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VAG Nürnberg, Bus
geschrieben von Marktkauf 
Re: VAG Nürnberg, Bus
15.04.2025 18:05
Bei Reisebussen und Lkw ist das große Problem die Reichweite. Vor ein paar Jahren hat übrigens auch die Stadt Erlangen gesagt, dass sie nicht elektrifizieren weil die Reichweite zu gering ist. Ich vermute mal, dass es Linienumläufe im Gebiet der VAG gibt, wo man intern schon weiß oder vermutet, dass das mit 1:1 Ersatz Diesel zu elektrisch nicht machbar ist. Also dass man – zum Beispiel – drei e-Busse für die selbe Leistung wie zwei Diesel Busse braucht (wegen der Ladepausen) oder dass es erst dann sinnvoll machbar ist, wenn e-Busse bei der Reichweite noch etwas zulegen.

Die VAG wird aber den Teufel tun so etwas öffentlich zu kommunizieren, denn durch das öffentliche Bekenntnis, keine neuen Verbrenner zu kaufen, hat man sich festgelegt, solche Linien – wenn es wirklich anders nicht geht – extern fahren zu lassen. Und wenn vor einem Vertrag klar ist, dass eine Seite auf jeden Fall einen Deal machen muss, dann ist die Verhandlungsposition der anderen Seite enorm gestärkt...

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Selbstverständlich sollten wir mehr Schienen bauen!
Re: VAG Nürnberg, Bus
15.04.2025 19:03
Natürlich gibt das niemand zu. Das wird dann einfach z.B. so gelöst:

Vorher fuhr ein Gelenker den ganzen Tag auf der 20. Mit dem E-Gelenker wird dann eben so geplant, dass er nach z.B. 200 km (= x Runden) vom Wegfeld einrückt und vorher ein Fahrer mit nem neuen Bus ausrückt.
Schwupps sind auch auf einer vorher nicht geeigneten Linie dann auch E-Busse unterwegs.

Entsprechend gibt es genau genommen niemals eine Linie, die dafür nicht geeignet ist.
Zitat
Pro Tram
Natürlich gibt das niemand zu. Das wird dann einfach z.B. so gelöst:

Vorher fuhr ein Gelenker den ganzen Tag auf der 20. Mit dem E-Gelenker wird dann eben so geplant, dass er nach z.B. 200 km (= x Runden) vom Wegfeld einrückt und vorher ein Fahrer mit nem neuen Bus ausrückt.
Schwupps sind auch auf einer vorher nicht geeigneten Linie dann auch E-Busse unterwegs.

Entsprechend gibt es genau genommen niemals eine Linie, die dafür nicht geeignet ist.

Da wäre ein Konzept nötig, wie man Busse an wichtigen Stellen wieder aufladen kann. Dann muss man die Umlaufpläne anpassen. Alles nicht einfach, aber mit Fachwissen lösbar.
Ich bin sicher: die VAG kann das.
Re: VAG Nürnberg, Bus
15.04.2025 20:34
Zitat
Nukebro
Bei Reisebussen und Lkw ist das große Problem die Reichweite. Vor ein paar Jahren hat übrigens auch die Stadt Erlangen gesagt, dass sie nicht elektrifizieren weil die Reichweite zu gering ist. Ich vermute mal, dass es Linienumläufe im Gebiet der VAG gibt, wo man intern schon weiß oder vermutet, dass das mit 1:1 Ersatz Diesel zu elektrisch nicht machbar ist. Also dass man – zum Beispiel – drei e-Busse für die selbe Leistung wie zwei Diesel Busse braucht (wegen der Ladepausen) oder dass es erst dann sinnvoll machbar ist, wenn e-Busse bei der Reichweite noch etwas zulegen.

Bei LKW hat sich das egalisiert. Die aktuelle Generation elektrischer Sattelzugmaschinen ist in der Praxis Lenkzeiten- und nicht Reichweiten-limitiert. Das Nachladen an üblichen 350kW-Ladesäulen für Pkws lässt sich ganz offiziell mit der Lenkpause kombinieren. Das ggf. erforderliche absatteln und umrangieren an die Ladesäule wird aktuell wohl in allen Ländern akzeptiert.

Es gibt einen schönen Youtube-Kanal mit Einblicken in den e-LKW-Alltag: elektrotrucker.

Zitat
HansL
Da wäre ein Konzept nötig, wie man Busse an wichtigen Stellen wieder aufladen kann. Dann muss man die Umlaufpläne anpassen. Alles nicht einfach, aber mit Fachwissen lösbar.
Ich bin sicher: die VAG kann das.

Rhein theoretisch müsste es ausreichen, an den Wendestellen eine CCS-Ladesäulen und einen Zusatzbus zu stationären. Wenn ein Bus leer ist, kann er 30 Minuten an der Ladesäule nachladen und der Zusatzbus übernimmt den Umlauf.
Vermutlich ist es in der Praxis komplizierter als hier dargestellt, aber so wie Aral, Jet & Co. ihre Tankstellen und Autohöfe mit Schnellladern ausrüsten...
Zitat
Daniel Vielberth
Wenn wir hier schon Kaffesatzleserei nach dem Motto, wie wird es, wenn sich ab jetzt nie wieder irgendwas poltisch ändert betreiben, würde mich eigentlich mal eher die umgekehrte Rechnung interessieren. Wenn statt den von Werkstattmeister erwähnten 12-14 Jahren (die ja immerhin eine Steigerung gegenüber früher sind) die alle Busse mal wirklich von der VAG solange gefahren würden, wie sie wirklich könnten und dürften (statt den überwiegenden Teil ihrer Lebenszeit bei Privatunternehmen zu verbringen), wieviel würde man da eigentlich einsparen? Könnte das reichen, um die ständigen Streichdiskussionen am Liniennetz vom Tisch zu kriegen? Ab welcher Nutzungszeit würde denn WIRKLICH der Wartungsaufwand teuerer als eine Ersatzbeschaffung? 40 Jahre? 60 Jahre? Noch länger?

Bei der Rechnung mußt Du aber auch berücksichtigen, daß dadurch Fahrgäste und damit Einnahmen verloren gehen, weil die nicht mit veralteten Bussen rumfahren wollen.

Tschö
UHM
an UHM

Das mag sein, aber passiert das wirklich, wenn man einen Bus statt 14 sagen wir 20 Jahre fahren lässt? Oder 25? Merken das die Fahrgäste wirklich? Ich meine jetzt nicht den informierten Fuzzi, sondern Stadtartnutzer, die eh auf Handy fixiert sind, und einfach nur schnell ans Ziel will. Ich rede ja nicht davon die Dinger runter zu schludern, sondern in gutem Standart zu halten. Sitzepolster ab und an erneuert, Display mit Haltestellen funktionierend, wie in jedem anderen Bus eben auch. WLAN und USB-Buchsen sehe ich jetzt nicht als Fahrgastrelevant, das wird m. M. oft viel zu hoch aufgehängt. Klar wenns schon drin ist, kann man es ja drin lassen.

Ich glaub nicht, das ein Kunde bewusst ein Fahrzeug stehen lassen würde, nur weil es ihm zu alt ist. Ich selber hab eher schon erlebt, das bei Sonderfahrten mit den GT6 (!) Leute versucht haben einzusteigen, in der Meinung, das wäre jetzt ihre Straßenbahn. Wieviel mehr müsste das passieren, wenn der Bus in VAG-Design mit funktioniertnder Linienanzeige daher kommt? Wobei, selbst wenn nicht - ich erinnere mich an eine Fahrt in einem ehemaligen Stadtbus nach Schlüsselfeld mit laminierten Papierstreifen als Zielschild und der Bus fuhr auch Linie zugegeben für ein Privatunternehmen. Ich glaube, das die Fahrgäste viel anspruchloser sind, als man das denkt. Und wenn nicht, kann man die entsprechend erziehen. In Würzburg gurken Hochfuhrtrams rum, die Leute motzen halt aweng, und klettern die Stufen hoch. Und wir reden hier ja bereits von einer komplett Niederflurigen Flotte auch beim Bus (oder fährt irgendwio noch ein Hochflurbus außer bei den Sprintern?) Von daher würde mich das Ergenis dieser Rechnung wirklich interessieren.

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)
Re: VAG Nürnberg, Bus
15.04.2025 23:38
Wie gesagt: die Kostenstruktur ist eine ganz andere abhängig davon wie viel man fährt und welche Löhne jeweils gezahlt werden. Ältere Busse in Schuss zu halten braucht einfach deutlich mehr Wartung. Sowohl pro x Kilometer als auch pro y Jahre in Betrieb. Wenn man wenig Kilometer im Jahr fährt kann das durch den geringeren Kaufpreis betriebswirtschaftlich sinnvoll sein. Wenn man aber "heavy User", wie die VAG das sicherlich ist, ist, dann kann man sich wartungsintensive ältere Fahrzeuge nicht erlauben. Und dann kommt noch ein Punkt dazu: wenn man mehr Busse mit niedrigerer Laufleistung hat (alleine schon weil die öfter in die Werkstatt müssen), dann braucht man pro gegebener Anzahl Fahrzeugkilometer mehr Busse. Der Platz im Betriebshof ist aber begrenzt. "Bus Kleinkleckersdorf" kann aber womöglich mehr Busse beim Schwager auf dem Hof abstellen als man je im Fuhrpark haben wird. Auch das verändert die Kalkulation.

Ich sage Mal vorsichtig: die Leute bei den Verkehrsbetrieben sind nicht dumm. Und wenn die ihre Flotten so kalkulieren wie sie es tun – insbesondere wenn es mehr oder weniger bundesweit so ist – dann steckt da mit ziemlicher Sicherheit eine gewisse Logik dahinter...

Allerdings, auch hier wieder aus der Luftfahrt, ein Gegenbeispiel: Delta, eine der größten Fluggesellschaften der Welt hat eine erstaunlich alte Flotte. Das liegt zum einen daran, dass gewisse Flugzeugtypen (MD80 bzw Boeing 717) heute in der Form nicht mehr existieren aber gut in deren Konzept passen, zum Anderen und hauptsächlich aber daran, dass Delta im eigenen Konzern eine exzellente Wartungsabteilung hat, die die Wartung der älteren Flugzeuge zu einer sehr preiswerten Kostenstruktur hin bekommt. Damit hat Delta im Wettbewerb den Vorteil, weniger oft und weniger teuer neue Flugzeuge kaufen zu müssen. Aber ich glaube nicht, dass ein städtischer Verkehrsbetrieb etwas derartiges schaffen könnte. Vor allem nicht in Zeiten, in denen immer wieder die Frage gestellt wird, warum Dinge wie die Wartung der Flotte nicht outgesourcet werden...

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1 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.05.2025 14:57 von Nukebro.
Zitat
HansL
Zitat
Pro Tram
Natürlich gibt das niemand zu. Das wird dann einfach z.B. so gelöst:

Vorher fuhr ein Gelenker den ganzen Tag auf der 20. Mit dem E-Gelenker wird dann eben so geplant, dass er nach z.B. 200 km (= x Runden) vom Wegfeld einrückt und vorher ein Fahrer mit nem neuen Bus ausrückt.
Schwupps sind auch auf einer vorher nicht geeigneten Linie dann auch E-Busse unterwegs.

Entsprechend gibt es genau genommen niemals eine Linie, die dafür nicht geeignet ist.
Da wäre ein Konzept nötig, wie man Busse an wichtigen Stellen wieder aufladen kann. Dann muss man die Umlaufpläne anpassen. Alles nicht einfach, aber mit Fachwissen lösbar.
Ich bin sicher: die VAG kann das.
Durchaus. Leider scheint die Option "Akku Bus mit Stromabnehmer" zumindest bei uns nicht zum Zuge zu kommen. Als ich bzgl. Der Straßenbahn Wendeschleife in Herzogenaurach gefragt habe ob Oberleitung zum Nachladen der Busse geplant ist wurde das verneint. Egal wie schnell ein Ladekabel angestöpselt ist – Bügel rauf an die Oberleitung geht schneller....

Da wäre ein Konzept nötig, wie man Busse an wichtigen Stellen wieder aufladen kann. Dann muss man die Umlaufpläne anpassen. Alles nicht einfach, aber mit Fachwissen lösbar.
Ich bin sicher: die VAG kann das.

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3 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.05.2025 14:58 von Nukebro.
Zitat
Nukebro
Durchaus. Leider scheint die Option "Akku Bus mit Stromabnehmer" zumindest bei uns nicht zum Zuge zu kommen. Als ich bzgl. Der Straßenbahn Wendeschleife in Herzogenaurach gefragt habe ob Oberleitung zum Nachladen der Busse geplant ist würde das verneint. Egal wie schnell ein Ladekabel angestöpselt ist – Bügel rauf an die Oberleitung geht schneller....

An eine einpolige Oberleitung? Wie soll das denn gehen???

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
B-V 3313
Zitat
Nukebro
Durchaus. Leider scheint die Option "Akku Bus mit Stromabnehmer" zumindest bei uns nicht zum Zuge zu kommen. Als ich bzgl. Der Straßenbahn Wendeschleife in Herzogenaurach gefragt habe ob Oberleitung zum Nachladen der Busse geplant ist würde das verneint. Egal wie schnell ein Ladekabel angestöpselt ist – Bügel rauf an die Oberleitung geht schneller....

An eine einpolige Oberleitung? Wie soll das denn gehen???

"Bügel" ist generisch formuliert und meint nicht "Bauform exakt wie bei der Straßenbahn.

Außerdem: zur Not die Erdung über eine Schiene am Boden...

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So anspruchslos sind die Kunden jedenfalls nicht. Gibt genug, die nie Bus fahren würden, aber mit der S-Bahn z.B. schon (Schienenbonus). Und da gibt's noch genug andere Abstufungen.
Sicherlich wird keiner einen einzelnen Bus stehen lassen wenn er sich überhaupt entschieden hat mit einem zu fahren, nur weil der ihm zu alt ist nachdem er eingestiegen ist (von außen merkt er das wahrscheinlich noch gar nicht). Aber wenn er ein paar mal so ein Alterserlebnis hat, dann trift er vielleicht die Entscheidung prinzipiell nicht mehr mit dem Bus zu fahren, auch wenn da zwischendrin neuere verkehren. Diese Leute fallen dann komplett weg.
Sitzpolster wechseln hilft vielleicht eine Zeit lang, aber irgendwann müßtest Du auch Boden und Wände tauschen, wie es die DB halt auch mit Ihren Redesign-Programmen macht. Aber dann kann man wahrscheinlich eben auch gleich einen neuen Bus kaufen.

Tschö
UHM
Der Mercedes Gelenkbus 417 ist der 100. E-Bus der VAG Nürnberg. Er hat spezielle Beschriftung bekommen.
Zitat
UHM
So anspruchslos sind die Kunden jedenfalls nicht. Gibt genug, die nie Bus fahren würden, aber mit der S-Bahn z.B. schon (Schienenbonus). Und da gibt's noch genug andere Abstufungen.
Sicherlich wird keiner einen einzelnen Bus stehen lassen wenn er sich überhaupt entschieden hat mit einem zu fahren, nur weil der ihm zu alt ist nachdem er eingestiegen ist (von außen merkt er das wahrscheinlich noch gar nicht). Aber wenn er ein paar mal so ein Alterserlebnis hat, dann trift er vielleicht die Entscheidung prinzipiell nicht mehr mit dem Bus zu fahren, auch wenn da zwischendrin neuere verkehren. Diese Leute fallen dann komplett weg.
Sitzpolster wechseln hilft vielleicht eine Zeit lang, aber irgendwann müßtest Du auch Boden und Wände tauschen, wie es die DB halt auch mit Ihren Redesign-Programmen macht. Aber dann kann man wahrscheinlich eben auch gleich einen neuen Bus kaufen.

Und dann kommen so Dinge wie USB Ladebuchsen und WLAN dazu die auf jeden Fall gerade für jüngere Leute die Attraktivität beeinflussen. Das kann man zwar theoretisch nachrüsten, aber wie oft wird das tatsächlich gemacht?

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Das ist ja lustig. Der Fürther Bus 347 in alter VAG Lackierung. Diese Lackierung trugen auch die ersten eigenen Busse der Stadtwerke Fürth von 1969 bis Mitte der 70er Jahre. Danach wurde es beige und grün.

100 Jahre.
Happy Birthday Stadtbusse Fürth.

Daß diese Farben ausgerechnet wieder in Fürth und nicht in Nürnberg auftauchen, ist schon lustig.
Zitat
Marktkauf

Daß diese Farben ausgerechnet wieder in Fürth und nicht in Nürnberg auftauchen, ist schon lustig.

Fürth will halt insgeheim eingemeindet werden /s

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Zitat
Nukebro
Zitat
Marktkauf

Daß diese Farben ausgerechnet wieder in Fürth und nicht in Nürnberg auftauchen, ist schon lustig.

Fürth will halt insgeheim eingemeindet werden /s


Ist vor über 100 Jahren mal angedacht gewesen.
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