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S-Bahn Stade (ab Dezember 07)
geschrieben von der Berliner 
gleisbauer schrieb:
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> Das Hauptproblem ist eher der von
> Dir schon erwähnte schmale Bahnsteig. Aus
> Kostengründen geht man bei Neubauten immer mehr
> dazu über, die Bahnsteige möglichst schmal zu
> machen.

Es handelt sich in Neu Wulmstorf noch nicht um den Neubau, der soll erst April 2009 fertig sein, mit dem Bau wurde noch gar nicht begonnen. Noch haben wir hier die uralten Bahnsteige mit einer provisorischen Erhöhung aus Holz, die den Bahnsteig noch schmaler macht als er schon vorher war.

> Allerdings kann man die im Nachhinein auch
> nicht "mal eben kurz" etwas breiter machen. Da
> wäre schon ein etwas größerer Aufwand notwendig,
> der mit hohen Kosten verbunden ist. Deshalb
> bezweifle ich, dass die Bahn da soviel
> Handlungsspielraum hat.

Außer einer Bahnsteigverbreiterung gibt viele Möglichkeiten, die Sicherheit der Fahrgäste zu erhöhen. Mir fallen spontan ein:
- Den gefährdeten Bereich nicht nur durch eine Linie abtrennen, sondern sogar zu schraffieren
- Lautsprecherdurchsagen, auch wenn NUR 140 km/h gefahren werden
- Reduzierung der Geschwindigkeit zur Hauptverkehrszeit
- Die Warnschilder wieder sichtbar aufzustellen

> Es wäre übrigens ganz gut, wenn man solche Sache
> vorher klären könnte. Hier ist auch die Gemeinde
> in der Mitschuld, die die Planungen ja kannte. Da
> hätte man schon den im Vergleich zu früher
> schmaleren Bahnsteig bemängeln können.

An dieser Stelle kann ich Dich beruhigen. Natürlich habe ich auch darauf hingewiesen, dass die geplante Breite des neuen Bahnsteiges noch einmal überprüft werden muss. Dies wird der Bahn auch weitergeleitet.

> Ich finde es nur immer blöd, wenn im Nachhinein
> Kommunalpoltiker ankommen und sagen "Das ist ja
> blöd, das hätte man lieber so und so machen
> sollen", anstatt dies einfach VORHER zu sagen. Man
> darf sich nicht wundern, wenn das ganze nachher
> tatsächlich so aussieht, wie es in den Plänen
> steht, dafür sind Pläne da!

Ein Kommunalpolitiker kann von der Bahn verlangen, dass diese ordentlich plant.

Aber wir werden sehen! Jedenfalls machen wir JETZT die Bahn darauf aufmerksam, dass der neue Bahnsteig möglicherweise zu schmal ist.
Es wäre notfalls auch möglich den Zugang zum Bahnsteig durch technische Masnahmen erst dann zuzulassen wenn der Zug dort hält, den etwaigen Zeitverlust dürfte der Zug auf der Strecke Hamburg Stade wieder rausholen können.

Wäre billiger als ein neuer Bahnsteig...

Gruß
Grisu
Re: Fahrgastzahlen
22.12.2007 18:19
sybille schrieb:
>
> Zum Flop muss ich dir widersprechen, als ich heute
> morgen bei zwei Fahrten gezählt habe, sind jeweils
> mehr als 15 Fahrgäste zugestiegen.
>
> Für einen Samstag morgen an einer neuen Station
> doch schon akzeptabel.
>
>
> Paradox die Situation in Buxtehude, drei Fahrgäste
> hab ich im Vollzug zählen können, alle anderen
> sind zwischenzeitlich zum metronom abgewandert.



Offenbar sind die Erfahrungen bei der Auslastung doch sehr subjektiv und punktuell ;-) Ich bin heute nachmittag mit der S-Bahn von Stade wieder nach Hamburg gefahren. Die S-Bahn kam gut gefüllt in Stade an. Es war ein Vollzug, der wirklich Menschenmassen Richtung Bahnhofsgebäude entließ. Auch auf der Rückfahrt war jeder Waggon mindestens mit 20 Personen besetzt. Besonders in Buxtehude wurde es noch mal deutlich voller. Ab Neu Wulmstorf gab es nur noch einige wenige Sitzplätze. Und in Fischbek habe ich am Bahnhof am Samstag nachmittag auch etwa 15 bis 20 zusteigende Personen gesehen...
gleisbauer schrieb:
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> Ich finde es nur immer blöd, wenn im Nachhinein
> Kommunalpoltiker ankommen und sagen "Das ist ja
> blöd, das hätte man lieber so und so machen
> sollen", anstatt dies einfach VORHER zu sagen.

Um die Sache mal zu entschärfen: Niemand sagt "Das ist ja blöd", im Gegenteil, die Begeisterung im Ort ist groß.

Ich bin vorhin (16:30 Uhr) am Bahnhof vorbeigekommen und habe 50 wartende Fahrgäste gezählt. Das ist für einen Sonnabendnachmittag enorm.

Und dann raste der Metronom vorbei.

Er kündigte sich mit einem Warnpfiff an, was auch eine gute Maßnahme ist (die allerdings den Anwohnern bald auf die Nerven gehen dürfte). Ich hörte danach Gemurmel wie "das ist aber gefährlich", viele Leute haben sich offenbar erschrocken.

Und die Bürger haben die Verwaltung auf die Gefahr aufmerksam gemacht, und das ist gut so. Und die Kommunalpolitik gibt sich mit einer Erklärung der Bahn, die sich vermutlich die Situation vor Ort nicht angeschaut hat, nicht zufrieden. Und auch das ist gut so, es muss ja nicht immer erst was passieren, bevor gehandelt wird.

Übrigens: Die Fahrgastzahlen für Neu Wulmstorf dürften im Frühjahr 2009 noch einen deutlichen Sprung nach oben machen, wenn die Busse (140 und 240) nicht mehr auf Neugraben, sondern auch den Neu Wulmstorfer Bahnhof ausgerichtet werden.
Re: Fahrgastzahlen
22.12.2007 18:51
Moin.

Ich begrüße die S-Bahn-Erweiterung nach Stade sehr und habe große Hoffnungen, dass diese Zweisystem-Verlängerung ein erfolgreicher Wegbereiter für weitere Ausbauten im Hamburger S-Bahn-Netz wird.

Umso befremdlicher scheint es mir, dass die DB sich so einen Holper-Stolper-Start leistet, bzw. geleistet hat.
Die Planungen für das Projekt laufen seit vielen Jahren. Die Vorlaufzeit war lang. Warum schafft man es nicht, die Sache termingerecht abzuschließen. Das will mir einfach nicht in den Kopf.

So ehrenwert und schön die S-Bahn-Verlängerung ist - die Freude wird (beim gemeinen Fahrgast) doch gleich wieder verwässert, wenn man statt fertiger Bahnsteige matschige Sandwüsten beim Einsteigen vorfindet, falsche Fahrpläne einen in die Irre leiten und eine schlechte Informationspolitik ihr übriges tut. Warum?

Sollte man nicht gerade am Anfang klotzen und glänzen?
So bleibt bei mir irgendwie ein fader Nachgeschmack und die DB läuft Gefahr, dass ein großartiges Projekt zerredet wird. Sowas ist absolut image-schädigend und unprofessionell.

Im übrigen verspielt die Bahn ihre Chance, zu beweisen, dass sie ein zuverlässiges, modernes Unternehmen ist, dass den gestellten Anforderungen im ÖPNV gewachsen ist.

Wieso schaffen es denn andere ÖPNV-Unternehmen, pünktlich fertig zu werden? (z.B: die Eröffnung der Stuttgarter Stadtbahn-Linie U15 am selben Wochenende. Da war wirklich ALLES fertig und blitzeblank. Und DAS hinterläßt Eindruck bei den neuen Kunden!)

Die Bahn ist auf einem guten Weg, ihre zahlreichen Vorschuss-Lorbeeren zu vernichten. das finde ich sehr schade.

Ich kann als kundenortientiertes Unternehmen doch auch nicht ein Restaurant eröffnen, in dem monatelang Tische und Stühle fehlen und in dem die Gäste gefälligst auf dem Boden essen sollen.
Dann muss ich mich nicht wundern, wenn die Leute irgendwann ausbleiben oder - genauso schlimm - mangels Alternativen schimpfend und murrend auf dem Boden speisen.

Meiner Meinung nach ist es bei der S-Bahn nach Stade noch nicht soweit, dass die öffentliche Stimmung kippt. Aber die Gefahr ist da und wird bei jeder Störung und Unregelmäßigkeit größer. Und das sollte ein kundenorientiertes Unternehmen sehr ernst nehmen.

Noch halten sich Bild-Zeitung und Abendblatt mit Kritik zurück. Wenn diese Blätter aber erstmal anfangen, großflächtig auf die "Pannen-Bahn" einzudreschen, dann Gute Nacht! Dann wirds richtig schwer, das Image wieder loszuwerden.

So, dass musste mal raus.

Allen Usern hier ein frohes Weihnachtsfest! ;-)

Christian



4 mal bearbeitet. Zuletzt am 22.12.2007 20:48 von Christian H..
Re: Neu Wulmstorf
22.12.2007 19:08
Ich denke, die Situation Fischbek liegt auch ein wenig daran, dass die Station unteranderem zur Anbindung eines noch nicht existenten, Wohngebietes gedacht ist. Die erwarteten Fahrgastzahlen werden also noch nicht so hoch sein, wie sie es vielleicht mal werden, wenn das Wohngebiet da ist. Ich habe aber trotz allem immer einiges an Fahrgästen gesehen wenn ich dort vorbei kam. Mag auch von der Tageszeit abhängen.
In Buxtehude habe ich auch noch keinen Zug mit wirklich wenigen Fahrgästen gesehen. Bin da heute zwei mal umgestiegen - dem Hauptstrom entgegen (also morgens stadtauswärts, abends stadteinwärts) und mit mir stiegen immer reichlich Fahrgäste aus bzw. ein. Auch das mag ein wenig Tageszeitabhängig sein. Insgesamt sind die Bahnen ja zu den meisten Tageszeiten eher zu voll als zu leer.
Da die Bahnsteige in Neu Wulmstorf bislang Provisorien sind und dort meineserachtens keine Systembahnsteige aufgestellt werden sollen, sondern herkömmliche ließe sich an der Bahnsteigbreite ja vielleicht seitens der Gemeinde noch was drehen, wenn die nicht schon Breit genug geplant sind, denn Platz ist dort ja anders als in Horneburg genug.
Die schnellen Güterzugdurchfahrten sind mir ja auch in Buxtehude schon aufgefallen. Selbst wenn die Durchsage nicht vorgeschrieben ist, wäre es sicherlich nicht schädlich, denn so ganz angenehm ist einem das bei der Nähe dann doch nicht.

Gruß

Jonas
Zitat
Grisu
Es wäre notfalls auch möglich den Zugang zum Bahnsteig durch technische Masnahmen erst dann zuzulassen wenn der Zug dort hält, den etwaigen Zeitverlust dürfte der Zug auf der Strecke Hamburg Stade wieder rausholen können.

Das bezweifele ich allerdings stark.
Außerdem geht es nicht um die einfahrenden Züge sondern um die zügigen Durchfahrten. Die Bahnsteige existieren übrigens noch nicht und müssen insofern ohnehin neu gebaut werden. Da die Planungen für den Haltepunkt gemeinschaftlich mit der Gemeinde erfolgt sind, kann die Gemeinde bestimmt wenn sie ein wenig Mittel locker macht auch die Errichtung breiterer Bahnsteige erwirken. Die Bahn wird sich da wohl auf das vorgeschriebene Maß beschränken.

Gruß

Jonas
Ich hätte da mal eine ganz blöde Frage: Was spricht denn eigentlich gegen Durchsagen, auch wenn der Zug langsamer ist als 140 km/h. Ich verstehe die Argumentation ehrlich gesagt nicht so recht... Kosten die soviel geld oder befürchtet man, wenn man diesen Richtwert unterschreitet und trotzdem Durchsagen macht, dass dann etliche Minigemeinden Durchsagen fordern, auch wenn nur ein Zug mit 50 km/h pro Tag vorbeikommt?

Dem Beitrag von Christian ist nichts mehr hinzuzufügen. Warum macht man sich alles erarbeitete gleich wieder kaputt?



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 22.12.2007 20:11 von Maddi.
Bei Baustellen gibt es, so weit ich weiß, Warnanlagen die durch den Zug ausgelöst werden. Man könnte doch für die Bahnhöfe die Ansagen auf Tonband aufnehmen und der Zug könnte die dann über ein Kontakt dann selber auslösen.
Maddi schrieb:
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> Ich hätte da mal eine ganz blöde Frage: Was
> spricht denn eigentlich gegen Durchsagen, auch
> wenn der Zug langsamer ist als 140 km/h.

Grundsätzlich nichts, nur Neu Wulmstorf hat kein eigenes Stellwerk (mehr), von dem solche Durchsagen erfolgen könnten. Der Fahrdienstleiter Neugraben kann dort Durchsagen machen, allerdings hat er auf gut deutsch gesagt "auch was besseres zu tun". Deswegen sind Durchsagen nur im Verspätungsfall vorgesehen. Planmäßig verkehrende Züge werden nicht durchgesagt und durchfahrende schon gar nicht. Dafür müsste man dann zusätzliche Ansager engagieren, was wieder mit Kosten verbunden ist. Denkbar wäre auch eine automatisch arbeitende Ansage, doch hier wären hohe Investitionskosten fällig. Klar, dass der Netzbetreiber daran kein Interesse hat, wenn es nicht zwingend notwendig ist.

Die Frage ist allerdings auch, warum jetzt auf einmal Ansagen hersollen, obwohl es
dort bisher auch keine gab und das auch niemanden gestört hat. Problem sind offenbar die schmaleren Bahnsteige, die die Fahrgäste dazu zwingen dichter als bisher an der Bahnsteigkante zu stehen.

Die 160 km/h-Regel ist im Übrigen auch neu. Bis vor wenigen Jahren wurde an vielen Bahnsteigen mit 200 km/h vorbeigefahren, ohne dass es eine Ansage gab.
Re: Neu Wulmstorf
23.12.2007 04:55
juergen_waszkewitz schrieb:
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> Außer einer Bahnsteigverbreiterung gibt viele
> Möglichkeiten, die Sicherheit der Fahrgäste zu
> erhöhen. Mir fallen spontan ein:
> - Den gefährdeten Bereich nicht nur durch eine
> Linie abtrennen, sondern sogar zu schraffieren

Also die Bahn hat ja das Bestreben alles bundesweit einheitlich zu machen. Eine Sonderlösung für Neu Wulmstorf wird es daher wohl kaum geben. So weit ich weiß, ist eine Schraffierung nur für den Geschwindigkeitsbereich 200-230 km/h vorgesehen, dort dann in Verbindung mit Metallgittern, die etwa alle 2 m einen Durchlass haben.

> - Lautsprecherdurchsagen, auch wenn NUR 140 km/h
> gefahren werden

Das wird denke ich, noch die am ehesten zu realisierende Lösung sein, auch wenn die Bahn sich natürlich dagegen sträuben wird, da es viel Geld kostet.

> - Reduzierung der Geschwindigkeit zur
> Hauptverkehrszeit

Das ist völlig utopisch. Abgesehen davon, dass eine uhrzeitlich begrenzte Langsamfahrstelle gar nicht möglich ist, steckt man nicht Millionen in den Streckenausbau, um dann wieder künstliche Verlangsamungen und Fahrzeitverlängerungen einzubauen. An dieser Stelle sollte auch nochmal daran erinnert werden, dass es viele andere Bahnhöfe gibt, wo die Bahnsteige noch schmaler sind und die Züge mit 160 km/h durchfahren und das auch viel öfter und natürlich ohne irgendwelche Durchsagen und auch ohne weiße Linie! Es ist keineswegs so, dass hier in Neu Wulmstorf eine besonders gefährliche Situation vorherrscht, auch wenn dies der subjektive Eindruck von manchen Fahrgästen ist.

> - Die Warnschilder wieder sichtbar aufzustellen

Diese werden sicher wieder aufgestellt, auch wenn der Nutzen gleich Null ist. Es ist nunmal allgemein bekannt, dass auf einem Gleis auch Züge fahren und dass man sich nicht unbedingt an der Bahnsteigkante aufhalten sollte. Und wer das nicht weiß oder nicht wahrhaben will, der lässt sich auch durch Schilder nicht beeindrucken. Also den Menschen, der an der Bahnsteigkante steht, dann das Schild sieht und sich dann sagt "Oh hier fahren ja auch Züge und man kann auch vom Bahnsteig runterfallen, also gehe ich mal lieber einen Schritt zurück" suche ich bisher vergebens. Vielleicht habt ihr ja schon mal so jemanden kennen gelernt.
Re: Neu Wulmstorf
23.12.2007 05:06
Achso eine Lösungsmöglichkeit ist mir noch eingefallen:

Etwa 300 m vor den Bahnsteigen je eine Pfeiftafel aufstellen. Dann gibt jeder Zug, der dort vorbeifährt einen etwa 3 Sekunden langen Achtungspfiff ab. Das ist einfach zu realisieren, kostet nichts und ist sehr wirksam.

Da der Bahnhof ja auch eher in Ortsrandlage liegt, sind auch nicht so viele Anwohner betroffen, die das stören könnte.
Fahrgastinformation auf der Strecke Neugraben - Stade

Hallo Forum,
einige von euch haben sicherlich schon einmal die Betriebsleitzentrale der Hamburger S-Bahn (BSZ) besucht (z.B. beim Tag der offenen Tür).
Eine wichtige Abteilung, die Serviceleitzentrale, ist auf allen S-Bahn Stationen für die Fahrgastinformation per Lautsprecher oder Infosäule zuständig.
Von mehreren Bedienplätzen werden strecken- oder stationsweise Informationen über Zugverspätungen, Zugausfälle, Sonderverkehre etc. an die Fahrgäste weitergegeben.
Möglich werden diese gezielten Infos durch Einsatz einer netzweiten Videotechnik und durch die aktuelle Abbildung der Betriebslage an allen Arbeitsplätzen.
Gemeinsam mit den dynamischen Zuganzeigern wird so ein Informationspotenzial vorgehalten, dass mit dem der Hamburger U-Bahn vergleichbar ist.
An dieser Stelle sei der Hinweis erlaubt, das an 30 S-Bahnstationen dynamische ZA jeweils für alle Fahrtrichtungen -auch stadtauswärts- vorgehalten werden.

Doch nun zur Fahrgastinformation auf der Stader Strecke:
Da es sich um eine gemischt betriebene Strecke handelt, kann die Hamburger S-Bahn nicht als Betriebsführer, sondern wie bsplw. auch der Metronom lediglich als Eisenbahn Verkehrsunternehmen (EVU) auftreten. Übernimmt somit auch nicht die Information der Fahrgäste auf den Stationen.

Diese Aufgaben obliegen seit der Eröffnung anderen Geschäftsbereichen. Die entsprechenden Stellen wurden von der S-Bahn mit der notwendigen Technik ausgerüstet.
Doch der Anlauf gestaltet sich zugegebenermaßen als holprig. Das liegt nicht an den Mitarbeitern (konnte mich selbst davon überzeugen), sondern eher an der
verspätet einsatzbereiten Technik.
Aber das wird, da bin ich mir ganz sicher !

Noch ein Hinweis:
Anfang 2008 werden sämtliche Stationen mit kombinierten Notruf-/Infosäulen ausgerüstet (videounterstützt).
Es ist vorgesehen, die Infoanfragen dann unmittelbar -wie auch im übrigen Netz- zur Serviceleitzentrale der Hamburger S-Bahn zu schalten.


Gruß Gralritter
Re: Neu Wulmstorf
23.12.2007 12:25
Das klingt gut und klärt einiges an strittigen Fragen.
Heißt das denn auch, dass Durchsagen in der Qualität derer im geschlossenen S-Bahn Netz kommen sollen, sobald die Technik dafür vorhanden ist und sich alles eingespielt hat?

Gruß

Jonas
Re: Neu Wulmstorf
23.12.2007 14:11
juergen_waszkewitz schrieb:
-------------------------------------------------------

[...]

> Ich bin vorhin (16:30 Uhr) am Bahnhof
> vorbeigekommen und habe 50 wartende Fahrgäste
> gezählt. Das ist für einen Sonnabendnachmittag
> enorm.
>
> Und dann raste der Metronom vorbei.
>
> Er kündigte sich mit einem Warnpfiff an, was auch
> eine gute Maßnahme ist (die allerdings den
> Anwohnern bald auf die Nerven gehen dürfte). Ich
> hörte danach Gemurmel wie "das ist aber
> gefährlich", viele Leute haben sich offenbar
> erschrocken.

[...]

An den Pfiff kann ich mich erinnern, denn ich saß genau in diesem Metronom (im Wagen hinter der Lok). Ich denke das ist auch eine Lösung, um die wartenden Fahrgäste in Neu Wulmstorf zu warnen.
Zum Bahnsteig: ich denke, so viel Spielraum hat Neu Wulmstorf bzw. die Bahn gar nicht bei möglicherweise breiteren neuen Bahnsteigen. Denn Neu Wulmstorf wird wie z.B. Fischbek, Dollern oder Neukloster Systemelemente erhalten.
Sind die provisorischen, hölzernen Bahnsteigverlängerungen an den eben genannten Haltepunkten eigentlich schon verschwunden?

Gruß
bahn_fan
Re: Neu Wulmstorf
23.12.2007 15:32
Neu-Wulmstorf soll tatsächlich diese Systembahnsteige erhalten? Ich dachte im Zuge des "Bahnhofs"-Neubaus sollten da richtige gepflasterte Bahnsteige hin.
Der Pfiff allerdings ist bei der Nähe zu Wohngebieten als Dauerzustand wohl nur bedingt tragbar (zum Thema Pfeiftafeln). Letztlich liegt es wohl im Ermessen des Tf - wenn er meint da stehen Leute zu nah am Gleis, muss er wohl oder übel warnen, als Regelzustand halte ich das aber für unglücklich.

Gruß

Jonas
jonpro schrieb:
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> Neu-Wulmstorf soll tatsächlich diese
> Systembahnsteige erhalten? Ich dachte im Zuge des
> "Bahnhofs"-Neubaus sollten da richtige
> gepflasterte Bahnsteige hin.

Ja, es sind Systembahnsteige geplant. Einen Eindruck des späteren Aussehens kann man sich im Vortrag [www.wrs-architekten.de] auf Seite 23 verschaffen. (Achtung: 5 MB groß)
Re: Neu Wulmstorf
23.12.2007 22:50
Die recht auffällig rot auffallenden Skizzen waren mir schon bekannt, nicht aber die Integration in die Umgebung und die Materialbeispiele, die in der Präsentation auftauchen. Könnte trotz der "Blech"-Gebäude recht ansprechend werden.
Die Modulbahnsteige müssen meineserachtens aber kein Hindernis für eine größere Breite sein, da die ja nicht etwa in Großserie gefertigt werden, sondern nach Bedarf. Mir ist z.B. aufgefallen, dass die Fischbeker Bahnsteige und der Hamburger Richtungsbahnsteig in Horneburg nach einem komplett anderen Konzept hergestellt wurden und auch von oben deutlich anders aussehen. Bei der Herstellung sollte der Spielraum also durchaus existent sein. Schwieriger könnte es mit den angrenzenden Fahradabstellanlagen etc. verhalten, die die Breite ja baulich begrenzen.

Edit. Es fällt auf, dass sich die Haltestelle Neu-Wulmstorf nur zu einem sehr kleinen Teil da befinden wird, wo momentan gebaut wird. Schade, dass man nicht schon die ohnehin zu errichtenden Systembahnsteige im Bereich jenseits des Übergangs montiert hat, dann wäre das Problem der baubedingten Enge nicht mehr gegeben und ich vermute auch die Bauarbeiten an den Unterführungsbauwerken wären weniger beeinträchtigt.

Gruß

Jonas



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 23.12.2007 23:00 von jonpro.
Herzliche Weihnachtsgrüße an das Forum !

Ich möchte an dieser Stelle einmal eine ganz spezielle Lanze für die Triebfahrzeugführer (Tf) der Hamburger S-Bahn brechen,
die seit dem 09.12.07 auch die neue Strecke Neugraben - Stade befahren.
Sicherlich gehört der Erwerb der notwendigen Streckenkenntnis innerhalb der Ausbildungsfahrten zum alltäglichen Geschäft eines Tf,
aber sowohl für erfahrene, als auch für neu hinzu gekommene Tf bietet die neue, gemischt gefahrene Strecke durch etliche betriebliche
und technische Abweichungen zum restlichen Streckennetz eine besondere Herausforderung.
Das beginnt beim neuartigen Abfertigungsverfahren (ohne SAT bis auf 2 Bahnsteigkanten), und endet bei dem andersartigen Signalsystem
(Standard im Altnetz sind nun einmal Sv- und Ks-Signalsystme mit der Möglichkeit nicht nur in Störungsfällen auf "Sicht zu fahren").
Auch die Handhabung der Fernbahn PzB und des digitalen Funks (GSM-R) ab Neugraben will erst fehlerfrei beherrscht werden.
Hinzu kommt halt noch die Problematik des Systemwechsels der 2-System-Fahrzeuge, der gemischten Verkehre und die neue Zuständigkeit
der BZ Hannover (für S-Bahnen) als betriebsführendes Organ und unmittelbarer Ansprechpartner für die Tf. Auch die BZ-Mitarbeiter
müssen sich an die neuen, dichteren Takte gewöhnen. Erst die Praxis (auch in Störungsfällen) macht den Meister.

Der Fahrgast soll halt von diesen neuen Betriebsweisen und Techniken möglichst wenig bemerken. Im Anlaufbetrieb lässt sich allerdings nicht
immer alles mit der gewohnten Perfektion durchführen.

Ich wünsche den Tf viel Erfolg und weiterhin das gleiche Engagement wie bisher.


Ein besinnliches Weihnachtsfest
Gruß Gralritter
@Gralritter:
Da gebe ich Dir völlig recht. Egal wie erfahren man ist und in welchem Job man arbeitet - wenn etwas derart neues hinzukommt, dann gibt es anfangs immer Unsicherheiten. Kürzlich schrieb hier jemand, das teilweise sehr langsame Anfahren an den neuen S3-Haltestellen hätte betriebliche Gründe, und er habe erfahren, dass dies auch nicht anders ginge. Meine letzten Erfahrungen als Fahrgast widerlegen das! Die Tf haben offenbar mittlerweile genug Routine, um auch auf dem neuen Streckenabschnitt genauso zügig anzufahren wie im übrigen Netz.
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