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Umbau Ostkreuz (August 2016 - März 2017) - Thema beendet
geschrieben von manuelberlin 
Zitat
Nahverkehrsplan
Genau, da wird das Gleis in ri. Lichtenberg drunter geführt.

Beide Richtungsgleise.

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Gab es nicht für die Form der Gütergleis-Ringbahn-Brücke in Schöneberg irgendwo als Begründung die vorgesehene Belastung durch schwere Güterzüge?

Beste Grüße
Harald Tschirner
Zitat
B-V 3313
Die Brücke überspannt doch nicht die Hauptstraße...?
Achso. Hatte da jetzt keine genaue Ortskenntnis und hatte nur kurz bei Google Maps geguckt.
Zitat
Harald Tschirner
Gab es nicht für die Form der Gütergleis-Ringbahn-Brücke in Schöneberg irgendwo als Begründung die vorgesehene Belastung durch schwere Güterzüge?
Daran erinnere ich mich nicht. Eher daran, dass die neue Brücke keine Zwischenstützen mehr hat, was die alte Brücke noch hatte. Diese müssen bei neueren Brücken jedoch ausreichend stabil sein, damit ein entgleisender Zug nicht die Brücke zum Einsturz bringt. Damit ist die neue Brücke länger als die alte, und irgendwo muss die Tragkraft ja herkommen.
Zitat
GraphXBerlin
Zitat
B-V 3313
Die Brücke überspannt doch nicht die Hauptstraße...?
Achso. Hatte da jetzt keine genaue Ortskenntnis und hatte nur kurz bei Google Maps geguckt.

Hallo GraphXBerlin,

hättest Du einfach mal auf die Fotos geguckt und den Text gelesen ;) Ich mache mir doch die Mühe, ausführliche Texte zu schreiben, damit auch weniger ortskundige oder in der Materie bewanderte Leser das Gezeigte auch verstehen und einordnen können. Stattdessen weiß jetzt Google einmal mehr, wofür Du Dich interessierst, und Google hat Dir dafür anscheinend nichts Erhellendes zurückgegeben ;)

(Diskutiere das bitte nicht weiter, das ist von mir wirklich nur augenzwinkernd gemeint.)


Zu Deiner Frage: Ich weiß zwar nicht, warum Du den Bogen unschön findest, aber das ist sicherlich Geschmackssache.

Die Herausforderung ist hier wie an anderen Orten, dass hohe Stützweiten erzielt werden müssen und der vertikale Abstand zwischen über- und unterführten Gleisen (Straßen, Gewässern ...) gering ist und sich gar nicht (wie hier) oder nur mit großem Aufwand weiter vergrößern lässt.

Hier ist es ja so, dass die S-Bahn-Überbauten der EÜ Karlshorster Straße Nord (von Lichtenberg) zur Stabbogenbrücke hin bereits ein Gefälle haben, während die S-Bahn-Überbauten der EÜ Karlshorster Straße Süd (von Erkner) bereits eine Steigung zur Stabbogenbrücke hin bekommen (was auch nicht gerade schön aussieht). Mehr geht nicht.

Dann bieten sich Brücken mit oben liegendem Tragwerk an, wie Fachwerkbrücken oder (Stab-)Bogenbrücken. Das gilt genauso auch für Brücken mit zuvor unten liegendem oder niedrig bauendem Tragwerk, die man bei der Erneuerung aus Sicherheitsgründen durch eine stützenlose Konstruktion ersetzen möchte.


Wie hoch das Tragwerk einer Balkenbrücke (mit unten liegendem Tragwerk) bei ähnlichen Stützweiten baut, kann man ja ebenfalls am Ostkreuz an den Südringbrücken sehen. Dort war aber der Platz für ausreichend lange Rampen vorhanden, und eine Konstruktion mit unten liegendem Tragwerk hat sich dort aufgrund des vergleichsweise engen Gleisbogens eher angeboten (die alten Brücken hatten dort ein oben liegendes Tragwerk bei allerdings sehr viel kleineren Stützweiten).


Eine Alternative für die Stabbogenbrücke am Ostkreuz wäre eventuell noch ein Unterführungsbauwerk in der Art gewesen, wie man es umgangssprachlich als "Tunnel" bezeichnen würde (letztlich ein integrales Rahmenbauwerk). Durch die geringe Stützweite ("Tunnelbreite") dürfte man eine ähnlich geringe Konstruktionshöhe zwischen über- und unterführtem Gleis erreichen können.

Sehr umfangreich wurde davon ja im Bereich des "Nordkreuzes" (Gesundbrunnen - Bornholmer Straße - Schönhauser Allee) Gebrauch gemacht. Das dürfte allerdings weit aufwendiger sein und es wäre hier vermutlich ein Problem für die Baustellenlogistik gewesen. Dadurch, dass eine Stabbogenbrücke gewählt wurde, konnte während der Bauzeit die Trasse darunter weiter als Baustraße genutzt werden.


Generell bieten Stabbogenbrücken den Vorteil, dass sich große Stützweiten bei geringem Materialaufwand erzielen lassen, die Konstruktion nicht allzu gegliedert ist, sodass sich der Instandhaltungsaufwand in Grenzen hält, sowie ein hoher Vormontierungsgrad erreicht werden kann, was die Bauzeit vor Ort verkürzt.

Viele Grüße
Manuel
Hallo zusammen,

heute möchte ich Euch meinen Beitrag zum besonderen Baustellenrundgang über's Ostkreuz in einem aktuellen Artikel im Ostkreuzblog nachreichen.



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Neues vom Ostkreuz im Ostkreuzblog
@Stefan Metze
Super, dass du es trotz des Krankheitsfalles in deiner Familie geschafft hast. Ich werde deine Bilder und Infos wie immer "aufsaugen". Bin ja leider nichtvor Ort...
Danke Stefan!!! Ich hoffe, es geht deinen Angehörigen jetzt viel besser!!!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 26.09.2016 10:27 von Marzahner.
Was man nicht alles in Luxemburg nachgießen kann. Bitte mehr davon!
Und das besonders tolle an den "Verzierungen" ist, dass diese offiziell auch "Blumenkapitelle" genannt werden.
Danke Stefan, für Deine unermüdliche Arbeit! Deine exklusiven Einblicke in das Baugeschehen sind vor allem mit Deinen kompetenten Erläuterungen mal wieder ein Hochgenuss. Drei von zwei möglichen Daumen steil nach oben! ;)
Am Montag war ich nach langer Zeit mal wieder am Bahnhof Ostkreuz. Mir vielen die extrem verdreckten Glasscheiben auf. Irgendwas läuft daran runter und hinterlässt unansehnliche Spuren. Auch wenn ich keine Tauben sehen konnte, vermute ich, dass es Taubenkot ist. Die Idee mit der überhängenden Glasfassade, auf der sich an der Innenseite Dreck ansammeln kann, war wohl keine so gute Idee. Durch Regen kann der Dreck nicht weggespült werden.
Wenn wirklich Tauben die Ursache sind, müssen wohl Drähte oder Nägel nachgerüstet werden.
Zitat
s.
Die Idee mit der überhängenden Glasfassade, auf der sich an der Innenseite Dreck ansammeln kann, war wohl keine so gute Idee. Durch Regen kann der Dreck nicht weggespült werden.
Wenn wirklich Tauben die Ursache sind, müssen wohl Drähte oder Nägel nachgerüstet werden.

An die Wartungsfreundlichkeit denken Architekten leider viel zu wenig, Das Ergebnis sieht dann recht schnell (bei der heute üblichen Sparsamkeit in Sachen Wartung, Pflege und Instandhaltung in Verbindung mit falsch verstandenem Tierschutz) im wörtlichen Sinne beschissen aus.
Man sehe sich nur mal in Gesundbrunnen etwas genauer um. Überall Taubenabwehrnetze, -drähte, -spitzen und dennoch ein furchtbarer Anblick.

so long

Mario
In dieser Woche gab es wieder Aktivitäten anf dem Areal des abgeräumten Nordringdammes. Die Fläche wurde geebnet und verfestigt, wahrscheinlich als Baustelleneinrichtung für den nächsten Abschnitt der A100-Vorleistung.
Spekulieren könnte man, ob der plötzliche "nun doch"-Beginn (nach 6 Monaten Ruhe) im Zusammenhang mit der kürzlichen Berlin-Wahl steht. Lieber schnell noch anfangen, bevor der neue Senat alle weiteren Vorleistungen für den 17.Bauabschnitt der A100 blockiert. (Wie gesagt, reine Spekulation meinerseits)

Grüße vom Ostkreuz
Zitat
Boxhagen
In dieser Woche gab es wieder Aktivitäten anf dem Areal des abgeräumten Nordringdammes. Die Fläche wurde geebnet und verfestigt, wahrscheinlich als Baustelleneinrichtung für den nächsten Abschnitt der A100-Vorleistung.
Spekulieren könnte man, ob der plötzliche "nun doch"-Beginn (nach 6 Monaten Ruhe) im Zusammenhang mit der kürzlichen Berlin-Wahl steht. Lieber schnell noch anfangen, bevor der neue Senat alle weiteren Vorleistungen für den 17.Bauabschnitt der A100 blockiert. (Wie gesagt, reine Spekulation meinerseits)

Wurde doch ein paar Postings weiter oben von Stefan Metze erklärt: Die A100-Vorleistungen auf der Nordseite können erst begonnen werden, wenn die dortigen Gleise nicht mehr für S-Bahn und Talgo benötigt werden, weil Bahnsteig E nutzbar ist - also ab August 2017. Um aber die entsprechende Baustelle nicht zweimal einrichten zu müssen, wartete man mit der Vorleistung unter der ehemaligen Nordringkurve - dem künftigen Bahnhofsvorplatz mit Tram - eben bis jetzt; so kann man beide Abschnitte nahtlos hintereinander abarbeiten...

Keine Wahlkampftaktik, sondern reine Prozessoptimierung - die soll es ja auch hier in Berlin manchmal geben. :-)

Viele Grüße
Arnd
Hallo zusammen,

heute war ich nach zwei Wochen mal wieder am Ostkreuz und habe einige Eindrücke für Euch eingefangen.

Man kann es relativ kurz machen: Interessant am Fortschritt ist aktuell vor allem der Tief- und Gleisbau - die Baustraße entlang der Bahnsteige zum Westkopf ist Geschichte.

Viele Grüße
Manuel


(1) Westseite der Fußgängerüberführung derzeit mit einem Minimum an Gerüsten. Hier kommen der originale Fachwerkträger sowie die originalen, genieteten Pendelstützen darunter gut zur Geltung.


(2) Die Arbeiten an der Brücke haben sich zuletzt auf das Verputzen aller Brüstungen auf der Innenseite beschränkt, hier der Abgang zu Bahnsteig D.


(3) Umso flotter der Gleisbau. Aktuell wird das Bahnsteiggleis 4 gebaut. Damit ist die Baustraße entlang der Bahnsteige Geschichte. Der Bereich des früheren "Mittelhügels" ist für Baufahrzeuge nur noch über die stadteinwärtige Ringbahnbrücke erreichbar. Die Gleise unten laufen hier etwas auseinander, um den nötigen Abstand für die im weiteren Verlauf dazwischen liegenden Pfeiler der Ringbahnhalle zu bekommen.


(4) Nahezu fertiggestellter Belag am westlichen Ende des neuen Bahnsteigs E. Nach dem Ende dieser Arbeiten können wieder Gerüste aufgestellt werden, um an den Außenseiten der Treppenabgänge weiterzuarbeiten. Auch an den Abgängen zu den Bahnsteigen E und Ru kann man die verputzten Innenseiten erkennen, darüber hinaus die Ausmauerung jeweils unter dem untersten Treppenlauf. Aus dieser Perspektive sieht es so aus, als ob am Abgang Ru auch unter dem mittleren Treppenlauf ausgemauert wurde - das ist aber das Widerlager Markgrafendamm, das man hier unter der Treppe hindurch sehen kann.


(5) Die Rolltreppen sind nun fertiggestellt - mit Auftrittspodest, Verkleidung auf den Innenseiten sowie den Säulen mit Notbremse und Laufrichtungsanzeigen. Am unteren Ende ist auch der Abschluss des Geländers der Festtreppe fertig. Nun kann auch hier der Bahnsteigbelag komplettiert werden. Die vor zwei Wochen gelieferten Abfallbehälter sind nun auch schon aufgestellt.


(6) Blick von der Kynastbrücke: Nachdem die Baustraße passé ist, geht es auch hier mit dem Trassen- und Gleisbau weiter. Hinten wird bereits am Planum gearbeitet, das die Lichtenberg-Gleise unter die Stabbogenbrücke führen wird. Rechts hinter dem Ausleger des Raupenbaggers ein weiteres Stück neues Schotterbett.


(7) EÜ Karlshorster Straße Süd: Auch am westlichen Widerlager geht der Einbau der Bewehrung gut voran. Links liegen schon Schalungselemente bereit. Inzwischen steht auch der Turmdrehkran, dessen Fundamente zuletzt zu sehen waren (rechts, siehe auch Bild 6). Der Bauwerksanschluss an die Stützwand (links oben) lässt die Steigung der Brückenüberbauten erahnen.


(8) Neu angelieferte Baumaschinen auf dem Areal der Autobahn-Vorleistung. Ein Schlitzwandbagger ist noch nicht dabei.




2 mal bearbeitet. Zuletzt am 09.10.2016 01:16 von manuelberlin.
^
Hallo Manuel,

danke für das Update...tolle neue Eindrücke.

Ich werde nächste Woche vor Ort sein und an der Karlshorster Straße mal erkunden ob und wie ich da meine Drohne aufsteigen lassen kann, um mal auf das Viadukt zu schauen.

Ansonsten ist auf einem deiner Fotos auch noch zu sehen, dass der Trog der Stabbogenbrücke noch einem Schutzanstrich unterzogen wird.

--
Neues vom Ostkreuz im Ostkreuzblog
Danke für die neuen Informationen

Mit besten Grüßen

phönix
Zitat
manuelberlin

(2) Die Arbeiten an der Brücke haben sich zuletzt auf das Verputzen aller Brüstungen auf der Innenseite beschränkt, hier der Abgang zu Bahnsteig D.


Hallo Manuel.

Wie wurden denn die Seitenwände der Treppenaufgänge verputzt? Dazwischen sind doch T-Träger, oder? Ich kann mir (als Hobbyhandwerker) technisch im Moment keinen Reim darauf machen wie man die Zwischenräume der Träger geschlossen hat. Sind da Spanplatten oder Rigips die dann verputzt wurden? Das sieht ja irgendwie wie Beton aus. Aber auch hier habe ich keine Idee wie man das in die Zwischenräume kriegt.

Ich habe das ja nicht immer verfolgt - stand das Gerippe denn schon vollständig OHNE die "Zwischenraumfüllungen"?
Das sieht irgendwie aus, als wären das Betonfertigteile gewesen, die da eingesetzt wurden.

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Aus Neugier doch mal schnell nachgeschaut - also tatsächlich: Eingelegte, vorgefertigte Betongussteile.
Oder worauf bezog sich die Frage?

[www.bahninfo-forum.de]
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1 mal bearbeitet. Zuletzt am 09.10.2016 22:47 von Philipp Borchert.
Dieses Thema wurde beendet.