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Was tun bei Person im Gleis (U-Bahn)
geschrieben von murkelpurkel 
Hallo,

ich bekomme gerade geschildert wie jemand gerade in Jannowitzbrücke sah wie eine Person ins Gleis gefallen ist.
Sie hat daraufhin den Notruf gedrückt, es kam (gefühlt) 10-20 Sekunden "Bitte warten sie einen Moment".
Und dann der Zug auf dem Gleis. :-( Das ging nicht gut. Und ich schätze die Zeit hätte auch kaum gereicht da was zu machen.

Meine Frage ist jetzt: Wie macht man es richtig?

Ich hab mal in Tempelhof einen Kippensammler gesehen der runter geklettert war, hab auch den Notruf gedrückt
und es war sehr schnell jemand dran. Der Kippensammler war allerdings "koordiniert". Kurz nach Abfahrt eines Zuges rein.
Nach "deutlicher Ansprache" und als er gemerkt hat ich hab jemand an der Säule kam er sofort raus. Zwar meckernd aber unversehrt.
Sofort den Alarmgriff ziehen. Damit wird die Einfahrt des nächsten Zuges per Nothalt verhindert und der Leitstelle wird das Bild automatisch zugeschaltet.

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
murkelpurkel
Hallo,

ich bekomme gerade geschildert wie jemand gerade in Jannowitzbrücke sah wie eine Person ins Gleis gefallen ist.
Sie hat daraufhin den Notruf gedrückt, es kam (gefühlt) 10-20 Sekunden "Bitte warten sie einen Moment".
Und dann der Zug auf dem Gleis. :-( Das ging nicht gut. Und ich schätze die Zeit hätte auch kaum gereicht da was zu machen.

Meine Frage ist jetzt: Wie macht man es richtig?

Es gibt auf dem Bahnsteig einen Notsignalschalter, der sieht in etwa so aus wie ein Notbremsgriff im Zug. Wenn man den zieht, dann werden mehrere Notsignale für die Ein- und Ausfahrt eingeschaltet und der Zug sollte vielleicht noch rechtzeitig zum Stehen kommen.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
Nemo
Zitat
murkelpurkel
...
Meine Frage ist jetzt: Wie macht man es richtig?

Es gibt auf dem Bahnsteig einen Notsignalschalter, der sieht in etwa so aus wie ein Notbremsgriff im Zug. Wenn man den zieht, dann werden mehrere Notsignale für die Ein- und Ausfahrt eingeschaltet und der Zug sollte vielleicht noch rechtzeitig zum Stehen kommen.

Danke für eure Antworten.
Ich muss allerdings sagen um so einen Griff zu ziehen braucht es einige Courage.
Ich stelle mir das bei meinem Kippensammler vor Der klettert raus, ist weg und ich stehe da wie das Kind beim Dreck.
Und ich soll dann vielleicht noch beweisen warum ich gezogen habe.
Nein! Lieber einmal zuviel als einmal zu wenig! Die Bilder werden ja gespeichert, also keine Scheu!

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 25.11.2023 11:32 von B-V 3313.
Zitat
B-V 3313
Nein! Lieber einmal zuviel als einmal zu wenig! Die Bilder werden ja gespeichert, also keine Scheu!

OK das ist deutlich. Danke.
Da ja laut Beiteag von B-V 3313 sofort die Kameras angehen, sollte das kein Problem sein. Aber wie du ja den Unterschied selbst gut beschrieben hast:

Jemand ist unfreiwillig reingefallen oder will nicht rauskommen: Notgriff

Jemand "koordiniert, kurz nach Abfahrt des Zuges" wie dein Kippensammler --> Notrufsäule
Zitat
murkelpurkel
OK das ist deutlich. Danke.

Das soll es auch sein. Wenn jemand schon das Gefühl hat, es besteht eine Gefahr, dann sofort ziehen. Diese Gefahr besteht immer wenn eine betriebsfremde Person im Gleis ist. Der nächste Zug schleicht dann an das Einfahrsignal und der Zf steigt aus. Wenn die Gefahr beseitigt ist, dann löscht er das Signal per Schlüssel (schiebt den Hebel wieder nach oben) und gut ist.

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Eine ähnliche Situation erlebte ich auch mal. Bin die Treppen runtergekommen, als eine Frau zur Notrufsäule rannte und den roten Knopf drückte. Darüber verwundert, ging ich zum Gleistrog und sah, wie ein Mann halbnackt im Gleis irgendwas suchte. Ich habe daraufhin am Notsignalgriff gezogen. Währenddessen versuchten zwei Männer, ihn mit einer Schachtel Kippen rauszulocken.
Was dann irgendwann gelang. Die Züge standen zu dem Zeitpunkt bereits vor den Notsignalen. Die BVG muss das Geschehen über die Kameras beobachtet haben, denn die Züge fuhren erst ein, als sich der Mann wieder auf dem Bahnsteig befand.

Es war das erste Mal, dass ich am Notsignalgriff ziehen musste. Und ich denke, dass dies eine sinnvolle Einrichtung ist, die jedoch vielen unbekannt ist. Neben SOS-Säule und Notsignalgriff gibt es noch eine dritte Möglichkeit: Am Bahnsteiganfang mit Gegenstand/Taschenlampe das Kreissignal geben.

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.
Zitat
B-V 3313
Zitat
murkelpurkel
OK das ist deutlich. Danke.

Das soll es auch sein. Wenn jemand schon das Gefühl hat, es besteht eine Gefahr, dann sofort ziehen. Diese Gefahr besteht immer wenn eine betriebsfremde Person im Gleis ist. Der nächste Zug schleicht dann an das Einfahrsignal und der Zf steigt aus. Wenn die Gefahr beseitigt ist, dann löscht er das Signal per Schlüssel (schiebt den Hebel wieder nach oben) und gut ist.

Prima.
Möglicherweise ist das vorhin auch irgendwie noch gut gegangen.
Ich sehe nämlich keine Störung an der U8.
Zitat
Florian Schulz
...
Neben SOS-Säule und Notsignalgriff gibt es noch eine dritte Möglichkeit: Am Bahnsteiganfang mit Gegenstand/Taschenlampe das Kreissignal geben.

Das habe ich schon mal von der "richtigen" Eisenbahn gehört.
Ich glaube aber bevor ich ne Taschenlampe (auch die vom Handy) raus habe ziehe ich den Griff.
Möglicherweise danach die Lampe - wenns mal dazu kommt. :-)
Zitat
murkelpurkel
Zitat
Florian Schulz
...
Neben SOS-Säule und Notsignalgriff gibt es noch eine dritte Möglichkeit: Am Bahnsteiganfang mit Gegenstand/Taschenlampe das Kreissignal geben.

Das habe ich schon mal von der "richtigen" Eisenbahn gehört.
Ich glaube aber bevor ich ne Taschenlampe (auch die vom Handy) raus habe ziehe ich den Griff.
Möglicherweise danach die Lampe - wenns mal dazu kommt. :-)

Das Kreissignal funktioniert zur Not auch mit einem Arm. Es ist ein Notsignal, da nimmt man halt, was gerade vorhanden ist, Hauptsache der Zug hält an und Sach- oder Personenschaden wird verhindert.
Zitat
murkelpurkel
Zitat
Florian Schulz
...
Neben SOS-Säule und Notsignalgriff gibt es noch eine dritte Möglichkeit: Am Bahnsteiganfang mit Gegenstand/Taschenlampe das Kreissignal geben.

Das habe ich schon mal von der "richtigen" Eisenbahn gehört.
Ich glaube aber bevor ich ne Taschenlampe (auch die vom Handy) raus habe ziehe ich den Griff.
Möglicherweise danach die Lampe - wenns mal dazu kommt. :-)
es reicht auch nur der Arm, ohne Lampe oder irgendwas anderes ;-)
Edit: Jemand war schneller



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 25.11.2023 12:18 von SBahner.
Zitat
Latschenkiefer
Zitat
murkelpurkel
Zitat
Florian Schulz
...
Neben SOS-Säule und Notsignalgriff gibt es noch eine dritte Möglichkeit: Am Bahnsteiganfang mit Gegenstand/Taschenlampe das Kreissignal geben.

Das habe ich schon mal von der "richtigen" Eisenbahn gehört.
Ich glaube aber bevor ich ne Taschenlampe (auch die vom Handy) raus habe ziehe ich den Griff.
Möglicherweise danach die Lampe - wenns mal dazu kommt. :-)

Das Kreissignal funktioniert zur Not auch mit einem Arm. Es ist ein Notsignal, da nimmt man halt, was gerade vorhanden ist, Hauptsache der Zug hält an und Sach- oder Personenschaden wird verhindert.

Wegen der Gleisverziehung vor dem Bahnhof und der daraus folgenden sehr geringen Sichtweite des U-Bahnfahrers erscheint mir der Notsignalschalter allerdings die bessere Wahl zu sein - zumal ein Fahrpersonal durchaus auch der Meinung sein könnte, dass es nur ein Idiot sein könnte, der mit dem Handy rumfuchtelt.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Hier lässt sich auch die Originalquelle lesen. -Seite 112 (wie passend...)

Signal Sh 3 – Kreissignal

Bedeutung: sofort halten

Beschreibung:
Tageszeichen: Eine rot-weiße Signalfahne, irgendein Gegenstand oder der Arm wird im Kreis
geschwungen.

Nachtzeichen:
Eine Laterne, möglichst rot abgeblendet, oder ein leuchtender Gegenstand
wird im Kreis geschwungen

Zitat
Nemo

Wegen der Gleisverziehung vor dem Bahnhof und der daraus folgenden sehr geringen Sichtweite des U-Bahnfahrers erscheint mir der Notsignalschalter allerdings die bessere Wahl zu sein - zumal ein Fahrpersonal durchaus auch der Meinung sein könnte, dass es nur ein Idiot sein könnte, der mit dem Handy rumfuchtelt.

Bei der U-Bahn im Untergrund gebe ich Dir recht. Aber wenn jemand am U-Bf Prinzenstraße steht und das Kreissignal gibt, wird das wohl schon wahr und ernst genommen, denke ich.
In jedem Fall wird selbst beim Erstgedanken "nur ein Idiot, der mit dem Handy rumfuchtelt" der Alltagstrott des Fahrpersonals unterbrochen, die Aufmerksamkeit dadurch erhöht und die Reaktionszeit verbessert.
Zitat
Stichbahn
In jedem Fall wird selbst beim Erstgedanken "nur ein Idiot, der mit dem Handy rumfuchtelt" der Alltagstrott des Fahrpersonals unterbrochen, die Aufmerksamkeit dadurch erhöht und die Reaktionszeit verbessert.

Bei dem oben geschilderten Fall scheint es tatsäschlich nochmal gut gegangen zu sein.
Das mit dem Kreissignal wäre aber wohl schwierig gewesen. "Der Patient" ist wohl extra
bis vor zum Tunnel an den Anfang des Bahnsteigs gelaufen und dort auf das Gleis gefallen und lag unten.
Man lief dann zur Säule und hat Knöpfe gedrückt. Möglicherweise haben andere Helfer
was getan das direkter geholfen hat. Der Zug fuhr dann wohl langsam ein und der Betrieb ging bald weiter.
Zitat
B-V 3313
Diese Gefahr besteht immer wenn eine betriebsfremde Person im Gleis ist. Der nächste Zug schleicht dann an das Einfahrsignal und der Zf steigt aus. Wenn die Gefahr beseitigt ist, dann löscht er das Signal per Schlüssel (schiebt den Hebel wieder nach oben) und gut ist.

Der Zugfahrer kann das Gefahrsignal (drei rote Signallichter übereinander) mit Schrittgeschwindigkeit auf Sicht passieren. Das Einfahrsignal steht viel weiter vor dem Bahnhof mindestens im Bremswegabstand, bei kurzen Bahnhofsabständen ist das Einfahrsignal mitunter identisch mit dem Ausfahrsignal des davorliegenden Bahnhofs. Das Einfahrsignal fällt bei Gefahrsignalbetätigung zwar auch in Haltstellung mit Zwangsbremsung bei Vorbeifahrt, der nächste Zug könnte es aber schon passiert haben.

Zitat
Latschenkiefer
Zitat
murkelpurkel
Zitat
Florian Schulz
...
Neben SOS-Säule und Notsignalgriff gibt es noch eine dritte Möglichkeit: Am Bahnsteiganfang mit Gegenstand/Taschenlampe das Kreissignal geben.

...Ich glaube aber bevor ich ne Taschenlampe (auch die vom Handy) raus habe ziehe ich den Griff.
Möglicherweise danach die Lampe - wenns mal dazu kommt. :-)

Das Kreissignal funktioniert zur Not auch mit einem Arm. Es ist ein Notsignal, da nimmt man halt, was gerade vorhanden ist, Hauptsache der Zug hält an und Sach- oder Personenschaden wird verhindert.

Kreissignal bringt wenig, da die Bremswege nach Erkennen bis zum Stillstand meist zu lang sein dürften. In der Regel kann der Zugfahrer bedingt durch die Krümmungen die Strecke bis zum nächsten Bahnsteig nur bei Außenbahnsteigen übersehen.


Meine letzte Gefahrsignalbetätigung ist schon länger her, da war auf dem U-Bahnhof Lichtenberg dem Bahnhofsreiniger sein Schiebewagen ins Gleis gerollt. Der Mann sprang sofort hinterher. Bevor ich seinem Gestell und ihm wieder heraushalf, habe ich sicherheitshalber nach dem Gefahrsignal gleich die Leitstelle angerufen.

so long

Mario
Zitat
Nemo
Es gibt auf dem Bahnsteig einen Notsignalschalter, der sieht in etwa so aus wie ein Notbremsgriff im Zug. Wenn man den zieht, dann werden mehrere Notsignale für die Ein- und Ausfahrt eingeschaltet und der Zug sollte vielleicht noch rechtzeitig zum Stehen kommen.

Genau genommen gibt es 6 Schalter die die Fahrgäste ziehen können. Jeweils einer Vorne, Mitte und Hinten am Bahnsteig und das auf beiden Seiten.

Wilde Fuchteleinlagen mit den Armen sollte man vermeiden, das lenkt den Fahrer nur vom Gleis ab und so sieht man die Person eventuell zu spät.
Zitat
Rehberger
Wilde Fuchteleinlagen mit den Armen sollte man vermeiden, das lenkt den Fahrer nur vom Gleis ab und so sieht man die Person eventuell zu spät.

Das ist mir zu kurz gedacht.

Erstens: Es war die Rede vom Kreissignal. Das ist das Gegenteil von wild fuchteln.

Zweitens: Gestik ist neben der Sprache die direkteste Kommunikationsart. Wer wird fuchtelnd am Bahnsteig steht und dabei Richtung Zugführer blickt, will etwas mitteilen. Sollte man geeignete Schlüsse draus ziehen können.

Drittens: Wer wild fuchtelt oder Kreissignal gibt, läuft dem Zug tendenziell entgegen und hat somit einen Informationsvorsprung gegenüber den Fahreraugen. Und damit eine Entfernung, die für die Reaktionszeit entscheidend sein kann.

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 26.11.2023 00:41 von Florian Schulz.
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