Straßenbahnlinie 1
07.01.2012 18:50
Hallo, ich binneu hier. Und meine erste frage is, seit wann existiert die linienbezeichnung 1 eig nich mehr?
Die Linienbezeichnung "1" für die Straßenbahn existierte bis 21.06.1981
Danke und welche linie fuhr dann zur bayernstrasse?
Also Bayernstraße hat irgendwie immer die Restnummern abbekommen, die anderswo keiner mehr wollte, ist mein Eindruck, während andere Stadteile über Jahrzehnte die selben hatten, war auf der Strecke gefühlt immer totaler Wandel. Die 14er (Nordostbahnhof - Bayernstraße) die 13er (auch Nordostbahnhof - Bayernstraße später dann während des U-Bahnbaus Ziegelstein - Bayernstraße) dann die 7er (ab HBF) jetzt die 8er warscheinlich dazwischen sogar noch mehr, die mir nur grad nicht einfallen.

Gruß D. Vielberth
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Vielen dank und du hast recht des sind echt irgendwie die nummernabfälle, aber seit wann genau fuhr die 7er?
Hallo Henrik!

Willkommen im Bahninfo-Forum! Um Deinen Wissensdurst ein wenig zu befriedigen, hier kurz die Linienchronik der Straßenbahnlinien zur Bayernstraße:

Die Linie 1 fuhr bis zum 27.01.1978 über die Bayernstraße zur Bauernfeindstraße. Mit Inbetriebnahme der U-Bahn zum Weißen Turm am 28.01.1978 wurde der Abschnitt Bayernstr. - Bauerfeindstr. stillgelegt und die Linie 1 am U-Bhf. Weißer Turm an die U-Bahn angebunden. Ersatzweise führte man die bis dahin von der Gustav-Adolf-Str. zum Plärrer fahrende Linie 12 über Opernhaus - Hauptbahnhof - Scheurlstr. - Schweiggerstr. zur Bayernstraße.

Ab 21.03.1982 wurde im Zuge einer Änderung des Betriebskonzeptes zur Gustav-Adolf-Str., die Linie 12 ab Hauptbahnhof über Rathenauplatz zum Stadtpark bzw. in der HVZ bis Nordostbahnhof geführt (Gesamtstrecke: Bayernstr. - Schweiggerstr. - Scheurlstr. - Hauptbahnhof - Rathenauplatz - Stadtpark (- Nordostbahnhof). Ab 29.01.1984 fuhr sie dann grundsätzlich bis Nordostbahnhof.

Mit Stillegung des Straßenbahnverkehrs am Frauentorgraben wurde die Linie 12 am 16.02.1986 eingestellt und auf gleicher Strecke die Linie 13 eingesetzt die ab 29.09.1991 wegen Stillegung der Schleife Leipziger Platz nach Ziegelstein verlängert wurde. Mit Verlängerung der U2 nach Schoppershof am 23.05.1993 wurde die Straßenbahnlinie 13 eingestellt und auf dem Ast zwischen Hauptbahnhof und Bayernstr. die neue Pendellinie 7 eingerichtet, die allerding bis zum 24.09.1994 noch durch den Allersberger Tunnel fuhr, ab 25.09.1994 über Scheurlstr. und ab 01.01.1995 wieder durch den Allersberger Tunnel, da der Linienverkehr durch die Scheurlstr. eingestellt wurde. Seit 28.01.1996 ist die Linie 7 mit der Linie 5 am Hauptbahnhof verknüpft.

Am 17.06.2002 wurde schließlich der Linienverkehr durch die Scheurlstr. wieder aufgenommen und die Linie 7 entsprechend geführt. Ab 12.12.2010 durfte die Unterpflasterstrecke im Zuge der Allersberger-/Bayernstr. nicht mehr mit Fahrgästen bedient werden, seither war dann die Haltestelle Tristanstr. Endpunkt der Linie 7. Im Zuge des neuen Betriebskonzeptes durch die Neubaustrecke Pillenreuther Str., übernahm mit dem Fahrplanwechsel am 11.12.2011 die Linie 8 den Abschnitt zur Tristanstr.

Gruß
Klaus
Zum einfacheren Verständnis sollte man henrik2811 vielleicht auch mitteilen, dass die U-Bahnlinie 1 weitestgehend die Strecke der Straßenbahnline 1 abdeckt, "etwas" erweitert an den Endpunkten und begradigt in der Nürnberger Südstadt. Die Linie 7 gab es seit 1957 nur in Fürth von der Billinganlage zur Flößaustr. und zurück bis zur unseligen Einstellung der Straßenbahn nach und in Fürth. Die Vorkriegslinie 7 hatte mit der Nachkriegslinie 7 keinen Zusammenhang.
Die Haltestelle Bayernstraße konnte über einen anderen Tunnel auch von der Frankenstraße aus angefahren werden, bis 1973 planmäßig.
Ich hoffe, dass Du nun nicht völlig verwirrt bist. Aber wenn Du Fragen zur Nürnberg-Fürther Straßenbahn hast bist Du hier bestimmt richtig.
Gruß Hans Peter.
> Die Haltestelle Bayernstraße konnte über einen anderen Tunnel auch von der Frankenstraße aus angefahren werden, bis 1973 planmäßig.

Genau, durch die Linie 18 von Ziegelstein, von Rathenauplatz bis Frankenstraße parallel zur 8er, dann von der Frankenstraße mit Haltestelle Tiroler Straße, Bayernstraße bis zur Bauernfeindstaße.
Was, die 18er in Ziegelstein? Fuhr die die "richtige" Schleife am heutigen Fritz-Munkert-Platz an (bzw. ab 1970 zu der an der Otto-Lilienthal-Str), oder nur oben die Herrnhütte-Schleife?

Weil bislang dachte ich immer oben die Herrnütte-Schleife sei fest in der Hand der 15er gewesen, und der Unterlauf ewig lang die 21 dann die kurz 2 dann die 3er (wenn man mal vom Gastspiel der 13er während des U-Bahnbaus am Nordostbahnhof absieht)

Gruß D. Vielberth
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Hallo Daniel,

die Linie 18 fuhr vom 16.09.1946 bis 28.04.1973 nach Ziegelstein, die Wendeschleife Herrnhütte bediente sie fahrplanmäßig nicht.

Gruß
Klaus
Exakt. Der 15er fuhr in der Hauptverkehrszeit über die Herrnhütteschleife, sonst nur bis zum Leipziger Platz.
War die 15er nicht eine reine HVZ Linie? Habe das nicht mehr genau in Erinnerung.

Gruß

Dirk
Hallo Dirk,

wie beiliegender Fahrplanausschnitt von 1967 zeigt, war die Linie 15 keine reine HVZ-Linie, sondern durchaus den ganzen Tag unterwegs.

Gruß
Klaus


Besten Dank, wieder etwas dazu gelernt. ;)

Gruß
Dirk
Wen ich mir hier grad so den Fahrplan ansehe: Wenn man nicht Hernhütte fuhr, musste man doch eigentlich in die Schleife Leipziger Platz fahren, die wird aber gar nicht genannt. Bei Abweichenden Laufweg wäre es doch irgendwie sinnvoll gewesen, zumindest die eine nicht auf dem durchgehenden Linienweg liegende Haltestelle extra zu nennen. Oder hieß die Schleife Leipziger Platz damals offiziell auch Nordostbahnhof?

Gruß D. Vielberth
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Hallo Daniel,

wie Du beim Betrachten der Fahrplantabelle wohl festgestellt hast, werden darin sowieso nicht alle Haltestellen dargestellt, sondern nur die wichtigsten. Und da die Straßenbahnzüge immer schon mit dem Fahrziel "Nordostbahnhof" beschildert waren (analog zu "Südfriedhof" und "Worzeldorfer Str."), hat man das auch im Fahrplan so dargestellt. Aber die Haltestelle in der Wendeschleife hieß natürlich schom immer "Leipziger Platz".

Gruß
Klaus
Genau. Ein Grund war vieleicht auch, dass einrückende Züge in den Betriebshof in der regel nicht die Schleife befahren haben, sondern direkt unter Auslassung der Schleifenhaltestelle Leipziger Platz in den Betriebshof abgebogen sind. Die Fahrgäste mussten also vor dem Abbiegen an der Haltestelle Nordostbahnhof aussteigen.
Anfang der Siebziger gab es übrigens eine nette Entgleisung des 15ers beim Einbiegen vom Leipziger Platz in die Äußere Bayreuther Richtung Maxfeld. Die Züge sind oft recht flott in die Kurve gefahren, und kurz vorher hatte ein kleiner LKW ein Wasserrohrstück verloren, das genau in die Rille der Außenschiene in der Kurve rollte. Hat dann den Zug aus dem Gleis gehebelt, die Spuren auf der Straße konnte man noch lange gut sehen. Es ist aber außer dem Einsatz des Unfallwagens mit dem Aufgleisen über lange Keile (Stück für Stück rückwärts ziehen, und mit den Keilen die Drehgestelle so lenken, dass sie im Gleis landen) nichts passiert. Sowas war in der Regel in fünf Minuten erledigt.
Die Linie 15 scheint es doch in sich gehabt zu haben. So kann ich mich noch an einen Zeitungsartikel über die Entgleisung eines Zuges der Linie 15 in der Schleife Bucherstr. erinnern, bei der jeder überzeugt war, dass sie auf zu schnellem Durchfahren der Schleife beruhte. Der Fahrer hat dies nun damit entschuldigt, dass eine Wespe oder Biene o.ä. in den Führerstand eingedrungen sei und er aus Angst vor einem Stich um sich geschlagen habe und dabei den Fahrschalter erwischt und versehentlich nach vorne gedrückt habe (glaublich 200-er ohne Anhänger). Ob ihm das jemand abgenommen hat, blieb fraglich. Jedenfalls hatte der 200-er ohne Anhänger schon eine erhebliche Beschleunigung, so dass die Einlassung jedenfalls theoretisch möglich erschien.

Wie Klaus Schöner habe ich auch noch den 67-er Fahrplan (mein ältester, seitdem alle) und kann seine Ausführungen bestätigen. Das Verzeichnis der einzelnen Haltenstellen aller Linien ist am Ende des Fahrplans (ab S. 200) zu finden. Allerdings fuhr die Linie 15 ab 29.4.73 bis zur Einstellung nach Ziegelstein. Außerdem habe ich noch eigene Erinnerungen, die weiter zurückreichen (z.B. Linien 16, 23, 51, 4 sich selbstkreuzend an der Haltestelle Landgrabenstraße/Gibitzenhofstr.). Da meine ich mich an einen Zeitungsartikel erinnern zu können, der den Bau der Schleife am Nordostbahnhof betraf und Anfang der 60er Jahre datierte. Fahrgäste zur Lokalbahn nach Gräfenberg am Nordostbahnhof sollten es näher haben. Von da ab gab es die haltestelle Leipziger Platz. Ja wie interessant war damals die Straßenbahn.
nostalgischst Hans Peter



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 07.05.2012 20:53 von lebenskür.
Also in der Neuzeit hält auf jeden Fall die 8er den Entgleisungsrekord. Nicht nur wegen dem berühmten in Erlenstegen, unter dem Motto mit der Straßenbahn ins Gasthaus, sondern ich erinnere mich noch an 'nen Zeitungsartikel damals bei Einführung der 1000er Citybahn, wo binnen kürzester Zeit dreimal an der Weiche zum Stutzen in Erlenstegen was entgleist ist. Erklärt hat man das damals damit, das die Fahrer die neuen Fahrzeuge noch net gewohnt seien, die ja (so die damalige Aussage) mehr der Computer steuert, im Gegensatz zu den alten, die die Fahrer voll in der Hand hätten und deswegen die Kurve zu schnell genommen hätten. Was der wirkliche Grund war k.A.

Gruß D. Vielberth
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