Hallo zusammen,

sowohl am Hauptbahnhof (S-Bahn Gleise 1 und 2) als auch an einigen anderen S-Bahn-Tunnelhaltestellen sind mir Veränderungen an den Zugangstreppen aufgefallen: An der Decke wurden neue weiße Querträger installiert, die die Durchgangshöhe an diesen Treppen deutlich einschränken. Da ich selbst über 1m90 groß bin, muss ich nun jedesmal aufpassen, nicht mit dem Kopf gegen diesen Träger zu "rammen". Welchen Sinn soll das ganze eigentlich haben? Feuerschutz?

Hab ich mich auch schon gefragt, ist mir an vielen Haltestellen aufgefallen. Hoffe, die sind da nur vorübergehend. Die Durchgangshöhe wird wirklich enorm eingeschränkt.

Vermutlich ein 'Sichtschutz', um die Massen an Last-Minute-Losrennern auf den Treppen zu verhindern ;)

Dieses Thema hatten wir vor ein paar Monaten schon mal, ich glaube Stadthausbrücke oder Landungsbrücken war damals der Auslöser. Sind diese Querträger denn nur auf der City-S-Bahn installiert worden? Oder sind sie inzwischen auch schon anderweitig gesichtet worden?

Marcus Wulff schrieb:
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> Vermutlich ein 'Sichtschutz', um die Massen an
> Last-Minute-Losrennern auf den Treppen zu
> verhindern ;)
>
> Dieses Thema hatten wir vor ein paar Monaten schon
> mal, ich glaube Stadthausbrücke oder
> Landungsbrücken war damals der Auslöser. Sind
> diese Querträger denn nur auf der City-S-Bahn
> installiert worden? Oder sind sie inzwischen auch
> schon anderweitig gesichtet worden?



... mit dem Risiko, dass sich etwas größere Menschen die Rübe einschlagen ;-) Würde mich mal interessieren, ob schon was passiert ist. Bei mir war es wie gesagt bereits mehrfach ziemlich knapp...

Arne schrieb:
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> Welchen Sinn soll das ganze
> eigentlich haben? Feuerschutz?

Feuerschutz halte ich insofern als falsches Argument, denn heißer Rauch steigt bekanntlich nach oben. Durch diese Querträger würde doch der Rauchabzug ins Freie stark behindert.

Diese sind mir am letzten Samstag am Hbf 1/2 auch nur deswegen aufgefallen, weil ein recht großer Mann sich von seiner Freundin per Handy dort hat fotografieren lassen.

Gruß Ingo

INW schrieb:
>Feuerschutz halte ich insofern als falsches Argument, denn heißer Rauch steigt bekanntlich nach oben.

Richtig, das ist genau der Punkt: Rauch steigt nach oben.
Ja, die Blenden sind eine Rauchschutzmaßnahme, zugegebenermaßen eine recht plumpe, denn die Hochbahn hat das mit Rollos (siehe Alter Teichweg) wesentlich eleganter gelöst.

Der Rauch steigt nach oben und würde den flüchtenden Personen den rauchfreien Ausweg über die Treppen nehmen. Diese Blenden nun sollen den Rauch daran hindern, ebenfalls die Treppenschächte empor zu steigen und auf dem Bahnsteigbereich einfangen, so dass Personen im Bereich der Treppen noch relativ frei atmen können. Ich hoffe dies hier einigermaßen erklärt zu haben. Die Brandschutzexperten können das sicher besser.

Viele Grüße
Marcus

Mir sind die heute morgen in Harburg aufgefallen. Am mittleren Aufgang Harburg-Rathaus-seitig. Ich achte da zwar nicht jeden Tag drauf, aber so lange dürften die da noch nicht sein.

der_Martin schrieb:
> Ich achte da zwar nicht jeden Tag drauf, aber so lange dürften die da noch nicht sein.

Das stimmt. Mitte Februar waren die in Harburg noch nicht.
Erstmalig fielen Sie mir Anfang Februar an der Stadthausbrücke auf, dort übrigens im eleganten "Berliner U-Bahn-Gelb".


Hier über der Treppe erkennbar. Besseres Bild habe ich leider nicht.

Viele Grüße
Marcus



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.04.2008 18:45 von Netzspinne.

Hallo,

ich denke der Kamineffekt soll unterbunden werden.
Zumindest fuer eine gewisse Zeit.

Thomas

Ich muss leider einmal sagen, dass diese Anbauten die Stationen ziemlich entstellen. Brandschutz ist ja ok, aber ob man dafür nicht eine elegantere Lösung hätte finden können? Besonders störend empfinde, dass die Bahnsteige von der Treppe aus nun nicht mehr einsehbar sind und man sich ziemlich "eingesperrt" fühlt.


Ich möchte an dieser Stelle sowieso mal anmerken, dass die Stationen des Citytunnels inzwischen ziemlich übel aussehen. Deckenverkleidung ist praktisch garnicht mehr vorhanden, und auch der Zustand insgesamt macht eher einen ungepflegten Eindruck. Besonders schade finde ich es bei der Station Landungsbrück, die ja eigentlich das Aushängeschild für Touristen sein sollte! Die gelben Kacheln sind von einer dicken Staubschicht bedeckt, und an der Wand konnte man jahrelang den Einschlagpunkt eines gefüllten Kaffeebechers erkennen. Gerne warte ich dort unten nicht auf die Bahn! Wenn man bedenkt, was die Hochbahn dagegen unter ihren Stationen für Schmuckstücke besitzt....
So, dass mußte einmal sein. Was ist denn eure Meinung?

Gruß, Phoenix

> So, dass mußte einmal sein. Was ist denn eure Meinung?

Dem kann ich nur zustimmen. Man kann ja vom Stil der 70er Jahre halten, was man will, aber Architektur gehört gepflegt und nicht verschandelt. Und Verschandelung wird nicht nur durch Unterlassung betrieben (z. B. werden fehlende Kacheln und die erwähnte Deckenverkleidung jahrelang nicht ersetzt) , sondern auch aktiv, z. B. durch den Einbau von Fahrtreppen in 90er-Jahre-Edelstahloptik. Ein Pott gelber, roter oder blauer Farbe im Originalton kann ja so teuer nicht sein.

Ich war letztes Jahr im Schwimmbad einer kleinen österreichischen Landeshauptstadt. Das waren 70er Jahre pur. Orangefarbene Umkleidekabinen, braune Wandkacheln, Betonblumenkästen unter der Decke usw. Alles top in Schuss und bei Reparaturen und Modernisierungen wurde der Stil gewahrt. Da hat man sich gerne aufgehalten.

Man könnte vielleicht meinen, bei Bahnhöfen usw. zähle vor allem die Funktion. Aber wenn die Sicht eingeschränkt ist, man aufpassen muss, sich nicht den Kopf zu stoßen, Sitzbänke immer unbequemer werden, die Hälfte aller Uhren nicht ersetzt wird, Tunnelverbindungen und Ausgänge geschlossen werden, dann wird die Funktionalität bereits gemindert. Die Fahrgäste machens mit, ihnen bleibt ja nichts anderes übrig. Aber das Erscheinungsbild der Stadt leidet.

Phoenix schrieb:
> So, dass mußte einmal sein.

Es sind ja nicht nur die Stationen der Citystrecke, sondern mehr oder weniger alle S-Bahnhöfe in Hamburg, die inzwischen einen ungepflegten Eindruck machen.
Zwar wird großspurig angekündigt, dass was geschehen soll, aber ich merke bislang davon nichts oder nur sehr wenig.

Nun gut, es wird auf technische Sicherheit des Bahnbetriebes wert gelegt, aber an sonsten unterscheiden sich die Hamburger S-Bahnhöfe nicht wesentlich von dem was ich aus den 80er* Jahren in West-Berlin in Erinnerung habe. Nur mit einem wesentlichen Unterschied: Die damals ungepflegten West-Berliner S-Bahnhöfe hatten wenigstens Stil!

edit: * Ich meine natürlich die Zeit vor 1984 (Deutsche Reichsbahn)

Viele Grüße
Marcus



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.04.2008 22:56 von Netzspinne.

Der Brand bzw. Rauchschutz hat nun mal Vorrand und die Treppen sollen im Falle des Falles so lange wie möglich rauchfrei gehalten werden. Wenn "große" Personen dann mal den Kopf einziehen müssen ist das meiner Meinung nach hinnehmbar.

Das die Stationen wie z.B. Landungsbrücken oft heruntergekommen wirken liegt aber nicht an der Bahn, sondern den Leuten.
Wie oft wurden da in letzter Zeit die Sitzbänke erneuert, aber kaum ist es wieder heil gemacht schon kommen einiger Penner und machen alles wieder kaputt.
Das dann das was neu kommt nicht unbedingt bequem ist, ist eigentlich klar, schließlich muß alles möglichst vandalensicher gemacht werden.

Leider gibt es genug Zeitgenossen die aus Übermut und Langeweile anscheinend keine anderen Hobbies haben als blinde Zerstörungswut. Wie oft wurde in letzter Zeit schon die gläserne Eingangstür Eingang Hafentor erneuert ?

Tut mir leid aber aber manchmal frage ich mich ob Panzerplatten da nicht effektiver wären ?

Wieso soll alles neu gestrichen werden, nach kurzer Zeit ist sowieso alles wieder versaut ?

Bestes Beispiel z.B. die Station Tonndorf, da wurde schon mit Grafitti rumgeaast bevor die Station überhaupt fertig war.

So lange die Meinung vorherscht es ist ja nicht mein Eigentum und es gehört ja niemanden wird sich da wohl nicht viel ändern.

Gruß
Grisu

Rauchschutzvorhänge wie oben beschrieben werden derzeit offenbar bundesweit neu eingebaut. Ich arbeite derzeit in München. Hier werden z.B. an der Station Karlsplatz (Stachus) auf den S-Bahnsteigen identische Schürzen über den Treppen und Rolltreppen eingebaut. Lt. Beschilderung sind die Einbauten aufgrund geänderter Brandschutzvorschriften zum Abhalten des Rauchdurchzuges (wie oben beschrieben) erforderlich.

Aus der Sicht eines Zeitgenossen mit 1.90 Größe

Praktisch - man wird sofort daran erinnert, beim Einsteigen in die S-Bahn zur Vorsicht den Kopf einzuziehen - es könnte so ein Fahrgastzählapparat an der Tür hängen und man sich den Kopf stoßen ;-) Aber Brandschutz ist schon ein passendes Thema - wenn man dann will, dass es auch noch schön aussieht, dann muss man aber auf der anderen Seite auch sagen, wer denn diese Schönheit zahlen soll.
Die fehlenden Deckenverkleidungen sind allerdings wiederum ein anderes Thema - da muss man ja im Hauptbahnhof schon lange zurückgrübeln, bis man sich an die Zeit erinnert, als bei Gleis 1/2 noch eine Deckenverkleidung war und gemacht wird da auch nicht wirklich was - insofern probiert wohl DB Stationen gerade aus, ob man sich das ganz sparen kann ;-)

Zu dem Thema heruntergekommene Stationen: Auf der einen Seite kann ich Argumente nachvollziehen, dass da schnell wieder Vandalismus einzieht auf der anderen Seite führe ich als Gegenargument an, dass auch die Hochbahn und die AKN Hamburger Stationen bedienen aber dort die Stationen normalerweise einen besseren Pflegezustand haben.
Ich kann solche Argumentationen nachvollziehen, dass da ein Kosten-/Nutzen-Faktor dabei ist aber vielleicht liegt es auch einfach dran, dass man auch eher dazu eingeladen wird. die Sicherheitsleute der DB sind eigentlich nur in Ausnahmefällen woanders als am Hauptbahnhof oder der Reeperbahn an den "üblichen" Sammelpunkten zu sehen - in den Bahnen subjektiv nur sehr sehr selten. Aber das schweift nun zusehr vom Thema ab!

Grisu schrieb:

> Wieso soll alles neu gestrichen werden, nach
> kurzer Zeit ist sowieso alles wieder versaut ?
>
> So lange die Meinung vorherscht es ist ja nicht
> mein Eigentum und es gehört ja niemanden wird sich
> da wohl nicht viel ändern.


Grundsätzlich gebe ich Dir ja recht, allerdings muss man auch bedenken, dass die Stationen der U-Bahn im Schnitt einen deutlich besseren Eindruck machen als die der S-Bahn. Nun gehe ich mal nicht davon aus, dass sich in Hamburger U-Bahnhöfen gänzlich andere "Kunden" aufhalten als in den S-Bahnstationen. Liegt es nun daran, dass die Hochbahn einfach deutlich mehr Geld in díe Hand nimmt, um die Stationen laufend in Schuss zu halten? Oder liegt es daran, dass die Deutsche Bahn einfach ZU wenig tut, um zumindest den schlimmsten Dreck zu entfernen?
Über Jahre fehlende Deckenpaneele, Wasserpfützen durch tropfende Decken auf den Bahnsteigen (Hauptbahnhof, Altona, meines Wissens auch Harburg-Rathaus...), völlig verdreckte Außenwände.. dafür kann kein "Kunde" etwas. Das ist einfach eine Sache der Pflege. Und je runtergekommener ein Bahnhof aussieht, desto niedriger liegt auch die Hemmschwelle für manche Menschen, dort noch mehr kaputt zu machen.

> Der Brand bzw. Rauchschutz hat nun mal Vorrand und die Treppen sollen im Falle
> des Falles so lange wie möglich rauchfrei gehalten werden. Wenn "große"
> Personen dann mal den Kopf einziehen müssen ist das meiner Meinung nach
> hinnehmbar.

Irgendwann sichern wir uns noch zu Tode.

> Das die Stationen wie z.B. Landungsbrücken oft heruntergekommen wirken liegt
> aber nicht an der Bahn, sondern den Leuten.

Der Dreck an den Wänden ist aber schlicht Dreck, der sich in Jahrzehnten angesammelt hat. Kacheln fallen auch mal "von allein" ab und werden oft nicht ersetzt.

Wieso werden die S-Bahn-Haltestellen nachts nicht einfach abgeschlossen wie bei der U-Bahn? Besonders kurios: Die Hochbahn schließt am Haupteingang Landungsbrücken (von der Brücke kommend), das große Tor. Aber über den S-Bahn-Eingang Hafentor, Bahnsteig und Treppenhaus gelangt man ganz einfach - auf die Innenseite des geschlossenen Tores!

> Wieso soll alles neu gestrichen werden, nach kurzer Zeit ist sowieso
> alles wieder versaut ?

Die farbigen Seitenwände der Fahrtreppen waren auch nach 30 Jahren noch in Ordnung.

Ingo Lange schrieb:
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> Wieso werden die S-Bahn-Haltestellen nachts nicht
> einfach abgeschlossen wie bei der U-Bahn?
> Besonders kurios: Die Hochbahn schließt am
> Haupteingang Landungsbrücken (von der Brücke
> kommend), das große Tor. Aber über den
> S-Bahn-Eingang Hafentor, Bahnsteig und Treppenhaus
> gelangt man ganz einfach - auf die Innenseite des
> geschlossenen Tores!

Wird das Rolltor zwischen S- und U-Bahn nicht mehr zugemacht?
Oder wofür sonst ist die Stahlschiene im Boden da? Wenn ich mich richtig erinnere, ist da in der Decke ein Rolltor eingebaut...

Gruß Ingo

Hallo,

> Und je
> runtergekommener ein Bahnhof aussieht, desto
> niedriger liegt auch die Hemmschwelle für manche
> Menschen, dort noch mehr kaputt zu machen.

Das hatte die Bahn oder genauer StuS ;-) mit dem "drei S"-Konzept auch mal gemacht. Nur scheint man irgendwie keinen grundlegenden Gefallen daran mehr zu haben.

Was hier kritisiert wird, sind alleine Versäumnisse des jeweiligen Eigentümers und müssen und sollten nicht über Vandalismus schöngeredet werden.



Grüße,
Boris



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 09.04.2008 17:47 von Boris.

Stimmt,
über den Zustand von Haltestellen im City-Tunnel wundere ich mich auch oft. Dazu muss ich sagen, dass ich finde, dass Reeperbahn, wenigstens auf dem Bahnsteig, noch am besten von allen aussieht. Jungfernstieg ist eigentlich auch gut erhalten, aber irgendwie empfinde ich die Farben dort immer als ein bisschen blass... Am schlimmsten finde ich jedoch nach wie vor die inzwischen fast überall fehlenden Dekenverkleidungen und Hauptbahnhof Gl. 1/2, den man wegen der Dunkelheit vom Zug aus erst auf den zweiten Blick als Bahnsteig in Betrieb erkennt. Da wirken die Plakate von Station & Service, die jeweils bestimmte Plätze in den Haltestellen als vorher-nachher präsentieren, echt lächerlich, sehen zudem aus, als wären sie schon viele Jahre alt. Eigentlich schade, aber ich hoffe ja nicht, dass das ewig so bleiben soll!?