorteile ganz schnell in der Praxis in Nachteile auflösen, wie eben die Spurrillenbildung bei konstanter identischer Belastung der „einfach zu bauenden Fahrbahn“, wie schon bei dem System in Frankreich erwähnten Projekt, welches jetzt doch auf Stahl-Fahrspur mit Führung umgebauten System.
Aber 2 und 3 soll ja gerade nicht gelten, da dies eben Gliederzüge sind, die mit Gummireifen auf Asphalt fahren.
Das ist halt ein Zwitter zwischen Straßenbahn und Bus. Die Frage ist nur: vereinigt es das Beste aus beiden Welten oder ist es nichts Halbes und nichts Ganzes und man erkauft sich vermeintliche Vorteile mit gravierenden Nachteilen.
Ich könnte mir auch gut vorstellen, dass eben unsere Sicherheitsvorschriften dieses System im Gegensatz zu China gar nicht zulassen. Und Australien auch mal wieder Lehrgeld zahlen muss.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 30.12.2023 14:31 von DerMichael.
Zitat
DerMichael
Anstatt sich auf den Blödsinn mit der Magnetbahn zu konzentrieren, wäre es sicherlich sinnvoller, sich dieses System mal anzuschauen. Man muss es ja nicht 1:1 übernehmen, aber der Vorteil wäre natürlich:
1. gar keine Gleise nötig
2. könnte auch über/neben Straßenbahngleisen fahren
3. könnte mit Oberleitung und/oder mit Batterie fahren.
4. könnte bei Gleisbauarbeiten die Trasse verlassen

Nachteil natürlich: Spurrillen.
Aber so neu ist das jetzt nicht, oder?
[www.forschung-und-wissen.de].

Du weißt, dass man in Essen seit Ende der 1970er Jahre ein solches Spurbus-System - auch mit Diesel-Oberleitungs-Hybridantrieb sowie ab 1991 Mischbetrieb im Stadtbahntunnel - unter Realbedingungen getestet und betrieben hat? Der "Erfolg" oder die "Vorteile" haben die EVAG (jetzt Ruhrbahn GmbH) offensichtlich so dermaßen überzeugt, dass heute nur noch ein kümmerlicher Eestbetrieb mit angepassten Diesel-Citaro2 im Mittelstreifen der A40 geblieben ist - und das auch nur, weil bisher niemand den Rückbau der Strecke zur Straßenbahn bezahlen möchte...

So "innovativ" ist das also auch nicht und selbst die Variante "elektronische statt mechanischer Spurführung" wurde 1985 in Fürth schon getestet. Das Resultat entsprach den Essener Versuchen und das Projekt landete in der Rundablage.

Viele Grüße
Arnd
Zitat
DerMichael

Ich will nicht widersprechen, dass sich die vermeintlichen Vorteile ganz schnell in der Praxis in Nachteile auflösen, wie eben die Spurrillenbildung bei konstanter identischer Belastung der „einfach zu bauenden Fahrbahn“, wie schon bei dem System in Frankreich erwähnten Projekt, welches jetzt doch auf Stahl-Fahrspur mit Führung umgebauten System.
Aber 2 und 3 soll ja gerade nicht gelten, da dies eben Gliederzüge sind, die mit Gummireifen auf Asphalt fahren.
Das ist halt ein Zwitter zwischen Straßenbahn und Bus. Die Frage ist nur: vereinigt es das Beste aus beiden Welten oder ist es nichts Halbes und nichts Ganzes und man erkauft sich vermeintliche Vorteile mit gravierenden Nachteilen.
Ich könnte mir auch gut vorstellen, dass eben unsere Sicherheitsvorschriften dieses System im Gegensatz zu China gar nicht zulassen. Und Australien auch mal wieder Lehrgeld zahlen muss.

So, wie ich das "Trackless-Tram" - System aus China verstanden habe, verkehren die Fahrzeuge mehr oder weniger auf einer vollkommen eigenen Trasse. Es mag in Städten mit sehr breiten und vielspurigen Straßen funktionieren, eine Fahrbahn für ein solches System abzuzweigen - zumal dann, wenn die Menschen dort froh sind, überhaupt ein Angebot des ÖPNV zu bekommen. Nicht zuletzt versuchen chinesische Unternehmen offenbar, mit diesem Ansatz eine (vermeintliche) Marktlücke zu besetzen. In europäischen Städten mit oftmals viel diffuseren Verkehrswegen würde es deutlich schwieriger werden, eine "Trackless-Tram" einzuführen. Auf normal asphaltierten Straßen dürften sich alsbald ähnliche Verschleißerscheinungen zeigen wie sie z.B. in Caen aufgetreten sind. Also müsste auf straßenbündigen Abschnitten in gesamter Länge verstärkter Asphalt bzw. Beton verwendet werden. Die damit verbundenen Kosten und der Aufwand wären mit Sicherheit erheblich - und letztlich auch im Betrieb, da die Trasse permanent von der unerlaubten Nutzung durch andere Verkehrsteilnehmer freigehalten werden müsste. Parken in zweiter Spur auf der Trasse der "Trackless-Tram" beispielsweise würde das System vermutlich bald kollabieren lassen - weil der Autofahrer denkt, dass die Gummiradbahn jederzeit vorbeifahren kann, der Fahrer der Bahn aber natürlich weiß, dass dies entweder gar nicht geht oder sehr lange dauert. So wäre letztendlich jeder Fahrplan Makulatur, und die Menschen würden sich die ungleich höhere Pünktlichkeit der M10 zurückwünschen :-).

Aber ja, für Journalistinnen und Journalisten ist es natürlich spannend, über ein scheinbar neues Verkehrssystem zu berichten. Und wer sich an die Berichterstattung in Frankreich über die "innovativen" Gummiradstraßenbahnen in Caen und Nancy in den 1990er Jahren erinnert, wird einige Parallelen zu den jetzigen Diskussionen entdecken.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 30.12.2023 18:01 von Bovist66.
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