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Olympia-Bewerbung 2040 und ÖPNV
geschrieben von Arnd Hellinger 
Ich denke, dieses hier angerissene Thema bietet genügend Stoff für einen eigenen Thread...

Viele Grüße
Arnd
Also müssen wir jetzt auf Olympia warten, um einen verbesserten ÖPNV zu bekommen? Ich wünsch mir schon ne U-Bahn und noch ein bisschen S-Bahn mehr.
Tut mir leid. Ich sehe Olympia in Berlin überhaupt nicht. Und die Argumentation mit „Wenn wir Spiele machen, investieren wir auch wieder“ verlogen.
Man braucht keine Spiele um in den ÖPNV zu investieren und die Forderungen nach Spielen bestätigt nur meine Auffassung, dass es den Politikern hauptsächlich darum geht, sich bei den Treffen mit den schönen, reichen, erfolgreichen und mächtigen zu zeigen und sich wichtig zu fühlen.
In den letzten Jahrzehnten hat nur das IOC davon profitiert und auch die Sportler selbst sind nur Mittel zum Zweck für die Funktionäre.
Wenn man die Spiele will, muss man das IOC füttern und der ÖPNV-Ausbau ist nur ein Köder fürs Volk, damit dann diese Sprüche, wie die von Arndt kommen (nicht persönlich gemeint!): „Ohne die Spiele hätten wir die U-Bahn nicht oder hätten noch länger darauf warten müssen.“ Kann in der Tat so sein. Aber nur, weil man sich lieber „den Gästen präsentiert“, als etwas für die eigentlichen Bewohner zu tun, die den ganzen Spaß so oder so bezahlen müssen.
Und auch Bundesmittel werden über Steuern aufgetrieben (zumindest bei dem Narrativ der Schwarzen Null). Nur, dass dann sogar die dafür aufkommen müssen, die gar nichts davon haben, weil sie nicht z.B. in München oder Berlin leben, sondern auf dem Land, wo nichts fährt.
Der Grund, dass man etwas gegen den Klimawandel und für die Verkehrswende benötigt (die ja auch tatsächlich gar nicht wirklich gewollt ist, weil dann ja die deutsche Automobilindustrie den Bach runtergeht) ist allemal sinnvoller, als „wir müssen uns den Gästen bei den Olympischen Spielen präsentieren“.
Und nicht mal der Breitensport hat etwas davon, weil die Anlagen entweder verrotten (siehe Athen) oder nur temporär errichtet und nach den Spielen wieder abgebaut werden, wie es z.B. bei der Schwimmhalle gedacht ist.
Während man unbedingt die Spiele will, bekommt man das neue Bad in Pankow nicht auf die Reihe.
Nein, Olympische Spiele sollte es erst geben dürfen, wenn der ÖPNV und Wettkampfstätten ausreichend vorhanden sind. Alles andere ist schlicht verlogen und zeigt nur, dass die Regierung wenig Interesse an der eigenen Bevölkerung hat.
Wenn die Bahn in normalen Zeiten zu teuer ist, verstehe ich nicht, dass sie plötzlich für Olympische Spiele rentabel sein soll. Oder man baut etwas, wie den Olympiabahnhof in München. Also wieder Verschwendung.
Unter diesen Vorraussetzungen bin ich entschieden gegen die Spiele. Die Spiele dürfen einfach kein Grund sein, Strecken (aus-)zu bauen. Entweder für den alltäglichen Bedarf und dann auch ohne Spiele oder gar nicht.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 16.11.2024 00:53 von DerMichael.
Zitat
Heidekraut
Also müssen wir jetzt auf Olympia warten, um einen verbesserten ÖPNV zu bekommen? Ich wünsch mir schon ne U-Bahn und noch ein bisschen S-Bahn mehr.

Ist halt die Frage, was wir wirklich neues brauchen, wenn man mal von funktionierenden Fahrzeugen absieht und natürlich ausreichend Personal. Das ist aber natürlich unspektakulär.
Die Sportstätten sind alle angebunden. Die Schwimmhalle könnte zu klein sein. Ansonsten wird man wohl vor allem Druck aufs Tempelhofer Feld ausüben. Da muss man halt irgendwie Luxus-Eigentumswohnungen, äh, das Olympische Dorf hinbauen. Den VIP- und Sportlershuttle gibt es sowieso im klimatisierten Bus.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
Heidekraut
Also müssen wir jetzt auf Olympia warten, um einen verbesserten ÖPNV zu bekommen? Ich wünsch mir schon ne U-Bahn und noch ein bisschen S-Bahn mehr.

Vom Warten wirds nicht besser.
Beim letzten Mal (1936) wurden unsere Vorfahren infolge der Weltwirtschaftskrise etwas spät wach und konnten trotz größter Anstrengungen nicht alle Projekte schaffen.
Für die U-Bahn wurde seinerzeit der Bahnhof Reichssportfeld (nach 1950 Olympia-Stadion) pünktlich dem Betrieb übergeben, auch der neue S-Bahnhof war fertig. Die BVG U-Bahn hatte die kurz zuvor beschafften AII-Züge komplett in Betrieb genommen, die S-Bahn die Olympiazüge ET/EB 167 (Bauart 1936).
Die Nordsüd-S-Bahn konnte aber erst 1934 begonnen werden, so dass sie während der Spiele nur den Nordabschnitt Stettiner Bahnhof - Unter den Linden (heute Nordbahnhof - Brandenburger Tor) bediente. Der verkehrsreiche Potsdamer Platz war eine riesige (allerdings komplett abgedeckte) Baugrube für den heutigen S-Bahnhof.

Immerhin war die Straßenbahn auf dem Höhepunkt ihrer Netzausdehnung, hatte die Neubaustrecke nach Rahnsdorf gebaut und eine weitere Serie der von der TAB aus dem Verkehr gezogenen modernen Mitteleinstieg-Verbundtriebwagen umgerüstet wieder in Dienst gestellt.

so long

Mario
Ich bin da nicht so skeptisch wie andere und sehe bessere Rahmenbedingungen als 2000.
Damals ging es teilweise um Wohnungsrückbau in der Stadt, heute kann ein olympisches Dorf nun wahrlich nicht den Kosten für Olympia angerechnet werden, sondern ist nur eine Bündelung des landeseigenen Wohnungsneubauprogramm von 1-2 Jahren an einem Standort.
Und auch bei den Hotelbetten, der Fernverkehrsanbindung nach Hamburg, Hannover oder Leipzig und vor allem bei den Sportstätten und großen Veranstaltungshallen sind wir viel besser aufgestellt. Olympiastadion ist saniert, uber-Arena, Schmelinghalle, Velodrom und benachbartes Schwimmtstadion sind intakt, ein paar Stahlrohrtribünen in einige Messehallen und ein paar Sportarten nach Hamburg (Tennis) oder Leipzig (Wildwasserkanu) auslagern, wo es dort schon bessere Sportstätten gibt.
Und auch im ÖPNV steht Berlin gut da. Man muss halt nur ein paar Flottenerneuerungen auf Olympia legen (z.B. Nachfolgebaureihe für H bereits beschafft haben und H erst nach Olympia ausmustern), dann klappt auch das gut.
Zitat
Arnd Hellinger im Nachbarthread
Das ist jetzt wieder @def'scher Populismus pur: "Weil wir heute (hausgemacht) temporäre Probleme bei der Finanzierung der Investition A - neue Fahrzeuge für U- und S-Bahn - haben, dürfen wir über B - Olympia 2040 - jetzt überhaupt gar niemals nicht unter keinen Umständen nachdenken!"

Das ist mal wieder typisch nur halb verstandene Kritik von Arnd. Bonde hat angekündigt, die Option auf die Neufahrzeuge nicht vollständig zu ziehen. Das wäre aber keine Entscheidung für heute, sondern für die 2030er Jahre. Sie sagt also heute, dass in den 2030er Jahren kein Geld für Neufahrzeuge da ist - aber Geld für die Olympischen Spiele soll da sein.

Ich fände es ja mal gut, wenn die CDU sich stattdessen Gedanken machen würde, wie die Stadt jenseits von ein bisschen Brot & Spiele 2035, 2040, 2050 aussehen soll - und dann darauf hinarbeitet; wenn sie eine Vision hätte, wie es der Masse der Stadtbevölkerung dann gehen soll, statt sie einfach zu (frei)willigen Helfer:innen zu degradieren, weil inmitten des Milliardengeschäfts "Olympische Spiele" keine paar Millionen Euro übrig sind, um Helfer:innen zu bezahlen.

Oder wenn wenigstens die SPD so etwas täte, statt die hirn- und rückgratlose Mehrheitsbeschafferin in der Koalition zu geben. Die Sozialdemokratie ist übrigens heute besonders auf jene Zeiten stolz, in der sie genau so agierte: sie hatte eine große Vision, wo sie hinwollte, und hat dafür gekämpft und dort, wo sie Macht hatte, an der Umsetzung gearbeitet. Man denke ans Rote Wien, wo man in wenigen Jahren zehntausende Wohnungen in Gemeindebauten errichtete, aber auch das Bildungssystem auf den Kopf stellte oder "Empfangspakete" für Neugeborene mit Windeln und anderem Bedarf schnürte. Oder an Brandt und die Öffnung der Unis für die Massen in den 70er Jahren. Und heute? Alles muss so bleiben, wie es ist oder nie war!

Zitat
Arnd Hellinger im Nachbarthread
Wer so denkt bzw. argumentiert, versteht indes nicht so wirklich, wie Politik und Wirtschaft funktionieren. Da werden nämlich über die Finanzierung von B in erheblichem Umfange öffentliche (Bund, EU...) sowie private Mittel auch für A freigesetzt, die es ohne B eben in dem Volumen nie gäbe.

1. Du hältst es also für in Ordnung, dass man für die bloße Instandhaltung von Infrastruktur (dazu zähle hier auch mal die Erneuerung des Fahrzeugparks) ein Großereignis braucht? Wie traurig ist es eigentlich, dass man nicht ohne einen solchen Anlass in die öffentliche Infrastruktur investiert oder sich Zeit lässt?

2. Es ist ziemlich umstritten, wie viel Geld dann wirklich hängenbleibt. In Paris waren Hotels und Gastronomie jedenfalls ziemlich enttäuscht. Und auch sonst werden Gelder eben eher umgeschichtet, zeitlich wie räumlich:

Zitat
Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Deshalb fallen die tatsächlichen Nettoeffekte einer solchen Veranstaltung unter Berücksichtigung von Opportunitätskosten üblicherweise deutlich geringer aus, als von den typischen Impact-Studien geschätzt wird. Öffentliche Mittel, die in neue Stadien investiert werden, fehlen im öffentlichen Budget an anderen Stellen, wo sie ebenfalls produktiv verwendet werden könnten. Einheimische kaufen Tickets für ein olympisches Event statt für ein Konzert. Internationale Sport-Fans verdrängen in der Zeit des Events häufig zahlungskräftigen Kongress- und Kulturtourismus. Viele der Olympia-Touristen wären andernfalls vielleicht ein paar Jahre früher oder später ohnehin als Touristen in die Gastgeberregion gekommen, kombinieren die Reise nun aber eben mit dem Event. Die Liste an Beispielen lässt sich beliebig erweitern.

Dabei gehen die Gastländer und -städte leider auch noch hohe Risiken ein (Artikel leider hinter Paywall):

Zitat
Die Presse
So obliegt die „Verantwortung für alle Sicherheitsaspekte in Bezug auf die Spiele“ den Behörden des Gastlandes – inklusive der Planung und Betriebskosten. Diesen Punkt konnte Los Angeles nur erfüllen, weil der damalige US-Präsident Donald Trump weitreichende Sicherheitsgarantien gewährte. Trump sprach hinterher von einem „big deal“. Aber ist er es auch für die Steuerzahler?

Wenn man sich das Dokument durchliest, ist es vor allem für das IOC ein gutes Geschäft. Denn letztlich werden alle finanziellen Risiken auf den Veranstalter abgewälzt.

Zugleich liegen die Rechte in Bezug auf Organisation, Vermarktung und Bildrechte beim IOC - und selbst das Recht auf Absage, was 2020 in Tokio ziemlich problematisch war. Gastländer und -städte geben also letztlich einen Teil der Souveränität an die private Organisatioin IOC ab (oder müssen halt absurd hohe Strafen zahlen).

Olympische Spiele sind also letztlich eine gewaltige Umverteilung von unten nach oben. Keine Ahnung, wie man so etwas als Sozialdemokrat auch noch gutheißen kann.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 16.11.2024 09:03 von def.
Zitat
M48er
Damals ging es teilweise um Wohnungsrückbau in der Stadt, heute kann ein olympisches Dorf nun wahrlich nicht den Kosten für Olympia angerechnet werden, sondern ist nur eine Bündelung des landeseigenen Wohnungsneubauprogramm von 1-2 Jahren an einem Standort.

Berlin braucht aber jetzt Wohnraum und nicht in 12 oder 16 Jahren. Achja, in Paris mussten übrigens auch Studierende zeitweise eines Wohnheims ihren Wohnungen räumen, damit dort Athlet:innen untergebracht werden können.

Zitat
M48er
Man muss halt nur ein paar Flottenerneuerungen auf Olympia legen (z.B. Nachfolgebaureihe für H bereits beschafft haben und H erst nach Olympia ausmustern), dann klappt auch das gut.

Naja, Frau Bonde hat schon mal zu erkennen gegeben, dass sie Neufahrzeuge in den 2030ern für nicht finanzierbar hält.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 16.11.2024 08:49 von def.
Sorry, das ist der Bericht aus dem Nachbarthread, wo ich jedoch nicht involviert bin.

Über die Argumente der Politiker kann sich jeder selbst sein Urteil bilden:
[www.ardmediathek.de]

Und wie gesagt: das Geld vom Bund wird nicht gedruckt, sondern über Steuern finanziert, die doch jetzt schon nicht reichen. Was hätte Paris mit den Steuergeldern wohl machen können. Ich zumindest fühle mich von der Politik erpresst: bessere Infrastruktur bekommt ihr nur, wenn wir die Spiele bekommen. So fühlt sich das für mich an.

BTW: so dachten übrigens auch die Pariser, als argumentiert wurde, dass die Seine extra für die Freiwasserwettkämpfe gesäubert werden sollte und diese dann meinten, dass sie an den Tagen der Freiwasserwettkämpfe nun extra ihre Exkremente im Fluss entsorgen werden.



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 16.11.2024 09:39 von DerMichael.
Zitat
M48er
Olympiastadion ist saniert, uber-Arena, Schmelinghalle, Velodrom und benachbartes Schwimmtstadion sind intakt,

Die SSE ist keineswegs intakt, sondern hat, bedingt durch den schnellen Bau damals, massive Probleme. Im Keller durchzieht ein Riss das Fundament, das Velodrom ist zu schwer für den Standort und sinkt angeblich ein und verursacht zusätzliche Probleme, in den Becken lösen sich permanent die Fliesen ( gerade erst aufwändig saniert, fallen die ersten ein paar Monate später wieder ab), seit 2000 immer noch Baustelle und Frau Spranger hat gerade erst dem Berliner Schwimmverband die Gelder massiv gekürzt und die Investitionen zur Instandsetzung der Schwimmhalle, die einen Instandhaltungsrückstau von mehreren Millionenen hat, auch drastisch gekürzt. Es gibt Leute, die meinen, dass man die Halle eigentlich neu bauen müsste. Das wird nach außen alles nur gut versteckt.

Über die Nutzung des Wettkampfbeckens entscheidet übrigens der BSV, beziehungsweise die Eliteschule in Hohen Schönhausen und die haben verfügt, dass es dort nur noch relativ kleine BSV Wettkämpfe geben darf, weil die Halle unter den Massenveranstaltungen zu stark gelitten hat.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 16.11.2024 09:20 von DerMichael.
Zitat
DerMichael
Hier mal ein Bericht dazu. Über die Argumente der Politiker kann sich jeder selbst sein Urteil bilden:
[www.ardmediathek.de]

Ich weile gerade im Ausland und kann es wegen Geoblockings nicht sehen - ist das die gleiche Doku, die Arnd gestern im Nachbarthread bei Youtube verlinkte?

Kai Wegner darin: "Ich glaube aber der Mehrwert, den Paris erreicht hat, für Frankreich, für Paris, der ist in Zahlen noch gar nicht zu beziffern." Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. :) Im weiteren meint er, die Bilder, die um die Welt gegangen seien, seien eine gute Werbung für Paris gewesen. Endlich kommt der Geheimtipp "Paris" mal zu seiner verdienten Aufmerksamkeit! (Fun Fact: Frankreich ist nach Ankünften das beliebteste Reiseziel der Welt.)

Im Grunde können wir aber beruhigt sein. Kai Wegner hat die Olympischen Spiele zur Chefsache erklärt - so wie die Digitalisierung der Verwaltung.

Zitat
DerMichael
Und wie gesagt: das Geld vom Bund wird nicht gedruckt, sondern über Steuern finanziert, die doch jetzt schon nicht reichen. Was hätte Paris mit den Steuergeldern wohl machen können. Ich zumindest fühle mich von der Politik erpresst: bessere Infrastruktur bekommt ihr nur, wenn wir die Spiele bekommen. So fühlt sich das für mich an.

Letztlich ein sehr monarchistisches Staatsverständnis - "L'état, c'est moi!". Tut, was ich möchte, damit ihr von eurem eigenen Geld eine grundlegend funktionierende Stadt bekommt!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 16.11.2024 09:24 von def.
Zitat
def
Zitat
DerMichael
Hier mal ein Bericht dazu. Über die Argumente der Politiker kann sich jeder selbst sein Urteil bilden:
[www.ardmediathek.de]

Ich weile gerade im Ausland und kann es wegen Geoblockings nicht sehen - ist das die gleiche Doku, die Arnd gestern im Nachbarthread bei Youtube verlinkte?

Kai Wegner darin: "Ich glaube aber der Mehrwert, den Paris erreicht hat, für Frankreich, für Paris, der ist in Zahlen noch gar nicht zu beziffern." Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. :) Im weiteren meint er, die Bilder, die um die Welt gegangen seien, seien eine gute Werbung für Paris gewesen. Endlich kommt der Geheimtipp "Paris" mal zu seiner verdienten Aufmerksamkeit! (Fun Fact: Frankreich ist nach Ankünften das beliebteste Reiseziel der Welt.)

Im Grunde können wir aber beruhigt sein. Kai Wegner hat die Olympischen Spiele zur Chefsache erklärt - so wie die Digitalisierung der Verwaltung.

Zitat
DerMichael
Und wie gesagt: das Geld vom Bund wird nicht gedruckt, sondern über Steuern finanziert, die doch jetzt schon nicht reichen. Was hätte Paris mit den Steuergeldern wohl machen können. Ich zumindest fühle mich von der Politik erpresst: bessere Infrastruktur bekommt ihr nur, wenn wir die Spiele bekommen. So fühlt sich das für mich an.

Letztlich ein sehr monarchistisches Staatsverständnis - "L'état, c'est moi!". Tut, was ich möchte, damit ihr von eurem eigenen Geld eine grundlegend funktionierende Stadt bekommt!

Sorry, ist der gleiche Bericht
Zitat
DerMichael
Sorry, ist der gleiche Bericht

Kein Problem. Stellt sich eh die Frage, wie sinnvoll es ist, eine Reportage zu geoblocken, die man gleichzeitig auf YouTube hochlädt...
Zitat
def
Zitat
M48er
Damals ging es teilweise um Wohnungsrückbau in der Stadt, heute kann ein olympisches Dorf nun wahrlich nicht den Kosten für Olympia angerechnet werden, sondern ist nur eine Bündelung des landeseigenen Wohnungsneubauprogramm von 1-2 Jahren an einem Standort.

Berlin braucht aber jetzt Wohnraum und nicht in 12 oder 16 Jahren. Achja, in Paris mussten übrigens auch Studierende zeitweise eines Wohnheims ihren Wohnungen räumen, damit dort Athlet:innen untergebracht werden können.

Zitat
M48er
Man muss halt nur ein paar Flottenerneuerungen auf Olympia legen (z.B. Nachfolgebaureihe für H bereits beschafft haben und H erst nach Olympia ausmustern), dann klappt auch das gut.

Naja, Frau Bonde hat schon mal zu erkennen gegeben, dass sie Neufahrzeuge in den 2030ern für nicht finanzierbar hält.
Großstädte mit einem guten Wachstum und entsprechender Zuwanderung brauchen kontinuierlich neue Wohnungen. Das sehe ich nun wahrlich nicht als ein Argument gegen olympische Spiele.

Und für die Aussage, dass es laut Frau Bonde keine neuen U-Bahn-Züge in den 2030er-Jahren geben soll, habe ich keine Quelle. Hast Du eine?
Zitat
M48er
Großstädte mit einem guten Wachstum und entsprechender Zuwanderung brauchen kontinuierlich neue Wohnungen. Das sehe ich nun wahrlich nicht als ein Argument gegen olympische Spiele.

Aber auch keines dafür, oder kann man ohne Olympische Spiele keine Wohnungen bauen?

Zitat
M48er
Und für die Aussage, dass es laut Frau Bonde keine neuen U-Bahn-Züge in den 2030er-Jahren geben soll, habe ich keine Quelle. Hast Du eine?

Wie im Nachbarthread diskutiert, möchte sie jedenfalls aus Kostengründen lieber die Museumsbahnen nochmal ertüchtigen statt mehr als die Mindestbestellmenge der Baureihe J/JK abzurufen. Nun würde eine eventuelle Nachfolgebaureihe sicher nicht günstiger werden, und wie lange es vom Beschluss einer Ausschreibung bis zur Serienreife dauert, sehen wir ja gerade. Schlussfolgerung wäre also: in den 2030er Jahren wäre nicht mehr mit neuen U-Bahnen zu rechnen.

Natürlich sagt sie das so nicht, wahrscheinlich ist es ihr noch nicht mal bewusst.

@DerMichael hat schon ganz recht, wenn er das Ganze als Erpressung bezeichnet: "Entweder, ihr stimmt unseren Spielen zu, oder ihr müsst halt weiter mit U-Bahn-Chaos und Wohnungsmangel leben!" Da passt die Spranger auch ganz gut ins Bild, die in der oben verlinkten Doku meint, sie wäre eher für Diskussionen auf Podien (Subtext: selbstverständlich nur auf solchen, die von Unterstützer:innen organisiert und vor allem moderiert werden) als für einen Volksentscheid. Warum wohl?
@def: Die Ertüchtigungprüfung ist übrigens Teil des unter R2G mit der BVG geschlossen Verkehrsvertrags. Frau Bonde nun vorzuwerfen, dass sie dieses Thema angesichts der Situation im Landeshaushalt und auch gegenüber dem Vertragsschluss erheblich gestiegener Finanzierungskosten für Neufahrzeuge ernsthaft angeht, finde ich falsch, zumal sie auch den Bedarf in Fahrzeuginvestitionen in die U-Bahn-Flotte deutlich benannt hat
Verkehr, Klimaschutz und Schulen: Hier will Berlins schwarz-rote Koalition jetzt sparen
Berlins Landesregierung muss Milliarden einsparen. Nun zeichnet sich ab, wo das Geld gestrichen wird. Einige Bereiche sind stärker betroffen als andere.

[www.tagesspiegel.de]

Zitat
Tagesspiegel

Neben den Kürzungen beim Umwelt- und Klimaschutz wird auch beim Nahverkehr gespart. Für zwei Tramlinien sollen die Planungen gestoppt werden. Betroffen davon soll dem Vernehmen nach unter anderem die Verlängerung der M2 vom Alexanderplatz über den Potsdamer Platz zum Kulturforum sein.

Zitat
Tagesspiegel

Härter wird es im Sportbereich, bei Schwimmhallen könnte es harte Einschnitte geben. Insgesamt geht es im Innenressort um Einsparungen von 120 Millionen Euro – knapp vier Prozent des Etats für Inneres und Sport.

Ist das jetzt schon die Vorbereitung auf die Spiele? Damit man dann sagen kann, dass man jetzt Geld dafür bekommt?



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 16.11.2024 23:11 von DerMichael.
Und welches ist die zweite Strecke?

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
Nemo
Und welches ist die zweite Strecke?

Das steht dort nicht.
Zitat
M48er
@def: Die Ertüchtigungprüfung ist übrigens Teil des unter R2G mit der BVG geschlossen Verkehrsvertrags. Frau Bonde nun vorzuwerfen, dass sie dieses Thema angesichts der Situation im Landeshaushalt und auch gegenüber dem Vertragsschluss erheblich gestiegener Finanzierungskosten für Neufahrzeuge ernsthaft angeht, finde ich falsch, zumal sie auch den Bedarf in Fahrzeuginvestitionen in die U-Bahn-Flotte deutlich benannt hat

Nun wird es sicher nicht günstiger, wenn man abwartet. Oder meinst Du, neu ausgeschriebene Fahrzeuge und deren Finanzierung würden günstiger?
Ansonsten hat die CDU doch auch kein Problem damit, die Verkehrspolitik von R2G in Trümmern zu legen und alles zu blockieren, was auch nur grün klingt.
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