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Hohe Haltestellenkanten - contra automatische Rampen
geschrieben von Jules 
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McPom
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Deniz90
Und nun zu den klaren Regeln des Absenkens:
Absenken ja, aber nur bei Bedarf.
Bei denjenigen, denen man es ansieht (Kinderwagen, Rollator, Krückstock etc.) grundsätzlich, allen anderen nur nach Aufforderung (z.B. durch betätigen des Absenkewunsch-Tasters).
Grundsätzlich sollten Ältere Personen sowie diejenigen, die auf den Absenkewunsch angewiesen sind, vorne einsteigen. Denn die meisten "Niederflursitze" (darunter auch der "Invaliden-Vierer") befinden sich nun mal vorne.
So kann die Person den Fahrer auch persönlich um den Absenkewunsch bitten.

Den Bus unnötig an jeder Haltestelle abzusenken ist nicht nur reine Zeit- und Kostenverschwendung, sondern im Endeffekt auch äußerst nervig für die Fahrgäste im Bus, wenn dieser ständig hin und her gekippt wird. Bei solchen Fahrzeugen wie neulich bei der Berliner-VG angeschafft wurden, wo sich das Fahrzeug an beiden Seiten gleichmäßig senkt, mag es vielleicht weniger stören für den Fahrgast sein, dennoch bleiben die ersten negativen Kritikpunkte bestehen.

Ich glaube, es besteht niemand auf ein ständiges Absenken. Aber da, wo es sinnvoll und geboten ist, soll es bitte schön auch durchgeführt werden. Der höhere Energieverbrauch und die notwendige Zeit sind in diesen Fall in Kauf zu nehmen - jegliche Argumentation in dieser Richtung ist eine Verhöhnung mobilitätseingeschränkter und behinderter Fahrgäste, ein Verstoss gegen die UN Behindertenrechtskonvention und nichts anderes als eine Ausrede. Ansonsten könnte man auf Niederflurbuss und Absenkfunktionen komplett verzichten.

Doch ich bestehe auf ein ständiges Absenken, wenn der Bus an der Haltestelle hält, dann hat er auch abzusenken. Es gibt meines Erachtens keinen Grund, warum der Bus nicht an jeder Haltestelle absenken sollte. Es bestehen jedoch mindestens zwei wichtige Gründe, warum der Bus an jeder Haltestelle absenken sollte:

1. Es gibt keinen Zeitverlust, im Gegenteil: Es gibt einen Zeitgewinn. Das Absenken dauert nur wenige Sekunden. Selbst bei einer einzelnen Person, kann es dagegen schon zu Zeitverzögerungen kommen, wenn der Bus nicht abgesenkt wird. Erst recht wenn mehrere Personen einsteigen. Und zwar deshalb, weil das Einsteigen länger dauert, wenn dabei eine Stufe zu überwinden ist.

2. Bei allen ÖPNV-Fahrzeugen ist eine möglichst vollständige Barrierefreiheit anzustreben, so dass möglichst alle Menschen den ÖPNV nutzen können, aber auch weil der ÖPNV dann schneller wird. Denn wenn Omnibushaltestellen (in Kombination mit dem Bus) so beschaffen sind, das bei abgesenktem Bus eine ebenerdiger Ein- und Ausstieg möglich ist, dann ist das auch gefälligst umzusetzen und zwar perspektivisch betrachtet an jeder Haltestelle ausnahmslos. Das ist übrigens auch Standard bei der S-Bahn in Hannover und bei der Stadtbahn in Hannover. In Hamburg ist es nach meiner Erinnerung auch Standard bei der U-Bahn.(?)

Der Hinweis auf den Berliner Bus, der komplett absenkt, ohne zu kippen, zeigt m. E., wo die "Reise hingehen" muss. Solche Entwicklungen werden beschleunigt, wenn das Absenken konsequent angewendet wird.

Ebenerdiger Ein- und Ausstieg an allen Bushaltestellen ist machbar. Es wäre deshalb Unfug, auf das Absenken an Omnibushaltestellen zu verzichten zum Beispiel weil einige einen hohen Bord (16-18 cm) haben und der Busfahrer glaubt, so eine kleine Stufe sei doch wohl kein Problem, dass kann er ja wohl von den Fahrgästen verlangen, dass sie diese Stufe nehmen. Nein! Das kann er nicht verlangen, wenn es so einfach ist, diese Stufe dem Fahrgast zu ersparen.

Deniz 90, Sie haben das richtig erkannt, absenken muss konsequent erfolgen. Und die Buslinien, die ich benutze halten nicht an Milchkannen, Ihre vielleicht?
Zitat
Jules
Es gibt meines Erachtens keinen Grund, warum der Bus nicht an jeder Haltestelle absenken sollte. Es bestehen jedoch mindestens zwei wichtige Gründe, warum der Bus an jeder Haltestelle absenken sollte:
1. Es gibt keinen Zeitverlust, im Gegenteil: Es gibt einen Zeitgewinn.
Unsinn, es gibt einen Zeitverlust, au0er vielleicht in Hamburg.
Wenn zur Kompensation die Haltabstände verlängert werden, hilft das
keinem, den Behinderten schon einmal gar nicht.
Zitat
Jules
2. Denn wenn Omnibushaltestellen (in Kombination mit dem Bus) so beschaffen sind, das bei abgesenktem Bus eine ebenerdiger Ein- und Ausstieg möglich ist, dann ist das auch gefälligst umzusetzen und zwar perspektivisch betrachtet an jeder Haltestelle ausnahmslos.
Als ob ÖPNV nur für Behinderte gedacht wäre!
Ich halte ein generelles Absenken an jeder Haltestelle ohne Anlass auch für Unsinn. Und wenn ich an meine Zeit als Schüler zurückdenke, auch für gefährlich. Bei dem Gedrängel ist schnell ein Fuß zwischen Bordstein und Bus. Das fiese ist ja, dass der tonnenschwere Bus sich noch einmal bewegt, nachdem er zum Stillstand gekommen ist und subjektiv als "sicher" empfunden wird. Das Absenken sollte nur durchgeführt werden, wenn sich der Fahrer im Außenspiegel versichern kann, dass der Gefahrenbereich am Bus frei ist. Sobald Leute dicht am Bus stehen, ist das nicht gegeben.
Es ist einfach nur eine Überzogene Forderung, mehr nicht.

Es könnte ja eine Erfindung in folgende Richtung gehen: Der Bus senkt bei Betätigung des "blauen Tasters" einfach selbsttätig und automatisch ab. Als Sicherheitseinrichtung müsste es dann unter den Trittstufen sowie am Außenspiegel Sensoren geben, die ein Verletzen der Fahrgäste und Beschädigungen am Fahrzeug ausschließen.
Der Fahrer sollte dennoch unabhängig davon im Bedarfsfall den Bus selber absenken/anheben können.

Diese Methode würde es allen Recht machen: Der Bus würde nur dann abgesenkt werden, wenn es auch gewünscht ist.
Die Taster müssten sich dann natürlich sowohl von außen als auch von innen direkt im Türbereich befinden.

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Ich warte ja noch darauf, dass unser Hobbysiezer hier fordert, dass auch an jeder Bushaltestelle die Klapprampe durch den Fahrer herauszuklappen ist, egal, ob Bedarf besteht oder nicht. Wahrscheinlich würde er auch hier die unwahre Behauptung aufstellen, dass das die Aufenthaltsdauer an den Hst verkürzen statt verlängern würde.

Die Tatsache, dass jemand, der hamburger ÖPNV gar nicht unterwegs ist, hier so ein Fass aufmacht, ist ein Indiz dafür, dass derjenige hier offenbar provozieren will.

Sehr geehrte Herr Jules, bitte wenden Sie sich mit Ihren unlogischen Forderungen doch einfach direkt an die Verkehrsunternehmen und diskutieren Sie das mit denen aus und verschonen uns mit Ihrem Spam. Dankeschön.
Zitat
Wolf Tiefenseegang
Ich warte ja noch darauf, dass unser Hobbysiezer hier fordert, dass auch an jeder Bushaltestelle die Klapprampe durch den Fahrer herauszuklappen ist, egal, ob Bedarf besteht oder nicht.

Och, vor ein paar Jahren war ich mal an einem Sonntagmorgen in einem Bus da hat der Fahrer wirklich an praktisch jeder Haltestelle die Klapprampe herausgeklappt, selbst wenn da niemand ein- oder aussteigen wollte.

Auf Nachfrage hat er dann gesagt dass er erst seit ein paar Tagen mit so einem Klapprampenbus faehrt, und da die Fahrzeiten am Sonntag relativ grosszuegig sind, er das nutzen wollte um ein bischen zu ueben.

Zwei Tage spaeter konnte ich dann beobachten wie ein anderer Fahrer der selben Firma sich die Rampe auf den Fuss gedonnert hat...
In Berlin wird natürlich und selbstverständlich an jeder Haltestelle der Wagen abgesenkt. Nirgendwo mussten deswegen die Fahrzeiten erhöht werden.

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Wenn man das standardmäßig überall macht, wird irgendwann jemand jammern, dass das ja Zeitverschwendung ist und man das ja nur machen könnte, wo es wirklich nötig ist und dann werden die Fahrzeiten wieder gekürzt ;-)
Zitat
B-V 3313
In Berlin wird natürlich und selbstverständlich an jeder Haltestelle der Wagen abgesenkt. Nirgendwo mussten deswegen die Fahrzeiten erhöht werden.
Wenn schon solche Behauptungen erzählt werden, dann doch bitte richtig!

1. Ist das Absenken des Busses dort AUTOMATISCH, der Fahrer muss also keinen Knopf drücken.
2. Senkt sich der Bus nur um 30mm ab.
3. Die richtige Absenktiefe beträgt 70mm, und die werden nur dann erreicht, wenn der Fahrer den Knopf drückt. Dies geschieht allerdings nur auf Bedarf.

War übrigens nicht vor einiger Zeit die Rede davon, dass automatische Kneeling abzuschaffen und das Bedarfskneeling einzuführen? Sie wollten nämlich Kosten sparen.. ;)

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Zitat
christian schmidt
Zitat
Wolf Tiefenseegang
Ich warte ja noch darauf, dass unser Hobbysiezer hier fordert, dass auch an jeder Bushaltestelle die Klapprampe durch den Fahrer herauszuklappen ist, egal, ob Bedarf besteht oder nicht.

Och, vor ein paar Jahren war ich mal an einem Sonntagmorgen in einem Bus da hat der Fahrer wirklich an praktisch jeder Haltestelle die Klapprampe herausgeklappt, selbst wenn da niemand ein- oder aussteigen wollte.

Auf Nachfrage hat er dann gesagt dass er erst seit ein paar Tagen mit so einem Klapprampenbus faehrt, und da die Fahrzeiten am Sonntag relativ grosszuegig sind, er das nutzen wollte um ein bischen zu ueben.

Zwei Tage spaeter konnte ich dann beobachten wie ein anderer Fahrer der selben Firma sich die Rampe auf den Fuss gedonnert hat...

Um das noch mal deutlich zu machen: Es geht mir nicht darum, den Omnibusverkehr dadurch langsamer zu machen, dass unsinnige Anforderungen an die Busfahrer gestellt werden, die dazu führen, dass sich die Fahrtzeiten verlängern. Übrigens gab es eine solche Diskussion schon einmal in den 60er Jahren in Hannover, als der Omnibusverkehr auf schaffnerlosen Betrieb umgestellt wurde. Plötzlich musste der Omnibusfahrer nicht nur den Bus lenken, sondern auch noch beim Einsteigen den Fahrgästen Fahrscheine verkaufen. Trotzdem es heute die Möglichkeit gibt, Fahrkartenautomaten in den Omnibussen anzubringen machen längst nicht alle Nahverkehrsunternehmen davon Gebrauch. In Oldenburg beispielsweise gibt es diese Fahrkartenautomaten in den Bussen.

Zurück zum Einsteigen: Durch meine Fragen hier im Hamburger Busforum will ich rausfinden, was in einer anderen Stadt als Hannover bereits an einigen Haltestellen möglicherweise schon verwirklicht ist in Sachen barrierefreien Ein- und Ausstieg bei Omnibussen. Und es interessiert mich wie Menschen, die sich mit dem ÖPNV beschäftigen, darüber denken. Daher vielen Dank für die vielen Antworten und Entschuldigung bitte, wenn meine Fragen bisweilen nerven.

Mein Eindruck von Hannover ist, wenn ich das hier nochmal darstellen darf, dass insbesondere die Regiobus, die im Umland aktiv ist, das Thema barrierefreien Ein-und Ausstieg für alle Fahrgäste überhaupt nicht auf den Schirm hat. Bei der Üstra, die die Stadtbusse betreibt ist man möglicherweise etwas weiter. Zumindest habe ich den Eindruck gewonnen, dass die Omnibusfahrer angewiesen sind, an jeder Haltestelle den Bus abzusenken, auch wenn ein hoher Haltestellenbord vorhanden ist und es auch Fahrer gibt, die das tun.

Für die Zukunft des Omnibusverkehrs ist es m. E. wichtig, dass ein barrierefreier Ausstieg an allen Haltestellen für alle Fahrgäste an möglichst allen Türen in Zukunft nicht nur angestrebt sondern auch sukzessive umgesetzt werden muss. Und zwar nicht mit Klapprampen oder automatisch ausfahrbaren Rampen sondern durch eine gelungene Kombination von Haltestellenbord-Gestaltung und Omnibus-Kneelingtechnik. Freilich braucht es die Klapprampen bzw. die automatischen Rampen auch in Zukunft noch, denn der Umbau der Haltestellen wird sehr viel Zeit beanspruchen und selbst wenn alle umgebaut sind, dann kann es zu außerplanmäßigen Halten kommen (zum Beispiel bei Baustellen im Haltestellenbereich). Dann braucht es zumindest noch eine Klapprampe.
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Deniz90
Zitat
B-V 3313
In Berlin wird natürlich und selbstverständlich an jeder Haltestelle der Wagen abgesenkt. Nirgendwo mussten deswegen die Fahrzeiten erhöht werden.
Wenn schon solche Behauptungen erzählt werden, dann doch bitte richtig!

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Deniz90
1. Ist das Absenken des Busses dort AUTOMATISCH, der Fahrer muss also keinen Knopf drücken.

Das spielt für den Kunden welche Rolle? Richtig, keine!

Zitat
Deniz90
2. Senkt sich der Bus nur um 30mm ab.
3. Die richtige Absenktiefe beträgt 70mm, und die werden nur dann erreicht, wenn der Fahrer den Knopf drückt. Dies geschieht allerdings nur auf Bedarf.

Und deine Lügen machen es jetzt besser? Die einzigen Wagen, die sich standardmäßig nur um 3 Zentimeter senken, sind die Doppeldecker. Der größte Teil des Wagenparks besteht aber aus anderen Fahrzeugen und da wird natürlich um volle sieben Zentimeter gekneelt.

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
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B-V 3313
Das spielt für den Kunden welche Rolle?
Eine große. Denn der Fahrer muss es nicht tun. Somit muss er auch nicht ewig den Absenkeknopf drücken und kann sich mit anderen Dingen beschäftigen. Ergo kein Zeitverlust.

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Zitat
McPom
Ich glaube, es besteht niemand auf ein ständiges Absenken. Aber da, wo es sinnvoll und geboten ist, soll es bitte schön auch durchgeführt werden. Der höhere Energieverbrauch und die notwendige Zeit sind in diesen Fall in Kauf zu nehmen - jegliche Argumentation in dieser Richtung ist eine Verhöhnung mobilitätseingeschränkter und behinderter Fahrgäste, ein Verstoss gegen die UN Behindertenrechtskonvention und nichts anderes als eine Ausrede. Ansonsten könnte man auf Niederflurbuss und Absenkfunktionen komplett verzichten.

Bei einem Gespräch mit einem älteren Fahrgast, der zum Gehen auf einen Rollator angewiesen ist, machte ich die Bemerkung, dass es doch schön sei, dass es heutzutage diese Niederflurbusse gäbe, die auch jemandem mit einem Rollator ein bequemes Einsteigen ermöglichen. Und dass leider immer noch auf einigen Strecken die alten Hochflurbusse eingesetzt werden, was ich kürzlich erst wieder bei der Schaumburger Verkehrsgesellschaft in Stadthagen erlebt habe. Ich wollte gern von dem Mann wissen wie gut er denn mit dem Rollator in einen Hochflurbus mit Treppen einsteigen kann. Er sagte mir, die Niederflurbusse seien ja ganz schön und auch sehr praktisch für ihn, aber die alten Busse hätten es doch auch getan. Und freilich könne er sehr viel besser in den Niederflurbus einsteigen, aber die neuen Busse wären doch so teuer und das die den Steuerzahler so viel Geld kosten würden. Es ging in diesem Gespräch gar nicht um das Kneeling, also um das Absenken eines Niederflurbusses, sondern nur darum, dass es heutzutage Niederflurbusse gibt.

Ich fürchte eine solche Haltung, wie die oben geschilderte des älteren Herren, ist gerade bei älteren Fahrgästen und solchen mit Behinderungen sehr verbreitet. Man möchte ja niemandem zu Last fallen usw...

Und genau deshalb finde ich es wichtig, dass hohe Haltestellenkanten, die in Kombination mit dem Absenken des Omnibusses einen ebenerdigen Einstieg ermöglichen, Standard werden bei allen Omnibussen an allen Haltestellen. Das lässt sich freilich nicht von heute auf morgen bewältigen, aber es muss ganz klar als Ziel formuliert werden und beim Ausbau und bei der Erneuerung der ÖPNV-Infrastruktur konsequent und ausnahmslos umgesetzt werden.

Keinesfalls darf der an einer Haltestelle bereits vorhandene hohe Bord für einen Omnibusfahrer Anlass sein, auf das Absenken des Omnibusses zu verzichten, weil der Haltestellenbord ja bereits so schön hoch ist. Das Absenken des Omnibusses darf nicht "erbettelt" werden müssen! Haltestellenborde, die so hoch sind, dass durch das Absenken des Busses eine Stufe entsteht, die der aussteigende Fahrgast hochklettern muss habe ich noch nirgends gesehen. Das soll es natürlich auch nicht geben.

Umgekehrt jedoch habe ich häufig erlebt, das Omnibusfahrer die Kneeling-Funktion nur als eine Funktion für "Ausnahmesituationen" halten und dann auch bisweilen noch dann vergessen, wenn zum Beispiel nur ein sehr niedriger Haltestellenkantstein oder gar keiner vorhanden ist.

Andere Busfahrerinnen und Busfahrer dagegen senken ganz konsequent und regelmäßig ab, auch an Haltestellen mit hoher Haltestellenkante. Eine Busfahrerin sagte mir dazu, als ich sie lobend darauf ansprach: Das sei für sie selbstverständlich, schließlich sei sie auf die Omnibuskunden angewiesen, damit sie in ihrem Beruf tätig sein kann. Und deshalb tut sie auch alles, damit die Kunden zufrieden sind. Auch das standardmäßige Absenken gehöre dazu.

Im Hochsauerland, wo ich kürzlich im Urlaub war, wird ebenfalls konsequent abgesenkt. Ein Busfahrer zeigte mir dort sogar den entsprechenden Kippschalter, mit dem der Bus auf automatisches Absenken beim Haltestellenhalt eingestellt wird.


Und am Besten noch Busse, die nur aus "1. Klasse Abteilen" bestehen. Dies bedeutet: Reisebusbestuhlung mit Anschnallgurten, Gardinen, Bordküche mit Platzbedienung und Bordtoilette mit automatischer A..abwischfunktion. Sonst noch ein Wunsch? Vielleicht Fußmasseurinnen?

Nachtrag, da nun das Bild angezeigt wird: Wie schrecklich. Man sieht deutlich, dass im Bus sämtliche Sitze auf Podesten eingebaut wurden! Wie sollen die Leute denn da hoch zu den sitzen gelangen? Sie müssen stehen, weil die Sitze nicht zugänglich sind aufgrund der gewaltigen Höhenunterschiede! Das ist ja grausam!

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1 mal bearbeitet. Zuletzt am 26.04.2015 23:06 von Deniz90.
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Deniz90
Nachtrag, da nun das Bild angezeigt wird: Wie schrecklich. Man sieht deutlich, dass im Bus sämtliche Sitze auf Podesten eingebaut wurden! Wie sollen die Leute denn da hoch zu den sitzen gelangen? Sie müssen stehen, weil die Sitze nicht zugänglich sind aufgrund der gewaltigen Höhenunterschiede! Das ist ja grausam!

Es gibt solche und solche Niederflurbusse. In der Tat halte ich einen Niederflurbus der ausschließlich Sitze auf Podesten hat, für eine "Mogelpackung". Beim Solaris-Urbino zum Beispiel gibt es sowohl im Solo- als auch im Gelenkbus mehrere Sitze, die nicht auf Podesten platziert sind!
Zitat
Deniz90
Und am Besten noch Busse, die nur aus "1. Klasse Abteilen" bestehen. Dies bedeutet: Reisebusbestuhlung mit Anschnallgurten, Gardinen, Bordküche mit Platzbedienung und Bordtoilette mit automatischer A..abwischfunktion. Sonst noch ein Wunsch? Vielleicht Fußmasseurinnen?

Hallo Deniz, ich nehme mal an, dass deine Bemerkung sarkastisch bis zynisch gemeint ist. Ich möchte nur daran erinnern, dass wir hier nicht von Luxus sprechen, sondern von der Teilhabe mobilitätseingeschränkter Personen am Alltag. Und die Einschränkung kann vielfältig sein - von jemandem, dem das Gehen und Stehen schwer fällt über Rollatoren, Kinderwagen bis hin zum selbstfahrenden Rollstuhl. Vor der Einführung von Niederflurbussen konnten z.B. Rollstuhlfahrer überhaupt nicht mit dem ÖPNV fahren. Eine auch kleine Stufe verhindert es bis heute, und hier hilft das Absenken (und genau dafür ist es da). Was ist also so verkehrt daran, die Benutzung einzufordern?

Tobias
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McPom
Ich möchte nur daran erinnern, dass wir hier nicht von Luxus sprechen, sondern von der Teilhabe mobilitätseingeschränkter Personen am Alltag. Und die Einschränkung kann vielfältig sein - von jemandem, dem das Gehen und Stehen schwer fällt über Rollatoren, Kinderwagen bis hin zum selbstfahrenden Rollstuhl. Vor der Einführung von Niederflurbussen konnten z.B. Rollstuhlfahrer überhaupt nicht mit dem ÖPNV fahren. Eine auch kleine Stufe verhindert es bis heute, und hier hilft das Absenken (und genau dafür ist es da). Was ist also so verkehrt daran, die Benutzung einzufordern?

Die frage hast du dir doch gerade selbst beantwortet.
Diese Einrichtung zur Erleichterung des Einstieges ist also für diese Personengruppe gedacht. Niemand hat etwas dagegen geschrieben, nie wieder abzusenken und diese Funktion abzuschaffen.
Wozu soll also nun diese Einrichtung permanent eingesetzt werden, wenn diese von den dann doch deutlich überwiegenden "standardisierten Fußgängern" gar nicht benötigt wird?
Es ist genauso, wie tagsüber im Bus oder in der StraBa permanent die Innenbeleuchtung eingeschaltet wird. Sie nützt tagsüber sowieso nichts aber sie wird eingeschaltet. Ist das Umweltfreundlich? Wohl kaum!

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Zitat
Deniz90
Zitat
McPom
Ich möchte nur daran erinnern, dass wir hier nicht von Luxus sprechen, sondern von der Teilhabe mobilitätseingeschränkter Personen am Alltag. Und die Einschränkung kann vielfältig sein - von jemandem, dem das Gehen und Stehen schwer fällt über Rollatoren, Kinderwagen bis hin zum selbstfahrenden Rollstuhl. Vor der Einführung von Niederflurbussen konnten z.B. Rollstuhlfahrer überhaupt nicht mit dem ÖPNV fahren. Eine auch kleine Stufe verhindert es bis heute, und hier hilft das Absenken (und genau dafür ist es da). Was ist also so verkehrt daran, die Benutzung einzufordern?

Die frage hast du dir doch gerade selbst beantwortet.
Diese Einrichtung zur Erleichterung des Einstieges ist also für diese Personengruppe gedacht. Niemand hat etwas dagegen geschrieben, nie wieder abzusenken und diese Funktion abzuschaffen.
Wozu soll also nun diese Einrichtung permanent eingesetzt werden, wenn diese von den dann doch deutlich überwiegenden "standardisierten Fußgängern" gar nicht benötigt wird?

Da gibt's gleich zwei gute Gründe:
Je weniger hoch (am besten gar nicht vorhanden) die Stufe beim Einstieg und Ausstieg, um so schneller können die Fahrgäste (auch die ohne eine Behinderung) den Omnibus besteigen bzw. verlassen. Das beschleunigt den ÖPNV.
Außerdem sieht man nicht jedem Menschen eine Gehbehinderung an, so dass der Busfahrer von sich aus agieren könnte. Muss aber der Mensch mit Behinderung agieren, um einsteigen zu können, dann kommt es leicht zu Missverständnissen oder die Betroffenen scheuen davor zurück sich zu erkennen zu geben. In diesem Zusammenhang ist der Begriff "Bettel-Kneeling" durchaus berechtigt.
Da kann ich McPoms Aussage zum Thema nur voll beipflichten: "Ich möchte nur daran erinnern, dass wir hier nicht von Luxus sprechen, sondern von der Teilhabe mobilitätseingeschränkter Personen am Alltag."



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.05.2015 16:30 von Jules.
owT



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 27.10.2016 11:41 von Boris.
Hallo Boris,

dass Menschen mit Behinderung davon profitieren, wenn Haltestellenbord und Omnibus-Kneelingtechnik so aufeinander abgestimmt sind, dass ein ebenerdiger Einstieg ohne besondere Anforderung (ich nenn das zugegebenermaßen etwas polemisch "Bettelkneeling") möglich ist, darin sind wir uns doch wohl einig?

Aber es sind nicht nur Menschen mit einer Behinderung, die davon in besonderer Weise profitieren, sondern auch Fahrgäste mit einem Rollkoffer, Kinderwagen, schwerem Gepäck usw., Situationen also, in der sich jeder mal befinden kann.

Es sollte doch wohl möglich sein, Haltestellenborde so zu konstruieren, dass ein für den Omnibusfahrer bequemes Heranfahren an die Haltestelle möglich ist, und dass das Kneeling automatisch in Gang gesetzt wird, und dass damit eine neue Qualität beim Omnibus-Einstieg und Ausstieg geschaffen wird, wie es ja bei anderen ÖPNV-Transportmitteln bereits der Fall ist.

Und ich bin mir sicher, dass auch dann, wenn alle Omnibushaltestellen in Kombination mit der Kneelingfunktion der Busse einen ebenerdigen Einstieg ermöglichen, es noch genug soziale Situationen für Menschen mit Behinderung und für Menschen ohne Behinderung geben wird, die es gemeinsam zu bewältigen gilt!

Ich hatte hier auch gar nicht so sehr damit gerechnet, dass das standardmäßige Absenken so sehr hinterfragt wird, sondern viel mehr darauf gehofft, dass es in Hamburg Beispiele dafür gibt, dass Bushaltestellen so gebaut sind, dass in Kombination mit einem standardmäßigen Absenken des Busses ein ebenerdiger Ein- und Ausstieg möglich ist. Und ich hatte gehofft (bislang leider vergebens), das darüber jemand berichten kann.

Grüße Jules



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 12.05.2015 00:16 von Jules.
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