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Nationale und internationale U-Bahnerfahrungen
geschrieben von MissyWegner 
So, an dieser Stelle wollte ich mal einen Thread starten zu euren persönlichen Erfahrungen mit deutschen und ausländischen U-Bahn- und S-Bahnnetzen. Was auch gefallen hat, was euch nicht gefallen hat und was euch aufgefallen ist.

Ich selbst werde mal darauf verzichten, über das Hambruger Netz zu sprechen, da ich zu sehr an dieses gewöhnt bin. Bisher sind meine eigenen Erfahrungen nur sehr beschränkt, ich bin aber interessiert, welche Eindrücke ihr zu vermitteln habt.

Berlin
Ich bin bisher leider nicht allzu oft mit der Berliner S- und U-Bahn gefahren. Ich kann jedoch bemerken, dass ich die neuesten S-Bahnzüge vom Designstandpunkt her wirklich fantastisch finde, sie haben etwas sehr charakteristisches und elegantes, gleichzeitig modern und doch irgendwie nostalgisch.
Allerdings war ich bei meinem ersten Besuch in Berlin während einer Klassenreise etwas verwirrt über das Warnsignal der sich schließenden Türen, diese komische Dreitonmelodie (Do-Dää-Dö). Lustigerweise ging es meinen Mitreisenden genau so.

Auch bei der U-Bahn muss ich bemerken, dass das Warnsignal der Türen etwas komisch wra, zumindest bei der älteren Zuggeneration, mit der wir gefahren sind. Anstelle einer Melodie oder eines Piepens gab es lediglich ein bizarres, eher bedrohliches Dröhnen... sehr seltsam...

Prag
Die Prager Metro gefiel mir insgesamt recht gut, allerdings sind wir auch hauptsächlich auf der Linie C gefahren, da unser "Hotel", wie ich den bonbonbunten Betonbunker großzügig nennen möchte, am Stadtrand lag und wir an der Endhaltestelle Ládvi noch mal in den Bus umsteigen müssen.
Die Züge der auf der Linie C verkehrenden neuesten Generation waren wirklich sehr schön designt, auch wenn ich das Interieur etwas... minimalistisch fand, also etwa die Sitze, die lediglich von Stangen gehalten werden und nicht wie in Hamburg oder Berlin auf richtigen Bänken ruhen.
Etwas befremdlich fand ich auch, dass sich bei dieser neuesten Generation automatisch alle Türen an einem Waggon geöffnet haben, wenn man den Öffner an nur einer Tür betätigt hat. Allerdings kann dies ja auch durchaus eine technische KLinderkrankheit sein, die noch nicht behoben war, schließlich waren die Züge zum Zeitpunkt meiner Reise nach Prag noch sehr neu.
Bei den älteren Zügen fiel mir neben ihrem sehr archaischen Aussehen vor allem negativ auf, dass die Türen sich auotmatisch öffneten bzw. umgekehrt, dass man ihre Öffnung nicht beeinflussen konnte. Dieser Umstand weckte leichte Gefühle der Beklemmung in mir.
Ein Ziel von mir war es, die Ansage beim Türenschließen zu lernen, da ich diese so wohlklingend (und bemerkenswert lang) fand.

Paris und London
Meine Erfahrungen mit diesen beiden Netzen liegen leider zu weit zurück, als dass ich mich an allzu viele Details erinnern könnte. Ich weiß nur noch, dass mir in London bei den Tube-Lines die niedrige Deckenhöhe sehr negativ aufgefallen ist, und dass, obwohl ich zum damaligen Zeitpunkt vielleicht 12 war. Bei Paris weiß ich noch, dass ich fasziniert war von den hydraulischen Türöffnern, die man nur antippen musste, damit die Türen sich öffnen. Ich war besonders deshalb so beeindruckt davon, weil sich die ebenfalls hydraulischen Türen der älteren Generationen der Hamburger U-Bahn nur mit schwerem Ziehen öffnen lassen.
Hallo zunächst,

Also zu Berlin, London and Wien will ich mich mal äußern.

Berlin: In der Kleinprofil U-Bahn kam ich mir irgendwie immer wie in einer Straßenbahn vor wegen der relativ kurzen Stationsabstände (zumindest da wo ich gefahren bin) und der (gefühlt) niedrigen Höchstgeschwindigkeit. Die U8 hab' ich relativ gammelig im Gedächtnis, die U7 entsprach noch am ehesten dem, was ich u-bahnmäßig von Nürnberg oder München gewohnt war, auch vom Fahrgefühl her. Speziell die Fahrten im Kleinprofilnetz sind meiner Mutter schmerzhaft in Erinnerung geblieben, da sie danach fast jedes Mal durch die Schüttelei und das Ruckeln Kreuzschmerzen hatte. Deswegen fuhr sie auch lieber S-Bahn, die einen sehr hellen, freundlichen Eindruck bei den Neufahrzeugen machte, die etwas älteren 485er gefielen mir dagegen vom Fahrgeräusch am besten.

London: Die sub-surface-lines fielen mir vor allem durch die Schienenstöße an das allgemein eisenbahnähnliche Fahrgefühl auf. Erschüttert war ich zum Teil vom zustand der Stationen, und auf welchen Gammelgleisen man doch noch Betrieb abhalten kann (Details dazu (mB) habe bereits vor längeren mal hier geschrieben: [forum.bahninfo.de] )
Ach ja angenehm war auch, als der Verkehr auf der Piccadilly kurzzeitig zusammenbrach und ich die 195 Stufen von Covent Garden hochlatschen musste (weil die Aufzüge überfüllt waren und ich net ewig warten konnte) und anschließend ohne Stadtplan den Weg zum Piccadilly Circus finden musste, wo meine Mutter noch im Hotel wartete...


In Wien fiel mir bei den Neubaustation die überaus hässliche und spartanische Stationsgestaltung auf (schwarz gestrichene wände mit einem Metallgitter davor, das Werbeplakate und die Stationsnamenschilder trägt.) Vor den schwarzen Wänden waren auch kaum gute Bilder der Züge zu schießen. Zwar ist die Ausschilderung top und international verständlich, aber eine Stadt die oberirdisch eine so wunderschöne Bebauung hat, sollte, im Untergrund nich das komplette Gegenteil vorlegen. Die Altbaustationen auf der U4 und der Stadtbahn U6 hingegen entsprachen voll meinem Geschmack, da wirkten dann auch die Fahrzeuge schöner.

Na gut München ist ja fast wie mein Heimatnetz nur das die Bahnhöfe meist doppelt so breit sind und jeweils in DT mehr am Zug dranhängt, ja und über Nürnberg werde ich mich net äußern, weil da wäre ich voreingenommen (das ist nämlich mein Heimatnetz)


Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)
Also ich kenne die U-Bahnnetze von Hamburg, Berlin, München, Nürnberg, Frankfurt, Essen/Köln/Dortmund/Düsseldorf/Duisburg/Bochum(eher Stadtbahn aber als U-Bahn bezeichnet) Stuttgart (eher Stadtbahn, siehe Essen) Paris, Wien

Also in Hamburg, München, Nürnberg und Berlin ist das Netz und der Takt ganz gut, wobei mir die Berliner Züge und Stationen als ziemlich schmutzig in Erinnerung sind und die Münchener als eher sauber. Hamburg und Nürnberg liegen dazwischen.

Die Frankfurter U-Bahn würde ich jetzt nicht als solche Bezeichnen, aber ist auch noch ganz gut, was den Takt und die Sauberkeit angeht.

Essen/Köln/Dortmund/Düsseldorf/Duisburg/Bochum, generell Ruhgebiet
Der Takt an Samstagen und Sonntagen ist miserabel, gilt für alle genannten Städte, wobei es in Köln noch geht. Denn in den anderen Städtent verkehren die Bahnen wenn man Glück hat alle 15 Minuten und sonst sogar nur alle 20 oder 30 Minuten.

Stuttgart
Das Stuttgarter Netz finde ich ganz gut, sowohl die Bahnen als auch die Stationen machen einen sehr guten Eindruck. Mir fällt dort nichts negatives ein.

Paris
Tagsüber läuft alles wunderbar, super Taktfolge, aber der Takt am Abend könnte auch ruhig etwas dichter sein. Ansonsten sehen die Stationen zum Teil ziemlich heruntergekommen aus, und andere wiederum ziemlich neu. Am neusten und wie ich fande sehr schick ist natürlich die Linie 14 (vollautomatisch/Bahnsteigtüren). Die Metros auf der Linie 1 mit Klimaanlage sind auch sehr angenehm.

Wien
Wien hat generell ein gutes ÖPNV-Netz, U-Bahn und Straßenbahn.
Die U-Bahnen verkehren tagsüber eigentlich alle 3-4 Minuten. Züge und Bahnsteige waren sauber. Die Bahnsteige sind sehr schlicht.
Das Metronetz, das mir bisher von der Funktionalität her am besten gefallen hat, ist das von Washington, DC:
- Sehr hoher Erschließungsgrad des Stadtgebiets
- Hohe Fartgeschwindigkeit
- Große (<2500) Park and Ride-Anlagen in den Vororten
- Strecken- und Tageszeitabhängiges Tarifsystem
- Moderne und angenehme Züge mit bequemen Sitzen und Teppichfußboden (!)
- Abzweigungsbahnhöfe sind in zwei Ebenen ausgeführt, sodass zügig zwischen den Linien umgestiegen werden kann
- Die Linien kreuzen sich rechtwinklig in Turmbahnhöfen, die Bahnsteige liegen direkt übereinander, dementsprechend kurz sind die Umsteigewege
- Die Bahnhöfe sind gut an lokale Verteilerbauwerke (unterirdische Einkaufszentren und Skywalks) angeschlossen
- Sehr beeindruckendes Lichtkonzept, bei dem kein direktes Licht auf den Bahnsteig fällt. Bei der Zugeinfahrt wird das Licht automatisch dunkler, weil der Zug vor den Lichtquellen steht.

Link: [world.nycsubway.org]



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 30.07.2006 15:29 von hyp.
Hallo allerseits,

zu diesem Thema kann ich auch etwas beitragen, eine U-Bahn, die sicher noch nicht viele von Euch besucht haben, nämlich die Metro in Helsinki.

Diese besteht zwar nur aus einer Linie, die sich am östlichen Ende in zwei Äste aufteilt, ist aber dennoch von der Ausstattung her etwas besonderes.
Die Außenstrecken im Osten von Helsinki unterscheiden sich kaum von Außenstrecken in Hamburg oder München. Sie haben meist oberirdische Bahnhöfe mit Mittelbahnsteigen. Die Bahnhöfe sind schlicht und funktionell eingerichtet, dabei aber nicht langweilig.
In der Innenstadt wurden die Tunnels in großer Tiefe (etwa 30 Meter) durch harten Fels gebohrt, die Rolltreppen zu den Bahnsteigen sind mindestens so lang, wie die am Jungfernstieg (U2) in Hamburg. Die Wände der Zugänge und der Tunnelbahnsteige sind nicht verkleidet, man sieht den nackten Fels, fühlt sich wie in einer Höhle. Dabei ist es aber gut ausgeleuchtet, so daß keine Platzangst aufkommen kann.
Überhaupt sind die Tunnels und die Fahrzeuge sehr großzügig gestaltet. In Helsinki fahren die größten U-Bahn-Wagen von Europa: die Doppeltriebwagen bestehen aus zwei jeweils 22 Meter langen und 3 Meter breiten Wagen. Man konnte so großzügig bauen, da auch die Metro die in Finnland übliche Breitspur von 1524 mm benutzt. Bis zu drei Doppeltriebwagen können gekuppelt werden.
Die Züge fahren auf den Außenstrecken bis zu 90 km/h schnell.

Der Betrieb wird täglich im 5-Minuten-Takt durchgeführt, Mo - Fr in den HVZ wird auf einen angenäherten 3-Minuten-Takt verstärkt. Nur in den späten Abendstunden gibt es einen 10-Minuten-Takt. Die Züge fahren stets abwechselnd auf die beiden östlichen Äste, so daß auf den Außenästen ein 6-, 10- bzw. 20-Minuten-Takt geboten wird.

Bahnhöfe und Fahrzeuge sind in einem sehr guten Zustand und stets sauber. Als Fahrgast kann man sich zu jeder Zeit sicher fühlen, denn die Züge und Bahnhöfe sind vidoeüberwacht, Sicherheitspersonal gibt es auf jeder Station. Das Personal gibt auch Auskünfte.

Fahrkarten bekommt man nur aus Automaten, es gibt keine Ticketschalter. Die Einzelkarten sind beim Kauf bereits entwertet, Mehrfahrtenkarten (1-, 3-, 5-Tageskarten) gelten ab Kauf entsprechend ihrer Geltungsdauer.
Monats- oder Jahreskarten gibt es nicht, stattdessen elektronische Chipkarten, die jeweils beim Betreten und Verlassen der Bahnhöfe an einem Lesegerät vorbeigeführt werden müssen. Anhand der Anzahl der Fahrten und der gefahrenen Strecken wird einmal monatlich der Preis für Einzelfahrten, ab einer bestimmten Anzahl dann der Preis einer Monatskarte abgebucht.

Insgesamt macht die Helsinkier Metro einen sehr guten und modernen Eindruck.

Viele Grüße
vom Vielfahrer
Na das ist ja mein Thema... Meine subjektiven Erfahrungen mit ca. 68 U-Bahnsystemen (Stadtbahnsysteme mitgezählt) wären zuviel, um sie hierhin zu schreiben, aber sie stehen schon auf folgender Seite: Visited . An den anderen Rubriken der Metro-Bits-Hauptseite haben mehr Leute mitgewirkt, dort steht was zu verschiedenen Aspekten der U-Bahnen der Welt, z.B. Stationsarchitektur, Ansagen und Abfahrts-Sounds, Bahnsteigtüren, automatische U-Bahnen...
Ich war 1997 in Prag.

Ich war ertaunt darüber, dass dort sehr viele Haltestellen im Stil von Messehallen oder Gänsemarkt sind.


Die Rolltreppen zu diesen Haltestellen waren sehr schnell, so dass man dort aupassen musste, dass man nicht das Gleichgewicht verliert.

Zu dem fuhren damals alt aussehnde Züge die mich an den DT 1 erinnerten.

Stimmt, dass die Rolltreppen in Prag superschnell waren, hatte ich ganz vergessen... danke, dass du mich daran erinnerst. Ob das so superbenutzerfreundlich ist? Also für ältere Fahrgäste zum Beispiel?
In Wien...

..fiel mir zu der heißen Zeit, in der ich da war, auf: Es war keinen Deut kühler als "oben", wie man es eigentlich von U-Bahnen her kennt oder gar erwartet. Stickige warme Luft da unten, als ob sie die extra reinpumpen würden, damit sich niemand erkältet.

In Singapur...

..weiß man dagegen die vollklimatisierten Züge und unterirdischen Stationen zu schätzen und erinnert sich zudem an die verglasten Bahnsteigkanten, vor deren Türen die Züge punktgenau halten. Sauber ist es dort ja ohnehin überall. Obwohl die Züge völlig anders aussehen, erinnert die Gesamtheit der MRT mit ihrer Mischung aus Hoch- und Untergrundstrecken doch irgendwie stark an Hamburg.

Aus Hongkong...

..ist mir vor allem dieser komische Ton an den Rolltreppen in Erinnerung, der mich stark an das Echolot- Geräusch aus U-Boot- Filmen erinnert. Wenn sich da mal jemand fände, der mir erklärt, was und wofür das ist... Ansonsten sauber, schnell und im Berufsverkehr ganz schön eng.

In Peking...

...meine ich mich zu erinnern, daß die U-Bahn vor allem da fuhr, wo man sie als Tourist nicht brauchte. Vielleicht trügt mich mein Gedächtnis nach fast 10 Jahren, aber ich meine, da war ein Ring, der das Zentrum weiträumig umgab und wann immer man irgendwo hin wollte, wo's was zu gucken gab, lief es doch auf's Taxi raus. Sowohl diese als auch der öffentliche Nahverkehr waren allerdings spottbillig.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 31.07.2006 00:17 von Thomy71.
Hallo,

ich war letztes Jahr im Sommer in Stockholm:
Die U-Bahn dort heißt T-Bahn (T für Tunnel) und ist in den 1960er Jahren entstanden. Es gibt 3 Hauptlinien, die sich in den Außenbezirken teilweise noch teilen. Das Wagenmaterial ist relativ neu und komplett durchgängig, aber ziemlich verdreckt. Die Taktfrequenz in der HVZ beträgt etwa 5 Minuten.

Weil es hier im Forum gerade um die Zuglängenanzeige in HH geht: In Stockholm zeigen die Zielanzeiger am Bahnsteig die Anzahl der Wagen im Klartext, ausserdem wird die Zuglänge ebenso wie das Zugziel bei der Einfahrt angesagt (nur auf schwedisch). Im Zug wird bei der Haltestellenausfahrt die nächste Station und ggf. Umsteigemöglichkeit und Zugziel angesagt, ähnlich wie bei den 474 in HH, bei der Einfahrt wird der Stationsname nochmal wiederholt. Die optische Anzeige in den Zügen zeigt bereits beim Halt in einer Station den nächsten Stationsnamen (mit dem Zusatz näxta).
Soweit ich das mitbekommen habe, ist an jeder Station/jedem Eingang immer Personal zur Fahrkartenkontrolle und ggf. Verkauf.

Im Herbst war ich dann in Barcelona, wo mir folgendes aufgefallen ist:
Die unterirdischen Bahnhöfe waren extrem gut geheizt; bei Aussentemperaturen von knapp 20 Grad herrschten dort unten mindestens 30 Grad. Die Züge wiederum waren (teilweise?) klimatisiert. Die Zugzielanzeiger in den Stationen zeigten sekundengenau(!) die Wartezeit bis zum Eintreffen des Zuges an. Die Standzeit der Züge ist mit 15 Sekunden extrem kurz. Am Bahnsteigende steht für den Zugführer ein Spiegel zur Selbstabfertigung und eine Countdownanzeige für die Reststandzeit. Kurz vor Ablauf des Countdown löst der Zugführer ein Klingelsignal aus (in Ausnahmefällen noch ein zweites Mal) und schließt die Türen praktisch ohne Rücksicht auf Verluste. Wer zu langsam ist hat halt Pech gehabt.

Im Zug wird die nächste Haltestelle immer von 2 Personen (Mann und Frau im Wechsel) angesagt, und zwar in der Form <1. Person> "proxima estacion" <2. Person> Stationsname und ggf. Umsteigemöglichkeit.

Fast alle Zugänge zu den Bahnsteigen können nur durch Drehkreuze passiert werden, dabei wird die Fahrkarte automatisch überprüft.

Soviel erstmal aus meiner Erinnerung.
Gunnar
Burgwedel schrieb:
-------------------------------------------------------
> Im Herbst war ich dann in Barcelona, [...]
> Die
> Zugzielanzeiger in den Stationen zeigten
> sekundengenau(!) die Wartezeit bis zum Eintreffen
> des Zuges an. Die Standzeit der Züge ist mit 15
> Sekunden extrem kurz.

Naja, hast du die "sekundengenaue" Anzeige mal länger angeschaut? In Barcelona kann man auch nicht hexen - die Anzeige springt gerne mal mehrere Sekunden zurück (und nochmal und nochmal) Insbesondere bei Einfahrt ist sie dann natürlich korrekt, aber wenn man mehr als eine Minute warten muss, ist das Sekundenzählen einfach überflüssig.

Außerdem steht dort nur "Propter Tren" (oder so ähnlich) drauf, nicht aber das Ziel des Zuges. Die kurzen Standzeiten und das brutale Schließen der Türen war mir auch aufgefallen. Zusätzlich fand ich die U-Bahn dort extrem laut und die Schalensitze zu eng. Außerdem waren die Züge in BCN relativ dreckig (ich bin mit der Sauberkeit in HH recht zufrieden - München ist allerdings besser, Berlin wesentlich schlechter).
Burgwedel schrieb:
-------------------------------------------------------

> Im Herbst war ich dann in Barcelona, wo mir
> folgendes aufgefallen ist:
> Die unterirdischen Bahnhöfe waren extrem gut
> geheizt; bei Aussentemperaturen von knapp 20 Grad
> herrschten dort unten mindestens 30 Grad. Die Züge
> wiederum waren (teilweise?) klimatisiert.

Das ultimative Netz, um auch den letzten Marketing-Fuzzi davon zu überzeugen, dass eine Klimaanlage auf Tunnelstrecken nicht nur überflüssig ist sondern auch noch kontraproduktiv wirkt...

Eine Klimaanlage produziert ja nicht Kälte, sondern nimmt der einen Seite ein bißchen Wärme weg, um sie der anderen Seite zuzuführen... an der Erdoberfläche ist das ja kein Problem, aber in der Barceloner Metro wird damit einfach nur die Tunnelanlage geheizt... durch die Luftentfeuchtung innerhalb der ca. 16 Grad kalten Züge, schwitzt man dann draußen auch noch in extrem unangenehmer hohen Luftfeuchtigkeit....

> Prag
> Die Prager Metro gefiel mir insgesamt recht gut,
> allerdings sind wir auch hauptsächlich auf der
> Linie C gefahren, da unser "Hotel", wie ich den
> bonbonbunten Betonbunker großzügig nennen möchte,
> am Stadtrand lag und wir an der Endhaltestelle
> Ládvi noch mal in den Bus umsteigen müssen.
> Die Züge der auf der Linie C verkehrenden neuesten
> Generation waren wirklich sehr schön designt, auch
> wenn ich das Interieur etwas... minimalistisch
> fand, also etwa die Sitze, die lediglich von
> Stangen gehalten werden und nicht wie in Hamburg
> oder Berlin auf richtigen Bänken ruhen.
> Etwas befremdlich fand ich auch, dass sich bei
> dieser neuesten Generation automatisch alle Türen
> an einem Waggon geöffnet haben, wenn man den
> Öffner an nur einer Tür betätigt hat. Allerdings
> kann dies ja auch durchaus eine technische
> KLinderkrankheit sein, die noch nicht behoben war,
> schließlich waren die Züge zum Zeitpunkt meiner
> Reise nach Prag noch sehr neu.
> Bei den älteren Zügen fiel mir neben ihrem sehr
> archaischen Aussehen vor allem negativ auf, dass
> die Türen sich auotmatisch öffneten bzw.
> umgekehrt, dass man ihre Öffnung nicht
> beeinflussen konnte. Dieser Umstand weckte leichte
> Gefühle der Beklemmung in mir.

Archaiches Aussehen... Tatsache... Interessanter wirds, wenn man den bei den Zügen mal auf die Herstellerangabe in den Waggons schaut... Sowjetisches Produkt aus dem Jahre... 1988... Ja, da kamen hier die ersten DT4, bei denen kamen Züge die aussahen, wie von vor dem Krieg.

"Ukumcete prosim vystup anastup dvezeje zavirai" (Phonetisch geschrieben, ein paar Wörter dürften dennoch stimmen) oder so lernt glaub ich jeder, der 7 Tage in Prag in nem Hotel außerhalb des Zentrums verbringt.

Dass die Türen komplett aufgehen gibts in vielen U-Bahnen dieser Welt, wenn viele Fahrgäste fahren ist das vielleicht gar nicht so schlecht. Was ist denn daran beklemmend ?

> Ein Ziel von mir war es, die Ansage beim
> Türenschließen zu lernen, da ich diese so
> wohlklingend (und bemerkenswert lang) fand.
Thomy71 schrieb:
-------------------------------------------------------
> In Wien...
>
> ..fiel mir zu der heißen Zeit, in der ich da war,
> auf: Es war keinen Deut kühler als "oben", wie man
> es eigentlich von U-Bahnen her kennt oder gar
> erwartet. Stickige warme Luft da unten, als ob sie
> die extra reinpumpen würden, damit sich niemand
> erkältet.

Wien find ich das altmodische Design heftig, das sind zwar sehr schnelle Züge aber den goldenen Klotz gewinnen sie haushoch... Die Innenfarben sind veraltet, so n Design hat man heutzutage nicht mehr. Aufgefallen ist, dass immer nur die Türhälfte aufgeht von der man den Knopf drückt, wenn mans weiß ok, wenn nicht, schaut man etwas blöd. U6 bekommt von mir den Preis für die sportlichste U-Bahn Fahrt der Welt... Hügel mit vollgas rauf, mit Vollgas runter, in die Kurve und ab in die Station mit starker Bremsung... Da versteht man gleich wieso die Fahrt für Kinderwagen und Rollstuhlfahrer nicht empfohlen wird :D

> Aus Hongkong...
>
> ..ist mir vor allem dieser komische Ton an den
> Rolltreppen in Erinnerung, der mich stark an das
> Echolot- Geräusch aus U-Boot- Filmen erinnert.
> Wenn sich da mal jemand fände, der mir erklärt,
> was und wofür das ist... Ansonsten sauber, schnell
> und im Berufsverkehr ganz schön eng.
>

Was mich störte, war dass die Sitze (längsrichtung) Metallbänke sind, und wenn der Zug mal stark bremst oder beschleunigt einen nichts daran hintert auf den Sitznachbarn zu rutschen. Kann natürlich Absicht bei vollen Zügen sein (eine Vollbremsung und schon sind 70 Sitzplätze mehr im Zug frei), aber ganz geschckt gelöst fand ich das nicht ;-)
@Hotspot

Hach ja... Dänemark, Japan, Italien, die Sowejtunion. Namen, die in einem Atemzug genannt werden, wenn es darum geht, drei für ihr Design berühmte Nationen einer vierten bedeutungslosen gegenüberzustellen.

Produktionsjahr 1988... das ist peinlich... sehr peinlich sogar. Ich dachte immer, dass das in Prag eventuell Züge der Moskauer Metro seien, die dort ausgemustert wurden... aber dass die Ende der 80er noch so gebaut wurden... scheußlich...

"Ukumcete prosim vystup anastup dvezeje zavirai"
Der genaue Wortlaut ist:
"Ukoncete prosim, vystup a nastup, dvere se zaviraji"
Ziemlich nah dran.

Beklemmend ist das Fehlen jedweder Türöffner, als es gibt keine Hebel, keine Knöpfe etc.. Man fühlt sich so eingesperrt und der Technik oder dem Zugfahrer ausgeliefert. Natürlich ist das albern, weil man ja sowieso nur an den Haltestellen aussteigen kann und man dem Fehrer ja tatsächlich ausgeliefert ist, aber ich halte es dennoch für psychologisch ungünstig, keine Türöffner einzubauen und so dem Fahrgast noch deutlicher die Möglichkeit aufzuzeigen, dass er die Türen sowieso nicht öffnen kann...
Moin,
ich war Mitte Juli 2006 in Montréal / Kanada.
Das dortige U-Bahn-System ist 1966 in Betrieb genommen worden. Es fahren - wie bei einigen Linien in Paris - Wagen mit Gummirädern durch die Tunnel. Dadurch sind relativ hohe Beschleunigungen und Bremsverzögerungen möglich.
Jeder U-Bahnhof ist mit Personal besetzt, so dass man jederzeit eine Fahrkarte kaufen kann. Eine 3-Tasges-Karte für alle Busse und U-Bahnen (und ich meine sogar auch die S-Bahn-artige Vorortbahn) kostet 17 Can$ (ca. 12 €).
Die Züge werden vom Triebfahrzeugführer gefahren (naja, fast trivial diese Aussage) und abgefertigt, d.h. alle Türen werden zentral geöffnet und geschlossen. Für das offenhalten der Türen ist eine Strafe von 150 Can$ festgelegt.
Alle Haltestellen werden in den Zügen angesagt: Einmal kurz nach Abfahrt am vorherigen Bahnhof ("Prochain Station: Place des Arts") und kurz vor dem Halten an der Station ("Station Place des Arts").
Ich habe nur Züge gesehen, die die Bahnsteiglänge voll ausnutzen. Die Züge sind stark frequentiert. Einzelfahrscheine müssen vor dem Umsteigen wieder "aufgeladen" werden, da der Zugang nur durch Passieren einer Sperre möglich ist.
Montréal besitzt vier (in Worten: 4 ;-) Métro-Linien: Grün, gelb, blau und orange.

Kurz danach war ich in Chicago / U.S.A. und bin dort mit der "brown line" einmal um den Innenstadtring (Loop) gefahren. Nostalgisch. Damit kann man das wohl am besten beschreiben. An der Hochbahnstrecke sind keine Geländer angebracht, und zwischen den Schwellen kann man auf die Straßen hinabblicken. Die Stromzuführung geschieht mit Hilfe einer weiteren Schiene, die etwas erhöht am Rande des Gleisbettes ist. In Chicago gibt es mehrere überirdische Strecken, unter anderem zum Flughafen O'Hare. Dort gibt es einen schienengebundenen, fahrerlosen Shuttle, der elektrisch auf Gummirädern die Terminals und einen der Außenparkplätze verbindet. Ein ähnliches System wird derzeit auf dem Flughafen Paris / Charles de Gaulle gebaut.

Insgesamt haben mir die Metrosysteme dieser Städte gut gefallen und tragen nach meiner Meinung zu einer deutlichen Verbesserung der Infrastruktur teil. Informationstafeln und Schilder halten den Fahrgast auf dem Laufenden. Obwohl sich Montréal in Québec, der französischsprachigen Provinz Kanadas befindet, waren alle Schilder in den Zügen ("Sitzplätze für Bedürftige", "Notbremse bei Gefahr betätigen", "Notruf zum Triebfahrzeugführer" etc.) in beiden Amtssprachen (französisch und englisch) verfasst, in Chicago auf Englisch, wobei manche Warnhinweise zusätzlich auf Spanisch verfügbar waren.

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Gregor Jacobs
root@127.0.0.1 <-- Don't send mail or else!
MissyWegner schrieb:
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> Produktionsjahr 1988... das ist peinlich... sehr
> peinlich sogar. Ich dachte immer, dass das in Prag
> eventuell Züge der Moskauer Metro seien, die dort
> ausgemustert wurden... aber dass die Ende der 80er
> noch so gebaut wurden... scheußlich...

Dachte ich auch, bis ich zufällig so ein Schildchen über dem Eingang zum Fahrerstand erpichte, schön auf Kyrillisch (ich glaub in Kiew oder so gebaut) mit der 1988 drauf... Wurden wohl so vom Ende der 70er bis 1990 gebaut. Es sind übrigens nicht nur die Rolltreppen, die sehr schnell sind, auch wenn die Strecke mal abschüssig ist, kommt die Bahn sehr schnell in Schwung, wahrscheinlich macht es das Klappern und Schaukeln aber beeindruckender als es eigentlich ist.
Ich bin zwar noch nicht um die ganze Welt gereist, aber ich beschreibe jetzt noch ein paar Betriebe, über die hier eigentlich noch kein Wort gefallen ist.


Sank-Petersburg (bis 1991 Leningrad)

Da bin ich geboren und großgeworden. Die Stadt hat seit 1955 eine U-Bahn, heute sind das vier Linien (insgesamt etwa über 100 km Gleise) und 60 Stationen. Eine der tiefsten U-Bahnen der Welt. Achja, die "alten runden" Züge, die in Prag auf der Linie B fahren, wurden auch dort gebaut, gleiche Fahrzeuge und/oder ihre direkte Nachfolger fahren heute m.W. in allen Betrieben des ehem. Ostblocks; falls jemand's braucht, könnte ich eventuell auch Werksnummern und Baujahre der prager Wagen herausfinden. Im Vergleich zu den deutschen Betrieben ist das petersburger Metro permanent überfüllt. Naja - nicht wunderlich, die Stadt ist von der Fläche her etwa die Hälfte Hamburgs, hat aber knappe 5 mio. Einwohner. Stationen, die in den 60-er und 70-er Jahren gebaut wurden, wurden gleich als "horizontaler Lift" ausgeführt, das bedeutet vollständig geschlossene Bahnsteige mit undurchsichtigen Stahltüren. Die Züge müssen dann zentimetergenau halten, was auch ganz gut klappt. Die Absicht war ürsprünglich, Fahrgäste mechanisch daran zu hindern, auf die Gleise zu fallen. Im Endeffekt hat sich das System aber nicht gelohnt, da Leute dann in einzelnen Fällen bei großem Andrang zwischen den Stahltüren und dem Zug eingequetscht wurden (da sind nur etwa 10 - 15 Zentimeter Abstand, und natürlich keine Spiegel oder Kameras, also der Fahrer sieht's nicht). Von Quersitzen und von Knöpfen an den Türen weiß man da auch nichts, entsprechend erstaunt war ich bei der Ankunft in Hamburg, und auch noch ein paar Monate danach war für mich normal, dass mein Zug bereits angehalten ist, und ich stehe dumm vor der Tür und warte, bis sie aufgeht. Gewohnheiten können manchmal wirklich stark sein. Ach, da kann ich noch viel erzählen.

Moskau

Da war ich auch mehrmals. Sehr großes Metro-Netz, 11 Linien, funktioniert seit 1935. Stationen vom Typ "horizontaler Lift" haben sie nicht. Im großen und ganzen wirkt das System deutlich weniger gepflegt, als das relativ kleine St.-Petersburger Netz, und im Vergleich zu Hamburg ist da schon wirklich dreckig. Dafür liegen die Taktabstände fast bis zum Betriebsschluss bei zweieinhalb Minuten, am Tag sind 90 (wenn nicht weniger) Sekunden normal. Stationen, die bis etwa 1960 gebaut wurden, sehen wirklich schön aus... Na, da muss man nicht viel sagen, einfach bei Google/Bilder schauen. Nach dem Krieg gab's da auch Wagen, die aus Berlin "mitgenommen" wurden, sie haben auch eine eigene Serienbezeichnung bekommen. Es gibt drei (oder schon mehr?) bahnsteiggleiche Übergänge zwischen den Linien.

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Amsterdam

Dort bin ich nur eimal kurz mit der U-Bahn gefanren. Es ist so ein gemischtes Schnellbahn-System, am Gleis sind sowohl Stromschiene als auch Oberleitung dran, d.h. es werden auf einer Strecke Fahrzeuge mit verschiedenen Stromsystemen eingesetzt (vergleiche die Hamburger S1 bis 1954). Die Züge sind auch derbe dreckig, und können hier keinen Vergleich mit der Straßenbahn aushalten - letztere ist sauber, leise und angenehm in allen Aspekten.

Prag

Da war ich in diesem April. Ja, die Fahrtreppen sind manchmal wirklich schnell. Die Züge der Linie B haben bei mir aus o.g. Gründen ein starkes Nostalgie-Gefühl ausgelöst. ;) Sonst wurde über Prag schon genügend gesagt.

Berlin

Dort war ich mehrmals, aber nur kurz in der U-Bahn/S-Bahn gefahren... Die neueren Züge wirken tatsächlich futuristisch, die Übergänge zwischen den Wagen sind manchmal wirklich bequem.


Das wär's. Stuttgart, Köln, Hannover und ähnliches zähle ich nicht zu den "wirklichen" U-bahnen.
koschmart schrieb:
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> Moskau
> ...
> Im großen und ganzen wirkt das System deutlich weniger
> gepflegt, als das relativ kleine St.-Petersburger
> Netz, und im Vergleich zu Hamburg ist da schon
> wirklich dreckig.


Komisch. Sollte sich da seit 1995 soviel geändert haben?
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