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Uservorstellung (Mittlerweile eher U-Bahn versus andere Nahverkehrsmittel)
geschrieben von HHNights 
Guten Abend,

wie es zu den guten Sitten gehört, möchte mich kurz vorstellen:
Mein Name ist Karl-Theodor, bin Anfang 30, noch ledig (die richtige war einfach noch nicht dabei) und arbeite Vollzeit in einem Unternehmen der Entertainment und Unterhaltungsindustrie.
Als hobbymäßiges Interesse beschäftige ich mich historisch mit dem ÖPNV und deren Zukunft. Insbesondere interessiert mich die U-Bahn, welche ja quasi vor meiner Haustür (Buchenkamp) Tag für Tag ihren Dienst vollrichtet.
Zwar besitze ich auch ein Auto, allein um Einkäufe, Besorgungen und anderweitiges zu vollrichten. Aber ich fahre jeden Arbeitstag mit meiner Stammlinie U1 vom Buchenkamp zum Jungfernstieg und dann mit der 4 in die Hafencity wo ich arbeite. Bevor die 4 in die Hafencity fuhr, bin ich schon Hauptbahnhof-Süd ausgestiegen und dann zur 6 an die Kirchenallee gegangen.

Mit Interesse verfolge ich den Bau der neuen U4, nicht jeden Tag, aber doch schon mal wenn ich die Zeit in Ruhe dazu finde. Natürlich wäre ich einer Stadtbahn auch nicht gegenüber abgeneigt. Aber die U-Bahn hat schon irgendwie etwas ganz besonderes. Gerade in den größeren Pausenzeiten während der Arbeitszeit ist das doch ein schöner Verweilort um die Veränderungen auf sich einwirken zu lassen.
Und ein bischen zu verschwelgen, das in ein paar Jahren auch ich hier aussteigen
werde um meine Arbeit zu vollrichten und einen Stadtteil in voller Blüte miterleben zu dürfen.

KT
-Stuttgart21? = Kosten, Krach und nur Krawall!
Re: Uservorstellung
21.02.2009 20:52
Norderstedt schrieb:

>
> Übrigens welcher Busspur wurde entfernt? Mir sind
> keine Busspuren aufgefallen, die weggenommen
> wurden.

Nun, dort, wo der 5er-Metrobus die Brücke zwischen Dammtor und Cinemaxx unterquert, da war zu SPD-Zeiten noch eine Busspur, die komplett durchlief. Nun ist zumindest ein Teil davon ja weg
Re: Uservorstellung
21.02.2009 20:53
Nun, dann mal von mir ein herzliches Willkommen, Karl-Theodor :-)

Hast ja echt einen der schönsten Arbeitsplätze, die man sich vorstellen kann und bis mitten im Geschehen, was die interessanteste Baustelle Europas anbetrifft ;-)
Re: Uservorstellung
21.02.2009 20:59
Moin,
Auch ich möchte HHNights und Karl-Theodor ganz herzlich begrüßen. Ich freue mich auf interessante Beiträge von euch beiden.

Paddy



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 21.02.2009 21:00 von PrettyP.
Re: Uservorstellung
21.02.2009 21:02
HHNights schrieb:
> @Horst Buchholz:
> Allerdings frage ich mich, wie es denn ab Dammtor
> weitergehen soll, denn die Busspuren unter dem
> Tunnel wurden mit dem Regierungswechsel ja
> entfernt, also ist die Frage, ob die CDU dem
> zustimmen würde, daß dort dann eine Stadtbahn
> fährt... Oh, jetzt, wo ich das schreibe, wird mir
> ja erst bewußt, daß die Strecke ja eh nicht mehr
> zum Rathausmarkt führen würde... oder etwa doch?

Welche Busspuren "unter" welchem Tunnel wo?

Zum Rathausmarkt? Muss ja nicht direkt sein. Denkbar wäre ja auch z.B. Jungfernstieg - Bergstr. - Speersort.

Freundliche Grüße
Horst Buchholz - histor
Re: Uservorstellung
21.02.2009 21:07
histor schrieb:
-------------------------------------------------------
> Welche Busspuren "unter" welchem Tunnel wo?

Ich denke er meint die Eisenbahnbrücke über die Dammtorstraße. Aufgrund ihrer Breite könnte man durchaus von einem kurzen Tunnel sprechen.

> Zum Rathausmarkt? Muss ja nicht direkt sein.
> Denkbar wäre ja auch z.B. Jungfernstieg - Bergstr.
> - Speersort.

Meiner Meinung nach sollte eine Straßenbahn, die Dammtor - Gänsemarkt - Jungfernstieg fährt, auch die Mönckebergstraße mitnehmen. Ob nun über Rathausmarkt oder nicht ist mir persönlich dabei egal.

Paddy
Re: Uservorstellung
21.02.2009 21:08
Danke, PrettyP, die Freude ist ganz meinerseits :-)

@Horst Buchholz: Brücke, nicht Tunnel, sorry, mein Fehler. Die Brücke, die der Bus unterquert, wenn er vom Dammtor zum Stephansplatz fährt
Re: Uservorstellung
21.02.2009 21:49
ich heiße dich hier auch herzlich willkommen, karl-theodor.

Ich möchte jetzt aber mal was loswerden, was weißgott nicht böse gemeint ist! Mir geht das irgendwie ziemlich auf den keks das wenn etwas gefragt wird immer zu der antwort dazu gesagt werden muss "das wurde aber schon mehr als oft diskutiert", "das hatten wir aber erst letztens schon" usw. Es sind halt viele user neu dabei, von denen man nicht erwarten kann das sie alle sachen wissen die diskutiert wurden. Wenn ihr das schon sagt, dann gebt doch wenigstens einen link zum betreffenden thread dazu ;-).

Schöne grüße aus zwischen ochsenzoll und garstedt aus einem vollgeregneten dt-4 ( nur von außen natürlich ).
Re: Uservorstellung
21.02.2009 22:06
LevHAM schrieb:
-------------------------------------------------------
>
> Schöne grüße aus zwischen ochsenzoll und garstedt
> aus einem vollgeregneten dt-4 ( nur von außen
> natürlich ).

Schon interessant, was man in der U-Bahn alles machen kann *g*
Am interessantesten finde ich immmer, via Handy live die Bundesliga zu schauen - das geht schon seit mehreren Jahren auch in unterirdischen Stationen, einfach genial :-)
Ich hoffe, Du hast Dein Ziel einigermaßen trocken erreicht ;-)
Re: Uservorstellung
21.02.2009 22:32
Ringbahn schrieb:
> Das hat Marcus (Netzspinne) auf seiner Seite
> erwähnt und das Thema wurde schon mehrere Male
> hier diskutiert:
>
> [www.hamburger-untergrundbahn.de]
> tm
>
> Informationen dazu findest du ab 1955 in der
> Chronik. Diese war nur eine der Planungen für die
> Billstedt-Stellingen-Linie, zusammen mit der
> U-Bahn-Anbindung Niendorfs über der
> Hellkamp-Strecke (heutige U2). Letzendlich wurde
> die Billstedt-Stellingen-Linie, die streckengleich
> auf der Linie 2 verlaufen soll, verworfen und an
> seiner Stelle die heutige U2 nach Niendorf, samt
> Durchmesserlinie nach Berliner Tor und Ausfädelung
> nach Billstedt gebaut.


Nun, die Seite ist sehr umfangreich und den Teil hatte ich tatsächlich noch nicht gelesen gehabt; genau das hab ich nun aber nachgeholt :-)
Meine Güte, hatte man damals klasse Pläne für die U-Bahn :-)
HHNights schrieb:
-------------------------------------------------------
> Nun, dann mal von mir ein herzliches Willkommen,
> Karl-Theodor :-)
>
> Hast ja echt einen der schönsten Arbeitsplätze,
> die man sich vorstellen kann und bis mitten im
> Geschehen, was die interessanteste Baustelle
> Europas anbetrifft ;-)

Hallo,
danke für die netten Willkommens-Lorbeeren.

Ja der Arbeitsplatz ist schon einer der schönsten,
wofür man allerdings auch jeden Tag seinen Zugangssoll erfüllen muß, falls du verstehst wie es meine?

Das Geschehen der U-Bahnbaustelle ist wahrlich in wenigen Gehminuten vom Office entfernt.
Manchmal finden gar schon Wetten über die Baustelle statt, was sich alles wieder verändert hat.
Ein Arbeitskollege hat gar eine Softwareanwendung zum U-Bahnbau spielerisch für den PC erstellt, richtig so, wie werde ich U-Bahnbaumeister.
Leider steht es nur noch nicht zur Freigabe an :-(

KT
-Stuttgart21? = Kosten, Krach und nur Krawall!
Re: Uservorstellung
23.02.2009 10:34
HHnights schrieb (zu Hauptbahnhopf-Nord - Jungfernstieg):
> @Netzspinne: Nun, es hätte den Vorteil, daß U2 und U4 voneinander unabhängig führen, denn wenn es Probleme mit der einen Linie gibt, wäre die andere davon auch betroffen. Vor allem: Wenn mal wieder so etwas wie das Sportfest stattfinden sollte, wo die Bahnen teilweise minütlich fuhren, müßte man auf den beiden Linien die Taktung strecken, denn weniger als 1 Minute Abstand untersagen doch sicherlich schon die Sicherheitsbestimmungen, oder?

Wie dicht der Zugverkehr dort gestaltet werden kann, entzieht sich meiner Kenntnis. Sicher sind es 90 Sekunden. Aber wann braucht man diese Kapazität? Nur zu "Sportfesten" oder ähnlichen Events? Das ist ungefähr so, wie mit Olympia-Stadien und der angeschlossenen Infrastruktur einer Olympiade: Es wird für viel Geld was gebaut, für 14 Tage in der Weltöffentlichkeit genutzt, und dann? Viele teure Bauten sind überflüssig, bzw. gehen am späteren Bedarf vorbei (siehe Athen). Und mit dieser U-Bahn wäre es genauso - man braucht sie nicht wirklich. Du hast natürlich recht mit der generellen Linien/Gleistrennung, wie sie seit 1973 in Hamburg gegeben ist. Aber rechtfertigt dieser Luxus den Bau der beiden Tunnel, wo es hier nur um rund 500 Meter geht?

HHnights schrieb:
> Trotzdem verstehe ich nicht, wieso man damals nicht den eh schon unter der Erde befindlichen Bohrer für die anderen von Dir beschriebenen drei Röhren verwendet hat. So ist das - mit den Bahnsteigen im HX - für mich nichts halbes und nichts ganzes :-)

Man hatte Anfang der 60er die Vorstellung, dass das Hamburger U-Bahnnetz noch in gewaltigen Dimensionen wachsen würde. Und bei dieser Überplanung ging man davon aus, dass es sicher nicht verkehrt wäre, zwischen HX und JG es zumindest technisch möglich zu halten, zukünftig zwei weitere Streckentunnel zu bauen. Es war aber von vorn herein klar, dass man zunächst nur zwei Tunnel bauen würde, so dass die vier Verbindungsgleise von der U2 zur U4 und zurück nötig waren. Das war eben eine erste Ausbaustufe.

Die Bohrer (es waren 2 Stück) waren unter der Erde, um die beiden Röhren von HX nach JG zu bohren. Danach wurden sie geborgen und im Bereich Jungfernstieg - Schlump weiter eingesetzt. Für den Fall des Baues der beiden weiteren Tunnel (und des dritten kurzen Tunnels am Georgsplatz, der nur deshalb nicht gebaut wurde, weil er unter einer Hausecke liegt) hätte man sie zurück zum Hauptbahnhof bringen müssen, um die beiden zusätzlichen Tunnel zu bohren. Gewaltige Mehrkosten, denen kein Nutzen folgen sollte. Und der Zeitplan für die Fertigstellung der Gesamtstrecke hätte anders dimensioniert werden müssen. (Er war sowieso schon ins Ruschen gekommen, eigentlich sollte alles im September 72 fertig sein, so der Planungsstand 1968.) Man kann die Maschinen nicht so einfach mal eben unter der Erde umdrehen, damit weitere Tunnel gebaut werden können, da hängt schon etwas mehr dran. Auf der U4-Seite der Hochbahn wird so eine Bohrmaschine genau erklärt. Sie kann nicht in einem Stück geborgen werden, sondern muss in Einzelteile zerlegt werden, um sie am neuen Einsatzort wieder zusammenzubauen. Das ist alles ein riesiger Aufwand, der mit Zeit und Geld verbunden ist.

Viele Grüße
Marcus



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 23.02.2009 10:56 von Netzspinne.
Re: Uservorstellung
23.02.2009 23:32
Nun, gerade weil es "nur um rund 500 Meter" geht, ist es für mich unverständlich.
Aber da ich immer noch nicht mal ansatzweise eine Ahnung habe, was 2x 500 Meter (plus x für die dritte Röhre) Tunnelbau kosten...
Ich frage mich trotzdem, wieso man so kurz vor dem Ziel aufhört, damals wie heute.
Sagen wir es mal so: man baut einen Tunnel - wie Du selber schriebst - mal nicht so eben.
Interessant übrigens, daß man damals ZWEI Bohrer hatte...
Und aufgrund der Empfehlung Deiner Seite hier im Thread habe ich mir die gewissen Jahre auch mal durchgelesen (bzw. ich hab es halt vorgezogen). Ich muß sagen, die angedachten Streckenpläne haben mir teilweise sehr gut gefallen :-)

Es ist mir auch klar, daß unterirdisches Bauen eine extrem teure Angelegenheit ist (das weiß ich spätestens, seitdem ich Ende der 90er mal mit einem der SPD-Obersten über den Ausbau des Streckennetzes diskutiert habe). Aber wenn man so denkt, dann hätte man die gesamte U-Bahn niemals bauen dürfen.
Für einen U-Bahn-Begeisterten wie mich hätte der Durchbruch von Hbf-Nord zum Jungfernstieg halt auch eine zukunftsweisende, also symbolische Bedeutung.

Mal eine Frage zu der von Dir erwähnten Häuserecke: Die U-Bahn unterfährt doch sicherlich mehrere Häuser(ecken), also was wäre im Falle Georgsplatz nun anders gewesen?
INW
Re: Uservorstellung
24.02.2009 00:02
HHNights schrieb:
-------------------------------------------------------
> Mal eine Frage zu der von Dir erwähnten
> Häuserecke: Die U-Bahn unterfährt doch sicherlich
> mehrere Häuser(ecken), also was wäre im Falle
> Georgsplatz nun anders gewesen?

Der sehr tief in den Boden ragende Keller des Hauses. Man hätte wohl den Boden erst schockfrosten (vereisen) müssen, damit der Boden bei Bohrerdurchfahrt nicht nachgibt. Das Gebäude, um das es geht, ist das Eckhaus zum Ballindamm -- und das hat, warum auch immer, 2 Kellergeschosse. Vermutlich (eines ist so ausgebaut) befand sich dort mal ein einfacher Luftschutzraum ohne ABC-Sicherung. Meines Wissens fährt die U-Bahn mit den bestehenden Röhren direkt unter der Hausecke durch. Dazu kann aber sicherlich Ulrich Christiansen (uchristi) mehr sagen -- der beschäftigt sich schließlich damit.

Gruß Ingo
Re: Uservorstellung
24.02.2009 09:32
Hier ist doch die Rede vom südlichen Gleis der U2 am Hauptbahnhof, oder?
Was hat die Häuserecke am Ballindamm damit zu tun?
Der betroffene Breich liegt doch eher unter Georgsplatz, Glockengiesserwall und evtl. noch Kurze Mühren.

Gruß Peter
Re: Uservorstellung
24.02.2009 11:34
HHNights schrieb:
-------------------------------------------------------
> Nun, gerade weil es "nur um rund 500 Meter" geht,
> ist es für mich unverständlich.
> Aber da ich immer noch nicht mal ansatzweise eine
> Ahnung habe, was 2x 500 Meter (plus x für die
> dritte Röhre) Tunnelbau kosten...
> Ich frage mich trotzdem, wieso man so kurz vor dem
> Ziel aufhört, damals wie heute.

Naja, unterirdisch sind 500m schon eine Menge, und außerdem wären es zweimal 500m, also schon 1000. Wenn wir mal davon ausgehen, daß der Tunnelbau damals in DM soviel gekostet hat wie heute in EUR, dann wären für die beiden Tunnelröhren ein deutlich achtstelliger Betrag fällig geworden. Und was hätte man von dem Geld gehabt? Gar nichts! Der zu dem Zeitpunkt geplante Betrieb konnte problemlos in zwei Röhren abgewickelt werden, die beiden zusätzlichen hätten also keinen Vorteil gehabt. Dafür hätten sie aber Unterhaltskosten verursacht. Dies ist ein Punkt, der in der Tunnelbaudiskussion generell gerne untergeht: Tunnel kosten nicht nur beim Bau, auch der Unterhalt verschlingt durchaus nennenswerte Summen, mit denen man sonst ander sinnvolle Sachen machen kann. Vielleicht kann jemand, der was davon versteht, mal konkrete Zahlen dafür nennen, aber allein für die Symbolik ein zusätzliches Tunnelpärchen zu bauen ist ein sträfliche Verschwendung von Steuergeldern.
Re: Uservorstellung
25.02.2009 21:37
@INW: Ich finde es ja immer wieder faszinierend, was man in diesem Forum alles lernt. Daß man einen Boden "schockfrostet", wußte ich noch garnicht :-)
Naja, ich bin dann mal auf eine eventuelle Antwort von uchristi gespannt :-)

@Peter_HH: Irgendwie haben wir da den gleichen Gedankengang... Mal abwarten :-)

@Mathias: Kennst Du Dich eigentlich mit Tunnelwartung aus? Das würde mich echt mal interessieren, was da alles gemacht wird. Finden regelmäßige Decken-/Röhrenstabilisierungen statt und wenn ja, wie gehen die vonstatten?

Was die "Verschwendung von Steuergeldern" und die Symbolik anbetrifft: Hamburg ist zur "Grünen Hauptstadt 2011" gewählt worden. Das hat natürlich auch etwas mit Prestige zu tun, geht aber noch viel weiter.

[www.welt.de]

Und für die Springer-Hasser *g*:
[www.cireview.de]

Eine weiter ausgebaute U-Bahn würde die Emissionen noch weiter reduzieren. Aber nun gut, meinetwegen könnte das Geld, was für die beiden Tunnelröhren erforderlich ist, auch in andere U-Bahn-Ausbau-Projekte gesteckt werden, ich will da mal ganz weltmännisch offen sein ;-)
In der Welt heißt es: "Kein Hamburger müsse mehr als 300 Meter zur nächsten Haltestelle laufen." Das ich nicht lache!! 300 Meter ist ein Traumwert, aber davon sind wir weit entfernt.

Viele Grüße
Alexander
INW
Re: Uservorstellung
26.02.2009 00:11
HHNights schrieb:
-------------------------------------------------------
> @INW: Ich finde es ja immer wieder faszinierend,
> was man in diesem Forum alles lernt. Daß man einen
> Boden "schockfrostet", wußte ich noch garnicht :-)

Nun, dieses Verfahren wurde schon vor annähernd 100 Jahren beim Bau der ersten U-Bahn-Netze angewendet.
Wie sonst soll man in weichem Untergrund -- nicht überall ist der Boden felsig -- einen Tunnel bohren, ohne daß der Boden nachrutscht?
Durch das Vereisen wird das im Boden enthaltene Wasser verfestigt, so daß man Tunnel bohren kann.

> @Mathias: Kennst Du Dich eigentlich mit
> Tunnelwartung aus? Das würde mich echt mal
> interessieren, was da alles gemacht wird. Finden
> regelmäßige Decken-/Röhrenstabilisierungen statt
> und wenn ja, wie gehen die vonstatten?

Bei Segmenttunneln müssen die Dichtungen in den zwangsläufig vorzusehenden Dehnungsfugen regelmäßig überprüft werden (Segmenttunnel hat man meist dort, wo Tunnel im Schildvortrieb errichtet wurden).
Bei eingeschwemmten Tunnelfertigteilen -- beispielsweise den 3 alten Elbtunnelröhren -- müssen ebenfalls die Dichtungen und Dehnungsfugen überprüft werden.
Bei bergmännisch gegrabenen Tunneln (Spundwände werden in den Boden getrieben, ein Deckel darauf gelegt und dann der darunter befindliche Boden abgegraben und der Tunnel fertiggestellt) sind ebenfalls Dichtungen zu überprüfen.

Besonderes Problem aller Tunnel ist die Abdichtung gegen Grundwasser.
Dringt irgendwo Wasser ein, muß schnellstmöglich die Ursache ermittelt werden -- sonst könnte an dieser Stelle irgendwann ein Wassereinbruch in großem Stil drohen -- ein großes derartiges Problem hatte die Metro von Palma de Mallorca: bereits wenige Wochen nach der Betriebsaufnahme mußte der Betrieb für sehr lange Zeit wieder unterbrochen werden, weil man die Ursache des Wassereinbruchs nicht so beheben konnte, wie man sich dies errechnet hat bzw. sich die ermittelte Ursache nicht als die wahre herausstellte.

> Eine weiter ausgebaute U-Bahn würde die Emissionen
> noch weiter reduzieren. Aber nun gut, meinetwegen
> könnte das Geld, was für die beiden Tunnelröhren
> erforderlich ist, auch in andere
> U-Bahn-Ausbau-Projekte gesteckt werden, ich will
> da mal ganz weltmännisch offen sein ;-)

Ich denke da eher daran, daß eine Stadtbahn kostengünstiger errichtet oder ausgebaut werden kann.
Das Hauptargument der Stadtbahngegner, der Verkehr würde dann endgültig zusammenbrechen, halte ich für vorgeschoben. In einem älteren Thread über die Stadtbahnplanung in der Ohlsdorfer Straße (Winterhude) habe ich mal die Rechnung aufgemacht, wieviel Verkehr ein einziger Stadtbahnzug vermeiden kann -- und wie wenig Platz dieser dann benötigt.

Was ist besser: Ein 75m langer elektrisch angetriebener Stadtbahnzug (dessen Fahrstrom zentral in einem Großkraftwerk mit optimierter Abgasbehandlung erzeugt werden kann) -- oder eine mehrere 100m lange Schlange von Autos, die jedes für sich Abgase erzeugen (welche mit Sicherheit nicht so sauber sind, wie die des Kraftwerkes)?

Gruß Ingo
Re: Uservorstellung
01.03.2009 13:28
INW schrieb:

>
> Nun, dieses Verfahren wurde schon vor annähernd
> 100 Jahren beim Bau der ersten U-Bahn-Netze
> angewendet.
> Wie sonst soll man in weichem Untergrund -- nicht
> überall ist der Boden felsig -- einen Tunnel
> bohren, ohne daß der Boden nachrutscht?
> Durch das Vereisen wird das im Boden enthaltene
> Wasser verfestigt, so daß man Tunnel bohren kann.

Keine Ahnung, ich hab mich damit auch noch nicht wirklich beschäftigt *zwinker*
Aber ich gebe zu, das Verfahren hat es mir angetan, ich werde das demnächst mal er-googeln ;-)

>
> Ich denke da eher daran, daß eine Stadtbahn
> kostengünstiger errichtet oder ausgebaut werden
> kann.
> Das Hauptargument der Stadtbahngegner, der Verkehr
> würde dann endgültig zusammenbrechen, halte ich
> für vorgeschoben. In einem älteren Thread über die
> Stadtbahnplanung in der Ohlsdorfer Straße
> (Winterhude) habe ich mal die Rechnung aufgemacht,
> wieviel Verkehr ein einziger Stadtbahnzug
> vermeiden kann -- und wie wenig Platz dieser dann
> benötigt.
>
> Was ist besser: Ein 75m langer elektrisch
> angetriebener Stadtbahnzug (dessen Fahrstrom
> zentral in einem Großkraftwerk mit optimierter
> Abgasbehandlung erzeugt werden kann) -- oder eine
> mehrere 100m lange Schlange von Autos, die jedes
> für sich Abgase erzeugen (welche mit Sicherheit
> nicht so sauber sind, wie die des Kraftwerkes)?

Naja, solange für so nen Quatsch wie die Ampeln mit Restanzeige Geld da ist (eine einzige davon kostet mal eben 100.000 Euro... und wo die teilweise dann noch stehen, nämlich an Orten, die kaum frequentiert sind, etwa U2-Ersatzhaltestelle Jungfernstieg/Alstertor), bin ich nicht ganz so kostensensibel *zwinker*

Ich hab die Ohlsdorfer Straße jetzt gerade nciht im Kopf, aber wenn das Winterhude und somit City-Bereich ist, dann ist der Platz auf der Straße eh schon ziemlich eng.
Eine Stadtbahn würde die Situation nur verschlimmern, denn es steigt ja nicht jeder vom Auto auf die Stadtbahn um, nur, weil sie dann da fährt.

Übrigens: als ich gestern mit dem 24er-Metrobus von Niendorf-Nord zum Lademannbogen unterwegs war, dachte ich: Schade, daß hier keine Stadtbahn fährt (wobei ich auch dort kein Problem mit einer Schnellbahn hätte; wie auch: der Bus fährt dort sogar samstags teilweise alle 5 Minuten, so daß die Nachfrage gegeben wäre).

Fazit: Stadtbahn, ja gerne, aber nur als Ergänzung zu einem VERNÜNFTIG ausgebauten Schnellbahnsystem
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