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Dramatische Kürzungen im ÖPNV angekündigt.
geschrieben von Fahrsteiger 
heute ist es ja sämtlichen Medien zu entnehmen. Die neue Bundesregierung will, ohne bisher genaue Details bekannt zu geben, die Zuschüsse für den Nahverkehr spürbar kürzen. Jeder der Ahnung hat oder auch nicht kommentiert nun, was das eigentlich bedeutet. Von höheren Fahrpreisen ist die Rede - hier gehe ich davon aus, das sie kommen werden. Fahrpreise wurden in den vergangenen Jahren so oft erhöht, da wird man gerade jetzt nicht darauf verzichten.

Was noch mehrfach angesprochen wurde, sind Leistungskürzungen bei BVG, S-Bahn und Regionalverkehr. Was da jetzt genau gekürzt werden soll, weiß vermutlich auch noch niemand so ganz genau, aber mehrfach hörte ich die Äußerung "Kürzung bei den Regionalzügen". Vieleicht wird das nur hervorgehoben, weil es so eine schöne Schlagzeile ist, aber vieleicht wird in Zukunft wirklich weniger Regionalverkehr bestellt. 2-Stunden-Takt? Rückzug zur Stadtgrenze?

Ich bin sicher, es wird irgendwo gekürzt, aber hoffentlich nicht zu schmerzhaft.

-> was lustig ist, sind Äußerungen empörter ÖPNV-Nutzer, die nun sagen, sie müssten sich bei den nächsten Preiserhöhungen wieder ein Auto zulegen, weil sie sich die Fahrkarten nicht mehr leisten können. Viel Spaß noch an der Tankstelle.
Gleich dazu die Antwort vom Berliner Senat, denn der schließt vorerst Preiserhöhungen bei der BVG aus.
Für welchen Zeitraum das gilt, konnte ich noch nicht erfahren, hab leider vorher das Radio ausgemacht.

Unioner
Moin,

und die Tagesschau brachte dazu reihenweise Bilder von herumfahrenden vollbesetzten 477ern! Wurden quasi als "aktueller Nahverkehr" verkauft, der nun wegfallen soll. Außerdem eine Kamerafahrt über einen Fahrplan, auf dem noch ein "IR Mark Brandenburg" fuhr.

Alles in allem ein lustiger Beitrag. Alte Bilder und alte Politiker. :-)

Viele Grüße,
Danielp
Die neue Regierung darf aber genausowenig an den Regionalisierungsmitteln rumspielen wie die alte, solange die Länder dagegen sind...

Herr Strumowski hat jedenfalls schonmal vorsorglich Preiserhöhungen für den 1.1.07 angesetzt. Einzelfahrschein soll dann 2,30 kosten - da wären wir wieder beim "alten" Stand vor der Einrichtungsregel...
Zitat

Fahrsteiger schrieb:
-------------------------------------------------------
> heute ist es ja sämtlichen Medien zu entnehmen.
> Die neue Bundesregierung will, ohne bisher genaue
> Details bekannt zu geben, die Zuschüsse für den
> Nahverkehr spürbar kürzen. Jeder der Ahnung hat
> oder auch nicht kommentiert nun, was das
> eigentlich bedeutet. Von höheren Fahrpreisen ist
> die Rede - hier gehe ich davon aus, das sie kommen
> werden. Fahrpreise wurden in den vergangenen
> Jahren so oft erhöht, da wird man gerade jetzt
> nicht darauf verzichten.
>
> Was noch mehrfach angesprochen wurde, sind
> Leistungskürzungen bei BVG, S-Bahn und
> Regionalverkehr. Was da jetzt genau gekürzt werden
> soll, weiß vermutlich auch noch niemand so ganz
> genau, aber mehrfach hörte ich die Äußerung
> "Kürzung bei den Regionalzügen". Vieleicht wird
> das nur hervorgehoben, weil es so eine schöne
> Schlagzeile ist, aber vieleicht wird in Zukunft
> wirklich weniger Regionalverkehr bestellt.
> 2-Stunden-Takt? Rückzug zur Stadtgrenze?
>
> Ich bin sicher, es wird irgendwo gekürzt, aber
> hoffentlich nicht zu schmerzhaft.
>
> -> was lustig ist, sind Äußerungen empörter
> ÖPNV-Nutzer, die nun sagen, sie müssten sich bei
> den nächsten Preiserhöhungen wieder ein Auto
> zulegen, weil sie sich die Fahrkarten nicht mehr
> leisten können. Viel Spaß noch an der Tankstelle.

Auch hier ist anzumerken:
1. Handelt es sich um die normale Polemik welche von den Schmierfinken der verdummenden Massenmedien "noch" betrieben wird.
2. Beugt sich Nahverkehr auch mehr und mehr dem Prinzip von Angebot und Nachfrage.

Man wird in einem bald offenen Markt wohl kaum so gut ausgelastete Regionalbahnstrecken wie z.B. den RE1 um einige Fahrten kürzen.

Ich sage abwarten, machen lassen und dann kann man eventuell kritisieren - aber nicht vorher.



[www.ostkreuzblog.de]
Das Onlinetagebuch zum Ostkreuz-Umbau.
@ Flash > Dann isses aber zu spät und zurückgenommen wird in diesem Land sowieso nichts ...
Hallo Ihr alle...
Also das musste ja über kurz oder lang so kommen!
Und wie schon erwähnt, ob ein 30-min Takt zwischen FF/Oder und BRB tatsächlich der Nachfrage entspricht, wage ich zu bezweifeln. Eher ist das politisch so gewollt und wenn es jetzt weniger Geld gibt, wird die eine oder die andere Fahrt dran glauben. Man kann nur hoffen, dass das Ganze mit etwas mehr Fingerspitzengefühl gemacht wird, als in der Vergangenheit üblich.
Aber wenn es tatsächlich ans Eingemachte geht und die Frage kommt S- oder R-Bahn (zumindest auf bestimmten Strecken), dann sollte der R-Verkehr am Stadtrand enden. Also wenn Kürzungen, dann nicht bei der S-Bahn, oder wenigsten weniger Paralellverkehr. Nach SN und HRO z.B. gehören keine RE-Züge. Das ist für mich 'ne Aufgabe für den Fernverkehr.

Gruß, Plums
plums schrieb:
..........................
> Aber wenn es tatsächlich ans Eingemachte geht und
> die Frage kommt S- oder R-Bahn (zumindest auf
> bestimmten Strecken), dann sollte der R-Verkehr am
> Stadtrand enden. Also wenn Kürzungen, dann nicht
> bei der S-Bahn, oder wenigsten weniger
> Paralellverkehr.

Lieber plums

Das sehe ich, obwohl ich in Mitte wohne und arbeite und daher in der Regel nicht auf die REs und RBs angewiesen bin, sondern mit U- und S-Bahn auskomme, ganz anders.

Ich erinnere mich noch mit grausen an die Zeit, als man bis Oranienburg, Bernau, Ahrensfelde, Strausberg, Erkner und Königs Wusterhausen mit der S-Bahn musste, um in die dort einsetzenden Nahverkehrszüge zu wechseln. Mit solch umständlichen Verbindungen zwischen Berlin und Brandenburg lockt man doch heute keinen Pendler, wenn er sich denn ein Auto leisten kann, in den Zug. Und auch den Schülern und anderen Leuten ohne Auto möchte ich das nicht zumuten.

Gruß
Eckehard



plums schrieb:
-------------------------------------------------------
> ob ein 30-min Takt zwischen
> FF/Oder und BRB tatsächlich der Nachfrage
> entspricht, wage ich zu bezweifeln.

Bist Du schon mal des Nachmittags an einem beliebigen Werktag auf der RE1 gewesen?
Aus Magdeburg kommend, ist der Zug ab Brandenburg gut besetzt und ab Potsdam ist der Zug derartig überfüllt, daß man eine Ahnung bekommt, wie es bei den Hamsterfahrten nach dem 2. Weltkrieg zugegangen sein muß.

Die Leute auch dür die Fahrt vom westlichen zum östlichen Stadtrand alleine auf die S-Bahn zu verweisen, wäre - da gebe ich Ecke absolut recht - tödlich für duie Attraktivität des ÖPNV.




plums schrieb:
-------------------------------------------------------
> Hallo Ihr alle...
> Also das musste ja über kurz oder lang so kommen!
> Und wie schon erwähnt, ob ein 30-min Takt zwischen
> FF/Oder und BRB tatsächlich der Nachfrage
> entspricht, wage ich zu bezweifeln. Eher ist das
> politisch so gewollt und wenn es jetzt weniger
> Geld gibt, wird die eine oder die andere Fahrt
> dran glauben. Man kann nur hoffen, dass das Ganze
> mit etwas mehr Fingerspitzengefühl gemacht wird,
> als in der Vergangenheit üblich.
> Aber wenn es tatsächlich ans Eingemachte geht und
> die Frage kommt S- oder R-Bahn (zumindest auf
> bestimmten Strecken), dann sollte der R-Verkehr am
> Stadtrand enden. Also wenn Kürzungen, dann nicht
> bei der S-Bahn, oder wenigsten weniger
> Paralellverkehr. Nach SN und HRO z.B. gehören
> keine RE-Züge. Das ist für mich 'ne Aufgabe für
> den Fernverkehr.
>
> Gruß, Plums

Es geht wohl weniger um den lukrativen RE-Verkehr, sondern mehr um die warme Luft, welche in Gesamtdeutschland per Stunden- oder Zweistundentakt durch die liebliche Landschaft gegondelt wird. Egal ob per Bus oder Bahn, dieser Takt ist politisch gewollt, kostet Unmengen an Geld und ist ökologisch kaum erklärbar.
In Gegenden, wo kein Bedarf für einen Takt von Morgens um fünf bis Abend um Neun besteht, sollte man diesen auch nicht anbieten, sondern den echten Bedarf ermitteln und danach agieren.
Das gilt auch für Linien in den Randgebieten von Großstädten.




Spandauer
Spandauer schrieb:
.........................
> Es geht wohl weniger um den lukrativen RE-Verkehr,
> sondern mehr um die warme Luft, welche in
> Gesamtdeutschland per Stunden- oder
> Zweistundentakt durch die liebliche Landschaft
> gegondelt wird. Egal ob per Bus oder Bahn, dieser
> Takt ist politisch gewollt, kostet Unmengen an
> Geld und ist ökologisch kaum erklärbar.
> In Gegenden, wo kein Bedarf für einen Takt von
> Morgens um fünf bis Abend um Neun besteht, sollte
> man diesen auch nicht anbieten, sondern den echten
> Bedarf ermitteln und danach agieren.
> Das gilt auch für Linien in den Randgebieten von
> Großstädten.


Lieber Spandauer

Man gut, dass wir dich haben, denn wer hier in der Gemeinde könnte und würde kontinuierlich sonst so auf die Kosten achten wie du.
Jetzt zur Sache; ich stimme dir in den Fällen zu, in denen das von dir beschriebene Szenario zutrifft. Aber wo ist das in Berlin der Fall?

Gruß
Eckehard
Moin Ecke,

also in Berlin direkt wird es schwer werden, aber auch hier finden sich Beispiele mit Bearbeitungspotenzial, besonders im Verbund mit Brandenburg. Nur ein Beispiel,Bus 107:

Braucht man den wirklich im 10min Takt von 04:35 - 18:00 Mo-Fr um über die Dörfer zu kutschen? Täte es da nicht auch ein 30min Grundtakt mit bedarfsorientierten Zusatzfahrten?

In anderen Landesteilen sieht es doch ähnlich aus was Zug und Bus betrifft, es wird im Takt gefahren, egal ob früh oder spät, ob Schönwetter oder Sauwetter.
Da ließe sich bestimmt der ein oder andere Euro sparen, wenn man sich die Mühe macht und den tatsächlichen Bedarf ermittelt.



Spandauer
Hallo,

spart man denn wirklich viel Geld, wenn die REs, die Berlin von West nach Ost und demnächst von Nord nach Süd und umgekehrt durchfahren, an der Stadtgrenze bzw. dem ersten Bahnhof mit S-Bahnanschluß wenden lässt? Ich möchte das doch sehr bezweifeln. Der Atraktivitätsverlust durch die Umsteigerei von RE in die S-Bahn und umgekehrt wird wohl vorprogrammiert sein. Die Züge werden weniger angenommen werden. Das wird den Fahrgastzählern wohl nicht entgehen und die Taktzeiten werden noch weiter gestreckt. Da kann dann noch mehr gespart werden.
Und wenn man dann keine Regionalbahnen mehr in der Innenstadt hat, kann man z.b. auch den Ostkreuzumbau neu planen (ohne RE-Bahnsteige). Da spart man dann auch nochmal. Der Umbaubeginn wird sich dann wohl auch weiter verzögern.

Hoffen wir mal das die Widerstände in den Ländern groß genug sind und es nicht zu den drastischen Einsparungen von 3 Milliarden Euro kommt.

Grüße von der Ostbahn

>
> Man wird in einem bald offenen Markt wohl kaum so
> gut ausgelastete Regionalbahnstrecken wie z.B. den
> RE1 um einige Fahrten kürzen.
>
> Ich sage abwarten, machen lassen und dann kann man
> eventuell kritisieren - aber nicht vorher.

Der ÖPNV ist kein offener Markt und wird es auch nicht werden.
Unter den gegenwärtigen Rahmenbedingungen lässt sich der ÖPNV - incl. solch hochattraktiver Linien wie dem RE1 in Berlin - Brandenburg nicht ohne öffentliche Zuschüsse gewinnbringend betreiben.
Kein privates Unternehmen wird eine Linie auf eigene Rechnung betreiben (wenige Ausnahmen ausgenommen) - da es damit keine Gewinne machen wird. In nahezu der gesamten "westlichen" Welt ist es üblich (und auch notwendig) , dass Öffentliche Verkehre bezuschusst werden (ebenso wie das Verkehrssystem "Straße"). Ansonsten hätten wir ein viel schlechteres Angebot und/oder viel höhere Fahrpreise. Beides würde Fahrgäste vertreiben, was die Basis für Einnahmen massiv schmälern würde.

Viele Grüße
Ingolf

>
> Es geht wohl weniger um den lukrativen RE-Verkehr,
> sondern mehr um die warme Luft, welche in
> Gesamtdeutschland per Stunden- oder
> Zweistundentakt durch die liebliche Landschaft
> gegondelt wird. Egal ob per Bus oder Bahn, dieser
> Takt ist politisch gewollt, kostet Unmengen an
> Geld und ist ökologisch kaum erklärbar.
> In Gegenden, wo kein Bedarf für einen Takt von
> Morgens um fünf bis Abend um Neun besteht, sollte
> man diesen auch nicht anbieten, sondern den echten
> Bedarf ermitteln und danach agieren.
> Das gilt auch für Linien in den Randgebieten von
> Großstädten.
>
Bitte konkret werden, welche Strecken Du meinst, dann kann man weiterreden.

Allerdings bitte ich auch folgende Faktoren zu betrachten:
1. Wenn man nur ein absolutes Minimalangebot an ÖPNV anbietet, wird außer Schülern praktisch niemand mitfahren. Daher kann es allein betriebswirtschaftlich schon sinnvoll sein, ein besseres und qualitativ höherwertiges Angebot (z.B. Regionalbahn im Stundentakt mt ca. 80 km/ Höchstgeschwiondigkeit statt eine 2-Stunden-Takt auf vergammelter STrecke mit 30 km/h) umzusetzen, da dies spürbar mehr Fahrgäste (und somit mehr Einnaahmen) bringt, als die Minimalvariante.
2. Dort, wo - manchmal sogar nach vielen Jahrzehnten Pause - man wieder attraktiven Schienenverkehr angeboten hat (sowohl auf dem "platten Land" als auch in Ballungsräumen ist man überall erfolgreich.
3. Was bis heute fehlt ist eine Wirtschaftlichkeitsuntersuchung auf für den Straßenverkehr. Hier wird immer noch unglaublich nach Maximalstandards gebaut, selbst in fast meneschenleere Gegenden. Nicht jede ecke Brandenburgs benötigt eine Bundesstraße, die mit durchgehend 100 km/h befahren werden muss, selbstverständlich mit großzügigen Umgehungsstraßen (oft kreuzungsfrei) um möglichst jedes Dorf. Hier sehe ich weitaus mehr Sparpotential, statt darin, die letzten Regionalbahnen auf dem platten Land einzustampfen.
Spandauer schrieb:
Nur ein Beispiel,Bus 107:
>
> Braucht man den wirklich im 10min Takt von 04:35 -
> 18:00 Mo-Fr um über die Dörfer zu kutschen? Täte
> es da nicht auch ein 30min Grundtakt mit
> bedarfsorientierten Zusatzfahrten?

Ich bitte Dich mal, den Fahrplan der Buslinie 107 genau zu lesen, dannw irst Du zu anderen Ergebnissen kommen:
Außerhalb von Berlin fährt dieser Bus grundsätzlich alle 60 Minuten, lediglich im Berufsverkehr gibt es einige Stunden lang einen 20-Minuten-Takt.

Als vo reinigen Jahren dieser Fahrplan eingeführt wurde, kam es zu starken Fahrgastverlusten auf dieser Strecke.
Die Ausdünnung ist auch um so kontraproduktiver, dader vom 107er bediente Bereich in den letzten Jahren einen spürbaren Bevölkerungszuwachs zu verzeichnen hatte.
>
> In anderen Landesteilen sieht es doch ähnlich aus
> was Zug und Bus betrifft, es wird im Takt
> gefahren, egal ob früh oder spät, ob Schönwetter
> oder Sauwetter.
> Da ließe sich bestimmt der ein oder andere Euro
> sparen, wenn man sich die Mühe macht und den
> tatsächlichen Bedarf ermittelt.
Ich glaube fast, Du lebst in einer anderen ÖPNV-Welt: Außer in den größeren Städten besteht der ÖPNV im Land Brandenburg außer den (noch) fahrenden Regionalbahnlinien fast nur noch aus Schülerverkehr. Taktangebote sind ebenso ein Fremdwort, wie Wochenendverkehre. Bevor Du hier weitere Streichkonzerte vorschlägst, bitt eich Dich einige der Brandenburger Fahrpläne mal genau zu studieren. Und zwar die aus der Fahrplanperiode 2005.

Viele Grüße
Ingolf
Lieber Ingolf,


Ich bin der Meinung der sture Taktverkehr ist keine Lösung mit Zukunft, es kann nicht sein, daß sinnlos Gelder und Energie verschwendet wird, nur um ein Angebot zu stellen was in dieser Form viele Bürger nicht annehmen. Die Versorgungsmentalität muß endlich aufhören, wir sind kein Wohlfahrtstaat mit unerschöpflichen Finanzreserven.
Der 107er war nur ein Beispiel und dieser fährt Mo-Fr lediglich zwischen 09:14 und 13:14 (Ankunft S Hermsdorf) im Stundentakt, sonst alle 20min. Stand 2005

Dir als ÖPNV-Freak wird wahrscheinlich nie genug Taktverkehr und Angebot geben, das respektiere ich als Deine Einstellung und werde deshalb von weiteren Antworten absehen.


Spandauer
Spandauer schrieb:
-------------------------------------------------------
> Lieber Ingolf,
>
>
> Ich bin der Meinung der sture Taktverkehr ist
> keine Lösung mit Zukunft, es kann nicht sein, daß
> sinnlos Gelder und Energie verschwendet wird, nur
> um ein Angebot zu stellen was in dieser Form viele
> Bürger nicht annehmen. Die Versorgungsmentalität
> muß endlich aufhören, wir sind kein Wohlfahrtstaat
> mit unerschöpflichen Finanzreserven.
Was sollen diese pauschalen Schlagworte? Außer einer pauschalen Aussage, wir hätten zu viel ÖPNV kann ich daraus nichts erkennen.
Ich bleibe dabei: Bitte nenne mir Bereiche, wo permanent "heiße Luft" durch die Gegend gefahren wird. Bite aber konkret - dann können wir gerne weiterdiskutieren, ob es sich in diesem konkreten Fall um ein unsinniges Überangebot handelt, oder nicht.

> Der 107er war nur ein Beispiel und dieser fährt
> Mo-Fr lediglich zwischen 09:14 und 13:14 (Ankunft
> S Hermsdorf) im Stundentakt, sonst alle 20min.
> Stand 20053
Das ist weit entfernt von deiner Behauptung bezüglich eines "durchgehenden 10-Minuten-Taktes". Es handelt sich bei dem heutigen Angebot um einen sog. "erweiterten Berufsverkehr", wo verdichtat gefahren wird, sonst jedoch nicht.
Und es ist eine drastische Reduzierung gegenüber dem Angebot von vor ein paar Jahren, als diese Linie an allen Wochentagen durchgehend alle 20 Minuten gefahen ist - und die Busse waren damals voll.

> Dir als ÖPNV-Freak wird wahrscheinlich nie genug
> Taktverkehr und Angebot geben, das respektiere ich
> als Deine Einstellung und werde deshalb von
> weiteren Antworten absehen.
Ah ja, daher weht der Wind: Klingt so, als wenn Du hier nur ein paar polemische/ populistische Aussagen abladen möchtest. (Eine Aussage, wie "kein Wohlfahrtstaat mit unerschöpflichen Finanzreserven", stellt ohne konkrete Begründung nämlich nichts anderes dar.) - scheust Dich aber dann vor einer halbwegs mit Fakten fundierten Diskussion. Was soll das?

Viele Grüße
Ingolf
Ingolf schrieb:
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> Ah ja, daher weht der Wind: Klingt so, als wenn Du
> hier nur ein paar polemische/ populistische
> Aussagen abladen möchtest. (Eine Aussage, wie
> "kein Wohlfahrtstaat mit unerschöpflichen
> Finanzreserven", stellt ohne konkrete Begründung
> nämlich nichts anderes dar.) - scheust Dich aber
> dann vor einer halbwegs mit Fakten fundierten
> Diskussion. Was soll das?
>
> Viele Grüße
> Ingolf

Dann beweis doch bitte, wo wir ein Wohlfahrtsstaat mit unerschöpflichen Finanzreserven wären! (Bitte denn Blick nicht nur auf Berlin/Brandenburg begrenzen).
Ein Fakt ist z.B. das 8-Wagen S-Bahnzüge nach 20:00 zwischen Westkreuz und Spandau verdammt viel warme Luft sind. Wenn es schon zu dieser Zeit im 10min Takt mit parallelem RE/RB-Verkehr sein muß, dann würden 4 Wagen auch reichen.
Der nächste Fakt ist, daß der 107er im 10min Takt bis Schildow Kirche fährt und das ist ab Schillerstrasse DORF auch wenn es auf Land der Stadt Berlin liegt. Nichts weiter als wenige Eigenheime und viele viele Kleingartenanlagen und Feld. Wer braucht da wirklich das gesamte Jahr über von Mo-Fr ab 05:50 den 10min Takt (vorher ab 04:35 20min)?
Konnte die Busse Sonntags betrachten, meist leer bzw. ein bis zwei Teenies drinn.





2 mal bearbeitet. Zuletzt am 27.11.2005 00:34 von Spandauer.

> Dann beweis doch bitte, wo wir ein Wohlfahrtsstaat
> mit unerschöpflichen Finanzreserven wären! (Bitte
> denn Blick nicht nur auf Berlin/Brandenburg
> begrenzen).
Hier könnte man jetzt eine grundsätzliche Diskussion um die Finanzierung des ÖPNV anfangen - und vor allem auch über die Folgen einer mangelnden Finanzierung des ÖPNV.
Würde man die Finanzierung des ÖPNV auf ein absolutes Minimum zurückfahren, hätten wir mit folgenden Effekten zu kämpfen (kann man z.B. an hand der USA beobachten):

1. Ausschluss eines Teils der Bevölkerung von der Teilnahme am gesellschaftlichen Leben. Es gibt eine ganze Menge Haushalte (nicht nur in Deutschland), die sich kein Auto leisten können. Gibt es keinen bezahlbaren und nutzbaren ÖPNV, sind für diese viele Ziele nicht erreichbar - auf dem "platten Land" haben wir bereits solche Probleme.

2. Ein weiterer Teil der ÖPNV-Nutzer wird dann aufs Auto umsteigen - was bedeutet, dass unsere Straßen weiter belastet werden man weitere Straßen bauen muss.

3. Die Umweltbelastung wird weiter zunehmen. Auch wenn kaum darüber geredet wirde, Autoverkehr prodfuiert weiterhin eine Unmege vom Belastungen, die sich unmittelbar (Lärm, Trennungswirkung, Platzverbrauch, Unfälle) und mittelbar (Klimaabgase) auswirken.

Somit stellt sich die Frage, wie wir unser Verkehrssystem organisieren. Will man die o.g. negativen Auswirkungen (die man auch fiskalisch bewerten kann) minimieren, dann kommt mannicht umhin auf mehr ÖPNV statt Autoverkehr zu setzen.
Und die jetzige politsiche Diskussion setzt da genau das falsche Signal: Niemand redet davon, dass man am Straßenbau etwas reduzieren sollte - jedoch sehr wohl am ÖPNV.
Sparen am ÖPNV bedeutet nicht wirklich sparen im volkswirtschaftlichen Sinne - sondern die Schaffung erhöhter Kosten für den Verkehr und Abwälzung auf die gesamte Gesellschaft.


> Ein Fakt ist z.B. das 8-Wagen S-Bahnzüge nach
> 20:00 zwischen Westkreuz und Spandau verdammt viel
> warme Luft sind. Wenn es schon zu dieser Zeit im
> 10min Takt mit parallelem RE/RB-Verkehr sein muß,
> dann würden 4 Wagen auch reichen.
Diese Züge sind auf die Stadtbahn durchgebunden, wo der Einsatz von längeren Zügen auch abends gerechtfertigt ist. Also müsste man die Züge irgendwo westlich von Zoo imemr wieder schwächen oder verstärken bzw. die Fahrgäste umsteigen lassen. Ob das eine betriebliche Ersparnis bringt, ist fraglich.
Bliebe alternativ eine Ausdünnung dieses Astes auf 20 Minuten abends.

Wer braucht da wirklich das gesamte Jahr
> über von Mo-Fr ab 05:50 den 10min Takt (vorher ab
> 04:35 20min)?
Der 10-Minuten-Takt besteht heir nur kurzzeitig im Berufsverkehr. Er war schon mal weitgehend weg - und wurde wegen Überfüllung wieder eingeführt. Werktags sind die Busse zeitweise sehr voll.

> Konnte die Busse Sonntags betrachten, meist leer
> bzw. ein bis zwei Teenies drinn.
Sonntags ist nicht werktags.

Aber beim Bus 107 merkt man eine politisch verursachte Fehlplanung: Auf Berliner Gebiet wird auch an Wochenenden und abends ein 20-Minuten-Takt finanziert. Der Landkreis Oberhavel bezahlt zu schwächeren Zeiten aber nur einen 60-Minuten-Takt.
Vom Potential her, wäre ein dichterer Takt über Schildow hinaus sehr wohl gerechtfertigt (vergleichbare Siedlungen innerhalb von Berlin zeigen, dass man eine solche Siedlungsdichte sehr wohl auch an Wochenenden alle 20 Minuten bedienen kann, und die Busse gut belegt sind). Da aber dort die Stadtgrenze ist, wird der ÖPNV nicht nach den Fahrgastströmen ausgerichtet, sondern rein nach Verwaltungsrenzen.
Somit blieben für den zu bestimmten Zeiten schwach genutzten Wochenendverkehr auf dem 107er eigentlich zwei Möglichkeiten: Entweder man streicht auch die schwach ausgelasteten Fahrten auf Berliner Gebiet. Oder man schöpft das ÖPNV-Potential aus und fährt wieder alle 20 Minuten weiter. Eine Zwischenlösung mit einen 30-Minuten-Takt ist schwierig, da man nicht zu den Anschlusslinien (M1) kompatibel ist.

Jedoch würde ich die potentiell hier einsparbaren Leistungen nicht komplett streichen, sondern an anderer Stelle wieder einsetzen. Ich kenne mehr als genug Bereiche, wo man einen dichteren Takt anbieten könnte...

Viele Grüße
Ingolf
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