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Weichen bei der Straßenbahn
geschrieben von Boris 
Moin,das "rausfliegen"des Stromabnehmers war auch an der Endhaltestelle Schurzallee vorprogrammiert.Das einlegen war übrigens eine hochgefährliche Angelegenheit.Nicht wegen der Spannung im Fahrdraht sondern wegen der Spannung der Feder die aufgezogen wurde bevor die Stromabnehmerrolle an den Fahrdraht kam.Im Übrigen gabs in der Strabfahrschule fürchterlich "einen auf den Sack" wenn man statt Fahrdraht Oberleitung sagte"g"
Das ist interessant!
Was hatte das mit der Feder für eine Bewandtnis? Was machte die Geschichte so gefährlich? Ich meine mich zu erinnern, dass die Rolle, wenn sie ausgerastet war, per Federkraft runtergezogen wurde. Stimmt das? Da müssen ja ziemliche Kräfte gewirkt haben, oder?


Viele Grüße
Marcus
jo,war ja ne enorme Spannung drauf da beim rausfliegen der Stromabnehmer ja runtergezogen wurde von der Feder.Es war nicht ratsam die Finger am Halteseil zu haben.
MfG Erich
@ erich
Das mit der Feder könntest Du mal genauer erklären. Normalerweise übt die Stange ja eine gewisse Kraft "nach oben" aus, damit die Rolle am Fahrdraht satt anliegt. Daher federte die Stange mit der Rolle ja auch ungleiche Höhenlagen des Fahrdrahtes aus (z.B. Brücke Landwehr). Wenn die Rolle dann mal abgleitet, würde die Stange theoretisch nach oben hopsen und unter Umständen eine Menge Draht herunterreißen. Tat sie aber nicht, weil Deine Feder sie nach unten zog ? Oder? Und wie bekam sie das hin?

Zumindest bei den Zweiachsern endete das Seil, an dem die Stromabnehmerstange hing, in einem runden Kasten, der auch abgenommen wurde, wenn der Schaffner (oder die Schaffnerin) die Stange für die andere Richtung umlegte. Den trug er dann in der Hand, wenn er quasi im Halbkreis um den Mittelpunkt des Wagens lief, um die Stange zu drehen und danach hakte er diesen Kasten wieder ein. Hatte dieser runde Kasten mit der von Dir erwähnten Feder zu tun?

Vielleicht sollte man noch erwähnen, dass das "Seil", das die Stromabnehmerstange hielt, nicht der Weg war, über den der Strom zu den Motoren geleitet wurde.

Mit freundlichem Gruß
Horst Bu.- histor


Hej Bus histor,die Stromabnehmerstange wurde ja selber durch eine eigene Feder gegen den Fahrdraht gedrückt.Wenn die Stromabnehmerrolle jetzt aus dem Fahrdraht sprang wurde das Halteseil ja ruckartig gezogen.Da war in der Rolle wo das Halteseil drin lief ein Mechanismus der die aufgezogene Feder auslöste und das Halteseil zog die ganze Stromabnehmerstange nach unten um wie du schon selber sagst keine Schäden an der Fahrleitung zu verursachen.Solltest du mal wieder in Kiel sein lass es dir zeigen.Anfügen möchte ich das es 2 Seile gab,eins wo man die Rolle wieder an den Fahrdraht brachte z.B. beim rangieren und dann das Sicherheitsseil für das herunterziehen durch die Feder.Bischen kompliziert aber ich hoffe es kam rüber."g"
MfG Erich
also ich meine mich zu erinnern dass 1978 in Niendorf die Weichen noch elektrisch gestellt wurden.
Eigentlich wurden in HH alle (wichtigen) Weichen elektrisch verstellt.Dazu noch eine lustige Geschichte:In der Hamburger Strasse lagen bevor das Einkaufszentrum gebaut wurde ja noch die Schienen die von der Li 9+6 genutzt wurden.Ungefähr in der Mitte war noch eine alte Kehre dessen Weichen mechanisch verkeilt waren,denn in Höhe dieser alten Kehre befand sich noch ein alter Kaffeeladen als Bretterbude.Jetzt hatten böse Buben nachts die Keile entfernt und die Weiche in Richtung Kehre verstellt.Morgens ist natürlich der erste Strabzug in die Kehre und auch in die Bretterbude gerauscht.War nicht mehr viel von über.Anschliessend wurde die Weiche ganz ausgebaut."G"
MfG Erich
Das sind die Anekdoten, die ich mag ;)

Danke Omtek
@ Erich: herrlich:-))))

Mir fiel das eben wieder ein. Das war an der Ecke Elsastraße beim Abzweig Richtung Stadtpark. Irgendwo und -wann habe ich mal ein Bild davon gesehen. War ein Zweiachser-Zug. Sollte ich es finden, werde ich das hier reinstellen.

Beim Thema: Der Vater eines Bekannten soll in den 50ern oder ende 40ern was ähliches veranstaltet haben: Die Linie 3 fuhr von der Stabi kommend ja in die Bundesstraße rechts ab. Aus Vorkriegszeiten lagen noch die Straßenbahnschienen und Weichen in der Verbindungsbahn, da fuhr ja seit 43 nichts mehr. Die haben ganz kess die Weiche umgstellt. Die nächste 3 (oder wohl doch ehr 16 oder 33), die kam, fuhr also Richtung Schlump weiter - wenn auch nur ein paar Meter:-)
Daraufhin baute die Hochbahn die Weichen aus. Ich kann mich noch an ein kurzes Gleisstück in der Verbindungsbahn erinnern.

Das waren Streiche, die "die Jugend von heute" überhaupt nicht mehr kennen kann. Aber so war das damals...


Viele Grüße
Marcus



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.09.2007 17:55 von Netzspinne.
NVB
@ Erich - Entgleisung
10.09.2007 02:05
Die Geschichte bedarf einer kleinen Korrektur. Die Wendeschleife links der Hamburger Straße (stadtauswärts gesehen) war Mitte/Ende der 50er Jahre noch gelegentlich in Betrieb. Gegen 10 Uhr vormittags entgleiste an einem Mittwoch ein Zug der Linie 6 auf der Weiche zur Wendeschleife und rauschte diagonal über die Straße direkt in diesen ein ganzes Stück hinter der Wendeschleife stehenden Verkaufsladen für Kaffee und Süßigkeiten. So ein typisches Hamburger Gebäude, das Gemäuer weiß getrichen und mit einem schräg nach hinten abfallenden Flachdach. Die Verkäuferin blieb unverletzt, obwohl das Gebäude durch den Aufprall größtenteils zusammen gestürzt war. Der Fahrer hatte auch Glück im Unglück und erlitt nur Schnittverletzungen, was zunächst schlimmer aussah, als es tatsächlich war.

Ich hatte zu der Zeit immer Mittwochs von 8 bis 10 Uhr mit der Schule Schwimmunterricht im Bartholomäus-Bad und die Zeit bis zur Rückkehr in die Schule haben wir meistens mit "Grabungen" auf den Trümmergrundstücken an der Hamburger Straße verbracht. Den Unfall haben wir nicht gesehen aber der Krach hat uns natürlich aufgescheucht. Die Unfallursache wurde meines Wissen nie aufgeklärt.

Gruß
Dieter Doege
Hamburger Strab
10.09.2007 11:31
Hallo,

was mich mal Interessieren würde ist, ob die Strassenbahn in Hanburg eigentlich Betriebsfunk hatte? Ich habe damals leider nie auf solche Feinheiten geachtet bzw. habe ich auch schon viel vergessen.

Gruß Mario
Re: @ Erich - Entgleisung
10.09.2007 14:32
Hallo,

offenbar muß dieser Unfall ja größeren Niederschlag gefunden haben.

In der "Verkehrshistorischen Reihe" Nr. 17 des VVM steht, daß sich dieser Unfall kurz vor Stillegung der Strecke zum Stadtpark ereignete. Ein Weichenreinigungswagen/-Trupp hatte vergessen, die Weiche wieder in "geradeaus"-Regellage zu bringen und schon war's passiert.

Zur Bergung mußte sogar passendes Gerät der Bundeswehr angefordert werden, weil der Wagen sich dermaßen in den Laden eingefügt hatte, daß er nicht mehr ohne weiteres rauszukriegen war.



Grüße, Boris

P.S. Weichenverstellerei aus Schabernack halte ich allerdings für ziemlich grenzwertig. Unfälle hätten da ja nicht unerheblich Menschen verletzen (oder schlimeres) können.
Re: Hamburger Strab
10.09.2007 18:57
Mario schrieb:
-------------------------------------------------------
> Hallo,
>
> was mich mal Interessieren würde ist, ob die
> Strassenbahn in Hanburg eigentlich Betriebsfunk
> hatte? Ich habe damals leider nie auf solche
> Feinheiten geachtet bzw. habe ich auch schon viel
> vergessen.
>
> Gruß Mario Moin,na klar hatte die Strab Betriebsfunk.Anfang der 70er Jahre bekam die Strab Funk.Es waren Einkanalgeräte im 2 m Bereich.Die gleichen Geräte übrigens die bis in die 90er Jahre in den Bussen verwendet wurden.Nur wurde beim Bus ein anderes Bedienteil verwendet da hier Kanalschalter gebraucht wurden.Dazu gleich nelustige Anekdote.Da die Sendeumschaltung und der Ausruf über einen Schalter erfolgte(Senden nach vorne drücken Ausruf nach hinten ziehen)kam es zu dieser Situation.Der Kollege Wolfgang S. hatte sich mal wieder über Fussgänger am Hauptbahnhof geeärgert die bei Rot über die Fussgängerampel liefen.Er machte das Fenster auf und rief :Euch müsste man doch fürchterlich mal in den A.... treten.Nur hat er nicht bemerkt das er den "Kelloggschalter"(So hiess der Schalter am Funkbedienteil)nach vorne drückte und somit ganz Hamburg in den Strabs sowie die Meldestelle dieses mithörten.Logisch das ne mehrwöchige Sperre sowie ne dunkle Zigarre vom Bhf-Leiter folgten."g"
PS Die Strabfrequenz bekam später die ATG für ihre Schiffe.
MfG Erich







2 mal bearbeitet. Zuletzt am 10.09.2007 19:03 von Erich.
Re: Hamburger Strab
11.09.2007 12:24
Moin Erich,

vielen Dank für deine Info. Schön, dass man hier sogar Zeitzeugen trifft, die bei der HHA/Betriebsteil Strassenbahn in Lohn und Brot waren. Wo war eigentlich die Meldestelle?

Gruß Mario
Re: Hamburger Strab
11.09.2007 12:35
Hej Mario,wie heute noch im Hochbahnhaus Steinstrasse.
MfG Erich
@ all:

Ich hoffe auf diesem bearbeiteten Bild wird die Konstruktion deutlicher:
Es gibt keine beweglichen Teile.

Gruß Blubber


Hallo,

Eine Luftweiche für eine Straßenbahn mit Rollenbetrieb hängt noch im Werksgelände Barmbek "irgendwo unter einer Zimmerdecke". Sie funktioniert wie folgt: Sie ist nicht bereits über den Weichenzungen zu suchen sondern mehr zum Herzstück hin. Stellen wir uns doch ein gerade Gleis vor, aus dem eines - sagen wir nach links - abbiegt, eben mittels einer Weiche. Wenn nun die Rolle in der Luftweiche ankommt, ist der Wagen und mit ihm auch der Drehpunkt der Stange in der Dachmitte des Wagens ganz schön nach links abgebogen, weil das Ende der Stange mit der Rolle sich ja fast schon über dem Ende des Triebwagens befindet. Die Rolle "möchte ja nun ihrem Wagen folgen" und steht daher im Verhältnis zum geraden Gleis schon ganz schön schräg nach links. Und wenn dann die linke Führungskante der Luftweiche plötzlich zu Ende ist, sieht die Rolle zu, dass sie ganz schnell nach links ausbricht. Da hat man aber dann den Anfang für den Fahrdraht des Gleises nach links beginnen lassen, so dass die Rolle gleich an ihm weiterlaufen kann.

Verstanden? "Ja!" Was heißt hier ja? Wiederholen!
"Luftweichen" in Betrieb mit Rollenstromabnehmer und Wagen der ehemaligen Hamburger Straßenbahn sind u.a. auch beim VVM in Schönberg (bei Kiel) zu sehen.
Hallo histor,

Stellbare Fahrdraht-Luftweichen mussten O-Busse haben, da ihre Graphit-Gleitstücke auf einem kleine Drehzapfen jeweils am Ende ihrer Stangen gelagert waren, damit sie auch noch auf der Nachbar-Straßenspur zu ihren Fahrdrähten verkehren konnten. Die Luftweichen wurden genauso gestellt wie die Schienen-Strab-Weichen - u. a. in Hamburg - z. B. nach dem System "mit Strom" oder "ohne Strom". Zu Straßenbahnen mit Graphit-Gleitschuhen, wie sie bis zur großen Umstellung auf Scherenstromabnehmer noch im Nachkriegs-Berlin betrieben wurden, ist mir eine Lufweiche nicht bekannt. Vielleicht kann ein älterer Berliner Freund etwas dazu sagen.
Hallo Mario,

ich freue mich jedesmal, wenn ich einen Museums-Samba-Wagen sehe. Aber nachtrauern? Nein! Ein großes Manko war, dass er verglichen mit Großraumwagen anderer Städte einen um einen Meter geringeren Drehzapfen-Abstand hatte und so zum Schlingern neigte - gerade in ausgefahreneren Gleisen. Das war auf eine zu kurze Schiebebühne im großen Betriebshof Lehmweg zurückzuführen. Na ja, heute sind die Straßenbahnwagen auch nicht mehr nur 2,20m sondern 2,65m breit - also eine ganze Quersitzreihe! Und wenn wir jetzt eine "grüne" Straßenbahn bekommen, dann hat diese sicherlich Permanent-Synchronmotoren ohne Übersetzungsgetriebe!
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