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BVG-Streik 2024
geschrieben von B-V 3313 
KT4
Re: BVG-Streik 2024
28.01.2024 08:46
Hier werden endlich mal die konkreten Arbeitsbedingungen beschrieben: 6/2 Dienste, rollierend von Spät auf Früh, kurze Wendezeiten, geteilte Dienste.

rbb Abendschau

Das weiß außer dem Fahrpersonal und Interessierten hier kein Mensch. Ich habe nicht in Erinnerung, dass verdi so etwas mal wirksam öffentlich kommuniziert. Das könnte meiner Meinung nach viel mehr Druck auf den Arbeitgeber und Verständnis in der Öffentlichkeit erzeugen als die Allgemeinplätze, mit denen die Streikandrohungen begleitet werden.
Re: BVG-Streik 2024
28.01.2024 09:33
Und sehr positiv, auch von der Fahrerseite werden Bevorrechtigungen an Ampeln offensichtlich befürwortet
Zitat
KT4
rollierend von Spät auf Früh

Wie kommt man denn eigentlich auf so eine Idee und warum wird so etwas akzeptiert? In meinem Berufsleben gab es auch manch kurzen Wechsel, wenn er sich nicht vermeiden ließ, aber es war eben eher eine Ausnahme. So etwas zur Regel machen, kann sich doch nur ein Sadist ausdenken.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Re: BVG-Streik 2024
28.01.2024 12:54
Zitat
KT4
Hier werden endlich mal die konkreten Arbeitsbedingungen beschrieben: 6/2 Dienste, rollierend von Spät auf Früh, kurze Wendezeiten, geteilte Dienste.

rbb Abendschau

Das weiß außer dem Fahrpersonal und Interessierten hier kein Mensch. Ich habe nicht in Erinnerung, dass verdi so etwas mal wirksam öffentlich kommuniziert. Das könnte meiner Meinung nach viel mehr Druck auf den Arbeitgeber und Verständnis in der Öffentlichkeit erzeugen als die Allgemeinplätze, mit denen die Streikandrohungen begleitet werden.

Ich war etwas erstaunt über das Ende, da hieß es dass Streiks nicht in Sicht sind, da die Friedenspflicht gilt.
Ich dachte morgen sollten konkrete Warnstreiks angekündigt werden.

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Ich hab nen Bus und meine Busfahrerin heißt Layla, sie fährt schöner, schneller, weiter.
Zitat
Alter Köpenicker
Wie kommt man denn eigentlich auf so eine Idee und warum wird so etwas akzeptiert? In meinem Berufsleben gab es auch manch kurzen Wechsel, wenn er sich nicht vermeiden ließ, aber es war eben eher eine Ausnahme. So etwas zur Regel machen, kann sich doch nur ein Sadist ausdenken.

Wie kommst du darauf? Die Grundüberlegung ist der Turnus, den die Personale durchlaufen und so nahezu alle Dienste des jeweiligen Betriebshofs mal fahren, so dass ungeachtet der Person, des Alters, der Betriebszugehörigkeit alle die gleichen Bedingungen haben und umfassende Streckenkenntnis erhalten bleibt.
Der Beginn der Turnuswoche mit Spät- oder Nachtdienst mit Übergang zum Frühdienst vor frei stammt aus der Zeit der Sechs- und später Fünftagewoche. Durch die kürzeren täglichen Ruhezeiten zwischen den Diensten ergibt sich am Ende der Turnuswoche meist ein ganzer Tag zusätzlicher Freizeit. Das war den Fahrern, Schaffnern und anderen Betriebsbediensteten angenehm.
Wer das nicht wollte oder konnte, hatte noch die Chance auf Nebenturnus, also in Woche montags bis sonnabends (später freitags) die Einsatzwagen in den Berufsverkehrsspitzen zu fahren, was zumeist geteilten Dienst früh und nachmittags bedeutete.
Als ich im Fahrdienst gearbeitet habe, war mir der Turnus ganz lieb, da mir als Junggeselle die längeren Wochenenden gefielen.

so long

Mario
Re: BVG-Streik 2024
28.01.2024 14:20
Zitat
der weiße bim
Durch die kürzeren täglichen Ruhezeiten zwischen den Diensten ergibt sich am Ende der Turnuswoche meist ein ganzer Tag zusätzlicher Freizeit. Das war den Fahrern, Schaffnern und anderen Betriebsbediensteten angenehm.
Wer das nicht wollte oder konnte, hatte noch die Chance auf Nebenturnus, also in Woche montags bis sonnabends (später freitags) die Einsatzwagen in den Berufsverkehrsspitzen zu fahren, was zumeist geteilten Dienst früh und nachmittags bedeutete.

Gab es in den letzten Jahren Einwendungen des Betriebsrats gegen das Arbeitszeitregime? War das Arbeitszeitregime in früheren Jahren schon einmal Bestandteil von Tarifverhandlungen? Gab es irgendwann einmal eine Art Abstimmung oder Meinungsumfrage (verbindlich oder unverbindlich) in der Belegschaft über das Arbeitszeitregme?

Mit besten Grüßen

phönix
Arbeitsmedizinisch empfohlen sind seit Jahren kurze Arbeits- und Freifolgen, da so der Körper nicht in die neue Zeitroutine verfällt und Wechsel leichter fallen sollen. Außerdem wird die Abkehr von der beschriebenen Rückwärtsrollierung spät, mittel und früh empfohlen.

Allein die Mitarbeiterbefragungen ergeben immer wieder das Gegenteil: lange arbeiten, kurze Ruhe, dafür lange frei am Stück. Mehrfach in unterschiedlichen Konstellationen erlebt, u.a. in einem Werkstattbereich der BVG. Hier konnte man sogar zwischen Modellen wählen und die überwältigende Mehrheit hat das traditionelle Modell gewünscht. Dies ermöglicht auf Wunsch übrigens auch mehr Überstunden und damit mehr Geld.
Ist das mit den Wechselschichten eigentlich fix oder gibt es so etwas wie eine Tauschbörse? Als ich vor 30 Jahren Zivi im Pflegedienst war, hatte die Leitung einen Kalender, in denen eingetragen war, wie viele Früh-, Spät-, Nacht- und Zwischendienste besetzt werden müssen. Wenn sich die Belegschaft bis zum 15. des Vormonats die Dienste zu aller Zufriedenheit aufgeteilt hatte, hat sich die Leitung über weniger Arbeit gefreut und den Plan übernommen. Gab es keine Einigung, kam ein Plan mit Vorgabe, dass jeder einen Block von jedem Dienst hatte. Dann hatte man Zeit bis zum 20. Dienste zu tauschen.

Im Großen und Ganzen hat sich der Haufen dann immer zusammengerauft. Die Mütter wollten die Frühdienste, die jungen Kollegen eher Spät- und Zwischendienste, und jemand, der gerne die Nachtdienste mit Zuschlag genommen hat, hat sich auch gefunden. Selbst wenn es für DEN Wunschdienst zu viele Kandidaten gab, hat man sich miteinander arrangiert, so dass mal dieser und mal jener eine Schicht vor- oder zurückgerutscht ist.

Wäre das nicht mal einen Versuch wert, um die Zufriedenheit der Belegschaft zu steigern? Man muss ja nicht gleich mit dem ganzen Betriebshof anfangen. Vielleicht mit 20-30 Freiwilligen als Modellversuch starten und wenn der Laden läuft, Schritt für Schritt erweitern.
Zitat
VvJ-Ente
Wäre das nicht mal einen Versuch wert, um die Zufriedenheit der Belegschaft zu steigern? Man muss ja nicht gleich mit dem ganzen Betriebshof anfangen. Vielleicht mit 20-30 Freiwilligen als Modellversuch starten und wenn der Laden läuft, Schritt für Schritt erweitern.

Gab es alles schon. Gerade ab Mitte der 90er/Anfang der 2000er hat man da viel experimentiert. Auf dem z.B. X49er gab es Stammfahrer, die fuhren Mo-Fr den gleichen Dienst, eine Woche früh, eine Woche spät. Da gab es sogar noch einen gewissen Pool an Stammwagen drauf.

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Re: BVG-Streik 2024
28.01.2024 17:22
Zitat
Alter Köpenicker
Wie kommt man denn eigentlich auf so eine Idee und warum wird so etwas akzeptiert? In meinem Berufsleben gab es auch manch kurzen Wechsel, wenn er sich nicht vermeiden ließ, aber es war eben eher eine Ausnahme. So etwas zur Regel machen, kann sich doch nur ein Sadist ausdenken.

Das ist doch eigentlich eine feine Sache. Du kannst deinen zweiten oder dritten freien Tag schön nutzen, weil du an deinem ersten Arbeitstag erst gegen 15/16 Uhr anfängst. An deinem letzten Arbeitstag hast du gegen 12/13Uhr Feierabend und kannst den Abend nutzen und die freien Tage danach. So war das gedacht. Problematisch sind dabei heute eher die langen Dienste, seit diese mit Hilfe der IT bis ans gesetzliche Limit ausgequetscht werden. Nebenbei sind durch die Schließung vieler Höfe (und die Verscherbelung der Dienstwohnungen) auch die Wege von und zur Arbeit länger geworden.

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
VvJ-Ente
Ist das mit den Wechselschichten eigentlich fix oder gibt es so etwas wie eine Tauschbörse?

Ein klares JA. Bei Bus und Tram gibt es vorgegebene Zeitfenster in denen der Dienst liegen soll. Unter Berücksichtigung dieser Vorgaben und Wünsche der Mitarbeiter legt die Dienstzuteilung den konkreten Dienst fest, der abzuleisten ist. Bei der U-Bahn sind die Dienste vortourniert. Da gibt es kein Zeitfenster sondern gleich die Dienstnummer.

Mittlerweile gibt es auch eine Tauschbörse wo man auch kurzfristig seinen Dienst tauschen kann.
Hmm, Also gibt es sehr unterschiedliche Interessen unter den Angestellten? Ein Teil der Angestellten freut sich bei dem gegenwärtigen Arbeitszeitregime über die damit verbundenen Freizeitmöglichkeiten, ein anderer kommt mit der Arbeitsbelastung und dem rollierenden Schichtsystem nicht klar? Und andererseits gibt es die Tauschbörse, bei der man zumindestens die theoretische Möglichkeit auf einen Schichtwechsel hat. Probleme stellen u.a. die fehlenden innerstädtischen Wohnungen in Dienstnähe dar, wodurch sich die Arbeitswege verlängern. Das ist dann aber eine Realität, die vom RBB-Beitrag abweicht.

Mit besten Grüßen

phönix
Zitat
phönix
Hmm, Also gibt es sehr unterschiedliche Interessen unter den Angestellten?

Das ist doch bei so vielen Mitarbeitern und Persönlichkeiten zwangsläufig so.

Dazu kommen noch andere Faktoren wie z.B. die Wertschätzung und der Rückhalt von oben, die Sauberkeit und die Qualität der Toiletten und und und.

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
der weiße bim
Zitat
Alter Köpenicker
Wie kommt man denn eigentlich auf so eine Idee und warum wird so etwas akzeptiert? In meinem Berufsleben gab es auch manch kurzen Wechsel, wenn er sich nicht vermeiden ließ, aber es war eben eher eine Ausnahme. So etwas zur Regel machen, kann sich doch nur ein Sadist ausdenken.

Wie kommst du darauf?

Weil es nicht schön ist, Tag für Tag immer früher aufzustehen. Daher würde ich die umgekehrte Variante bevorzugen. Noch besser wäre es, eine Woche früh, eine Woche spät und eine Woche nacht zu haben.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Zitat
B-V 3313
Zitat
Alter Köpenicker
Wie kommt man denn eigentlich auf so eine Idee und warum wird so etwas akzeptiert? In meinem Berufsleben gab es auch manch kurzen Wechsel, wenn er sich nicht vermeiden ließ, aber es war eben eher eine Ausnahme. So etwas zur Regel machen, kann sich doch nur ein Sadist ausdenken.

Das ist doch eigentlich eine feine Sache. Du kannst deinen zweiten oder dritten freien Tag schön nutzen, weil du an deinem ersten Arbeitstag erst gegen 15/16 Uhr anfängst. An deinem letzten Arbeitstag hast du gegen 12/13Uhr Feierabend und kannst den Abend nutzen und die freien Tage danach. So war das gedacht.

So, wie Du das hier beschreibst, klingt das natürlich toll. Allerdings ist der Preis dafür, stets unausgeruht am Arbeitsplatz zu erscheinen, was einiges erklärt und gerade bei Fahrpersonal kontraproduktiv sein kann.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Re: BVG-Streik 2024
29.01.2024 08:46
Freitag wird die BVG bestreikt (Warnstreik):

https://www.tagesspiegel.de/berlin/verdi-will-am-nachmittag-informieren-warnstreik-bei-berliner-verkehrsbetrieben-am-freitag-11125084.html

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Tscheynsch hier vor Ju-Tu wis Sörvis tu Exebischn-Raunds änd Olümpick-Staydium
Jay
Re: BVG-Streik 2024
29.01.2024 09:11
Zitat
LariFari
Freitag wird die BVG bestreikt (Warnstreik):

https://www.tagesspiegel.de/berlin/verdi-will-am-nachmittag-informieren-warnstreik-bei-berliner-verkehrsbetrieben-am-freitag-11125084.html

Die Forderung nach pauschal 10 Minuten Mindestwendezeit halte ich für unerfüllbar. Schon die aktuell vereinbarten 5 Minuten bei Metrolinien bringen viele Wendestellen an ihre Kapazitätsgrenze. Bei 10 Minuten wären M2 und M10 quasi nicht mehr im 5-Minuten-Takt fahrbar und auch beim Bus gibt es viele Endstellen, die das kapazitativ nicht her geben. Selbst die Hertzallee wäre damit wohl überfordert.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Re: BVG-Streik 2024
29.01.2024 09:44
Zitat
Jay

Die Forderung nach pauschal 10 Minuten Mindestwendezeit halte ich für unerfüllbar. Schon die aktuell vereinbarten 5 Minuten bei Metrolinien bringen viele Wendestellen an ihre Kapazitätsgrenze. Bei 10 Minuten wären M2 und M10 quasi nicht mehr im 5-Minuten-Takt fahrbar und auch beim Bus gibt es viele Endstellen, die das kapazitativ nicht her geben. Selbst die Hertzallee wäre damit wohl überfordert.

Wären Ablösungen für Kurzpausen zwischen den Endhaltestellen eine Option? Das gibt es bei der S-Bahn zum Teil, gerade bei Bauarbeiten.
Re: BVG-Streik 2024
29.01.2024 09:55
Zitat
Jay

Die Forderung nach pauschal 10 Minuten Mindestwendezeit halte ich für unerfüllbar. Schon die aktuell vereinbarten 5 Minuten bei Metrolinien bringen viele Wendestellen an ihre Kapazitätsgrenze. Bei 10 Minuten wären M2 und M10 quasi nicht mehr im 5-Minuten-Takt fahrbar und auch beim Bus gibt es viele Endstellen, die das kapazitativ nicht her geben. Selbst die Hertzallee wäre damit wohl überfordert.

Das weiß Verdi definitiv auch. Ist doch dann aber ein schönes Druckmittel um einen oder mehrere der anderen Punkte um so mehr erfüllt zu bekommen.
Das ist natürlich nachvollziehbar einige Punkte in den Forderungskatalog aufzuführen die schwer umsetzbar sind, aber der Punkt ist echt schäbig, da er von Anfang nicht umsetzbar ist und auch niemals flächendeckend umsetzbar sein wird. Schwachsinnig ist er auch noch, da er pauschal für alle Linie gefordert wird und nicht auf dir Fahrzeit eingeht.
Die M8 Verstärkerfahrten haben pro Richtung nichtmal 20 Minuten Fahrzeit und verkehren durchweg auf eigenem Bahnkörper. Da sind auf beiden Seiten 10 Minuten Wendezeit völlig übertrieben.
Wie war das denn "Früher" TM, bevor die BWLer und IT Wendezeiten optimiert hatten? Könnten man sich davon nicht ne Scheibe abschneiden oder waren früher die Wendezeiten schlimmer als heute?

Wäre es ein Kompromiss 10 Minuten Wendezeit zu haben, wenn man dafür zwischendrin mal nachrücken muss?

Die U4 verkehrt dann alle 15 Minuten?
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