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StUB Erlangen (Planung)
geschrieben von Manfred Erlg 
Zitat
Daniel Vielberth

Dafür riskiert man jetzt das Gesamtprojekt, wenns schief geht, kriegt man weder noch.

Naja jetzt hat man halt wie in Zirndorf dann die Bürger die mit Nein stimmen werden als Grund dafür! ;)

Viele Grüße
Christian0911
(Mein YouTube-Kanal)
Zitat
Christian0911

Naja jetzt hat man halt wie in Zirndorf dann die Bürger die mit Nein stimmen werden als Grund dafür! ;)

In Zirndorf hatte der Gutachter zu groß gespielt, indem er zwei Äste vorschlug, die aber nur bei zusätzlicher Zwangsbebauung den NKF >=1 erreicht hätten.
Alternativ hätte er eine einfache Führung bis Zirndorfer Straße vorschlagen können. Dann wäre die Kostenseite entlastet worden und die Feinerschließung hätte vorwiegend mit Fahrrad, zu Fuß und Bus stattfinden können.
Zitat
Daniel Vielberth
> Wenn man das aufteilt, sinkt nach meiner Meinung die Wahrscheinlichkeit, dass der Westast bejaht wird.
> Und dieser ist eigentlich der wichtigere. Der Südast ist zwar Betrieblich unabdingbar, aber ich vermute, dass er in der Realität gar nicht so viele
> Fahrgäste findet.

Dafür riskiert man jetzt das Gesamtprojekt, wenns schief geht, kriegt man weder noch.

Das Gesamtprojekt riskiert man in beiden Fällen.

Wenn es darum geht eine KrüppelStub zwischen N und Er zu retten, halte ich wenig davon. Schienenverbindung als Selbstzweck halte ich für Unfug.

Der Südast setzt anscheinend auf Konsolidierung von Buslinien und weniger auf Erschließung von mehr Fahrgastpotential. Ok, zum Siemens Campus wirds einiges an Fahrgästen geben, darum wird sie so umständlich durch die Friedrich Bauer Str. geführt. Und falls die Fau bei Schöller kommt könnten Studies fahren. Aber ich hoffe doch, dass die Dozenten den Standort wechseln und nicht die Hörer.

Aber die Ortsteile entlang des Südasts profierten eher selten davon. Oft sind sie mit der Stub schlechter dran, als mit dem Bus.
Die Stadt Erlangen hat heute auf ihrer Website unter "Aktuelles" zwei Meldungen zu den gestrigen Stadtratsbeschlüssen eingestellt:

Zitat

StUB: Stadtrat favorisiert weiterhin Wöhrmühlbrücke

Stand: 01.03.2024

Mehrkosten einer Streckenführung über den Büchenbacher Damm im Vergleich zur Wöhrmühlbrücke würden sich auf ca. 80 Millionen Euro belaufen.

Für die Regnitztalquerung der Stadt-Umland-Bahn (StUB) befürwortet der Erlanger Stadtrat nach eingehender Prüfung durch den Zweckverband weiterhin die neue Wöhrmühlbrücke (Visualisierung: Ingenieurbüro Grassl GmbH, München). Die Ergebnisse einer entsprechenden Machbarkeitsstudie hat der Stadtrat am 29. Februar zur Kenntnis genommen.

Mit der Neufassung der Standardisierten Bewertung aus dem Jahr 2022 hatte sich in Testrechnungen gezeigt, dass eine Förderfähigkeit der Variante Büchenbacher Damm gegeben sein könnte. Aus diesem Grund hatte der Zweckverband Stadt-Umland-Bahn 2023 eine umfassende technische Machbarkeitsstudie zu dieser Variante durchgeführt. Die Ergebnisse hatte der Zweckverband im Herbst präsentiert. Sie hatten gezeigt, dass

• die technische Machbarkeit nicht sicher belegt werden kann und
• der Büchenbacher Damm darüber hinaus weitere Nachteile in Bezug auf Kosten und die verkehrliche Wirkung mit sich bringt.

Planungsverzug von mindestens fünf Jahren

Knackpunkt ist die Autobahn-Anschlussstelle Erlangen-Bruck. In deren Umfeld müssten vier Knotenpunkte grundlegend umgebaut werden, um den Autoverkehr und die StUB gemeinsam abwickeln zu können. Der Zweckverband rechnet wegen des hohen Aufwands allein bei dieser Maßnahme mit einem Planungsverzug von mindestens fünf Jahren. Der Ausgang ist ungewiss. Denn ob es überhaupt eine planerische Lösung gäbe, ist angesichts

• der engen Folge der Knotenpunkte
• des knappen Raums und
• der nötigen intensiven Abstimmungen mit der Autobahn

ohne eine vertiefte Planung nicht einzuschätzen.

Innenstadt vom Busverkehr entlasten

Insgesamt würden sich die Mehrkosten einer Streckenführung der StUB über den Büchenbacher Damm im Vergleich zur Wöhrmühlbrücke auf ca. 80 Millionen Euro belaufen – bei signifikant schlechterem Nutzen. Denn die Wöhrmühlbrücke ermöglicht deutliche Verbesserungen auch für das Bussystem in der ganzen Stadt. Die Innenstadt könnte vom Busverkehr entlastet werden. Für praktisch den ganzen Stadtwesten würde sich die Fahrtzeit in die Innenstadt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln auf wenige Minuten verkürzen. So würden deutlich mehr Fahrgäste zum Umstieg auf Bus und Straßenbahn bewegt werden. Insbesondere durch die längere Strecke wäre auch die CO2-Bilanz beim Bau des Büchenbacher Damms wesentlich schlechter.

[erlangen.de] [inkl. Visualisierung der Brücke]


Zitat

Bürgerentscheid zur Stadt-Umland-Bahn am 9. Juni

Stand: 01.03.2024

Alle Abstimmungsberechtigten erhalten voraussichtlich Anfang Mai ihre Abstimmungsbenachrichtigung.

Am 9. Juni, dem Tag der Wahlen zum Europäischen Parlament, können die Erlanger Bürgerinnen und Bürger über den Bau der Stadt-Umland-Bahn (StuB) abstimmen. Das hat der Stadtrat am 29. Februar beschlossen. Die Fragestellung des Bürgerentscheids lautet:

„Sind Sie dafür, dass die Verlängerung der Nürnberger Straßenbahn (Stadt-Umland-Bahn – StUB) durch die Erlanger Innenstadt bis zum Bahnhof und weiter nach Herzogenaurach auf Basis der vorliegenden Planungen gebaut wird?“

Mindestens 10 Prozent der Abstimmungsbeteiligten müssen sich für oder gegen das Projekt aussprechen. Alle Abstimmungsberechtigten erhalten voraussichtlich Anfang Mai ihre Abstimmungsbenachrichtigung. Gleichzeitig mit der Abstimmungsbenachrichtigung werden die Bürgerinnen und Bürger über Gegenstand und Durchführung des Bürgerentscheids schriftlich unterrichtet.

Beispielhafter Beteiligungsprozess für bestmögliche Trassenführung

Oberbürgermeister Florian Janik appellierte, vom Abstimmungsrecht Gebrauch zu machen und sich zu informieren. „Seit uns die Bürgerinnen und Bürger bei einem Bürgerentscheid mit großer Mehrheit den Auftrag gegeben haben, die StUB zu planen, wurde in einem beispielhaften Beteiligungsprozess die bestmögliche Trassenführung erarbeitet. Zum Gesamtprojekt und zu allen wesentlichen Streckenabschnitten liegen umfassende Informationen vor, die für diese wichtige Entscheidung notwendig sind.“

Im Internet unter [erlangen.de] gibt es alle Informationen zum Bürgerentscheid.

[erlangen.de]
an Stanze

> Wenn es darum geht eine KrüppelStub zwischen N und Er zu retten, halte ich wenig davon. Schienenverbindung als Selbstzweck halte ich für Unfug.

Das sehe ich komplett gegenteillig. Eine Tram bis mindestens Erlangen Bahnhof ist eigentlich heute schon überfällig, um den Systenbruch an eine sinnvolle Stelle zu kriegen, weder Thon nach Wegfeld sind bzw waren dafür ideal, und es nähme viel Dampf raus, sodass der Brückenzoff nicht mehr zwingend ins Dilemma hätte führen müssen. Zwar ist es nicht ideal, aber eine RB Herzogenaurauch bis Erlangen mit Umsteigemöglichkeit entweder zum Zug oder zur Tram nach Nürnberg würde immer noch eine wesentliche Verbesserung gegenüber dem Ist-Zustand sein. Das ist es ja auch, was ich der Stadt ankreide. Klar, man kann erstmal seine favouritisierte Variante versuchen zu pushen. Aber 5 Minuten, nachdem die Bürger ausgezählt sind, wenn es nicht reicht, hätte man in andern Falle sagen können: OK, wir konzentrieren uns erstmal auf den Nürnberger Ast, bis der gebaut ist dauerts eh 20 Jahrem und währenddessen kann man sich für Herzogenaurach was neues überlegen und als vorübergehende Lösung die RB erstmal reaktivieren.

So hingegen verschränkt man die Arme und sagt: "Wenn ihr Doldis nicht 1:1 unser Konzept ankreutzt, dann kriegt ihr gar nichts um zwar für immer und Ewig! Amen!" Und das ist - freundlich ausgedrückt - absolut dämlich. So als ob sich mit der StuB irgendwer ein persönliches Denkmal setzen will. Statt zu erkennen, das die endliche Wiedererschließung Herzogenaurachs per Schiene soviel wichtiger ist, als die Frage Betonklotz oben übers Regnitztal oder Tunnel unten drunter durch, und so fort für alle andern Trassenstreitpunkte.

Klar ich erkenne an, es kann alles-oder-nicht-Fragen geben. Eine solche wäre, wenn man eine Strecke inkopatibel zum Bestandsnetz bauen wollte (Beispiel Altstadtram Nürnberg). Aber in Sachen Regnitzquerung gäbe es eine Reihe von alternativen mit gleicher Verkehrswirkung (auch im Tunnel wäre Busverkehr möglich), um zwar auch auf selber oder nur geringfügig geänderter Trassenführung (möglicherweise lägen die Tröge bei der Tunnellösung etwas anders). Und sich da ohne Not an einem Bauwerk erst sich selbst aufzuhängen, und dabei dann auch gleich das Projekt mit zu strangulieren ist halt schade. Und unnötig. Aber wir ändern es nimmer, wenn Erlangen schon damit kokettiert, das es keinen Plan B gäbe - das erinnert frappierend an Merkels "Alternativlos" - wollen die offenbar das Projekt zum scheitern bringen. Naja schade drum, ich hatte gehofft, nach über 100 Jahren Versuchen würden die das mit der Straßenbahn in Erlangen doch mal hinkriegen...

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 01.03.2024 18:11 von Daniel Vielberth.
Bei nn.de gibt es heute früh einen Artikel zur Stadtratssitzung vom Donnerstag, natürlich hinter Paywall:

Zitat

Abstimmung am 9. Juni
Bürger entscheiden über Stadt-Umland-Bahn in Erlangen: Das sind die Haltungen der Parteien

ERLANGEN - Wie der Stadtrat jüngst beschlossen hat, entscheiden nun die Erlangerinnen und Erlanger über die Zukunft der Stadt-Umland-Bahn. Die hitzige Debatte war ein erster Vorgeschmack auf den Wahlkampf. Das halten die verschiedenen Parteien vom Megaprojekt.

Dazu gibt es ein Foto aus dem Ratssaal während einer Abstimmung (kann vergrößert werden).

[www.nn.de]

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In der Samstagsausgabe der Erlanger Nachrichten lautet die Überschrift:

Zitat

"Entscheidung von weitreichender Bedeutung" [Zitat von OB Janik; Anmerkung aus Artikel ergänzt]
STUB - Beschluss über den Ratsentscheid zur Stadt-Umland-Bahn am 9. Juni sorgte in der Stadtratssitzung am Donnerstag zum Teil für hitzige Debatten

In der Debatte haben sich die Standpunkte der Parteien bestätigt: CSU, FWG und AfD sind gegen die StUB, insbesondere wegen der hohen Kosten. Die FDP ist eher skeptisch. Die Erlanger Linke und die ÖDP sind gegen die Wöhrmühlbrücke durch den Wiesengrund. Befürworter sind SPD, Grüne Liste und Klimaliste.

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Außerdem gibt es wieder eine Seite mit Leserbriefen, darüber das Foto eines Marienkäfers auf einer Salbeipflanze mit dem Titel "Der Frühling steht vor der Tür". Zumindest mit der Jahreszeit geht es voran.

In den Zuschriften geht es um verschiedene Unterthemen wie die CO2-Bilanz, das Busnetz ("wirklich ausoptimiert?" oder "zusätzliche Busse bringen nichts"), die Aurachtalbahn ("keine brauchbare Alternative") und die Umwidmung der B4.
Es gibt auch einen aktuellen Beitrag zur StUB in der Süddeutschen Zeitung - verbunden mit einem deutlichen Kommentar, was die Einstellung der Erlanger CSU zur StUB angeht (letzterer hinter Bezahlschranke):

[www.sueddeutsche.de]
Zitat
Manfred Erlg
In den Zuschriften geht es um verschiedene Unterthemen wie die CO2-Bilanz, das Busnetz ("wirklich ausoptimiert?" oder "zusätzliche Busse bringen nichts"), die Aurachtalbahn ("keine brauchbare Alternative") und die Umwidmung der B4.

Ein Selbstläufer wird der Bürgerentscheid nicht.

Zitat
Bovist66
Es gibt auch einen aktuellen Beitrag zur StUB in der Süddeutschen Zeitung - verbunden mit einem deutlichen Kommentar, was die Einstellung der Erlanger CSU zur StUB angeht (letzterer hinter Bezahlschranke):

[www.sueddeutsche.de]

Ohne Schranken... [archive.is]
Am 29. Februar hat der ZV StUB einen Vortrag in der Sitzung des Herzogenauracher Stadtrats gehalten.
Bericht bei nn.de (verschlüsselt):

Zitat

Zahlen vorgelegt
Stadt-Umland-Bahn für Herzogenaurach: Stadtrat blickt voller Sorge nach Erlangen

HERZOGENAURACH - Das Thema Stadt-Umland-Bahn bewegt auch den Herzogenauracher Stadtrat. Hier legte das Leitungsteam des StUB-Zweckverbandes endlich belastbare Zahlen vor. In Erlangen wird die StUB kontrovers diskutiert - so ist die Lage in der Aurachstadt.

[www.nn.de]

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Das nächste Dialog-Forum zur StUB findet am 29. April in Erlangen statt.

[www.stadtumlandbahn.de]

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Der ZV StUB veranstaltet in den nächsten Wochen eine sogenannte StUB-Roadshow (Wanderschau) in Erlangen.

Zitat

Unsere StUB-Roadshow durch Erlangen beginnt!

Am 9. Juni 2024 steht der Bürgerentscheid zur Stadt-Umland-Bahn in Erlangen an. Damit Sie eine fundierte Entscheidung treffen können, sind wir mit unserem Infomobil in den verschiedenen Stadtteilen in Erlangen unterwegs und stehen für Ihre Fragen bereit.

Der erste Halt ist bereits am Dienstag, 05. März, von 12:30 Uhr bis 14:00 Uhr auf dem George-Marshall-Platz (Allee am Röthelheimpark).

Danach am Freitag, 15. März, von 10:30 Uhr bis 12:00 Uhr auf dem Rudeltplatz (Nahversorgungszentrum Büchenbach-West).

[www.stadtumlandbahn.de]
Zitat
Stanze
Zitat
Manfred Erlg
In den Zuschriften geht es um verschiedene Unterthemen wie die CO2-Bilanz, das Busnetz ("wirklich ausoptimiert?" oder "zusätzliche Busse bringen nichts"), die Aurachtalbahn ("keine brauchbare Alternative") und die Umwidmung der B4.

Ein Selbstläufer wird der Bürgerentscheid nicht.

Ganz sicher wird der Bürgerentscheid kein Selbstläufer. Eines scheint mir dabei klar zu sein: Ein Nein zur StUB würde unausgesprochen auch für alle alternativen Lösungen in Erlangen bzw. Umgebung gelten. Was immer man sich in dieser Hinsicht überlegen könnte (Aurachtalbahn, Magnetbahn, BRT-System), wäre mit hohem Aufwand und vielen Eingriffen in das Landschafts-, Orts- oder Stadtbild verbunden. Bei den Planungen müsste man im Prinzip bei null anfangen, der bisherige Zweckverband dürfte dann hinfällig sein. Finanzierungen müssten neu gefunden werden, die Systemvergleiche und Entscheidungen würden Jahre in Anspruch nehmen, und schließlich bestünde wieder das Risiko weiterer Bürgerentscheide (nur dass es dann teilweise andere Stimmberechtigte wären, die dagegen stimmen würden). Mit ziemlicher Sicherheit wird sich kaum jemand in der Politik diese kräftezehrende und letztlich undankbare Arbeit antun wollen - eigentlich verständlicherweise. Meines Erachtens würde ein Nein zur StUB darauf hinauslaufen, dass sich auch in Erlangen und Herzogenaurach für lange Zeit allenfalls eher nur kosmetische oder kleinteilige Veränderungen zugunsten des Umweltverbunds umsetzen ließen. So, wie man es in Wiesbaden seit dem Bürgerentscheid zur Citybahn im November 2020 beobachten kann. Zufrieden dürfte dort niemand mit der Rundum-Blockade in der Verkehrspolitik sein. Doch verhindert leider allzu oft die kognitive Dissonanz, vernünftige Entscheidungen zu treffen. Verlässlich wäre nach einem Nein zur StUB lediglich, dass weiter diskutiert und nochmals diskutiert wird, was man tun könnte, um dann jede verbindliche Lösung doch lieber auf irgendwann später zu verschieben.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 03.03.2024 15:03 von Bovist66.
Zitat
Bovist66
Ganz sicher wird der Bürgerentscheid kein Selbstläufer. Eines scheint mir dabei klar zu sein: Ein Nein zur StUB würde unausgesprochen auch für alle alternativen Lösungen in Erlangen bzw. Umgebung gelten. Was immer man sich in dieser Hinsicht überlegen könnte (Aurachtalbahn, Magnetbahn, BRT-System), wäre mit hohem Aufwand und vielen Eingriffen in das Landschafts-, Orts- oder Stadtbild verbunden. Bei den Planungen müsste man im Prinzip bei null anfangen, der bisherige Zweckverband dürfte dann hinfällig sein. Finanzierungen müssten neu gefunden werden, die Systemvergleiche und Entscheidungen würden Jahre in Anspruch nehmen, und schließlich bestünde wieder das Risiko weiterer Bürgerentscheide (nur dass es dann teilweise andere Stimmberechtigte wären, die dagegen stimmen würden). Mit ziemlicher Sicherheit wird sich kaum jemand in der Politik diese kräftezehrende und letztlich undankbare Arbeit antun wollen - eigentlich verständlicherweise. Meines Erachtens würde ein Nein zur StUB darauf hinauslaufen, dass sich auch in Erlangen und Herzogenaurach für lange Zeit allenfalls eher nur kosmetische oder kleinteilige Veränderungen zugunsten des Umweltverbunds umsetzen ließen. So, wie man es in Wiesbaden seit dem Bürgerentscheid zur Citybahn im November 2020 beobachten kann. Zufrieden dürfte dort niemand mit der Rundum-Blockade in der Verkehrspolitik sein. Doch verhindert leider allzu oft die kognitive Dissonanz, vernünftige Entscheidungen zu treffen. Verlässlich wäre nach einem Nein zur StUB lediglich, dass weiter diskutiert und nochmals diskutiert wird, was man tun könnte, um dann jede verbindliche Lösung doch lieber auf irgendwann später zu verschieben.

Schauen wir mal. Bei der StUB gibt es ja ein paar Dinge, die deutlich besser als in anderen Straßenbahn-/Stadtbahnprojekten angegangen worden sind:
- umfangreiche Bürgerbeteiligung, bei der auch tatsächlich viele Bürgervorschläge aufgenommen wurden (Wöhrmühlbrücke?).
- umfangreiche und realistische Visualisierungen des Endzustands. In Freiburg hat es mal Re200-Kettenwerk in einen Ortskern geschafft.
- die Rücksichtnahme auf die bisherige Verkehrssituation, Verbreiterung von Gehwegen im Zuge des Baus.
- die, aus meiner Sicht, sehr sachliche und aktive Kommunikation des Zweckverbandes, bei der auch immer auf die Quelle verwiesen wird.
- der sehr hohe Nutzen-Kosten-Faktor gepaart damit, dass der zu Grunde liegende Fahrplan während der Planung bisher 2 mal verdichtet werden musste.

Dazu kommt, dass das Projekt in einem relativ weit gediehenem Planungszustand zur Abstimmung übergeben wird. Die StUB würde nicht vielleicht so, vielleicht so kommen. Sondern in der aktuell geplanten Variante. Gibt es eigentlich noch einen Planungsabschnitt, in dem es Rückfallvarianten gibt? Die Rückfallvariante in Tennenlohe und der Büchenbacher Damm haben sich ja m.W. nach erledigt?
Das macht ein solches Projekt für viele hoffentlich greifbarer als andere, gescheiterte Stadtbahnprojekte.

Viele Grüße
Alex (alias Axel25)



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 03.03.2024 23:35 von Axel25.
Man kann nur hoffen das es gut geht, Erlangen braucht dringend einen vernünftigen ÖPNV, mit dem vorhandenen Bussystem kann es keinen Fortschritt geben. Das war vor Jahrzehnten schon grausam. Ein weiteres System ala Trambus ist keine alternative. Viele positive Effekte die man jetzt in der Kooperation eines gemeinsamen Systems mit Nürnberg hat würden verloren gehen. Es macht keinen Sinn in unserem Großraum ein weiteres Inselsystem einzuführen. Egal welches….
Zitat
90408 reloaded
Man kann nur hoffen das es gut geht, Erlangen braucht dringend einen vernünftigen ÖPNV, mit dem vorhandenen Bussystem kann es keinen Fortschritt geben. Das war vor Jahrzehnten schon grausam. Ein weiteres System ala Trambus ist keine alternative. Viele positive Effekte die man jetzt in der Kooperation eines gemeinsamen Systems mit Nürnberg hat würden verloren gehen. Es macht keinen Sinn in unserem Großraum ein weiteres Inselsystem einzuführen. Egal welches….

Ja, wobei zumindest für die Erschließung des Landkreises eine Umsetzung nach Vorbild der Stadtbahn Heilbronn, dem Chemnitzer Modell (CB) oder der Regionalstadtbahn Neckar-Alb (RSB) sinnvoller sein könnte, als die reine Straßenbahn. Insbesondere mit Blick auf Reisezeiten und Komfort, aber auch die Bau- und Unterhaltskosten.

Eine StUB-Erweiterung in den Nordwesten des Landkreises hätte eine Fahrzeit von 45 Minuten bis Höchstadt, eine EBO-Variante nur ca. 30 bis 35 Minuten.
Zitat
Axel25
Zitat
90408 reloaded
Man kann nur hoffen das es gut geht, Erlangen braucht dringend einen vernünftigen ÖPNV, mit dem vorhandenen Bussystem kann es keinen Fortschritt geben. Das war vor Jahrzehnten schon grausam. Ein weiteres System ala Trambus ist keine alternative. Viele positive Effekte die man jetzt in der Kooperation eines gemeinsamen Systems mit Nürnberg hat würden verloren gehen. Es macht keinen Sinn in unserem Großraum ein weiteres Inselsystem einzuführen. Egal welches….

Ja, wobei zumindest für die Erschließung des Landkreises eine Umsetzung nach Vorbild der Stadtbahn Heilbronn, dem Chemnitzer Modell (CB) oder der Regionalstadtbahn Neckar-Alb (RSB) sinnvoller sein könnte, als die reine Straßenbahn. Insbesondere mit Blick auf Reisezeiten und Komfort, aber auch die Bau- und Unterhaltskosten.

Eine StUB-Erweiterung in den Nordwesten des Landkreises hätte eine Fahrzeit von 45 Minuten bis Höchstadt, eine EBO-Variante nur ca. 30 bis 35 Minuten.

Theoretisch mag eine EBO-Variante denkbar sein, aber machen wir uns doch nichts vor: Sollte die StUB an dem Bürgerentscheid scheitern, wird mit Sicherheit auch keine Stadtbahn nach EBO kommen. Dann wäre das Thema in Erlangen politisch für viele Jahre oder gar Jahrzehnte erledigt. Niemand in der Politik wird dann noch die Kraft aufbringen können oder wollen, ein solches System durchzusetzen. Selbst wenn es anders wäre, dürfte es wieder Bürgerentscheide geben, und eine EBO-Stadtbahn hätte im Zweifel auch keine anderen Mehrheiten als eine solche nach BOStrab. Eine Fahrzeit-Ersparnis von theoretisch 10 Minuten dürfte daran ebenfalls nichts ändern.

Ich kann mich in der ganzen Diskussion nur wiederholen: Für die Entwicklung von Alternativen zur StUB war seit dem letzten Bürgerentscheid 2016 acht Jahre Zeit, konkrete Alternativen zu entwickeln. Geschehen ist dies, soweit ich informiert bin, nicht. Wer jetzt - sozusagen auf den letzten Drücker - noch mit irgendwelchen Ideen kommt, gefährdet für meine Begriffe nur das geplante Projekt und wird im schlimmsten Falle an Ende überhaupt nichts bekommen.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 05.03.2024 19:13 von Bovist66.
Zitat
Axel25
Zitat
Bovist66

(...)

Schauen wir mal. Bei der StUB gibt es ja ein paar Dinge, die deutlich besser als in anderen Straßenbahn-/Stadtbahnprojekten angegangen worden sind:
- umfangreiche Bürgerbeteiligung, bei der auch tatsächlich viele Bürgervorschläge aufgenommen wurden (Wöhrmühlbrücke?).
- umfangreiche und realistische Visualisierungen des Endzustands. In Freiburg hat es mal Re200-Kettenwerk in einen Ortskern geschafft.
- die Rücksichtnahme auf die bisherige Verkehrssituation, Verbreiterung von Gehwegen im Zuge des Baus.
- die, aus meiner Sicht, sehr sachliche und aktive Kommunikation des Zweckverbandes, bei der auch immer auf die Quelle verwiesen wird.
- der sehr hohe Nutzen-Kosten-Faktor gepaart damit, dass der zu Grunde liegende Fahrplan während der Planung bisher 2 mal verdichtet werden musste.

Dazu kommt, dass das Projekt in einem relativ weit gediehenem Planungszustand zur Abstimmung übergeben wird. Die StUB würde nicht vielleicht so, vielleicht so kommen. Sondern in der aktuell geplanten Variante. Gibt es eigentlich noch einen Planungsabschnitt, in dem es Rückfallvarianten gibt? Die Rückfallvariante in Tennenlohe und der Büchenbacher Damm haben sich ja m.W. nach erledigt?
Das macht ein solches Projekt für viele hoffentlich greifbarer als andere, gescheiterte Stadtbahnprojekte.

Viele Grüße
Alex (alias Axel25)

Das hoffe ich auch. Die bisherige Planung der StUB scheint mir deutlich besser gelaufen zu sein als es bei den Stadtbahn-Projekten in Aachen (2013) und Wiesbaden (2020) der Fall war. Bei Tübingen (2021, Innenstadtstrecke) bin ich mir nicht ganz so sicher. Allerdings gab es bei diesen drei Vorhaben auch organisierte Contra-Initiativen, während in Erlangen nach meiner Kenntnis seit dem letzten Bürgerentscheid 2016 keine BI gegen die StUB als solche vorgegangen ist. Oder täusche ich mich?

Ganz wesentlich für den Erfolg des Bürgerentscheids wird meines Erachtens sein, die Menschen für das Projekt zu gewinnen, die in den äußeren Stadtteilen Erlangens wohnen und der Generation 50+ angehören. In Wiesbaden und Tübingen war es dieser Personenkreis, der maßgeblich zum Scheitern der dortigen Stadtbahn-Planungen beigetragen hat. Ich vermute, dass es in Aachen auch so war.

Eine kluge Lösung hat die dänische Stadt Odense gewählt: Bevor dort die Stadtbahn gebaut wurde, gab es viel Kritik. Die Verantwortlichen haben dann in diversen Einzelgesprächen mit den Bürgerinnen und Bürgern Überzeugungsarbeit für das Vorhaben geleistet. Mit Erfolg!

Ich empfehle dieses Kommunikations-Format auch für Erlangen, zumal man immer davon ausgehen muss, dass sich die Generation 50+ nur bedingt über die sozialen Medien erreichen lässt. Diskussionsveranstaltungen wiederum bergen das Risiko, dass sie von lautstarken Gegnern "gekapert" werden und diese es schaffen, in ihrer Meinung schwankende Menschen mitzureißen. Zudem gelangen solche "Spektakel" im Zweifel auch in die Presse und verstärken die Skepsis vieler Menschen. Hier bringen Einzelgespräche bzw. solche in Kleingruppen sehr viel mehr. Ich selbst habe dies auch bei den erfolgreichen Berliner S-Bahnbürgerbegehren 1986 und 1988 so erlebt (damals wurden noch Unterschriften für elektrische Bahnen gesammelt).
Zitat
Bovist66
... während in Erlangen nach meiner Kenntnis seit dem letzten Bürgerentscheid 2016 keine BI gegen die StUB als solche vorgegangen ist. Oder täusche ich mich?

es sind Stadtratsfraktionen unteranderem die CSU dagegen. Die können mehr bewegen als eine BI.

Kleinteilige Diskussionsrunden für bestimmte Abschnitte bergen vor allem das Risiko, dass die Gegner für diese Abschnitte die Oberhand gewinnen. Es gibt viele kleine Lösungen die ich eher als unglücklich und nicht im Sinne der Anwohner empfinde. Wenn die falschen Leute dort sind geht es schief.
Zitat
Stanze

es sind Stadtratsfraktionen unteranderem die CSU dagegen. Die können mehr bewegen als eine BI.

Würde es nach der CSU gehen würde Bögls Magnetbahn statt der StuB geplant werden... Und Söder würde mit Lorbeerkranz auf seinem Thron darüber wachen!

Viele Grüße
Christian0911
(Mein YouTube-Kanal)



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 06.03.2024 06:32 von Christian0911.
Zitat
Christian0911
Würde es nach der CSU gehen würde Bögls Magnetbahn statt der StuB geplant werden... Und Söder würde mit Lorbeerkranz auf seinem Thron darüber wachen!

Das würde auch nichts werden. Wenn ja angeblich schon die Straßenbahn das Stadtbild verunstaltet, dann finden die Leute die beiden aufgeständerten Betonfahrbahnen bestimmt schöner und besser für das Stadtbild......

Grüßle,
der Werkstattmeister
Zitat
Christian0911
Zitat
Stanze

es sind Stadtratsfraktionen unter anderem die CSU dagegen. Die können mehr bewegen als eine BI.

Würde es nach der CSU gehen ...

Es geht darum dass eine Organisation dahinter steckt, die sogar mehr leisten kann als eine BI oder Einzelgegner
Zitat
werkstattmeister


Das würde auch nichts werden. Wenn ja angeblich schon die Straßenbahn das Stadtbild verunstaltet, dann finden die Leute die beiden aufgeständerten Betonfahrbahnen bestimmt schöner und besser für das Stadtbild......

Dann muss halt doch jemand die U2 von Flughafen nach Erlangen zimmern dann verunstalten nur die Baugruben über Jahre die Stadt Erlangen...

Kostet halt auch "nur" das xxx-Fache einer Straßenbahn also kann man das ja mal in Erwägung ziehen :')

Mal Ernsthaft, ich habe die StuB schon von meinem Zettel der ÖPNV Projekte die ich je selbst benutzen kann gestrichen, wenn es dann doch anders kommt werde ich die Benutzung wohl doppelt so intensiv feiern wie normal, aber bis dahin bin ich eh ein alter Tattergreis!

Viele Grüße
Christian0911
(Mein YouTube-Kanal)
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