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Die Münchner U-Bahn hat sich einen Staubsauger angeschafft
geschrieben von BahnInfo-Redaktion 
Für die rund 1400 Tonnen Müll, die sich jedes Jahr im Münchner Untergrund ansammeln, haben sich die Stadtwerke ein neues Haushaltsgerät angeschafft, nämlich einen Staubsauger namens "Schlucki". Das neue Fahrzeug hat freilich etwas andere Dimensionen als ein herkömmlicher Hausstaubsauger, denn mit seinen Dimensionen von maximal 137 Tonnen Gewicht, 56 Meter Länge und 2,60 Meter breite wäre in einer Münchner Wohnung nur noch wenig Platz für andere Aktivitäten. Auch der Anschaffungspreis von 5,5 Mio. € ist nicht gerade ein Sonderangebot gewesen.
Doch die Anschaffung tat not: Im Gleisbett landen permanent Zeitungen, trotz Rauchverbot Zigarettenkippen und anderer Abfall. Dazu kommt Staub unterschiedlichster Herkunft, der zum Teil wiederum durch die Luftzirkulation verteilt, aufgewirbelt und somit auch an Seitenwänden und Decken abgelagert wird.
Bisher musste der gröbere Müll mühsam manuell mit Greifwerkzeugen aufgesammelt werden. Die Kleinteile wurden mittels eines Handstaubsaugers entfernt. Die Reinigungskräfte kommen dabei auf rund 150.000 Liter Abfall pro Jahr. Tunnelwände und -decken müssen darüber hinaus in größeren Abständen greinigt werden.

Nun kann "Schlucki" diese Arbeiten effektiver und auch gründlicher durchführen. Bei den SWM betont man, dass die Neuanschaffung selbst jahrzehntealten Feinstaub aus den Tunnelröhren eliminieren würde.
Das Fahrzeug setzt sich zusammen aus vier Teilen mit dem Antriebswagen mit Energiezentrale und den Reinigungswagen inklusive Schmutz- und Staubfilterung und Sammelbehälter. Die Müllsammelbehälter haben zusammen ein Fassungsvermögen von 15 m3 und sind mit einer CO2-Brandlöscheinrichtung ausgerüstet. In der Technischen Basis der U-Bahn in Fröttmaning wird der Zug regelmäßig entladen; dazu gibt es dort eine spezielle Entladegrube mit acht Behältern und speziellen Säcken, in die der Zug den automatisch in Grob- und Feinmüll getrennten Inhalt entleert. Von da werden sie Säcke dann per LKW in die Verbrennung im Kraftwerk Nord gefahren.
Die Abgase der beiden Dieselmotore werden mit Hilfe von Katalysatoren behandelt, um eine effektive Schadstoffreduzierung zu erreichen. Der Zug wurde in Frankreich bei den Firmen SOCOFER und NEU gefertigt.
Bei der anfänglichen Grundreinigung wird der zu reinigende Streckenabschnitt mit Geschwindigkeiten von 2 bis max. 10 km/h bis zu dreimal durchfahren – wobei das Fahrzeug auf dem Streckenbereich in beide Richtungen eingesetzt werden kann. So erreicht der Zug ein optimales Reinigungsergebnis. Die Reinigung erfolgt nach dem Prinzip „Lösen und Aufwirbeln des Staubes unter gleichzeitigem Absaugen“. Die Absaug-Leistung ist so optimiert, dass zwar Müll und Staub aufgesaugt werden, nicht aber die Schottersteine. Eine zusätzliche Handsaugeinrichtung erlaubt die Reinigung von bis zu 8 Meter entfernten Bereichen. Da der Staubsaugerzug nicht von der Stromversorgung der U-Bahn abhängig ist, kann er auch auf nicht elektrifizierten Gleisen, z.B. in Baustellenbereichen oder auf U-Bahn-Neubaustrecken, arbeiten.
Im Herbst befreit der Staubsaugerzug auch die wenigen Oberflächenstrecken der U-Bahn von Laub und vermindert dadurch die Rutschgefahr auf den Gleisen und Flachstellen. Auch die in den U-Bahnen eingebauten Filter, die bestimmte technische Komponenten vor eindringendem Staub schützen, müssen künftig seltener ausgetauscht werden, da sie weniger mit Staub belastet werden.
Zur besseren Auslastung ihres "Schluckis" wollen die SWM ihn auch an andere Verkehrsbetriebe vermieten. Erste Interessenten gibt es bereits.<font size =1><i>(Bild: SWM)</font></i>



Artikel geschrieben von Arnd Werther
Nettes Spielzeug.

Ich werd ihn mir bei Gelegenheit mal ausleihen... für meine 50m²-Wohnung.

Gruß Ingo
Das wird bei 56m Länge wohl etwas eng.... Aber für den Frühjahrsputz wär's natürlich toll, wenn der "Schlucki" mal vorbeischauen könnte. Verliehen wird er ja :-) !

Gruß,

Tramubus
Tramubus schrieb:
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> Das wird bei 56m Länge wohl etwas eng.... Aber für
> den Frühjahrsputz wär's natürlich toll, wenn der
> "Schlucki" mal vorbeischauen könnte. Verliehen
> wird er ja :-) !

Das funktioniert natürlich nur, wenn er mindestens 800 m Schlauch an Bord hat. Leider liegen bei mir vor der Tür keine Schienen...

Gruß Ingo
Über den Zug war heute bei Galileo ein Bericht (Pro7).
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