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Altstadtquerung - Städtebau
geschrieben von LauHH 
Ich habe davon gehört,

dass man aus städtebaulichen Bedenken keine Tram in der Sebalder Altstadt wünscht.
Als Alternative wird eine eingelassene Stromschiene in die Diskussion gebracht.

Ich bringe nun den Friedrich-Ebert-Platz und seine "neue" Gestaltung mit in diese Diskussion.
Ich hab FEP während der Bauphase besichtigt und nun von unten mit der erweiterten U3 angefahren.

Zu meinem Entsetzen habe ich die Fertigstellung eines Platzes bewerten müssen, den ich als einer der schönsten
Plätze in Nürnberg betrachte, ich möchte gar von einem Ensemble sprechen.
Dieses Ensemble hat man nun mit einem Kiosk-Riegel vollkommen zerstört.

Das Argument, eine Tram passe nicht ins historische Stadtbild von Nürnberg, ist somit auf ein Neues widerlegt.
Wer hat diesen Kiosk genehmigt? Ich bin entsetzt. Ein Postkartenmotiv weniger.

Oberleitungsmasten kann man auch historisierend gestalten. Das kostet weniger als die Unterflurstromversorgung aus der Straße. Ich meine auch Autos in der Altstadt gesehen zu haben und keine Postkutschen.
Find ich auch,ne tram in der altstadt is ne spitzenidee. Die solln sich ned so anstelln , wenns erst ma gebaut meckert keiner mehr, des war scho immer so!
Und zum FEP: da baut man ganze 5 jahre für ZWEI mickrige stationen, und dann so was hässliches, früher hat man 2 stationen in zwei jahren gebaut und es sah bei weitem besser aus, nicht solche betonklötze,

Altstadttram: Daumen hoch!
Fr.-Ebert-Platz: Daumen runter!

Henrik
Also ich muss zwar sagen, das ich den Kiosk am Fried-Die weniger als störend empfinde, als die Dächer der Abgänge, die für mein empfinden in die falsche Richtung geneigt sind, die finde ich fast genauso hässlich wie die Käse-Abgänge eine Station weiter (fehlt nur noch das die in paar Jahren gelb gestrichen werden).

Allerdings muss man sagen, was die Altstadt-Tram betrifft, wenn ich manchmal zeitgenössisches zum Bau der U1 in der Innenstadt lese, und wie da die gewisse Gruppierung auch schon der festen Überzeugung war, mit dem Bau der U-Bahn geht Nürnbergs Altstadt unter, wo sich heute jeder vom Gegenteil überzeugen kann, dann stufe ich das Genöhle der Bedenkenträger als lästiges "auch-mal-was-gesagt-haben-wollen" ohne weitere Releanz ein.

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 29.01.2012 23:13 von Daniel Vielberth.
Das letzte Mal, daß in Nürnberg was ästhetisches gebaut wurde war vor dem Krieg.

Danach hat man aus welchen Gründen auch immer möglichst häßlich gebaut. Z.B: Pellerhaus, Komm, etc.
Und dazu paßt auch die Verschandelung des Friedrich-Ebert-Platzes.
Schon mal was von Heimatschutzstil, wie z.B. die Bahnhöfe nach Behringersmühle? Aber das ist ja spießig.
Aber in Nürnberg wird halt immer das gleiche gewählt und daher muß man derartiges halt ertragen, oder wegziehen, oder wenn das nicht geht einfach wegsschauen.
Eine Stromschiene halte ich für wenig geeignet. Ich habe es ja schon in Nizza gesehen und hier darüber berichtet, dass in kritischen Bereichen, wo keine Oberleitung gewünscht wird, eben mit Akku gefahren wird. Selbst wenn das besondere Fahrzeuge erfordert, war das doch nie ein Hindernis. Bei der U-Bahn können ja auch die fahrerlosen Züge ohne Führerstand nicht auf der U 1 fahren, dennoch hat man sie so beschafft. In Wirklichkeit will man die Ablehnung der Straßenbahn aus ideologischen Gründen mit Scheinargumenten anderer Art kaschieren. Verzweifelst Euer Hans Peter
Hallo zusammen,

also ich halte das Argument, dass eine Straßenbahn in der Sebalder Altstadt das historische Stadtbild "verschandeln" würde als das schlechteste was man gegen die Straßenbahn dort anbringen kann, dazu zwei Gegenargrumente.

1.)
Von 1898 bis 1945 fuhr eine elektrische Straßenbahn durch die Sebalder Altstadt und niemand hat sich an Oberleitungen oder Straßenbahnwagen gestört. Und damals war die historische Bausubstanz mit Sicherheit vielfältiger als die 90% Wiederaufbauten nach dem zweiten Welktrieg, an der die Straßenbahn heutzutage vorbeifahren würde. Einzig der Bereich ums Rathaus und der Blick die Burgstraße hinauf könnte man als reizvolles Ambiente gelten lassen, aber auch da würde die Straßenbahn bestimmt nicht stören, wie meine zweites Argument belegen soll.

2.)
Ich war kürzlich in Dresden, und da fährt die Straßenbahn von der Augustusbrücke kommend am Theaterplatz im Bereich von St. Trinitatis, Semperoper und Zwinger vorbei, ein traumhaftes Ambiente und die Straßenbahn stört dort in keiner Weise. Ich wüßte also nicht was die Straßenbahn dann in Nürnberg stören sollte.

Beste Grüße
Klaus
Schau halt mal nach Würzburg, das sind zwar nur 1000mm, aber dennoch die Strab fährt mitten durch den Ortskern und am Dom und anderen Sehenswürdigkeiten vorbei, dort stört es ebenfalls keinen Menschen das dort eine Straßenbahn fährt, dieses "Argument" würde ist eher eine sehr sehr schlechte Ausrede um die Strecke nicht bauen zu müssen...

Zitat
Auszug aus nordbayern.de
[www.nordbayern.de]
„Der technische Fortschritt arbeitet hier für uns“, blieb Krug vage. Es sei aber wahrscheinlich, dass eine Lösung mit einer Stromspeicherung „in den kommenden zehn bis 13 Jahren“ auf den Markt kommen werde.

Wenn ich sowas lese... *Nach einem Eimer such*

Viele Grüße
Christian0911
(Mein YouTube-Kanal)



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.03.2012 15:02 von Christian0911.
Zitat
Klaus Schöner
2.)
Ich war kürzlich in Dresden, und da fährt die Straßenbahn von der Augustusbrücke kommend am Theaterplatz im Bereich von St. Trinitatis, Semperoper und Zwinger vorbei, ein traumhaftes Ambiente und die Straßenbahn stört dort in keiner Weise. Ich wüßte also nicht was die Straßenbahn dann in Nürnberg stören sollte.

Ich war letztes Jahr auch in Dresden und jetzt in Zürich, einfach traumhaft was die Städte mit ihren Straßenbahnen bieten. In Zürich fährt sie auch durch die Bahnhofsstraße (die Luxus-Einkaufsmeile), und zwar in einem Takt, der gefühlt an den der U2/U3 dran kommt. Da regt sich auch keiner drüber auf. Und als ich in Dresden war, war eine Hauptstrecke durch die Stadt wegen Bauarbeiten gesperrt. Eine zweite mußte wegen einem Unfall für mehrere Stunden gesperrt werden. Die Linienführung war dann sehr unkonventionell, aber der Betrieb ging weiter ohne größere Verzögerungen. In Nürnberg hätte da alles gestanden und nichts wer mehr gegangen.
Zitat
LauHH
dass man aus städtebaulichen Bedenken keine Tram in der Sebalder Altstadt wünscht.
Als Alternative wird eine eingelassene Stromschiene in die Diskussion gebracht.

Tja, "man" wünscht das womöglich. Nur ist "man" m.E. eine kleine Gruppe rund um die Altstadtfreunde mit guter Lobby- und Pressearbeit. Ich denke, daß sich hier mitnichten die Meinung der Bevölkerung widerspiegelt.
Allerdings kann ich nachvollziehen, wenn man die Option "oberleitungslose Straßenbahn" immer brav erwähnt -- das vereinfacht es schlicht und ergreifend, dieses Projekt voranzutreiben. Was dann wann in welcher Form gebaut wird, ist noch mal was ganz anderes. Ich halte es für nicht unwahrscheinlich, daß irgendwann eine ganz normale Straßenbahntrasse gebaut wird und sich niemand drüber aufregt -- aber auch nicht, daß Siemens befindet, hier ein Prestigeprojekt installieren zu wollen publikumswirksam eine Lösung ohne Oberleitung in Betrieb geht.

Schöne Grüße,
Matthias
Leider hat sich in meine Argumentation, dass die Altstadtstrecke jedenfalls in Teilen auch oberleitungslos betrieben werden könnte, ein Denkfehler eingeschlichen. Ein wesentliches Argument für die Altstadtstrecke sind ja doch betriebliche Gründe, nämlich eine betriebliche Ausweichmöglichkeit, wenn die Landgrabenstraße "dicht" ist und anderweitig Depot und Werkstätte für einen Teil der Bahnen nicht mehr erreichbar sind, sowie dass das Netz insgesamt flexibler würde. Würde die Altstadtstrecke jedoch wegen der fehlenden Oberleitung nur mit besonderen Zügen befahrbar sein, würde das betriebliche Argument entfallen. Ob dann die Argumente für eine teilweise oberleitungslose Altstadtstrecke ausreichen, erscheint fraglich. Deshalb ist die Altstadtstrecke mit Oberleitung und Nutzungsmöglichkeit durch alle Straßenbahnfahrzeuge erste Wahl. Die Argumente für die Altstadtstrecke sind in diesem Forum schon vor längerer Zeit ausgiebig erörtert worden. Klaus Schöner hat sie oben zusammengefasst. Oberleitungsgrüße von Hans Peter
Ich sehe das ganz genauso, betrieblich gesehen wäre ein Verzicht auf die Oberleitung doch totaler Unfug. Warum muss in Nürnberg immer so ein Gezeter veranstaltet werden wenn es um neue Tram-Strecken geht (speziell die Altstadt-Strecke)?
In anderen Städten geht das doch auch wunderbar, nur hier ist immer so ein Aufstand.

Ich glaube hier wird eh wieder alles toddiskutiert und die Vorschläge des NVEP werden weitestgehend nicht umgesetzt, wie schon in den 90gern.
Ich lasse mich aber dennoch gerne eines besseren belehren.

Gruß
Dirk
Anonymer Benutzer
Re: Altstadtquerung - Städtebau
10.03.2012 15:03
-



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.04.2023 18:38 von oerx.
Ähm, soweit ich mich erinnere, musste beim Faschingsumzug bislang öfters mal die Linie 9 in der Pirckheimer unterbrochen werden, damit der Faschingsumzug vorbei kann, und ich glaube nicht, das jedes mal die Oberleitung demontiert wurde.

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)
Anonymer Benutzer
Re: Altstadtquerung - Städtebau
10.03.2012 20:06
-



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.04.2023 18:38 von oerx.
Also ganz ehrlich: Ich kann die Veranstaltungen als Argument dagegen nicht wirklich sehen. Irgendwo muss man einfach Grenzen setzen. Die Altstadtquerung ist meiner Meinung nach verkehrlich sehr sinnvoll, dazu kommt dass durch eine Straßenbahn das Ganze Viertel sicherlich aufgewertet werden würde (siehe am Beispiel Pirckheimer Straße, wo genau deshalb der Erhalt der Tram gewünscht wurde). Manchmal ist meiner Meinung nach einfach Zeit für etwas Neues und ein ganzes, sehr wichtiges Projekt für die ganze Stadt durch einzelne Veranstaltungen während des ganzen Jahres zu gefährden halte ich daher für nicht angemessen. Ich meine damit nicht dass Nürnberg den Christkindlesmarkt abschaffen soll, sollte es wirklich unhaltbar sein die Straßenbahn während des Christkindlesmarkt dort fahren zu lassen (meine Lösung wäre Schrittgeschwindigkeit mit mehrmaligen Klingeln), könnte sie halt einen Monat lang dort nicht fahren. Das wäre ärgerlich, würde es aber nicht rechtfertigen an 11 anderen Monaten im Jahr keine Straßenbahn fahren zu lassen. Die Route eines Faschingsumzuges lässt sich auch ändern, das einzige was man verlegen müsste wäre vielleicht der RedBullDistrict und da stellt sich dann die Frage was wohl das kleinere Übel wäre.
Zitat
oerx
Zitat
Daniel Vielberth
...musste beim Faschingsumzug bislang öfters mal die Linie 9 in der Pirckheimer unterbrochen werden, damit der Faschingsumzug vorbei kann...

Eine Oberleitung an einer einzigen Kreuzung zu unterqueren ist was anderes, als fast den kompletten Umzug unterhalb einer Oberleitung stattfinden zu lassen. Und denk mal über all die anderen Events in der Innenstadt nach...

Also, in Karlsruhe beispielsweise findet der Faschingsumzug, so lange ich denken, kann, komplett unter der Oberleitung statt.
Ich hab ja schon über den Baustop der U-Bahn wegen dem Altenheim lachen müssen. Aber daß ein Faschingsumzug irgendeine Bedeutung für die Straßenbahn hat, ist wirklich der Faschingswitz des Jahres 2012. Entweder Strom ausschalten oder Fasching abschaffen, wär mir persönlich eh lieber.
Ich verstehe auch nicht so recht, warum sogar nun schon im Forum teils Gründe dagegen gesucht werden - als hätte die Strecke es nicht schon so schwer genug. Eigentlich müssten wir Bahnfreunde doch mal Lobbyarbeit pro Schienenverkehr betreiben...

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)
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