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Chancen und Risiken des neuen Westbahnhofs
geschrieben von Asimov 
histor schrieb:
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> Die Chancen: städtebauliche Aufwertung zwischen
> Stresemannstr und Barnerstr / Haubachstr durch
> verdichtetes städtisches Wohnen mit guten
> Verkehrsanschluss - mögliche Abkürzung der jetzt
> nach Westen ausholenden Kurve der (natürlich
> oberirdisch bleibenden) S-Bahntrasse nach Osten
> mit Zwischenstation in Höhe Markgrafenstr.

Wo ist die Markgrafenstraße?
Selbst den einschlägigen Quellen im Internet und auf Papier fällt zu diesem Straßennamen nichts ein...

Dabei gibt es nur ein kleines Problem: Die S-Bahn-Trasse muß irgendwie die Fernbahntrasse kreuzen. Gut, die jetzige Brücke über Bereitstellungsgleise samt der Nordkurve Richtung Langenfelde/Pinneberg kann um weit mehr als die Hälfte verkürzt werden. Aber reicht das? Die Brücke muß früher oder später eh erneuert werden - das könnte man im Rahmen dieses Abwasches gleich mit erledigen. Aber ist das dann eine Brückenerneuerung oder ein Neubau - verbunden mit einer Planfeststellung und den in Deutschland üblichen 10.000 Einwendungsmöglichkeiten dagegen?

> Ein weiteres verdichtetes städtisches Gebiet in
> westlicher Verlängerung von Eimsbüttel im Raum
> Haferweg / Waidmannstr. bis zum neuen Bahnhof (ja,
> da ist jetzt Industrie. Die muss man schon
> verlagern, wenn der Westbahnhof nicht auf ewige
> Zeiten in der Ödnis liegen soll)

Das wird insofern kaum gehen, als daß dort mit der Stillegung des Kraftwerks Haferweg mindestens das Betonwerk am Haferweg neu errichtet wurde.
Firmen wie Domäne, Melosch, ThyssenKruppStahl und weitere an der Waidmannstraße wird man da sicherlich eher verlagern können, da deren Bauwerke teilweise von vor dem Krieg oder kurz danach sind. Das Betonwerk nutzt m.W. nur die alte Feststoffverladeanlage des Kraftwerks weiter, das Misch- und Gießwerk sind m.W. Neubauten.

> Die Risiken: Dass diese städtebauliche Chance für
> eine "wachsende Stadt" durch klein-klein Agieren
> jetzt wieder verspielt wird. Das mitten in bester
> Stadtlage 1/4 Quadratkilometer lange Zeit brach
> liegt.

Die Fläche des ehemaligen Güterbahnhofes liegt schon seit fast 10 Jahren brach, mal abgesehen von der kleinteiligen Nutzung von Teilflächen u.a. durch die Holsten-Brauerei ääähhh Carlsberg und deren Subunternehmern. Das Bahnbetriebswerk (oder was war das mal?) mit dem ehemaligen Ringlokschuppen (zuletzt Lagerstätte für betrieblich kurzfristig nicht benötigte 218) steht auch schon seit etlichen Jahren leer.
Auf diese Flächen könnte man die Firmen aus der Waidmannstraße bzw. dem Haferweg umsiedeln, denn aufgrund der jahrzehntelangen Nutzung durch die Bahn dürfte der Boden für eine hochqualitative Wohnbebauung nur nach einer langwierigen Sanierung eignen. Andererseits dürfte gleiches für das Gebiet Haferweg ebenso gelten...

Auf der anderen Seite der Bahnanlagen liegen Teile des ehemaligen Essig-Kühne-Werkes immer noch brach, die Lingenbrink-Fläche ist noch nicht überplant. Dazwischen stört nur noch der Fegro-Markt (wenn er denn noch steht?!) und die Tankstelle/der Heizöllieferant (den wird man kaum verlegen können, da er die Tanks des ehemaligen Bahnheizwerks als Heizöllager nutzt). Wenn die Verbindungskurve von der Wedeler Strecke nach Langenfelde rückgebaut wird, könnte man dort ein größeres Wohngebiet errichten, welches im Westen von der geplanten S1-Station Ottensen und im Nordosten durch den Westbahnhof erschlossen würde.

Gruß Ingo
histor schrieb:
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> Mit "nur" meinte er offenbar zusätzlich zu den
> Zügen Flensburg und Kiel über die Ferngleise der
> Verbindungsbahn nach Hauptbahnhof.

Richtig.

> Dies "nur"
> verniedlicht aber, dass die von Süden im
> Hauptbahnhof ankommenden Züge irgendwo enden
> müssen.

Nein,nein. Es geht hier um die tasache´, dass manche Züge (sogar Eilzüge!) aus Norden bereits in Altona enden und den HBF gar nicht erst erreichen. Dieses wäre in Diebsteich noch schlimmer, weil in Diebsteich quasi grüne Wiese ist.

Darum sollte aus Richtung Norden dort kein Zug enden, sondern diese bis HBF verlängert werden. Auf den Ferngleisen ist das eben nur die NOB. Das wird die Verbindungsbahn schon noch verkraften (müssen). Die Züge aus Süden fahren da ja heute schon.

Das hat mit der Frage brauchen einen Westbahnhof eigentlich nichts zu tun.

> Wenn ich also die Rechnung aufmache, die
> Itzehoer und Neumünsteraner RB fallen weg


Nur in der HVZ, sonst fahren die ja auch nach Altona.

> und
> dafür kommen die Westerland NOB's hinzu mögen
> überschlägig geschätzt die Ferngleise der
> Verbindungsbahn ebenso belastet (oder überlastet)
> sein wie jetzt. Man verlagert also schlicht
> Verkehr von den Ferngleisen auf die S-Bahngleise

Richtig.

> der Verbindungsbahn.

Falsch. Die fahrten werden dann durch den Tunnel geführt, da die Einfädelung in Altona (S-bahn) stattfinden soll.


> ...
> Wenn die "Regio-S-Bahn" oder welch schönen Namen
> immer diese Züge haben über die S-Bahngleise
> laufen soll, dann doch wohl nicht durch den
> City-S-Bahntunnel,

Doch, genau das. Hier sollen Zweisystemzüge fahren.

> sondern über Dammtor:

Nur im Störungsfall, um Kopfmachen in Altona zu vermeiden.

> Also eine
> viergleisige Verzweigungsstation "West"
> (Diebsteich) mit bahnsteiggleichem Übergang, um
> auch die Beziehung zum nach wie vor wichtigen
> Zentrum Altona / Ottensen durch eine
> Gleichstrom-S-Bahnlinie herzustellen.

Wäre natürlich auch denbar, sollte aber nach meinem Vorschlag vermieden werden.




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INW schrieb:
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> Wo ist die Markgrafenstraße?
> Selbst den einschlägigen Quellen im Internet und
> auf Papier fällt zu diesem Straßennamen nichts
> ein...
Die Marggrafenstr (Margarinegrafen?) liegt zwischen Haubachstr und Harkortstr. Jetzt frage ich mich natürlich, wonach diese Straße benannt sein mag. Auf Papier hättest Du sie aber leicht finden können - es sei denn sie ist seit Druck meines Stadtplanes umbenannt.

> Dabei gibt es nur ein kleines Problem: Die
> S-Bahn-Trasse muß irgendwie die Fernbahntrasse
> kreuzen.
Wie jetzt auch. Nur wenn man das ganze Gebiet umgestaltet, könnte man die S-Bahn-Kurve zwischen Holstenstr und Altona zweckmäßigerweise verkürzen. (Ein Mauerviadukt inmitten einer Allee könnte gut aussehen und dem Gebiet städtischen Touch geben)

histor schrieb:
> > Ein weiteres verdichtetes städtisches Gebiet in
> > westlicher Verlängerung von Eimsbüttel im Raum
> > Haferweg / Waidmannstr. bis zum neuen Bahnhof (ja,
> > da ist jetzt Industrie. Die muss man schon
> > verlagern, wenn der Westbahnhof nicht auf ewige
> > Zeiten in der Ödnis liegen soll)
INW schrieb:
> Das wird insofern kaum gehen, als daß dort mit der
> Stillegung des Kraftwerks Haferweg mindestens das
> Betonwerk am Haferweg neu errichtet wurde.(....)
> Das Betonwerk nutzt m.W. nur die alte
> Feststoffverladeanlage des Kraftwerks weiter, das
> Misch- und Gießwerk sind m.W. Neubauten.
Alles eine Frage des Preises. Ein Betonwerk neben dem Westbahnhof wäre schon sehr charmant. Wird die Stadt da mitmachen? Doch wohl eher eine Ersatzfläche anbieten.

> Die Fläche des ehemaligen Güterbahnhofes liegt
> schon seit fast 10 Jahren brach,
Sehe ich seit Jahren, wenn ich da mir der S-Bahn vorbeifahre. Um so schlimmer. Wenigstens einen Masterplan hätte die Stadt mal machen können. So wie ich das im Hamburger Architektenforum mitgekriegt habe, ist das aber alles noch sehr vague.

> aufgrund der jahrzehntelangen Nutzung durch die
> Bahn dürfte der Boden für eine hochqualitative
> Wohnbebauung nur nach einer langwierigen Sanierung
> eignen. Andererseits dürfte gleiches für das
> Gebiet Haferweg ebenso gelten...
Das ist sicher richtig und macht die Sache nicht billiger. Aber da wieder Industrie anzusiedeln, wäre aufgrund der Lage der Flächen doch einfach eine vergebene Möglichkeit.

Mit freundlichem Gruß
Horst Bu. - histor




Martin schrieb:
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histor schrieb:
> > Man verlagert also schlicht
> > Verkehr von den Ferngleisen auf die S-Bahngleise
>
> Richtig.
>
> > der Verbindungsbahn.
>
> Falsch. Die fahrten werden dann durch den Tunnel
> geführt, da die Einfädelung in Altona (S-bahn)
> stattfinden soll.

Warum nicht bequemer die Einfädelung auf die S-Bahn-Gleise im viergleisigen "Westbahnhof"? Altona wird nur noch ein einfacher Verzweiger sein ähnlich S-Berliner Tor.

Die "Regio-S-Bahn" soll also durch den Tunnel fahren wie der "Stader"? Aber doch nicht alle, denn da soll ja wohl auch noch die "S4" fahren. Leute aus dem Nordwesten wollen sicher auch nicht alle nach Altona, sondern schnell zum Hauptbahnhof. Daher eben bahnsteiggleiches Umsteigen je Richtung im 4-gleisigen Westbahnhof zwischen Regio-S-Bahn und S-Bahn. Man sollte auch in der Linienführung
flexibel bleiben können, damit man nicht so derbe wegen seiner eigenen falschen Sparsamkeit überraschst wird wie bei U-Berliner Tor.

Freundliche Grüße
Horst Bu - histor
histor schrieb:
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> INW schrieb:
> -------------------------------------------------------
> > Wo ist die Markgrafenstraße?
> > Selbst den einschlägigen Quellen im Internet und
> > auf Papier fällt zu diesem Straßennamen nichts ein...
> Die Marggrafenstr (Margarinegrafen?) liegt
> zwischen Haubachstr und Harkortstr. Jetzt frage
> ich mich natürlich, wonach diese Straße benannt
> sein mag. Auf Papier hättest Du sie aber leicht
> finden können - es sei denn sie ist seit Druck
> meines Stadtplanes umbenannt.

Ich habe u.a. auf der aktuellen GelbeSeiten-CD und bei Hamburg.de gesucht. Nichts. Aber das könnte an dem Schreibfehler liegen.
Mein Papier-Stadtplan ist von Mitte 2005 (Falk-Spiralringbuch).

> > aufgrund der jahrzehntelangen Nutzung durch die
> > Bahn dürfte der Boden für eine hochqualitative
> > Wohnbebauung nur nach einer langwierigen Sanierung
> > eignen. Andererseits dürfte gleiches für das
> > Gebiet Haferweg ebenso gelten...
> Das ist sicher richtig und macht die Sache nicht
> billiger. Aber da wieder Industrie anzusiedeln,
> wäre aufgrund der Lage der Flächen doch einfach
> eine vergebene Möglichkeit.

Meiner Meinung nach gehört der Westbahnhof in den Bereich nördlich von Eidelstedt und südlich von Elbgaustraße. Von den dortigen Bahnanlagen werden große Flächen nicht mehr benötigt, die dann zu einem Westbahnhof umgebaut werden könnten. Auch wenn dann ein erneuter Umbau erforderlich ist, aber dort könnte man auch die AKN einfädeln.

Meine weiteren Gedanken zum Thema habe ich an gegebener Stelle bereits kundgetan. Bitte einfach mal danach suchen...










Gruß Ingo
INW schrieb:
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> Meiner Meinung nach gehört der Westbahnhof in den
> Bereich nördlich von Eidelstedt und südlich von
> Elbgaustraße.

Endlich mal jemand meiner Meinung. Ich denke auch, in Stellingen, direkt an der Autobahn und unweit der Arenen und des BW Eidelstedt, hätte sich der Bahnhof wesentlich besser gemacht. Die Autoverladung hätte man dann auch direkt am Bahnhof. Und eventuell könnte man nach Bau zweier Verbindungskurven dann sogar einige 2-System-Züge über die GUB zum Flughafen führen.
Marcus Wulff schrieb:
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> INW schrieb:
> --------------------------------------------------
> -----
> > Meiner Meinung nach gehört der Westbahnhof in den
> > Bereich nördlich von Eidelstedt und südlich von
> > Elbgaustraße.
>
> Endlich mal jemand meiner Meinung. Ich denke auch,
> in Stellingen, direkt an der Autobahn und unweit
> der Arenen und des BW Eidelstedt, hätte sich der
> Bahnhof wesentlich besser gemacht. Die
> Autoverladung hätte man dann auch direkt am
> Bahnhof. Und eventuell könnte man nach Bau zweier
> Verbindungskurven dann sogar einige 2-System-Züge
> über die GUB zum Flughafen führen.

Verstehe ich das richtig: Du willst den Westbahnhof also etwas weiter südlich anlegen als ich?

Wäre auch eine gute Möglichkeit - die aber habe ich deswegen außer acht gelassen, weil man bei der Lage eines Westbahnhofes zwischen Eidelstedt und Elbgaustraße die ICE aus dem Bw von Norden aus bereitstellen könnte. Die aus dem Langenfelder Bw kommenden übrigen Fernzüge (IC, Urlaubs- und Autozüge) könnte man dann von Süden aus bereitstellen.

Legt man den Westbahnhof zu weit südlich, müßten die Züge aus Langenfelde eine zusätzliche Sägezahnfahrt zurücklegen. Außerdem müssen die Autozüge schon deswegen von Süden bereitgestellt und von Norden her beladen werden, damit die Lok auf der Strecke vorne ist und diese nicht noch auf Hamburger Gebiet umlaufen muß. Derzeit wird in Altona von Süden her beladen, weil die Ausfahrt nach Norden und dann in die Kurve zur Verbindungsbahn erfolgt...

Übrigens: Wie oder wo werden eigentlich die Autozüge gedreht, so daß die Autofahrer in Altona wieder vorwärts vom Zug rollen können? Oder werden die an ihrem Startort gleich so aufgeladen, daß sie in Hamburg richtigherum ankommen?

Gruß Ingo
Hallo allerseits!

Es gibt hier ziemlich viele sinnvolle Gedanken und Ansätze, wie der S-Bahn- und Regionalverkehr im Raum Hamburg neu geordnet werden könnte. Der neue Bahnhof am Diebsteich wird eine wichtige Funktion erhalten. Denn mit ihm könnten ALLE Züge, die den Raum Altona durchfahren, auch dort halten. Zudem entsteht für Fahrgäste aus Richtung Norden, die mit den schnellen Zügen kommen, eine attraktive Umsteigeverbindung Richtung Altona und City-Tunnel.

Bevor ich anfange, über eine Regio-S-Bahn nachzudenken, die in der westlichen Agglomeration die Fernbahngleise benutzt und in der Stadt die Gleichstrom-S-Bahngleise, liesse sich aus meiner Sicht auch schon mit der bestehenden Infrastruktur einiges verbessern:

Den Bahnhof Dammtor zu durchfahren, kann ich nur unterstützen!! Es ist lächerlich, eine so stark frequentierte Haupteisenbahnstrecke durch einen Nebenbahnhof mit wenigem Nutzen unnötig zu behindern und damit die Kapazität schätzungsweise zu halbieren!! Vor allem ist dieser Bahnhof viel zu nahe am Hauptbahnhof, was einen Halt für Fernverkehrszüge meiner Meinung nach nicht rechtfertigt. Würden alle Regio- und Fernzüge Damtor links liegenlassen, läge auf einen Schlag bestimmt fast die doppelte Kapazität drin und man könnte die Regiozüge von Norden Richtung Hbf durchfahren lassen. Dort müsste man sie konsequenterweise mit den Regiozügen, die nach Süden fahren, verknüpfen. (Dann kämen auch mal Kiel und Flensburg zu modernem, doppelstöckigem Rollmaterial )

Möchte man dennoch eine Regio-S-Bahn, die mit Zweisystemzügen bis in die Agglomeration und den weiter entfernten metropolitanen Verflechtungsraum fährt, so wäre es sinnvoll, zuerst einmal eine Taktharmonisierung zwischen dem Regional- und Fernverkehr sowie dem S-Bahnverkehr vornehmen. Meiner Meinung nach ist das eines der grössten Probleme für ein einheitliches Angebot, das nicht mehr unterscheidet zwischen „Wir sind S-Bahn Hamburg“ und „Wir sind Regionalbahn SH“ etc.

Das Taktsystem des Fern- und Regioverkehrs hat das Taktmuster 60’, 30’, 15’ min. Ich weiss, 15-min-Takt gibt’s leider noch nirgends um Hamburg, bei einer Verdichtung des 30min-Taktes wäre es aber die nächste Stufe.

Die S-Bahn, U-Bahn und AKN haben jedoch das Taktmuster 40’, 20’, 10’, 5’-min. Diese beiden Taktsysteme sind jedoch nicht miteinander kompatibel. Ein 30min-Takt passt z.B. nicht zu einem 20min-Takt. Und ein 15min-Takt passt auch nicht zu einem 20min-Takt. Dass es passt, ist aber erforderlich, einerseits, weil Regio-, Fern- und S-Bahnzüge auf denselben Gleisen fahren und weitens, weil regelmässige Anschlüsse bestehen müssen.
So ist also mein konsequenter Vorschlag, den S-, U- und AKN-Takt auf das Taktsystem 60’, 30’, 15’, 7.5’, .... umzustellen.

So könnte man dann problemloser Regio-S-Bahnen ins Umland einführen. Zwei Linien je im 30min-Takt von Neumünster bzw. Itzehoe könnten dann ab Elmshorn gemeinsam einen 15-min-Takt bilden und würden noch in Tornesch, Prisdorf und Pinneberg halten, danach ohne Halt bis „Westbahnhof“. Dort könnte in die Gleichstrom-S-Bahngleise eingefädelt werden.
Das Risiko bei Ausdehnung des S-Bahnnetzes mit Zweisystembetrieb ins Umland ist jedoch, dass es auf den Stammstrecken, insbesondere aber im Hbf, wohl ziemlich störungsanfällig würde. Auf den Stammstrecken würden sich dann die Züge im 2,5-min-Takt folgen. Man muss damit rechnen, dass die S-Bahnen auf den Aussenästen Verspätungen einfahren, wenn ein Regio- oder Fernzug Verspätung hat. Dann importiert der Zug die Verspätung auf die dicht befahrene Stammstrecke und der Fahrplan gerät durcheinander, es gibt eine Kettenreaktion auf alle folgenden S-Bahnen. Auch im Hbf gibt’s nur zwei S-Bahngleise pro Richtung, Zeit um Verspätungen aufzuholen, bleibt also auch hier nicht.

Der Idee Regio-S-Bahn alle Ehre, doch nicht in allen Fällen ist sie sinnvoll. Man nuss für jeden Fall gesondert entscheiden. Durch Zusammenarbeit der verschiedenen Regionalbahngesellschaften könnte aber schon viel erreicht werden, indem z.B. Linien durch Hamburg durchgebunden und der Bhf Dammtor durchfahren wird und so zusätzliche Kapazitäten auf dem bestehenden Regio-Netz gewonnen werden.

Die konsequenteste Lösung für einen leistungsfähigen und ausbaufähigen Regionalverkehr für den Grossraum Hamburg wäre aber sicher ein neuer unterirdischer Durchgangs-Hauptbahnhof.
netzplaner schrieb:
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> Hallo allerseits!

> Den Bahnhof Dammtor zu durchfahren, kann ich nur
> unterstützen!! Es ist lächerlich, eine so stark
> frequentierte Haupteisenbahnstrecke durch einen
> Nebenbahnhof mit wenigem Nutzen unnötig zu
> behindern und damit die Kapazität schätzungsweise
> zu halbieren!!

Vielleicht hast Du insofern Recht, als dass für "Messe neu" jetzt ein dann 4-gleisiger Fern-Bahnhof zwischen Dammtor und Sternschanze geeigneter wäre. Aber Dammtor - das weckt doch Emotionen. Und ihn abreißen? stillegen? Zeih Dich besser schon mal warm an.

> Möchte man dennoch eine Regio-S-Bahn, die mit
> Zweisystemzügen bis in die Agglomeration und den
> weiter entfernten metropolitanen Verflechtungsraum
> fährt, so wäre es sinnvoll, zuerst einmal eine
> Taktharmonisierung zwischen dem Regional- und
> Fernverkehr sowie dem S-Bahnverkehr vornehmen.
> Das Taktsystem des Fern- und Regioverkehrs hat das
> Taktmuster 60’, 30’, 15’ min.
> Die S-Bahn, U-Bahn und AKN haben jedoch das
> Taktmuster 40’, 20’, 10’, 5’-min. (.....) Dass es passt, ist aber
> erforderlich, einerseits, weil Regio-, Fern- und
> S-Bahnzüge auf denselben Gleisen fahren und
> weitens, weil regelmässige Anschlüsse bestehen
> müssen.
> So ist also mein konsequenter Vorschlag, den S-,
> U- und AKN-Takt auf das Taktsystem 60’, 30’, 15’,
> 7.5’, .... umzustellen.

Na klar. Alle werden Dir vor Freude um den Hals fallen. Gut, Deine Überlegung ist natürlich im Prinzip logisch. Bei einem 40' Takt brauche ich auch nicht auf 60' verdünnen, weil das dann quasi individuelle Züge sind. Eher 40' wird 30'. Doch dass alles nur wegen der "Regional-S-Bahn" ? Warum darf sie nicht auf Ferngleisen Dammtor durcheilen und die S-Bahn fährt ihren dichteren Takt. Wer nach Altona oder Stadthausbrücke will, muss eben in "Diebsteich" in eine häufig fahrende S-Bahn umsteigen. Bis Jungfernstieg könnte sogar der Weg über Hauptbahnhof schneller sein.

> So könnte man dann problemloser Regio-S-Bahnen ins
> Umland einführen. Zwei Linien je im 30min-Takt von Neumünster bzw. Itzehoe

angemessene Frequenz ? Immer oder nur HVZ ?

> Man muss damit rechnen, dass die S-Bahnen auf den Aussenästen Verspätungen
> einfahren, wenn ein Regio- oder Fernzug Verspätung
> hat. Dann importiert der Zug die Verspätung auf
> die dicht befahrene Stammstrecke und der Fahrplan
> gerät durcheinander, es gibt eine Kettenreaktion
> auf alle folgenden S-Bahnen. Auch im Hbf gibt’s
> nur zwei S-Bahngleise pro Richtung, Zeit um
> Verspätungen aufzuholen, bleibt also auch hier
> nicht.

Eben

> Der Idee Regio-S-Bahn alle Ehre, doch nicht in
> allen Fällen ist sie sinnvoll. Man nuss für jeden
> Fall gesondert entscheiden. Durch Zusammenarbeit
> der verschiedenen Regionalbahngesellschaften
> könnte aber schon viel erreicht werden, indem z.B.
> Linien durch Hamburg durchgebunden und der Bhf
> Dammtor durchfahren wird und so zusätzliche
> Kapazitäten auf dem bestehenden Regio-Netz
> gewonnen werden.

Nichts gegen zu sagen - außer vielleicht die Sache mit Dammtor
>
> Die konsequenteste Lösung für einen
> leistungsfähigen und ausbaufähigen Regionalverkehr
> für den Grossraum Hamburg wäre aber sicher ein
> neuer unterirdischer Durchgangs-Hauptbahnhof.

Hamburg 21? Diese Sache gab es hier ja schon einmal vor ungefähr einem Monat. Solange es noch nicht einmal mitten in der Stadt ein anständiges und vollständiges U-Bahn oder Stadtbahn-Netz gibt, wird Hamburg dafür nicht investieren - für die Pendler aus Schleswig-H und Niedersachsen. Es sei denn, die beiden Nachbarländer zahlen dazu. Werden sie aber wohl kaum machen.

Freundliche Grüße
Horst Bu. - histor

Der Takt 15 30 60 bereitet lediglich ein paar kleinere Problemchen, u.a. den U-Bahn-Ring. In 30 Minuten wird der selbst mit den DT5 nicht zu schaffen sein und 60 Minuten hieße gut 20 Minuten einfach zu verbummeln...

Hallo!
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> Der Takt 15 30 60 bereitet lediglich ein paar
> kleinere Problemchen, u.a. den U-Bahn-Ring. In 30
> Minuten wird der selbst mit den DT5 nicht zu
> schaffen sein und 60 Minuten hieße gut 20 Minuten
> einfach zu verbummeln...

Du beziehst Dich wohl auf die Schwachverkehrszeiten abends. Also, selbst dann wird diese Strecke wohl etwas öfter als im 30 min-Takt bedient, sprich im 15min-Takt. Dann ist auch eine Umlaufzeit von 45 min möglich und nichts wird „verbummelt“.

> Vielleicht hast Du insofern Recht, als dass für "Messe neu" jetzt ein dann 4->gleisiger Fern-Bahnhof zwischen Dammtor und Sternschanze geeigneter wäre. >Aber Dammtor - das weckt doch Emotionen. Und ihn abreißen? stillegen? Zeih Dich >besser schon mal warm an.

Hm, das kann ich leider nicht beurteilen, was für Emotionen bei „Urhamburgern“ da hochkommen. Ich wohne noch nicht sehr lange in dieser Stadt.
Aber selbst wenn der Bahnhof Dammtor vom Fern- und Regioverkehr durchfahren wird, kann man ihn als S-Bahnhof so stehen lassen, wie er ist. Mit dem Fernbahnsteig könnte man noch was Originelles anfangen, was nicht mehr den Bahnzwecken dient.

Ein Ersatzbahnhof für Dammtor braucht es meiner Meinung nach nicht, der neue Westbahnhof genügt, zumal er an einer für den Westen Hamburgs zentralen Stelle liegt.

>Na klar. Alle werden Dir vor Freude um den Hals fallen. Gut, Deine Überlegung ist >natürlich im Prinzip logisch. Bei einem 40' Takt brauche ich auch nicht auf 60' >verdünnen, weil das dann quasi individuelle Züge sind.

Was heisst das???

>Doch dass alles nur wegen der "Regional-S-Bahn" ? Warum darf sie nicht auf >Ferngleisen Dammtor durcheilen und die S-Bahn fährt ihren dichteren Takt. Wer >nach Altona oder Stadthausbrücke will, muss eben in "Diebsteich" in eine häufig >fahrende S-Bahn umsteigen. Bis Jungfernstieg könnte sogar der Weg über >Hauptbahnhof schneller sein.

Ja, stimme Dir zu. Es muss meinetwegen nicht unbedingt eine Regio-S-Bahn sein. Ich fände es umso besser, je schneller die Regionalverbindungen innerhalb der Stadt sind. Beim Umsteigen auf die „Stadt“-S-Bahn sehe ich kein Problem. Aber dass Fern-, Regio- und S-Bahnverkehr im selben Taktsystem verkehren, ist relativ unanhängig von der Frage „Regio-S-Bahn oder nicht?“ Es müssen einheitliche und aufeinander abgestimmte Anschlüsse bestehen.
Das einheitliche Taktsystem bedeutet aber keineswegs eine Ausdünnung des S-Bahnfahrplanes. Im Gegenteil: Zur NVZ tagsüber wäre es sogar ein besses Angebot, wenn die S-Bahnlinien innerhalb Hamburgs alle im 7,5 statt im 10-Minuten-Takt führen. U-Bahn- und Bustakt müssten dann natürlich auch angepasst werden. In den HVZ kann verdichtet werden zum 3-4’-Intervall oder abweichend auch alle 5 min. gefahren werden.

>> So könnte man dann problemloser Regio-S-Bahnen ins
>> Umland einführen. Zwei Linien je im 30min-Takt von Neumünster bzw. Itzehoe

>angemessene Frequenz ? Immer oder nur HVZ ?

15-min. Takt Hamburg-Elmshorn sicher ganztätig, die Äste nach Neunünster bzw. Itzehoe idealerweise auch alle 30 min ganztätig, ansonsten halt teilweise nur alle 60 min.

>Hamburg 21? Diese Sache gab es hier ja schon einmal vor ungefähr einem Monat. >Solange es noch nicht einmal mitten in der Stadt ein anständiges und vollständiges >U-Bahn oder Stadtbahn-Netz gibt, wird Hamburg dafür nicht investieren - für die >Pendler aus Schleswig-H und Niedersachsen.

Das ist mir schon klar. Das ist nur leider ein kleiner Denkfehler, den die Hamburger Politiker da machen. Von einem guten Grossraumnetz würden nicht nur Niedersachsen und SH profitieren, sondern Hamburg genauso:
Denn wenn die Pendler künftig nicht mehr mit dem Auto, sondern mit der Bahn nach Hamburg rein fahren, wirds auf Hamburgs Strassen ein bisschen weniger chaotisch: Weniger Lärm und Abgase quälen die Stadtbewohner und die Busse kommen vielleicht auch besser vorwärts.
Zudem könnten die Hamburger besser mit dem ÖV ins Umland gelangen, z.B. für Wochenendausflüge.

Aber bis man sich so weit besinnt in Hamburg, wird noch viel Wasser die Elbe runter fliessen. Und schliesslich hat man ja erst mal ca. 300 Mio in den Sand gesetzt, aber buchstäblich!

>Es sei denn, die beiden >Nachbarländer zahlen dazu. Werden sie aber wohl kaum >machen.

Ja, auch die haben vermutlich zu wenig Weitsicht.

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