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Welche U-Bahn-Systeme findet ihr besser die BVG oder die HOCHBAHN?
geschrieben von Elbeaner 
Pro Hamburg:

- Die Züge sind IMO pünktlicher.
- Das Rollmaterial ist insgesamt moderner. Gerade die alten Kisten auf den Berliner Kleinprofillinien wecken eher nostalgische Gefühle (und die Fahrt wirkt je nach Strecke teilweise wie eine einzige Rumpelei...)
- Die Züge sind sauberer.

Pro Berlin:

- Die Strecken verlaufen weitgehend nicht so im zeitraubenden Zick-Zack-Kurs wie in Hamburg.
- Die H-Züge mit Durchgang haben es mir angetan - ich finde sie irgendwie besser als die DT4. Vom Standard her aber mindestens auf dem des DT4. Na gut, sie sind auch 10 Jahre jünger.
- In (vielen? Spichernstraße, Zoo... haben es) Umsteigebahnhöfen gibt es auf jedem Bahnsteig eine Tafel des Fahrgastinfosystems mit den nächsten Abfahrten der anderen Linien. In Hamburg haben Schlump, Jungfernstieg... definitiv keine. Gerade am Jungfernstieg könnte man mit etwas schnellerer Gangart vielleicht eine Umsteigerelation besser erreichen oder aber sich die Puste sparen und gemächlich gehen.
- Das Netz ist viel schöner vermascht.
- Das Netz ist nicht eine Hochbahn mit etwas Untergrund wie in Hamburg auf zwei von drei Linien :)
Thomy71 schrieb:
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> Mike schrieb:
> --------------------------------------------------
> > In ziemlich vielen U-Bahnen der Welt haben sich
> > Sitze quer zur Fahrtrichtung bewährt.
>
> Bewährt in welchem Sinne? Daß es mehr Stehplätze
> gibt und die Züge in den Rushhours dieser Welt
> durch die breiteren Gänge voller gestopft werden
> können um so mit weniger Zügen auszukommen.

Ich denke eher an die gegenwärtige unmenschliche Enge in den Vierersitzgruppen. Bei den Längssitzreihen hat man mehr Abstand zu den gegenüber Sitzenden, und man kommt wesentlich besser durch die Gänge.

Allerdings hast Du Recht, dass es bei vollen Zügen unangenehm werden kann. Und wie ich Hamburg kenne, würde man sofort den Takt ausdünnen, wenn mehr Leute in die Züge passen. Auch in Anbetracht der Tasache, dass 70% der Hamburger Strecken oberirdisch sind, ist es besser, ungehindert aus den Fenstern gucken zu können.



______

metrobits.org
oler schrieb:
-------------------------------------------------------

> - Das Netz ist nicht eine Hochbahn mit etwas
> Untergrund wie in Hamburg auf zwei von drei Linien
> :)

inwieweit ist der höhere untergrundanteil ein Vorteil?


Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Anonymer Benutzer
...
02.04.2007 23:12
...



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.01.2011 20:12 von 54E.
Hm, hier wurden ja eigentlich schon sehr viele Argumente gebracht, die aber jeweils unterschiedlich bewertet werden.

Schnelligkeit:
Mike, du magst recht haben, dass in Hamburg manchmal relativ "langsam" abgefertigt wird. Es ist mir aber wesentlich lieber, wenn meine U-Bahn eine Minute länger braucht und dafür pünktlich ist und so der Anschluss passt als wenn die Bahn einen strafferen Fahrplan hätte, der aber oft nicht eingehalten werden kann und dann Anschlüsse verloren gehen.

Schön sehen konnte man das auf der U2. Zum Fahrplan 2006 (also 12/2005) wurde der Abschnitt Niendorf Nord - Innenstadt um 2 Minuten verkürzt. Dies hat zu unpünktlichen Zügen geführt und man hat oft z.B. am Jungfernstieg den Umstieg zur S3 nach Neugraben nicht geschafft. Dies hat die Hochbahn auch festgestellt und kurze Zeit später (~3 Monate oder so) die Fahrzeit wieder verlängert. Nun ist man häufig in der Emilienstraße oder im Schlump ne halbe Minute zu früh - das ist mir aber recht, wenn ich weiß, dass ich so sicher den Anschluss bekomme. (vor 2006 war die "Gedenkminute" wohl eher Hagenbecks Tierpark - jetzt sind die Züge, zumindest aus meiner Fahrgastsicht, noch pünktlicher als früher)

Mülleimer:
Ich bin sehr dafür, die Mülleimer beizubehalten. Ich finde es zwar bedauerlich, dass viele Leute Mülleimer nicht einmal finden, wenn sie mehr als 1 Meter entfernt groß rot leuchten - in der Bahn ist das allerdings nicht anders. D.h. viele Leute würden ihren Müll liegen lassen - die Mülleimer am Platz sehe ich als Service für die Kunden an. Und die Mülleimer werden auch gut genutzt, das ist sicher!

Und noch an Oler: im Jungfernstieg gibt es oben vor den Treppen zur U1 und U2 Anzeigen für beide U-Bahn-Linien. (wenn man den Eingang Ecke Jungf./Gr. Bleichen nimmt) Was ich schön fände, wären auch Anzeigen bezügl. der S-Bahnen auf den U-Bahn-Haltestellen und umgekehrt. Aber es gibt wirklich Wichtigeres!

Und zu den Sitzen: ich finde persönlich die Quersitze sehr unangenehm im Vergleich zu den 4er-Sitzgruppen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 02.04.2007 23:22 von Raubtier.
Raubtier:

In Berlin gibts diese Anzeigen aber nicht nur "oben", sondern auch unten. Übertragen auf den Jungfernstieg: Auf der Treppe von der U2 nach "oben" steht, wann die nächste U1 fährt. Gerade an einem Umsteigeknoten nutzt eine Anzeige "oben" ja nun auch eher wenig! Ich kenne den Jungfernstieg nun zu schlecht in all seinen Gängen, aber selbst wenn die "offizielle" Wegführung U1->U2 an den Tafeln vorbeiginge, wäre das mindestens einen halben Weg zu spät! Eine Einbeziehung der S-Bahn wäre sicherlich ganz nett, gibt es in Berlin aber auch nicht.

Zu den Anschlüssen auf der U2: Da fällt mir nur etwas ein, das mir auffiel, als ich vor einiger Zeit am Sonntag Abend von Hoheluftbrücke zum Hauptbahnhof fahren wollte. hvv.de empfiehlt den riesigen Umweg (auch wieder ein Merkmal des Hamburger Netzes) über den Hafen und ein Verbleiben in der U3. Das wußte ich allerdings erst _danach_ :) Ich Idiot nämlich bin schön Schlump in die U2 umgestiegen und durfte sowohl bei Hin- als auch Rückfahrt dort 6-7 Minuten auf den Anschluss warten. Dumm!

"inwieweit ist der höhere untergrundanteil ein Vorteil?"

Es ist z.B. im Winter nicht minutenlanges Warten in Eiseskälte an Bahnhöfen, die durch ihre Hochlage voll im Wind stehen und keinen Warteraum haben, angesagt. In Hamburg hat mich das immer geärgert.

PS: Noch ein Kriterium :)

Die Gestaltung der Bahnhöfe. Da hat sich in Berlin Rainer Rümmler auf vielen Linien ausgetobt. Die Architektur sieht sehr nach 70er Jahre aus, aber letztlich mit einigen schönen Hintergedanken. Die Idee, die Bahnhofsgestaltung in Bezug zum Namen oder der Umgebung der Station zu setzen, finde ich ausgesprochen gut udn die Ergebnisse auch. Aber das dürfte Geschmackssache sein. Stationsgebäude kenne ich nur an recht wenigen Stationen und gehe einfach davon aus, dass diese in Berlin wie Hamburg ziemlich durchwachsen sind. Bahnsteige von Hochbahnstationen sind in beiden Städten... schlicht. Ausnahme: U2 Ostring in Hamburg und die U1-Hochbahn in Kreuzberg. Die machen wirklich etwas her. Echte U-Bahnhöfe hat Hamburg dann ja leider sehr wenigerund die vorhandenen haben so die architektonischen "Highlights" auch nicht unbedingt. Auf der U2-Innenstadtlinie dominiert ein sehr funktionaler, schmuckloser Stil - bis auf Jungfernstieg, der für mich eher wie etwas bessere Architektur der 70er wirkt. Nicht besonders schön, aber mit der Gestaltung der Pfeiler zwischen den beiden Innenbahnsteigen immerhin etwas schön anzusehendes. Hbf Süd sieht von "oben" auf beiden Linien schön aus. Die anderen Stationen wirken auf mich immer geradezu beliebig gewöhnlich, ohne klare Unterscheidungen oder Highlights.



4 mal bearbeitet. Zuletzt am 03.04.2007 00:21 von oler.
Raubtier schrieb:
> Schön sehen konnte man das auf der U2. Zum
> Fahrplan 2006 (also 12/2005) wurde der Abschnitt
> Niendorf Nord - Innenstadt um 2 Minuten verkürzt.
> Dies hat zu unpünktlichen Zügen geführt und man
> hat oft z.B. am Jungfernstieg den Umstieg zur S3
> nach Neugraben nicht geschafft. Dies hat die
> Hochbahn auch festgestellt und kurze Zeit später
> (~3 Monate oder so) die Fahrzeit wieder verlängert.

Verstehe ich nicht ganz. Du meinst als die Bahn laut Fahrplan zwei Minuten früher da sein sollte, war sie vier Minuten später da? Hättest Du dann nicht wegen des Taktes automatisch einen Zug eher kriegen müssen?

Ich denke, bei U-Bahnen ist ein minutengenaues Einhalten von Fahrplänen zur Anschlusssicherung eher ineffektiv. Der Takt ist ohnehin mit 3 bis 5 Minuten so dicht (oder sollte es in einer Großstadt zumindest sein), dass man immer guten Anschluss hat, egal wann genau die Züge fahren.

______

metrobits.org
@Mike:
Nein, die Abfahrt in Niendorf Nord war 2 Minuten nach hinten verlegt worden, die Ankunft in der Innenstadt ist die ganze Zeit über gleich gewesen.

Früher und jetzt:
Abfahrt in N-Nord: auf 00
Kurzzeitig: Abfahrt auf 02
Ankunft Jungfernstieg: 23

Abfahrt der S3 Ri. Neugraben: auf 5.

Da ich dies besonders häufig abends nutze, wenn die U-Bahn nicht mehr im 5er-Takt fährt, bin ich sehr froh, dass der Umstieg wirklich zuverlässig funktioniert (was er während der Phase der gekürzten Fahrzeit nicht hat)!
Noch mal eine Sache zur Sitzanordnung:

Ich bin recht flexibel und mag sowohl Längs- als auch Quersitze leiden.

In Berlin ist es im Kleinprofil quasi naturgegeben, dass man mit dem Rücken zum Fenster sitzt, weil die Züge auch eine wesentlich geringere Breite aufweisen. Aber das nur nebenbei.

Das Argument, was die BVG bei der Beschaffung von den H-Zügen genannt hat, wieder die Sitze so anzuordnen, dass man immer mit dem Rücken zum Fenster sitzt, ist ein reines Sicherheitsargument.
Man sitzt immer so, dass niemals jemand hinter einem sitzen kann und man den Blick in die Bahn in alle Richtungen schweifen kann.
Mike schrieb:
-------------------------------------------------------
>
> Ich denke, bei U-Bahnen ist ein minutengenaues
> Einhalten von Fahrplänen zur Anschlusssicherung
> eher ineffektiv. Der Takt ist ohnehin mit 3 bis 5
> Minuten so dicht (oder sollte es in einer
> Großstadt zumindest sein), dass man immer guten
> Anschluss hat, egal wann genau die Züge fahren.

Naja innerhalb der City gebe ich dir recht.
Aber wenn ein Fahrgast nach Großhansdorf/Ohlstedt oder aber nach Norderstedt/Ulzburg möchte spielt das schon eine Rolle 20 minuten zu warten.


tobyBERLIN schrieb:
-------------------------------------------------------
>
> Das Argument, was die BVG bei der Beschaffung von
> den H-Zügen genannt hat, wieder die Sitze so
> anzuordnen, dass man immer mit dem Rücken zum
> Fenster sitzt, ist ein reines
> Sicherheitsargument.
> Man sitzt immer so, dass niemals jemand hinter
> einem sitzen kann und man den Blick in die Bahn in
> alle Richtungen schweifen kann.

Wenn man will, kann man so ziemlich alles begründen. Ich hab mich aber echt noch nie bedroht gefühlt, weil ich hinten keine Augen habe. Stell dich schonmal darauf ein, in Berlin demnächst auch im Bus am Rand zu sitzen. Reines Sauberkeitsargument - wo es kein Sitz-Rückseiten gibt, kann die auch keiner beschmieren ;-)


Hamburgs U-Bahn ist Quasi eine Kleinprofil U-Bahn, denn dass Großprofil in Berlin ist immerhin 15cm breiter. Auch ist die Stufe beim Einstieg in die Wagen auf vielen Bahnhöfen sehr hinderlich. Wenn man in Hammburg einzelne U-Bahnstrecken einstellen würde könnte man auch gleich den ganzen Betrieb einstellen. Was will man bei den 3 Linien auch groß einstellen.

Da Berlin keine echte Innenstadt hat, braucht man da auch keine U-Bahnlinie, dafür kann man sagen Berlin besitzt ein richtiges U-Bahn Netz, was bei 3 Linien in HH wohl kaum der Fall sein kann. Wichtige Stadtteile werden in Hamburg erst gar nicht von der U-Bahn erreicht.

U4 und U55 sind politisch gewollt oder nicht gewollt, einen verkehrslichen Nutzen haben diese beiden Linien wohl kaum. Die Verbindung Alex - Brandenburger Tor ist auch sehr dicht an der heutigen U2.

TW6001 (der jetzt irgendwo im Ausland rumfährt)
TW6001:

Eben. In Hamburg sind diverse wichtige Ziele gar nicht (bzw. mittlerweile tatsächlich: noch nicht) oder sehr schlecht an jegliche Art von Schienenverkehr angebunden. Annähernd mehr als zehn Minuten zur nächsten Schnellbahnstation hat u.a. praktisch der gesamte Uni-Campus (trotz (!) zentraler Lage), der Flughafen, die bekannten Ecken in Steilshoop, Bramfeld, Ottensen, Lurup, große Teile der Uhlenhorst... Rahlstedt und eigentlich der komplette Hamburger Osten östlich der U1 und nördlich der U3 ist angewiesen auf die wohl bekannt schlechte Regionalbahn in einem der Siedlungsdichte nicht angemessenen Standard.
In Berlin fahren von den äußersten Ästen von U- bzw. S-Bahn auch Regionalbahnen direkt ins Zentrum und halten dort mehrmals, nicht nur am Hbf. Wer dagegen von Norderstedt zum Hauptbahnhof will, muss mit der Kriechbahn U1 tatsächlich 40 Minuten für 20 km einplanen. Von Ohlstedt müssten es immer noch so um die 30 Minuten sein. Wenn man einwendet, dass Hamburg zentrumsorientierter sei (was in gewissen Teilen sicherlich stimmt), dürfte es solch schlechte Verbindungen ins Zentrum definitiv nicht geben.



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 03.04.2007 13:50 von oler.
TW6001 schrieb:
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> Hamburgs U-Bahn ist Quasi eine Kleinprofil U-Bahn,
> denn dass Großprofil in Berlin ist immerhin 15cm
> breiter.
>
Stimmt nicht. Das Berliner Kleinprofil ist 2,30 Meter breit, das Hamburger Profil ist 2,58 Meter breit und das Berliner Großprofil ist 2,65 Meter breit. Zwischen Hamburger und Berliner Großprofil liegen also nur 7 und nicht 15 cm.

> U4 und U55 sind politisch gewollt oder nicht
> gewollt, einen verkehrslichen Nutzen haben diese
> beiden Linien wohl kaum.
>
Wenn die U4 eines Tages tatsächlich durchgehend von Norderstedt-Mitte nach Harburg und die U5 durchgehend von Hönow zum Flughafen Tegel fährt dann haben diese Linien sehr wohl einen verkehrlichen Nutzen. Die Hamburger U4 war lange Zeit politisch nicht gewollt und ist es jetzt doch, die Berliner U5 war lange Zeit politisch gewollt und ist es jetzt nicht mehr. Es ist auch immer eine Frage des politischen Willens, welcher in Hamburg jahrzehntelang nicht vorhanden war und jetzt vorhanden ist, während in Berlin der politische Wille jahrzehntelang vorhanden war und es heute nicht mehr ist.

> Die Verbindung Alex -
> Brandenburger Tor ist auch sehr dicht an der
> heutigen U2.
>
Im engen Kleinprofil. Wenn diese Verbindung eines Tages auch noch im leistungsfähigeren Großprofil vorhanden sein sollte, könnte diese noch besser als das derzeitige enge Kleinprofil sein.
Jan Gnoth schrieb:
-------------------------------------------------------
> >
> Wenn die U4 eines Tages tatsächlich durchgehend
> von Norderstedt-Mitte nach Harburg und die U5
> durchgehend von Hönow zum Flughafen Tegel fährt
> dann haben diese Linien sehr wohl einen
> verkehrlichen Nutzen.

Der Flughafen Tegel soll mit Inbetriebnahme des ausgebauten Flughafens Schönefeld stillgelegt werden. Folglich hat eine U5 zu ebendiesem keinen Nutzen! Das ist zumindest gegenwärtig noch so vorgesehen. Die CDU versucht zur Zeit zwar die Stillegungsentscheidungen für Tempelhof und Tegel aufzuweichen, allerdings ist sie hier nicht an der Regierung. Und selbst wenn sie an der Regierung wäre, könnte es schwierig werden, einen Weiterbetrieb gegen die Gerichte und die zur Zeit noch stillen Innenstadtflughafengegner durchzufechten.

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
"Wenn die U4 eines Tages tatsächlich durchgehend von Norderstedt-Mitte nach Harburg und die U5 durchgehend von Hönow zum Flughafen Tegel fährt dann haben diese Linien sehr wohl einen verkehrlichen Nutzen."

Gibt es denn eine Möglichkeit, von der U1 auf die U4 zu kommen, ohne die Alster wieder teilweise trockenlegen zu müssen? Oder meinst du eine Verbindung auf der U4 über Sengelmannstraße? Der Preis dafür dürfte geschätzt irgendwo im mittleren bis hohen einstelligen Milliardenbereich liegen und das nach heutigen Maßstäben. Verkehrlich sinnvoller wäre dann noch eine S4 Lurup<->Ahrensburg, die auch > 1 Milliarde Euro kosten würde. Das Geld ist nicht da, Hamburg ist hochverschuldet (muss trotzdem den Wert knapp zweier Hafencity-U4s pro Jahr u.a. an Berlin jährlich via Länderfinanzausgleich zahlen, Ende nicht absehbar) und die derzeitige U4 sehe auch ich eher als eine Art "Ole-Prestigeobjekt". Ansonsten ist der Senat nämlich ganz und gar auf Pro-MIV-Kurs.

Fazit: Ich weiß gar nicht, ob ich diese U4 noch erleben würde. Ich bin jetzt übrigens 21 :)

In Berlin dürfte der Wille für den Weiterbau der U5 da sein, allein ist allen Beteiligten bewusst, dass das Geld hinten und vorne nicht existiert. Man kann schlecht vorm BVerfG den Bund anpumpen und nebenbei das Geld in einer Parallel-Strecke zur Stadtbahn verbuddeln, die erst bei Anschluss an die Turmstraße mehr Sinn hätte.



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 03.04.2007 20:06 von oler.
oler schrieb:
-------------------------------------------------------
> Oder meinst du eine
> Verbindung auf der U4 über Sengelmannstraße?
>
Genau die. Wenn dann auch noch U1 und U4 in Sengelmannstraße/Ohlsdorf getauscht werden, kann das eine nicht zu unterschätzende neu Nord-Süd-Verbindung werden.

> Der
> Preis dafür dürfte geschätzt irgendwo im mittleren
> bis hohen einstelligen Milliardenbereich liegen
> und das nach heutigen Maßstäben. Verkehrlich
> sinnvoller wäre dann noch eine S4
> Lurup<->Ahrensburg, die auch > 1
> Milliarde Euro kosten würde. Das Geld ist nicht
> da, Hamburg ist hochverschuldet (muss trotzdem den
> Wert knapp zweier Hafencity-U4s pro Jahr u.a. an
> Berlin jährlich via Länderfinanzausgleich zahlen,
> Ende nicht absehbar) und die derzeitige U4 sehe
> auch ich eher als eine Art "Ole-Prestigeobjekt".
> Ansonsten ist der Senat nämlich ganz und gar auf
> Pro-MIV-Kurs.
>
Wenn der Senat ganz und gar auf Pro-MIV-Kurs wäre, würde der U4 gar nicht bauen wollen und da hatten wir in der Vergangenheit schon andere Regierungen gehabt, die noch weniger auf Pro-ÖPNV-Kurs waren.

> Fazit: Ich weiß gar nicht, ob ich diese U4 noch
> erleben würde. Ich bin jetzt übrigens 21 :)
>
Und ich werde demnächst 33 :-(

> In Berlin dürfte der Wille für den Weiterbau der
> U5 da sein, allein ist allen Beteiligten bewusst,
> dass das Geld hinten und vorne nicht existiert.
> Man kann schlecht vorm BVerfG den Bund anpumpen
> und nebenbei das Geld in einer Parallel-Strecke
> zur Stadtbahn verbuddeln, die erst bei Anschluss
> an die Turmstraße mehr Sinn hätte.
>
Eben nicht. Der dortige SPD-PDS-Senat hat dort alle ÖPNV-Projekte auf Eis gelegt und das spricht sehr gegen den Willen für den Weiterbau der U5.
oler schrieb:
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Wer
dagegen von Norderstedt zum Hauptbahnhof will,
muss mit der Kriechbahn U1 tatsächlich 40 Minuten
für 20 km einplanen.

Kriechbahn halte ich für völlig daneben.

versuch mal in 40 minuten von Norderstedt bis Hauptbahnhof mit dem Auto im Berufsverkehr inklusive Parkplatzsuche.
"Genau die. Wenn dann auch noch U1 und U4 in Sengelmannstraße/Ohlsdorf getauscht werden, kann das eine nicht zu unterschätzende neu Nord-Süd-Verbindung werden."

Die durchgehenden Verkehrsströme gibt es noch nicht. Vermutlich würde es, existierte die Strecke so jetzt oder in den nächsten 10 Jahren, irgendwo in der Innenstadt wieder einen nahezu-Komplettaustausch der Fahrgäste geben. Aber sollte der Raum südlich der Elbe aufgewertet werden, könnte sich das gut ändern. Zudem könnte sich die Fahrzeit ab Sengelmannstraße bis Hauptbahnhof um ein paar Minuten verkürzen. Würde für Norderstedter allerdings den Kohl auch nicht fett machen, zumal die tatsächliche Zeitersparnis zur Fernbahn durch den längeren Fußweg wieder weg wäre und man am Jungfernstieg wieder zeitlich gleichauf mit der U1 läge (alles: pi mal daumen geschätzt).

"Wenn der Senat ganz und gar auf Pro-MIV-Kurs wäre, würde der U4 gar nicht bauen wollen und da hatten wir in der Vergangenheit schon andere Regierungen gehabt, die noch weniger auf Pro-ÖPNV-Kurs waren."

Deshalb auch: "ansonsten". Ampelschaltungen werden so geändert, dass der MIV zulasten der Radfahrer und Fußgänger mehr Zeit bekommt, die Hafencity ist großteils äußerst autogerecht angelegt, die Sengelmannstraße kriegt als Verlängerung der Flughafenumgehung ihre vier Spuren, wie in den 50ern/60ern bei den Planungen zur "autogerechten Stadt" im Zuge der A25 geplant. Die Hafenquerspangenautobahn soll gebaut werden. Das ist nur, was mir auffiel. Die Hafencity ist halt _das_ Prestigeprojekt Hamburgs, in dem die Millionen versenkt werden dürfen. Und heutzutage ist man eben wieder soweit, dass sich dafür schon eine Schnellbahnanbindung gehört. Ob diese in der Realität dann in einem riesigen Bogen einmal quer unter der City ans andere Ende eben dieser führt und der verkehrliche Nutzwert mieserabel ist, braucht nicht zu interessieren. Wenn ein CDU-geführter Senat weitere Schnellbahnen bauen sollte (!), dann wohl am ehesten nach Harburg runter. Weil es auch hier mit dem "Sprung über die Elbe" ein schönes Prestigeprojekt gibt. Die U4 Nord bzw. Ost hat keinen Glamour. Auch Steilshoop oder Bramfeld werden nie im Leben von diesem Senat eine U-Bahn kriegen.

"Und ich werde demnächst 33 :-("

Immerhin gabs in deinem Leben noch mehrere Ausbauten im Hamburger Nahverkehr. :) Ich kann mich noch äußerst (!) dunkel an Baugruben in Niendorf erinnern, aber da weiß ich schon nicht mehr, ob ich mir die Erinnerung nicht einbilde. Damals war ich vier und das war die letzte wirklich neue Strecke in Hamburg. Anno 1990!

"Eben nicht. Der dortige SPD-PDS-Senat hat dort alle ÖPNV-Projekte auf Eis gelegt und das spricht sehr gegen den Willen für den Weiterbau der U5."

Wie oben geschrieben: Berlin hat finanziell nichts mehr. Nach dem Bankencrash ist da weniger als nichts. Auch im MIV-Bereich gibts meines Wissens aus Landesmitteln keine größeren Projekte mehr. Hamburg dürfte im Vergleich zu Berlin zumindest aus Sicht der Steuereinnahmen pro Kopf eine reiche Stadt sein. :)



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 03.04.2007 22:32 von oler.
"Kriechbahn halte ich für völlig daneben.

versuch mal in 40 minuten von Norderstedt bis Hauptbahnhof mit dem Auto im Berufsverkehr inklusive Parkplatzsuche."

Tschuldigung. Natürlich schafft man das im Berufsverkehr nicht. Abseits dieser Zeit, vorallem unter Berücksichtigung der Strecke Haustür-zu-Haustür (oder wohnst du im Bahnhof?), teilweise mit links. Eine "Schnell"bahn mit Schnitt unter 30 km/h halte ich für lächerlich über diese Distanz (!). Anders als "Kriechbahn" lässt sich das gar nicht bezeichnen. Selbst aus Lüneburg mit doppelter Entfernung und geringerer Einwohnerzahl ist man schneller am Hbf.
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