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Kontrollen am Bahnsteig
geschrieben von silentium92 
winnewoerp schrieb:
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> Mal ne ganz blöde Frage: Warum sind die Bahnsteige
> überhaupt "Fahrkartenpflichtige Bereiche"? Gibt's
> die bei R-Bahnhöfen, an denen nur HVV-Züge halten,
> eigentlich auch (z.B. in Prisdorf, Maschen &
> dgl.)? Und gibt's so etwas Merkwürdiges eigentlich
> auch in anderen Ländern: "unsichtbare Schranken",
> die sich nur durch - m.E. sehr unauffällige -
> Schilder bemerkbar machen? Höchst deutsch, wenn
> ihr mich fragt.

Es ist schon ein wenig seltsam. Man zahlt als Fahrgast schließlich für die Fahrt und nicht für das Warten auf dem Bahnsteig (oft wünscht man sich für die Warterei sogar Geld zu bekommen). Das Ticket heißt sogar Fahrkarte.

Der Hauptgrund sind wohl die einfacheren Kontrollen.

Aber es bleibt fragwürdig, dass 4 Personen eine Person 30 m zum Ausgang eskortieren sollen, nur weil dort mit einer Wahrscheinlichkeit von einem gefühlten Promille eine Fahrkartenkontrolle staffinden könnte.

Weltweit sind glaube ich echte Schranken stark in der Überzahl. Das "Vertrauenssystem" mit unsichtbaren Schranken ist aber nicht nur in Deutschland anzutreffen, sondern auch mindestens in Holland, Belgien, Schweden, Kanada und Washington D.C., wenn ich nicht irre. Was mich auf die Idee bringt, zu versuchen auch dafür eine weltweite Liste zu erstellen. ;)

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metrobits.org
@Mike: Gute Idee mit der Liste! Deine Datenbank wird immer cooler!

Wo gibt's eigentlich außer in Hamburg weder sichtbare Schranken noch Entwerter?

Das ist schon ziemlich nervig. Wie viele Touristen wohl schon Fahrkarten gekauft und dann nach dem Entwerter gesucht haben? Dass man Fahrkarten in Hamburg nicht auf Vorrat kaufen und - und dass systembedingt auch keine "Streifentickets" möglich sind, ist schon echt nervig. Hier könnte Hamburg mal etwas bei den anderen abgucken.

Mich würde jetzt mal interessieren, welches System der VDV empfiehlt - ist ja immer so ein bisschen der Maßstab.

Viele Grüße
Johannes
winnewoerp schrieb:

> Mich würde jetzt mal interessieren, welches System der VDV empfiehlt - ist ja immer so ein bisschen der Maßstab.

[www.vdv.de]

Siehe Seite 18, dort werden Mehrfahrtenkarten werden nur für den Regionalverkehr empfohlen und nicht für den Stadtverkehr.
[doppelt]



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 26.08.2010 21:42 von christian schmidt.
winnewoerp schrieb:
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> @Mike: Gute Idee mit der Liste! Deine Datenbank
> wird immer cooler!
>
> Wo gibt's eigentlich außer in Hamburg weder
> sichtbare Schranken noch Entwerter?
>
> Das ist schon ziemlich nervig. Wie viele Touristen
> wohl schon Fahrkarten gekauft und dann nach dem
> Entwerter gesucht haben? Dass man Fahrkarten in
> Hamburg nicht auf Vorrat kaufen und - und dass
> systembedingt auch keine "Streifentickets" möglich
> sind, ist schon echt nervig. Hier könnte Hamburg
> mal etwas bei den anderen abgucken.
>
> Mich würde jetzt mal interessieren, welches System
> der VDV empfiehlt - ist ja immer so ein bisschen
> der Maßstab.
>
> Viele Grüße
> Johannes

Das war nun hoffentlich ein satirischer Beitrag, oder?

Was bin ich froh, dass es Hamburg diese sinnlosen Entwerter nicht gibt! Die Dinger sind Schmarn und machen alles nur künstlich kompliziert.
Wie ist das eigentlich wenn ich am Wochenende meine Profikarte vergesse und zusammen mit meiner Begleitung Kontrolliert werde? Ich muss ja dann die Gebührzahlen und die Fahrkarte nachträglich vorlegen aber wie ist das bei der Begleitung. Ich kann ja am Wochenende eine Person mit auf meine Fahrkarte nehmen.
winnewoerp schrieb:
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>
> Wo gibt's eigentlich außer in Hamburg weder
> sichtbare Schranken noch Entwerter?
>
> Das ist schon ziemlich nervig.


Ich vermute mal, dass es nach Hamburger Prognosen einfach billiger ist, keine Automaten aufzustellen, auch wenn man dann im Bahnbereich natürlich mit mehr Schwarzfahren rechnen mus und wahrscheinlich weniger Kontrolleure brauchte, dafür halt aber teure Geräte und deren Wartungskosten spart.

Nervig find ich nur, dass man dadurch nicht auf Vorrat kaufen kann. Ansonsten finde ich es nervig, etwas in Schranken einschieben zu müssen (Das muss man z.B. in Rom wenn ich mich recht erinnere glaube ich aber auch nur beim Eingang), aber das ist wohl einfach Gewohnheitssache.
silentium92 schrieb:
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> Ansonsten finde ich es nervig,
> etwas in Schranken einschieben zu müssen

Nix einschieben... heute geht das berührungslos.


winnewoerp schrieb:
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> @Mike: Gute Idee mit der Liste! Deine Datenbank
> wird immer cooler!

Danke! Bin gerade dabei, Infos zu sammeln. Erstes Ergebnis: die meisten U-Bahnsysteme der Welt scheinen Zugangsbarrieren und berührungslose Smart-Cards zu verwenden (die man nur über die Absperrung zieht). Einige Städte wie Amsterdam und Rotterdam, die vorher das Vertrauensystem hatten, haben sogar kürzlich extra Barrieren eingebaut, um die Smart-Cards verwenden zu können.

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metrobits.org
winnewoerp schrieb:
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> Mal ne ganz blöde Frage: Warum sind die Bahnsteige
> überhaupt "Fahrkartenpflichtige Bereiche"? Gibt's
> die bei R-Bahnhöfen, an denen nur HVV-Züge halten,
> eigentlich auch (z.B. in Prisdorf, Maschen &
> dgl.)? Und gibt's so etwas Merkwürdiges eigentlich
> auch in anderen Ländern: "unsichtbare Schranken",
> die sich nur durch - m.E. sehr unauffällige -
> Schilder bemerkbar machen? Höchst deutsch, wenn
> ihr mich fragt.

Angesichts dessen, daß auch fast alle anderen U- bzw S-Bahn-Systeme einen solchen Bereich besitzen, hat das mit "höchst Deutsch" so gar nichts zu tun. Nicht gleich wieder auf einem Klischee rumreiten.
Also, Schranken kosten ziemlich viel Geld, erstmal für die Ausrüstung selbst, und dann müsste noch jeder Ausgang zu allen Betriebszeiten mit Personal ausgestattet sein um zu verhindern das die Leute einfach rüberhüpfen und falls es Probleme mit den Schranken bzw. den Farhkarten gibt (geknickt, zerkratzt, beschädigt).

Klar, die Schwarzfahrerquote wird so ziemlich gegen null gesenkt, aber in einem System wo es auch bei allgemeiner Nichtkontrolle (bzw. nur gelegenlicher Kontrolle) zu einer relativen geringen Schwarzfahrerquote kommt, sind die Kosten von Schranken viel größer als der Nutzen.

Hamburg (und eigentlich alle deutsche ÖPNV-Systeme) gehören dazu, und zwar vorallem durch die (im Vergleich mit z.B. Großbritannien) sehr hohe Anzahl von Zeitkarten.

Oder anders gesagt, da die allermeisten Fahrgäste sowieso schon eine Fahrkarte haben kosten Schranken viel mehr Geld als sie eingbringen.
Das ist klar, trotzdem sind Schranken sinnvoll, da eine Zugangskontrolle der Fahrgäste stattfindet, wodurch solche Herren, die auf Krawall aus sind leichter an der Fahrt gehindert werden können, Stichwort Jungfernstieg.

MFG
christian schmidt schrieb:
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> Klar, die Schwarzfahrerquote wird so ziemlich
> gegen null gesenkt,

Ich konnte jetzt leider keine belastbare Quelle heranziehen, aber ich bin der Meinung, dass andere Orte mit Schranken vor den Eingängen eine ähnliche Schwarzfahrerquote haben sollen, wie in Hamburg. Demnach würde also nur ein Aufwand entstehen, aber statistisch gesehen kein weiterer Schwarzfahrer mehr als jetzt schon erwischt werden.
OK, das war jetzt schlecht formuliert. Wenn man es richtig macht, kann man durch so ein System die Schwarzfahrerquote ziemlich gegen null senken.

Man kann es aber auch schlecht machen. In Glasgow sind die in Schaltern sitzenden Fahrkartenverkäufer für die Aufsicht zuständig. Meist merken die gar nichts, und wenn dauert es soooolange bis die was tun können (Schalter muss geschlossen und Schalterraum abgeschlossen werden, wegen Kasse), da sind die Schwarzfahrer lange weg. In London waren lange Zeit nur die Bahnhöfe in der Innenstadt geschlossen, und es gab (und gibt) Nachlösemöglichkeiten. In Paris gab (gibt?) es hohe Sperren die man theoretisch nicht überspringen konnte, und deshalb kein Aufsichtspersonal. Allerdings gingen die Sperren auf wenn man sich mit etwas Wucht dagegen warf. In den 90ern hatte die Amsterdamer U-Bahn auch eine hohe Schwarzfahrerquote trotz Sperren, ich habe aber vergessen warum.
Das ist klar, trotzdem sind Schranken sinnvoll, da eine Zugangskontrolle der Fahrgäste stattfindet, wodurch solche Herren, die auf Krawall aus sind leichter an der Fahrt gehindert werden können, Stichwort Jungfernstieg.

Ok, zynisch und nichts dahinter, dann kauft sich der Krawall-Mensch halt ne Fahrkarte und macht trotzdem Ärger.


Gruß aus Hamburg Rahlstedt
Probelm ist dabei aber auch die Bauweise. Nun kenne ich Hamburgs U-Bahnhöfe zu wenig, aber in meiner Heimatstadt hat i.d R. jeder Bahnhof mindestns zwei Treppenzugänge wobei bei den neuen Bahnhöfen einige direkt vom Bahnsteig zur Straße führen + Aufzug. Das heißt, z. T im öffentlichen Straßenraum müssten dann die Sperrenanalgen angelegt werden, die Behindertenfreundlichekeit und Benutzbarkeit mit Kinderwagen verschlechtert sich. , Theoretisch muss jede Sperre besetzt sein, für den Fall von Störungen, pro station drei Mann - Prost Mahlzeit! Was solche Sperren im Panikfall - sagen wir Brand in Station - auslösen können, bzw, wie das mit der deutschen Gesetzgebung zu Fluchtwegen zusammenpasst mal ganz außen vor gelassen.

Abgesehen, das die Magnetkartensysteme habe ihre eigenen Tücken. So ist aus London ein Fall überliefert, das eine Frau, die täglich eine bestimmte Strecke hin und die zurückgefahren ist, vom Verkehrsunternehmen ein Anschreiben wegen Schwarzfahren gekriegt hat, weil sie an einen Tag für nur die Rückfahrt im System verbucht war, weil sie hinwärts von jemand im Auto mitgenommen wurde. Und wie wir unseren Staat kennen, würde er solche Daten gleich wieder zu Bewegungsprofilen, und ähnlichen nutzen, also, führen wir ihn mal nicht in Versuchung, wenigstens das Vertrauen, das wir Deutschen Fahrkarten kaufen, sollten wir ihm uns entgegen bringen lassen.

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 27.08.2010 17:13 von Daniel Vielberth.
Also nun mal nicht so deutschkritisch und miesepetrisch das ganze sehen - immerhin eine der größten Metropolen der Welt - die Stadt New York City, hält an ihrem Zugangskontrollensystem (mit überwachung!) weiterhin erfolgreich fest - nicht ohne Grund - Schwarzfahrerquote ist im Bereich subway gen null.
Halte ich für ein durchaus paraktikables System - was man auch in Hamburg (wieder) einführen sollte - wo ist also das Problem bitte mit den Metrocards?

Die baulichen Notwendigkeiten spielen doch eher untergeordnet eine Rolle - hey Hamburg schafft doch auch eine U4 und diese Elbphil. da dürfte das doch mit den Zgangssystemen noch das leichteste von allen bevorstehenden "Baugeschäften" werden ;-)

KT
-Stuttgart21? = Kosten, Krach und nur Krawall!
Also nun mal nicht so deutschkritisch und miesepetrisch das ganze sehen - immerhin eine der größten Metropolen der Welt - die Stadt New York City, hält an ihrem Zugangskontrollensystem (mit überwachung!) weiterhin erfolgreich fest - nicht ohne Grund - Schwarzfahrerquote ist im Bereich subway gen null.

Die spinnen die Ammis, lassen ihr U Bahn finanziell im Stich, schließen 2 Linien, haben aber nicht besseres zu tun, als unmengen von Leuten mit Fahrkarten kontrollieren zu beschäftigen, ne ne, ich will lieber einen gesicherten Weiterbetrieb, als Zugangskontrollen.


Gruß aus Hamburg Rahlstedt
> Also nun mal nicht so deutschkritisch und miesepetrisch das ganze sehen

Bedaure, aber ich habe jüngst alle Austellung zum Bahnjubiläum mir angesehen, und in einer, genannt "Das Gleis" wurde einen besonders drastisch vor Augen geführt, wohin deutsche Gründlichkeit führen kann, ich sach nur Zugkategorie "DA".

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)
ich sach nur Zugkategorie "DA".

Kannst du dass genauer ausführen? Ich kann mit DA nicht viel anfangen.


Gruß aus Hamburg Rahlstedt
HOCHBAHN-Fan schrieb:
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> Die spinnen die Ammis, lassen ihr U Bahn
> finanziell im Stich, schließen 2 Linien, haben
> aber nicht besseres zu tun, als unmengen von
> Leuten mit Fahrkarten kontrollieren zu
> beschäftigen, ne ne, ich will lieber einen
> gesicherten Weiterbetrieb, als Zugangskontrollen.

Naja die MTA - als stadteigenes Unternehmen von NYC- musste leider einen (ihren) Teil zur Finanzkrise beisteuern. Auch ich kann dieses nicht für gut heißen.
ABER - es wurden zwar Linien (Services) gestrichen - nicht dafür die Streckenbedienungen an sich als ganzes. Auch Jobs wurden so gut wie garnicht abgebaut!
Und das ist immerhin noch etwas - im Gegensatz zu manch Kahlschlag der deutschen Kommunen in den 80ern im ÖV. Die hatten echt damals ein Rad ab die K-Politiker in D-Land. Die spinnten nicht nur - die waren voll hagge ;-)

KT
-Stuttgart21? = Kosten, Krach und nur Krawall!
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