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[H] Neuer Aufzug in Station „Hauptbahnhof” verbaut D-Linie-Optionen
geschrieben von Amarok365 
Das Planfeststellungsverfahren für einen zusätzlichen Aufzug in der Station „Hauptbahnhof” stadteinwärts in Richtung Kröpcke wird eingeleitet:
ALLRIS-Vorlage Beschlussdrucksache - 2964 (V) BDs

Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen – am 09.10.2008 wurde von der Ratsversammlung einstimmig beschlossen, die festgelegten Anlagen Z1 und Z4/5 zu bauen. Z4/5 sah vor, einen zweigeteilten Aufzug vom stadteinwärtigen Bahnsteig der A- und B-Linie zu errichten. Beide Standorte sahen auch die unkomplizierte Anbindung der „Geisterstation” D-Linie vor sowie den einvernehmlichen Einzug von geringfügigen Geschäftsflächen für die Zuwegungen. Z1 ist kurz danach gebaut worden und seit Jahren in Betrieb. Auf den Aufzug Z4/5 warten wir quasi seit mehr als 15 Jahren. Und am 23.02.2017 wurde auf erneute Anfragen und Anträge hin im Verkehrsausschuss mit dem Änderungsantrag 0315 die Planung des zweiten Aufzugs einstimmig beschlossen. Auch das hat dann also 7 Jahre gebraucht. Chapeau!

Nun kommen wir aber zu den Schwierigkeiten dieser Planung von 2024.
Die Region stellt den Aufzug von 2024 genau auf die Position des Aufzugsvorschlags von Z4 aus 2008, der nur als versetzter Mini-Aufzug von 0 bis –1 reichen sollte. Jetzt sitzt dieser durchgesteckte Aufzug von 2024 exakt inmitten der geplanten festen, zum A/B-Bahnsteig parallel verlaufenden Treppe, die vom D-Bahnsteig Umsteiger aus Ahlem kommend hochführen sollte (bzw. vice versa Umsteiger in Richtung Südstadt versperren würden). Diese Treppe wäre dann also baulich „dicht” und blockiert. In der Anlage 6 sieht man, dass im Querschnitt das Fundament quasi auf der zweiten Hälfte der festen Treppe zum Stehen kommt.

Damit verbaut man wissentlich die Zukunft und Funktionalität der D-Station. Ein paar wesentliche Aspekte der Aufzugsfrage in der Station Hauptbahnhof sind dabei politisch problematisch. 2008 haben der Stadtbezirksrat Mitte, der Bauausschuss und der Rat einstimmig der Drucksache 1994/2008 zugestimmt und dies als Arbeitsauftrag an die Region und die Infra weitergegeben. Darin steht u. a.:
„Mit den Beschlussdrucksachen Nr. 0025/2007 und Nr. 2219/2007 erfolgten grundsätzliche Festlegungen zur Lage der Aufzugsstandorte.”

Tja, das wäre die erste Problematik für die Region aus der Drucksache 2219/2007:
„Antrag, den mit Drucksache Nr. 0025/2007 N1 beschlossenen Standortvorschlag Z4 für einen zusätzlichen Aufzug zur Anbindung der Stadtbahnumsteigeanlage an die Station Hauptbahnhof nicht weiter zu verfolgen (Bahnsteig stadteinwärts / siehe Anlage 2 und 3)” — Nur zur Erinnerung: Der Standort Z4 ist der durchgesteckte Standort des Aufzugs der Region von 2024.

Und dann wieder Drucksache 1994/2008:
„Zwischenzeitlich hat die TransTecBau eine Machbarkeitsstudie für die drei vorgenannten Standorte erarbeitet. Die Aufzugsstandorte wurden in allen Ebenen vermessen. Ferner wurden die notwendigen statischen Berechnungen durchgeführt sowie eine konkrete Kostenschätzung ermittelt. Es liegt nun eine Lösung vor, die weiterverfolgt wird.” — Tja, und dann fragt man sich, warum die Transtec ein zweites mal rumfummelt und ihre erste Arbeit zunichte machen soll/muss.

„Die Anordnung der Aufzüge soll mit Rücksicht auf eine spätere D-Strecken-Anbindung so erfolgen, dass jeweils der Aufzug sowie eine Fahrtreppe zwischen den Ebenen -3 und -2 nebeneinander in den ursprünglich für zwei Fahrtreppen vorgesehenen Platz passen. […] Die spätere Anbindung der D-Strecke ist somit sichergestellt. — Jetzt ja nun partiell nicht mehr.

„3. Aufzug Z4: Im Vorfeld der Planungen war auch untersucht, ob der Standort Z4 – alternativ zu Z5 – als durchgehender Aufzug zur Verbindung der 0-Ebene bis zur -3-Ebene dienen kann. Der Abgleich mit den Planungen zur D-Strecke hat jedoch gezeigt, dass eine durchgehende Anbindung bis zur -3-Ebene an dieser Stelle nicht möglich ist, da der Aufzug Z4 sich mit der Lage der erforderlichen festen Treppe der D-Strecke überschneidet. Bei Realisierung der D-Strecke wäre somit ein Rückbau der Aufzugsanlage Z4 in der -3-Ebene erforderlich.” — Das muss man nun also der Region nun deutlich um die Ohren hauen. Und:

„Die zusätzlichen Aufzugsstandorte müssen grundsätzlich sicherstellen, dass der Bau der D-Strecke nicht gefährdet ist bzw. keine zusätzlichen Kosten entstehen.” — Tja, Pustekuchen.

Und zum zeitlichen Ablauf: „Am 12.06.2008 erhielt die Verwaltung den Abschlussbericht der Machbarkeitsstudie der TransTecBau. Aufgrund der vorgenannten Dringlichkeit hat die Verwaltung kurzfristig mit Schreiben vom 03.07.2008 die infra aufgefordert, die Genehmigungsplanung für die Aufzugsanlagen Z1 und Z5 zu erstellen.” — Seit 2008 warten wir also auf den Aufzug Z5…

Die Region widersetzt sich aktuell also zweimal dem Abstimmungsverhalten und Auftragsvorgaben der LHH.

In der aktuellen Beschlussdrucksache 2964 (V) BDs heißt es auch:
„Die von der infra mit der Planung des Vorhabens beauftragte Firma TransTecBau hat zwischenzeitlich eine Machbarkeitsstudie für die Nachrüstung eines zweiten Aufzuges für den stadteinwärtigen Bahnsteig in der Station Hauptbahnhof erstellt, in der Varianten für den zukünftigen Aufzug untersucht, bewertet und mit der Landeshauptstadt Hannover abgestimmt wurden.”

Ich habe gerade die Region angeschrieben mit der Bitte um Nachweis, wann und mit welchen Personen oder Fachbereichen der Landeshauptstadt Hannover der jetzt zu beschließende Aufzug-Standort besprochen und „abgestimmt” wurde.

Außerdem suggeriert dieser Satz, dass die Transtec erstmalig eine Machbarkeitsstudie erstellt hätte. Das ist falsch, wie wir wissen, denn in der Drucksache 1994/2008 heißt es ja:
„Zwischenzeitlich hat die TransTecBau eine Machbarkeitsstudie für die drei vorgenannten Standorte erarbeitet. Die Aufzugsstandorte wurden in allen Ebenen vermessen. Ferner wurden die notwendigen statischen Berechnungen durchgeführt sowie eine konkrete Kostenschätzung ermittelt. Es liegt nun eine Lösung vor, die weiterverfolgt wird.

Der Satz aus 2008 kommt uns also irgendwie bekannt vor, oder? Das Ergebnis: Z1 (erledigt), Z5 (–3 bis –1) und optional den Z4 (–1 bis Null). Soll weiter verfolgt werden… Warum die Transtec also ein zweites Mal tätig werden musste, ist plausibel zu erklären, wenn zuvor alle Standorte bekannt und vom SBR, Bauauschuss und Rat abgesegnet wurden. Klar liegen da 15 Jahre dazwischen, aber es hat sich ja grundlegend nichts geändert zwischenzeitlich. Es gab und gibt keine neuen anderslautenden Beschlüsse, weder vom Rat noch von der Region, es anders zu machen. Vor allen Dingen auch nicht, dass die D-Linien-Option einfach en passant aufgegeben wird.



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 29.09.2024 20:10 von Amarok365.
Die HAZ und NP berichten online am 30.09. und bei der NP im Print über die Aufzugsfrage in der Geisterstation:

https://www.haz.de/lokales/hannover/aufzug-am-hauptbahnhof-hannover-verbaut-die-region-den-d-tunnel-6PD6DQRUH5GLRL3AP5JJDVKGJI.html

Aufzug am Hauptbahnhof: Verbaut die Region endgültig die D-Tunnellösung?
Am Raschplatz soll endlich ein bahnhofsnaher Aufzug zu den U-Bahn-Gleisen Richtung Kröpcke gebaut werden. Geht es nach der Region, entsteht er im Spielbank-Gebäude. Doch im Untergrund verbaut er den Zugang zur Geisterstation – und widerspricht damit alten Ratsbeschlüssen.
Das erinnert ein bisschen an den Bau der Tunnelrampe von der U-Bahn-Haltestelle Waterloo zur oberirdischen Haltestelle Allerweg.
Wie heute alle bestätigen können, ist es ein riesengroßer Vorteil, mit der Linie 3 und 7 nicht mehr über den Schwarzen Bär fahren zu müssen.
Trotzdem musste diese Rampe vom Waterloo zur Haltestelle Allerweg einst hart erkämpft werden, weil lange Zeit verbissen einzelne Planer daran festhielten, die Bahn komplett unterridisch zu bauen.
In den 60ern und 70ern Jahren galt schließlich die Maxime Platz zu schaffen für den Autoverkehr. Deshalb sollten die Linien 3 und 7 unterirdisch unter der Ihme hindurch und dann unterrdisch weiter unter der Ritter-Brüning-Straße fahren.
Hätten sich damals diejenigen durchgesetzt, die starr an den unterrirdischen Plänen festhalten wollten, die irgendwann einmal verwirklicht werden sollten, dann würden wir heute noch mit der 3 und 7 über den Schwarzen Bär fahren müssen. Ganz zu schweigen von der Linie 13.
Bleibt zu hoffen, dass die heutigen Entscheider sich nicht davon beeindrucken lassen, dass ein Rohbau im Untergrund liegt, der irgendwann mal in Betrieb gehen sollte und der absehbar niemals mehr in Betrieb gehen wird.
Wegen dieser aus heutiger Sicht Fehlplanung weiterhin keinen Aufzug zu bauen, mit dem die Fahrgäste endlich auch den Stadtbahn-Bahnsteig Hbf-tief stadteinwärts von der Straßenebene aus direkt erreichen könnten, wäre so eine Art Übererfüllung eines 500-Jahre-Plans.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 30.09.2024 13:21 von Jules.
"Geheimnisvoll liegt die alte Geisterstation der nie in Betrieb genommenen U-Bahn-Trasse D unterm Hauptbahnhof. In diesem Jahr wird sie 50 Jahre alt. Im Moment braucht sie niemand – aber alten Ratsbeschlüssen zufolge soll nichts getan werden, was späteren Generationen eine Inbetriebnahme erschwert."
Das schreibt die NP vom 30.9.2024
[archive.is]
Die Planungen für den D-Tunnel stammen aus einer Zeit, in der Hannover zur autogerechten Stadt gemacht werden sollte und leider auch zum Teil gemacht wurde. Und viele autofahrende Menschen fanden das damals ganz toll, dass für sie und die anderen Autofahrer*innen das "Verkehrshindernis Straßenbahn" von den Fahrbahnen eliminiert wurde. Doch die Zeiten ändern sich und eine nachhaltige Verkehrswende braucht die Geisterstation auch in Zukunft nicht. Die heutige Situation an der U-Bahn-Haltestelle Hauptbahnhof ist die, dass es zwar eine Aufzug vom Bahnsteig der stadtauswärts fahrenden Züge gibt, mit dem man direkt an die Oberfläche fahren kann. Aber leider fehlt das Pendant auf dem Bahnsteig stadteinwärts. Und den zu bauen wollen jetzt diejenigen verhindern, die möglicherweise schon seit Jahrzehnten es verhindert haben, dass der Aufzug endlich gebaut wird.
[ris.hannit.de]
Auf dem Plan sind zwei mit grauen Strichlinien eingezeichnete Rechtecke zu sehen, die die beiden unterirdschen Stadtbahn-Bahnsteige darstellen. Man sieht die besser, wenn man den mit dem Link aufgerufenen Plan nochmal vergößert. Dazu in dem schwarzen Balken über dem Dokument auf das Plus rechts neben der Zahl 100% klicken.
Auf dem einen Rechteck ist bereits ein Aufzug, der ist als kleines Rechteck mit grauen Linien eingezeichnet. In dem Rechteck ist ein Diagonal-Kreuz eingezeichnet.
In dem anderen Rechteck, also auf dem anderen Bahnsteig, ist parallel dazu mit schwarzen Linien ebenfalls ein kleines Rechteck eingezeichnet, allerdings mit schwarzen Linien und rot gefärbt. Das ist der jetzt zu bauende Aufzug, der dringend benötigt wird.
Zitat
Jules
Trotzdem musste diese Rampe vom Waterloo zur Haltestelle Allerweg einst hart erkämpft werden, weil lange Zeit verbissen einzelne Planer daran festhielten, die Bahn komplett unterridisch zu bauen.

Was natürlich überspitzter Quatsch ist. Die Rampe Allerweg wurde Anfang der 1990er zusammen mit anderen Verlängerungen und Streckenideen vorgelegt, diskutiert und abschließend geplant und gebaut wie üblich. „Hart erkämpft” maximal in Deiner Fanatasie.

Zitat
Jules
In den 60ern und 70ern Jahren galt schließlich die Maxime Platz zu schaffen für den Autoverkehr.

Was – wie schon öfters dargestellt – ebenfalls Quatsch ist. Dieses "Schwarze Kanal"-Narrativ wird nicht besser oder wahrer, wenn man es hundertfach wiederholt.

Zitat
Jules
Bleibt zu hoffen, dass die heutigen Entscheider sich nicht davon beeindrucken lassen, dass ein Rohbau im Untergrund liegt, der irgendwann mal in Betrieb gehen sollte und der absehbar niemals mehr in Betrieb gehen wird.

Die Region kann ja entscheiden zu versuchen, was sie möchte, sie kann auch planen, was sie möchte. Sie sollte sich dabei nur an vorhandene Arbeitsaufträge der LHH halten, auch wenn sie 15 Jahre alt sind und seitdem weder verändert oder abgesetzt wurden. Aktuell ignoriert die Region zweimal das Abstimmungsverhalten des SBR Mitte, des Bauausschusses und des Rates, als Arbeitsauftrag an die Region 2008 ergangen und seitdem nur zur Hälfte umgesetzt.
Zitat
Jules
Die Planungen für den D-Tunnel stammen aus einer Zeit, in der Hannover zur autogerechten Stadt gemacht werden sollte und leider auch zum Teil gemacht wurde. Und viele autofahrende Menschen fanden das damals ganz toll, dass für sie und die anderen Autofahrer*innen das "Verkehrshindernis Straßenbahn" von den Fahrbahnen eliminiert wurde.

Siehe oben. "Schwarzer Kanal"-Sprech.

Zitat
Jules
Und den zu bauen wollen jetzt diejenigen verhindern, die möglicherweise schon seit Jahrzehnten es verhindert haben, dass der Aufzug endlich gebaut wird.

Das ist erst recht totaler Unsinn, denn seit 2008 hat die Region den Auftrag des Rates, die Standorte Z1 (realisiert) und Z5 (fast gleichwertig und unproblematisch für die –3-Ebene) zu bauen, zudem den Standort Z4 – der Aufzug von 2024 – "nicht weiter zu verfolgen". Das sind vom Rat klar gefasste Arbeitsaufträge. Seit 15 Jahren hat die Region in dieser Sache Z5 dann nichts mehr eigenständig unternommen. Im Gegenteil habe ich fast halbjährlich im Verkehrsausschuss nachgefragt, wie es mit dem Umbau der Station (ebenfalls vollmundig angekündigt und noch immer nicht erfolgt) und dem Einbau des zweiten Aufzugs aktuell aussieht. Bitte lies die Protokolle der Verkehrsausschüsse, dort sind meine Fragen protokolliert und auch als Anhang enthalten und die Antworten der Region ebenfalls. Außer "Wir betrachten zunächst den Brandschutz" kam jahrelang nichts Neues rüber. Aktiv verhindert hat den zweiten Aufzug niemand, und es ist eine Impertinenz, das ins Blaue hinaus zu behaupten, wenn es die Realität ist, dass die Region die Sache 15 Jahre lang verschleppt hat.

Zitat
Jules
Das ist der jetzt zu bauende Aufzug, der dringend benötigt wird.

Dass der stadteinwärtige Aufzug Z5 seit 2008 dringend benötigt wird, bestreitet keiner. Warum aber hat ihn die Region nicht zeitgleich 2010 mit dem Aufzug Z1 mitgebaut? Politisch steppte da schon die Diskussion um die D-Linie den Bären, und offenbar wollte die Region die Entscheidungen einfach politisch abwarten. Allerdings – siehe oben – liegen seit 2008 halt auch die vom Rat geforderten Standorte Z1 und Z5 vor, den die Region jetzt geflissentlich ignoriert und Z4 runterbauen will. Die Ratspolitik wird nicht erfreut sein. Das wird, sofern der Regionsaufzug Z4 Mitte November von der Region abgestimmt werden sollte, ein Fall für die Kommunalaufsicht. Kein Fall von Verhinderung, sondern die Richtigstellung vorhandener Beschlüsse.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 01.10.2024 09:30 von Amarok365.
Zitat
Amarok365
Die Region kann ja entscheiden zu versuchen, was sie möchte, sie kann auch planen, was sie möchte. Sie sollte sich dabei nur an vorhandene Arbeitsaufträge der LHH halten, auch wenn sie 15 Jahre alt sind und seitdem weder verändert oder abgesetzt wurden.

Das scheint mir doch ein reichlich abstrakte und unpragmatische Herangehensweise. Der Fahrstuhl wird jetzt benötigt. Barrierefreiheit ist nicht nur ein Gebot der Stunde, sondern auch gesetzlich vorgeschrieben. Mit vielen heute rechtsgültigen Bestimmungen hatten die U-Bahn-Planer in den 60er-Jahren nicht gerechnet. Der nachträgliche Einbau von Aufzügen an zahlreichen U-Bahn-Haltestellen zeigt das überdeutlich. Zum Beipiel unübersehbar vor der Markthalle an der gleichnamigen Untergrundstation.

Die Positionierung des Aufzuges ist gestalterisch sinnvoll an der geplanten Stelle, an der auf dem Parallel-Bahnsteig der fertige Aufzug bereits vorhanden ist. Eine weitere Verzögerung des Aufzugbaus "aus Prinzip", nur weil dass eventuell die Chancen auf einen ohnehin unwahrscheinlichen D-Tunnelbau minimal beeeinträchtigen würde, ist völlig unverständlich.
Nochmals: Ich gehe den Aufzugstandort nicht „aus Prinzip” an, sondern weil die Region sich nicht an zwei abgestimmte Ratsbeschlüsse hält und diese ignoriert.

Zusammenfassung:

Beschlussdrucksache 2964 (V) BDs widerspricht dem Abstimmungsverhalten und Vorgaben der LHH-Beschlussdrucksache 2219/2007. Beschluss: Standortvorschlag Z4 nicht weiter zu verfolgen (de facto Planung aus 2024).

Beschlussdrucksache 2964 (V) BDs widerspricht dem Abstimmungsverhalten und Vorgaben der LHH-Beschlussdrucksache 1994/2008. Beschlüsse: Genehmigungsplanung für die Aufzugsanlagen Z1 und Z5 erstellen, optional kurzer Aufzug Z4, Weiterverfolgung dieser Lösung, keine Gefährdung der D-Linie, keine zusätzlichen Kosten durch möglichen Rückbau.

Es gab und gibt seit 2008 keine weiteren, die Sachlage verändernden oder abzusetzende Beschlüsse seitens der Region oder des Rates. Auch eine Aufhebung der D-Linie sowie die Nichtnutzung der Vorleistungen wurde bislang nicht durch Beschlüsse besiegelt.
Don't feed the troll bzw. don't feed the schorse ;)
Zitat
Amarok365
Nochmals: Ich gehe den Aufzugstandort nicht „aus Prinzip” an, sondern weil die Region sich nicht an zwei abgestimmte Ratsbeschlüsse hält und diese ignoriert.
Es ist doch schön, dass weder du noch die Region sture Prinzipienreiter sind. Wenn dabei herauskommt, dass der dringend benötigte Aufzug gebaut wird, hilft das doch allen, insbesondere denjenigen, die besonders auf den Aufzug angewiesen sind.
Zitat
TWhanno
Don't feed the troll ;)
Das sagt der Richtige! ;)
Zitat
Jules
Wenn dabei herauskommt, dass der dringend benötigte Aufzug gebaut wird, hilft das doch allen, insbesondere denjenigen, die besonders auf den Aufzug angewiesen sind.

Und wenn dabei herauskommt, dass der jetzige Standort politische Grütze ist und war, darf die Region noch mal von vorne anfangen. 2008 war ja schon mal alles fertig durchgeplant und genehmigungsreif, nur halt ca. 10 Meter weiter und unproblematischer. Die Region macht es halt gerne etwas langwieriger und komplizierter. Hat ja auch nur 16 Jahre gedauert, sich endlich – für den falschen Standort – zu entscheiden.
BTW: Eigentlich sollte doch schon längst die modernisierte und umgebaute Station Hauptbahnhof eröffnet sein. Man hört auch davon seit Jahren nichts mehr und steigt jeden Morgen in einem gefühlten dunklen Drecksloch um.
Zitat
Amarok365
Zitat
Jules
Wenn dabei herauskommt, dass der dringend benötigte Aufzug gebaut wird, hilft das doch allen, insbesondere denjenigen, die besonders auf den Aufzug angewiesen sind.
(...)
Eigentlich sollte doch schon längst die modernisierte und umgebaute Station Hauptbahnhof eröffnet sein. Man hört auch davon seit Jahren nichts mehr und steigt jeden Morgen in einem gefühlten dunklen Drecksloch um.

"Hinterm Hauptbahnhof" ist ein Ort in Hannover mit einem schlechten Ruf, oder einer, der in Verruf steht. Vielen fällt es leicht, abfällig darüber zu reden, denn das hat eine lang zurückliegende Tradition in Hannover. Mit dem Bau der U-Bahn in Hannover und den beiden unterirdischen Stationen Hauptbahnhof seit 1965 war auch der Versuch verknüpft, den Platz hinter dem Hauptbahnhof aufzuwerten. Damals waren nicht nur in Hannover, sondern auch in vielen anderen Städten Planungen und Bauarbeiten in Gange, mit dem Ziel unterirdische oder tiefergelegte Einkaufs- und Aufenthaltsparadiese zu schaffen. Beispiele dafür, dass das nicht immer so richtig funktioniert hat, gibt es nicht nur in Hannover.

Einen Beitrag mit dem Titel "Hinterm Hauptbahnhof Hannover", der ungeschönt auf die Probleme hinweist, und der trotzdem Sympathien erweckt, hat der NDR im Frühjahr dieses Jahres ins Netz gestellt: [www.ardmediathek.de]
Dafür hat der NDR auch wieder einen sehenswerten Beitrag über die „Geisterstation” Hauptbahnhof gebracht. Besonders hervorhebenswert ist der Auftritt von „Mr. U-Bahn” Klaus Scheelhaase, mittlerweile stolze 92 Jahre alt und noch immer sehr rege.
ARD Mediathek „Hallo Niedersachsen”
Das ist der aktuelle kürzeste Weg für Menschen, die nicht auf den Aufzug angewiesen sind, um von Hauptbahnhof tief zur Endhaltestelle der Linie 10 zu kommen.
Mit dem Aufzug ist es ein bisschen weiter und man muss einmal den Aufzug wechseln.
Vermutlich muss man schon ein bisschen Fan sein, um das alles "nice" zu finden.
Wenn ich mich richtig erinnere, gab es früher mal ein Schuhgeschäft in der Ebene auf dem Bild Mitte-Rechts.
Und an einen Modellbau-Laden für Kartonmodelle kann ich mich auch noch erinnern.
Ich bin aber nicht ganz sicher, ob das an der Stelle war, die auf dem Bild zu sehen ist.


Zitat
Jules
Mit dem Aufzug ist es ein bisschen weiter und man muss einmal den Aufzug wechseln.

Du hast vergessen zu erwähnen, dass an dieser Stelle eigentlich von der Infra ein Aufzug geplant war. Im Planfeststellungsverfahren wurde dieser dann gestrichen, weil man auf den schon vorhandenen Aufzug verwies, der sich von 0 bis –1 etwas weiter in Richtung Cinemaxx in 35 Meter Entfernung befindet und genügend Fördergelder verausgabt hatte. Pech gehabt.

Zitat
Jules
Vermutlich muss man schon ein bisschen Fan sein, um das alles "nice" zu finden.

Viele Vorsprünge, Kanten und Winkel laden das bekannte Klientel zum Wildpinkeln in die Ecken ein. Keine schöne Sache dort, die ganze Gegend ist ein zugiger Unort. Der Aufgang dort ist wirklich eine dunkle Geschichte und mit Müh und Not in den vorhandenen Raum gequetscht worden, nur um rückwärtig zum Bahnsteig 10/17 rauskommen zu können. Dafür musste sogar ein Unterzug durchsägt werden.
Der geplante Aufzug der Region soll den Umstieg im „vorderen Bereich” etwas verbessern, aber auch dann bleiben die Umsteigewege zum Bahnsteig 10/17 mit ca. 120 Metern lang und den Witterungen ausgesetzt. Muss man auch „nice” finden. Die Umsteigewege innerhalb der U-Bahn-Station zwischen A/B und D – wenn eines Tages ausgebaut – betragen 36 Stufen, 5,8 Meter Höhenunterschied und maximal 20 Meter Wegelänge, das Ganze witterungsgeschützt. „Nicer” geht’s nicht.

Ach ja, die Kommunalaufsicht beschäftigt sich gerade mit dem geplanten problematischen Aufzug-Standort. Sollte sich herausstellen, dass die Region – welche ja die „Planungshoheit” für den ÖPNV in der Region Hannover und damit auch für die Landeshauptstadt besitzt – machen kann, was sie will, wird die politische Konsequenz daraus lauten, dass sich Stadtbezirksräte, der Bauausschuss und der Rat de facto gar nicht mehr mit ÖPNV-Wünschen für die Stadt befassen müssten, da ja dann offenbar keine Bindung an diese Beschlüsse besteht. Man darf gespannt sein.
Unten ein Foto von der unterirdischen Stadtbahnhaltestelle Hauptbahnhof/Arnulf-Klett-Platz in Stuttgart. Und dieser Link führt zur letzten Fahrt einer Straßenbahn zur damals noch oberirdischen Haltestelle: [www.bahnbilder.de]
Auch in der unterirdischen Umsteige-Ebene der Haltestelle in Stuttgart sieht es nicht mehr so ganz "nice" aus. Ähnlich wie in Hannover unterirdisch hinterm Bahnhof. In Stuttgart kommt vielleicht noch erschwerend dazu, dass die für die damalige Zeit typische Farbgestaltung in braun und orange unter Denkmalschutz steht. Trotzdem gibt es auch Liebhaber dieser unterridischen Welt in Stattgart. Ich selbst bin auf jeden Fall historisch interessiert.
Mein Eindruck: Es war damals ein neues Konzept unterirdische Einkaufparadiese zu schaffen. Aber diese Mode ist nicht langfristig gut angenommen worden von der Bevölkerung. Und heute wird vielfach "gestöhnt" darüber.
Ich vermute auch das ist ein Grund dafür, dass es in dem Video mit dem trotz des hohen Alters bewundernswert agilen Klaus Scheelhaase heißt: "Gedankenspiele darüber gibt es immer mal wieder in der Politik. Dass hier aber einmal Züge rollen werden, gilt als eher unwahrscheinlich."
[www.ndr.de] (Siehe Minute 2:30)
In Stuttgart gibt es mehr unterirdische Umsteigemöglichkeiten als in Hannover. Aber auch das belebt dort nicht die unterirdische Einzelhandelssituation.


„Unwahrscheinlich” heißt nicht „unmöglich”. ✌🏻
Habe gerade diesen Youtube-Beitrag aus Stuttgart gefunden:
[youtu.be]
Der Link führt direkt zu der Stelle, an der jemand von den Fernzügen kommend in die unterirdische Umsteigeebene geht und von dort weiter zu einem U-Bahnsteig. Der Film ist schon ein paar Jahre alt, aber man erkennt sofort, dass das Foto, dass ich neulich schon eingestellt hatte, dort aufgenommen wurde. Da ist ähnlich wie in Hannover noch Verbesserungspotenzial, um den Gang in den Untergrund attraktiver zu gestalten.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 24.11.2024 16:27 von Jules.
Von dem vollmundig angekündigten Umbau der Station „Hauptbahnhof” hört man auch nichts mehr. Anfang 2023 sollte doch alles fertig sein. Müssen wir darauf jetzt auch noch 16 Jahre warten, wie für einen zweiten Aufzug?… 😝

[www.haz.de]
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