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S 10 Hauptbahnhof - Landungsbrücken
geschrieben von carsten 
Hallo,

wer hat "schöne" Erinnerungen an die S 10 (1975-1979) und evtl. Prospekte, Fotos oder prsönliche Erinnerungen an diese Linie? Die S 10 stellte ja schon ein gewissises Kuriosium dar: kaum Fahrgaste und zu bestimmten Zeiten, die heute in dichtem Takt befahren werden, gab es schon eine "Betriebsruhe".

Ich würde mich über Reaktionen von Zeitzeugen sehr freuen - stellt doch Eure Erinnerungen hioer in dieses Forum :-)

M f G - C P D

[Entweder man ist auf "Pille" oder man heißt so.... - arm und beladen der so heißt und gleichzei]
Nun, die S10 war ja in de ersten Betriebsphase reiner parallelverkehr zur U3. Ihr eigentlicher Nutzen bestand darin, dass Fahrgäste ohne umzusteigen mit der S-Bahn in die City (=Altstadt), die heutige Innenstadt (Jungfernstieg) und zum Hafen kommen sollten. Dieses Kriterium war vor allem tagsüber wichtig, in den Abendstunden eher weniger.

Das besondere war damals die Tatsache, dass die hamburger S-Bahn (vornehmlich BR 471/871) nun auch unterirdisch fuhr. Geil war vor allem, das die altbekannten Züge der BR471 die neue Tunnelstrecke befuhren, während die neuen Züge der BR 472/473 1. Serie (welche damals sehr beliebt waren und bei manchen Typen hier im Forum heute ja nur als unerträglicher Schrott gelten) auf der eher langweiligen S2 (Pinneberg - Dammtor - Aumühle) fuhren. Lediglich in der HVZ fuhren die Züge, die wohl als S20 geplant waren, aber offiziell "zu S2" hießen und Richtung Landungsbrücken als S10 (ab Bergedorf) und Richtung Bergedorf als S2 (ab Landungsbrücken) geschildert wurden mit BR 470/870 bzw BR $72/473 gemischt.

Landungsbrücken wurde wechselseitig am bahnsteig gekehrt.

Interssant war, dass die am HBF endenden Züge der S10 Gleis 4 kehrten und die nach Dammtor fahrenden Züge durch Gleis 3. Somit entsand in Fahrtrichtung West eine Fahrstraßenkreuzung. Die von Barmbek oder Bergedorf kommenden Züge nach Landungsbrücken fuhren via Gleis 3. Nach Osten (Poppenbüttel / Aumühle) fahrende züge fuhren damals durch Gleis 5 nur in den abendstunden Betriebsruhe S10 durch Gleis 4. Gleis 5 wurde dann von den Reginalverkehrszügen genutzt.


Schön war bei der City-S-Bahn der Neugeruch, die Ruhe auf dem Abschnitt und die vielen Zugangstunnel, die ein straßenkreuzungsfrei und trocken von den verschiedensten Ecken der Innenstadt zur S-Bahn führten.

Die Stationen der Verbindungsbahn, aber auch Altona und Hamburg HBF hatten dagegen den Stil der 40er Jahre:

- kaputt
- mit Schutt verfüllte Räume
- als Dienststellen genutzte Räume
- mit Papp- bzw. Holzwänden verkleidete Stellen
- rostige Stahlkonstruktionen
- abgelatschte Fliesen
- Baustellenatmosphäre
- viel Starßenverkehr um sich herum als Zugangsbarriere

Somit war die City-S-bahn das Filetstück der S-Bahn.

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carsten schrieb:
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Die S 10
> stellte ja schon ein gewissises Kuriosium dar:
> kaum Fahrgaste


In der Tat:
Die Fahrgastzahlen blieben hinter den Erwartungen zurück, was natürlich kritisiert wurde.

Aber das änderte sich schliesslich, als die City S-Bahn komplett fertig wurde.
Ja, und mit welchen Getöse (Geräuschpegel) die 471 durch den Tunnel rumpelten, ein Genuss, aber oft kam es mir vor als wären die 471 im Tunnel leicht überhitzt,
jednfalls war es bei Tunnelfahrten immer irgendiwe warm und muffig in den Wagen..., kam mir jedenfalls so vor.

Aber eigentlich waren auf der S10 doch hauptsächlich die 470 unterwegs,
471 eher nur in der HVZ und die 472 noch seltener,
höchstens mal 471 mit 472 verbunden, sah immer merkwürdig aus,
Uralt gegen (damals) neu in einen Zug zusammengestellt...

Und denn die einsamste Schnellbahnstation damals zu S10/S20zeiten,
Stadthausbrücke, war doch fast nie ´was los,
Fahrgäste bevorzugten lieber, in alter Gewohnheit, doch den nahe
gelegenen U Rödingsmarkt.


MfG
Thomas Friedrich
bahnfried@freenet.de
Martin schrieb:
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> Interssant war, dass die am HBF endenden Züge der
> S10 Gleis 4 kehrten und die nach Dammtor fahrenden
> Züge durch Gleis 3. Somit entsand in Fahrtrichtung
> West eine Fahrstraßenkreuzung. Die von Barmbek
> oder Bergedorf kommenden Züge nach Landungsbrücken
> fuhren via Gleis 3. Nach Osten (Poppenbüttel /
> Aumühle) fahrende züge fuhren damals durch Gleis 5
> nur in den abendstunden Betriebsruhe S10 durch
> Gleis 4. Gleis 5 wurde dann von den
> Reginalverkehrszügen genutzt.

Hä?

Das heutige Gleis 5 (damals Gleis 3) war bis zur Fertigstellung des Tunnelbahnsteiges (1981?) ein reines S-Bahn-Gleis. Es gab zwar Gleisverbindungen zu den Fernbahngleisen der Lübecker Bahn, die aber wurden damals nur für die Bauzüge genutzt - genauso auch die beiden Abstellgleise zwischen der heutigen Zufahrt von Dammtor nach Gleis 4 und dem Fernbahngleis 5.

Erst als beide Gleise des Tunnelbahnsteiges vollständig hergestellt waren,fing man an, das östliche Weichenfeld des Hauptbahnhofes komplett umzukrempeln, um die Harburger S-Bahn einzufädeln. Denn ungefähr da, wo jetzt die Züge von Harburg das Weichenfeld erreichen, verlief zuvor das Richtungsgleis von Berliner Tor (Btsl) Richtung Dammtor (das Gleis von Btsb liegt ungefähr immer noch da, wo es vorher auch lag; m.W. ist auch Gleis 47 sowie das Gleis Richtung Poppenbüttel praktisch noch da, wo es vorher war) - der Bahndamm wurde dann mittels einer aufwändigen Stützmauerkonstruktion in den heutigen Zustand versetzt. Im Zuge dieser Arbeiten wurde auch das Weichenfeld des Fern-/Regionalverkehrs total umgekrempelt. Der gesamte Bahndamm bot maximal die Möglichkeit, 7 Gleise unterzubringen - durch die "Aufrüstung" mittels beiderseitiger Stützmauern hätte man 10 Gleistrassen unterbringen können. Inklusive der Brückenrampen für die Harburger Strecke (für den auf den Rampen vorzusehenden Fluchtweg mußte ja auch etwas Platz gelassen werden) blieben also noch 9 Gleise, von denen die S-Bahn 6 für sich beanspruchte. Also mußten die 4 Bahnsteiggleise über eine dreigleisige Strecke mit den 2x 2 Gleisen Richtung Berlin und Lübeck verbunden werden.

Da man damals noch nicht an die Elektrifizierung dachte, mußten einige Jahre später wieder einige Gleise geringfügig verschoben werden, um Platz für die Strommasten zu schaffen - teilweise wurden nur außen Masten aufgestellt und Querverspannungen über die Gleise gehängt, weil's nicht anders ging...

> Die Stationen der Verbindungsbahn, aber auch Altona
> und Hamburg HBF hatten dagegen den Stil der 40er Jahre:
>
> - kaputt
> - mit Schutt verfüllte Räume
> - als Dienststellen genutzte Räume
> - mit Papp- bzw. Holzwänden verkleidete Stellen
> - rostige Stahlkonstruktionen
> - abgelatschte Fliesen
> - Baustellenatmosphäre
> - viel Starßenverkehr um sich herum als Zugangsbarriere

Zustimmung...

> Somit war die City-S-bahn das Filetstück der S-Bahn.

Ebenfalls Zustimmung...

Gruß Ingo
Seit neuestem bin ich nun auch im Besitz eines alten Fahrplanbuches von vor meiner Geburt. Dort habe ich die S10 ebenfalls gefunden. Interessant finde ich den 4/6-Takt am Tag und den frühen Betriebsschluss.

Hier der Fahrplan vom Winter 1977/78:

Das war aber nicht imer so das gegen halb 8 schon Feierabend war. Die 1976 war wie üblich gegen halb 1 nachts Betriebsschluss. ich habe die Zeit der S10 nicht erlebt aber habe die Fahrpläne darüber. Die S10 hatte schon so früh Schluss weil die ausnutzt der Strecke nach 20 uhr nicht mehr geben war. Begründung zu viel Paraellverkehr. Ich weiss von meine Eltern her das mit der Durchbindng nach Altona des City Tunnels die Zweifel auch waren. Aber nach 27 Jahren durchgehender Betrieb sehen wir das es ohne diesen Tunnel nicht mehr geht.



Mfg

Sascha Behn
Na klar ginge es ohne den Tunnel. Man würde es einfach so machen, wie auf vielen anderen Routen, die auf Grund der Verkehrsströme ein straßenunabhängiges Schienennahverkehrssystem benötigten in Hamburg: man führe in einem 25-Meter-langen im 2-3-Minuten-Takt verkehrenden Bus (der hoffnungslos überfüllt wäre) :-)
Die Einstellung des Spätverkehrs der S10 erfolgte mitten in einer laufenden Fahrplanperiode zum 31.1.1977. Auf dem Bahnsteig "Jungfernstieg" der U1 hing dann während der Betriebspause am Abgang zur City-S-Bahn eine Sperrkette mit dem Hinweis "S10 - Nachtruhe".
MrJonas schrieb:
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> Na klar ginge es ohne den Tunnel. Man würde es
> einfach so machen, wie auf vielen anderen Routen,
> die auf Grund der Verkehrsströme ein
> straßenunabhängiges Schienennahverkehrssystem
> benötigten in Hamburg: man führe in einem
> 25-Meter-langen im 2-3-Minuten-Takt verkehrenden
> Bus (der hoffnungslos überfüllt wäre) :-)

In der HVZ müßte dieses Verkehrsmittel dann aber als XXXXL-Bus im 30-Sekunden-Takt fahren.

Dann doch lieber einen kuppelbaren 20er-Sessellift...;-)

Gruß Ingo
Thomas Friedrich schrieb:
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> Und denn die einsamste Schnellbahnstation damals
> zu S10/S20zeiten,
> Stadthausbrücke, war doch fast nie ´was los,
> Fahrgäste bevorzugten lieber, in alter Gewohnheit,
> doch den nahe
> gelegenen U Rödingsmarkt.

Ist das heute anders? Abgesehen davon das Stadhausbrücke so aussieht als ob seit dem Bau nicht mehr sauber gemacht wurde...
Kurz Off-topic:
Hmm... die Stadthausbrücke... zweifelsohne eine der bizarrsten Haltestellen der S-Bahn... steigt dort eigentlich jemals irgendjemand ein oder aus? Meiner Wahrnehmung nach ist das nur die Haltestelle zwischen Jungfernstieg und Landungsbrücken, sie hat für sich genommen aber keinen Wert...
Okay, natürlich steigen dort Leute ein und aus, allerdings bin ich zum ersten Mal vor knapp einem Jahr dort eingestiegen (nachdem ich zuvor mit dem Bus zum Museum für hamburgische Geschichte gefahren bin) und war dann doch arg überrascht, dass es dort tatsächlich eine Haltestelle gibt und dass das nicht lediglich Phototapeten sind, die man von der S-Bahn aussieht, wenn man da durchfährt.
Die Station dürfte wohl vor allem für Mitarbeiter des Amtes für Landesplanung interessant sein...
Na ja, es ist der dem Michel am nächsten gelegene S-Bahnhof. Rund 10 Minuten Fußweg und man ist dort - wenn man sich den Schnellbus-Zuschlag sparen will und nicht gerade in der U-Bahn sitzt. Denn vom U-Bahnhof St. Pauli ist es ja auch ca. 7 Minuten zu laufen.
MrJonas schrieb:
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> Na ja, es ist der dem Michel am nächsten gelegene
> S-Bahnhof. Rund 10 Minuten Fußweg und man ist dort
> - wenn man sich den Schnellbus-Zuschlag sparen
> will und nicht gerade in der U-Bahn sitzt. Denn
> vom U-Bahnhof St. Pauli ist es ja auch ca. 7
> Minuten zu laufen.

... von Baumwall sind´s fünf Minuten... (Ausgang Gruner&Jahr)
Was die Benutzerfrequenz in Stadthausbrücke angeht: Zumindest zur HVZ ist dort bedeutend mehr los als in Königstraße und ähnlich viel wie Reeperbahn. Stadthausbrücke erschließt den Bereich um die Ost-West-Str. mit diversen Versicherungen, Privatbanken und Unternehmensberatungen.
MissyWegner schrieb:
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> Meiner Wahrnehmung nach ist das nur die
> Haltestelle zwischen Jungfernstieg und
> Landungsbrücken, sie hat für sich genommen aber
> keinen Wert...

So kann man sich eben täuschen. Früher habe ich ähnliches von der U-Bahn Haltestelle Lutterothstrasse gedacht, inzwischen benutze ich sie täglich.

Tatsächlich wird die Haltestelle Stadthausbrücke gerade von den vielen Büroangestellten an der Ludwig-Ehrhardt-Straße genutzt - für die ist Rödingsmarkt/Baumwall zu weit weg und zudem ist die S-Bahn Haltestelle aus vielen Richtungen ohne Umsteigen zu erreichen.

Tobias



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 14.12.2006 10:54 von joneit.
Klaus-Peter schrieb:
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> Was die Benutzerfrequenz in Stadthausbrücke
> angeht: Zumindest zur HVZ ist dort bedeutend mehr
> los als in Königstraße und ähnlich viel wie
> Reeperbahn. Stadthausbrücke erschließt den Bereich
> um die Ost-West-Str. mit diversen Versicherungen,
> Privatbanken und Unternehmensberatungen.


Hm, ich hab die Erfahrung gemacht, dass die Haltestellen Rödingsmarkt und Baumwall in dem Zusammenhang stärker genutzt werden als Stadthausbrücke.


joneit schrieb:
-------------------------------------------------------
>
> So kann man sich eben täuschen. Früher habe ich
> ähnliches von der U-Bahn Haltestelle
> Lutterothstrasse gedacht, inzwischen benutze ich
> sie täglich.
>
> Tatsächlich wird die Haltestelle Stadthausbrücke
> gerade von den vielen Büroangestellten an der
> Ludwig-Ehrhardt-Straße genutzt - für die ist
> Rödingsmarkt/Baumwall zu weit weg und zudem ist
> die S-Bahn Haltestelle aus vielen Richtungen ohne
> Umsteigen zu erreichen.

Wobei Lutterothstraße ja mit den Wohnsilos und angrenzenden flacheren Wohngebieten eine andere Klientel erschließt, als so ein Büroviertel. Beim einen muß man ganztägig mit hohem Verkehrsaufkommen rechnen, beim anderen fahren die Leute überwiegend morgens hin und abends wieder zurück.

Weil es mir ähnlich wie Missy ging, bin ich vor ein, zwei Jahren einfach mal mutwillig an der Stadthausbrücke ausgestiegen, nur um endlich mal zu sehen, wo genau das und was genau da eigentlich ist und ich war enttäuscht. Außer ein paar kleinen Restaurants wirklich nur Büros und Hotels.
Thomy71 schrieb:
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> Weil es mir ähnlich wie Missy ging, bin ich vor
> ein, zwei Jahren einfach mal mutwillig an der
> Stadthausbrücke ausgestiegen, nur um endlich mal
> zu sehen, wo genau das und was genau da eigentlich
> ist und ich war enttäuscht. Außer ein paar kleinen
> Restaurants wirklich nur Büros und Hotels.

Erzähl das mal den Anwohnern der Neustadt, es ist eine beliebte und begehrte Wohngegend. Zudem findest du dort mindestens 3 Kirchen, Kneipen etc. Und was die paar kleinen Restaurants betrifft - bist du schon mal im Sommer am Großneumarkt gewesen? Oder wenn dort Wochenmarkt ist?

Der persönliche Eindruck kann sehr täuschen.

Tobias
joneit schrieb:
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> So kann man sich eben täuschen. Früher habe ich
> ähnliches von der U-Bahn Haltestelle
> Lutterothstrasse gedacht, inzwischen benutze ich
> sie täglich.

Naja, auf der U2 ist aber gerade das Paradebeispiel: Hagendeel. Lutterothstraße kommt mir eigentlich sehr stark frequentiert vor, ebenso wie Osterstr. und Hagenbecks T., wohingegen Christuskirche und Emilienstraße eher wenig genutzt werden (wobei die Eingänge dieser Stationen auch wirklich blöd liegen).

Früher dachte ich auch, dass in Stadthausbrücke kaum jemand ein- und aussteigt. Bis ich dort in der HVZ ein paar Mal langgefahren bin.

Welches ist eigentlich die am wenigsten genutzte S-Bahn-Haltestelle? Ich meine, wenn man jetzt nicht die Haltestellen ganz weit draußen mitrechnet. Die auf der S21 Tiefstack bis Mittlerer Landweg vielleicht?
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