HOCHBAHN-Fan schrieb:
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> Also, zum ersten Rätsel sei gesagt, das es
> Meindorfer Weg nur schwerlich sein kann, denn in
> Richtung Berne müsste auf der linken Seite der
> Strecke lockerer Nadelwald sein und kein
> Vegetationsdickicht ...
Du sprichst doch von dem Foto mit dem langen DT2 mit den alten Fronten, oder?
Als 43-jähriger alter Sack meine ich zu erinnern, dass dieser kleine südliche Teil des Volksdorfer Waldes sehr wohl einen wesentlich dichteren Mischwald hatte. Irgendwann fiel mir vom Bahnsteig Meiendorfer Weg nämlich mal auf, wie ausgedünnt der Wald auf einmal wirkte, und dass dort Laubbäume weitgehend fehlten, von denen ich jedoch meinte, sie zuvor dort wahrgenommen zu haben. Und dieses Foto scheint aufgrund einiger Merkmale ja auch noch vor meiner Bahnfahr-Zeit aufgenommen zu sein. Die Holzverschalungen sowie die DT2 ohne die zwei gelben Balken auf der Front habe ich ja noch kennen gelernt, nicht jedoch diesen HHA-Aufkleber an der Seite des Zuges. Und die Uniform des Zugfahrers scheint auch einer noch älteren Uniform-Generation anzugehören, als sie in Erinnerung habe. Die DT2 gibt es ja seit ca. 1962, da war selbst ich noch nicht auf der Welt, geschweige denn in Volksdorf ansässig. Das Foto könnte gut aus den 60er Jahren stammen. Das würde auch die geringe Baumhöhe erklären, die mir aufgefallen ist.
Außerdem: Test- und Fahrschulfahrten verkehrten Meiendorfer Weg zwar oft, aber eher selten mit einem derart langen Zug. Andere Gründe für eine DT2-Leerfahrt auf der U1 gab es in den 80er Jahren jedoch nicht (außer Farmsen - Gartenstadt). Diese unbeklebten Fronten gab es jedoch nur bis 1982 (ausgenommen bei den beiden anders aussehenden DT3-DAT). Ich vermute stark, dass in den 70er Jahren, seit der vollständigen Auslieferung der DT3, der Zugtyp-Einsatz wie in den 80er Jahren war. (Ausnahme: der erste Großhansdorfer Pendelbetrieb ca. 1978 (?), der mit türengesicherten DT2 betrieben wurde. Nur hatten die ja die zwei gelben Balken auf der Front.) Also spricht vieles für ein Foto aus den 60er Jahren, wo die DT2 ja viel auf der U1 rumgegurkt sein sollen, und es somit sicherlich auch reguläre DT2-Leerfahrten nach Volksdorf gab, sowie vereinzelt auch DT2-Leerfahrten zum Austausch in den Walddörfern abgestellter DT2-Langzüge. Vielleicht war der Zugtyp DT2 zum Zeitpunkt der Aufnahme auch neu und musste erst mal gründlich auf Leerfahrten in den Walddörfern getestet werden, natürlich auch als langer Zug.
> ... und außerdem müsste rechts
> neben der Strecke die Einschnittserweiterung der
> ehm. Kleinbahnstrecke zumindest zu erahnen sein.
Da ist mir noch nie eine Einschnittserweiterung bewusst aufgefallen. Muss ich mal drauf achten. Aber das kann gut sein, weil ich mal irgendwo gelesen habe, dass ursprünglich auch ein Gütergleis für die Walddörferbahn vorgesehen war (wie das bekannte bei der Langenhorner Bahn). Es soll jedoch nie verlegt worden sein.
Die Kleinbahn-Strecke verlief meines Wissens nach westlich der U-Bahn nur von Ohlstedt bis Volksdorf, eventuell auch noch ein kleines Stück über Volksdorf hinaus. Kann sein, dass sie auf der heutigen Hochbahn-Wanderweg-Trasse verlief, was ich jedoch nicht sicher weiß. Ich weiß jedoch ziemlich sicher, dass die Walddörfer vor der Existenz der Hochbahn nur über Rahlstedt mittels der Kleinbahn angebunden gewesen sein sollen. Ich bin bisher davon ausgegangen, dass die Kleinbahn irgendwo zwischen Volksdorf und Meiendorfer Weg in Richtung Meiendorf - Rahlstedt abgebogen ist, also im Gegensatz zur U-Bahn ca. in Richtung Südosten fahrend. Ist die Kleinbahn nicht sogar durch den Volksdorfer Wald bis nach Meiendorf gefahren? Und hatte sie nicht in ihrem Bezeichnung etwas mit "Altrahlstedt"?
Wenn ich mal wieder bei Muddern bin, kann ich ja mal in ihren Volksdorf-Büchern nachsehen. Dort liegt auch noch ein verpilzter Orfix-Stadtplan von meiner Omma, mit allen Verkehrslinien drauf (auch Straßenbahn etc.). Aufgrund bestimmter Straßen- und Platz-Bezeichnungen stammt der aus der Zeit zwischen 1933 und 1945. Auch lagert bei Muddern ein Stadtplan aus den 70er Jahren, in dem die Buslinie 275 bis nach Volksdorf (Farenkoppel) eingezeichnet ist. Dazu kam es bekanntlich nie. (Apropos: Ich habe vor 2 Jahren noch Überreste einer Haltestelle der Volksdorfer Bergziegen-Linie 47 entdeckt. Ich glaube, das war nördlich der U-Bahn Brücke über die Straße Lerchenberg, nahe dem Altenheim.)
> Ich kenne mich da zwar nicht so gut aus, aber ich
> glaube der Ursprung dieses Bildes ist auf dem Ast
> der U1 nach NoMi zu finden...
Also wenn, dann wegen diverser Merkmale natürlich nur bis Garstedt, aber das meinst Du sicherlich auch. Nur, was bleibt da übrig?
Garstedt - Ochsenzoll verläuft im Einschnitt. Ochsenzoll - Ohlsdorf hatte zu Zeiten türenungesicherter DT2 ein Gütergleis, Sengelmannstraße - Lattenkamp hat es heute noch. Lattenkamp - Kelle hat keinen derartigen Wald und auch keine so lange gerade Strecke ohne Haltestelle.
Bliebe nur Ohlsdorf - Sengelmannstraße. Sengelmannstraße ohne Gütergleis geht allenfalls mit Blick in Fahrtrichtung Ohlsdorf. Aber da müsste die Bahntrasse breiter sein (wegen des zweiten Bahnsteiges), und die nah liegende Sengelmannstaßen-Querung wäre auch irgendwie zu erkennen. Ach ja, mit der Kurve geht das ja sowieso nicht. Ohlsdorf geht wegen der Kehrgleise allenfalls mit Blick in Fahrtrichtung Sengelmannstraße. Aber da müsste man links doch noch irgend etwas von der S-Bahn sehen, die Brücke über die Alsterdorfer Straße müsste man irgendwie erkennen, und die Strecke ist auch nicht lang genug geradeaus.
2 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.04.2010 15:34 von Lulatsch.