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Rubrik "Utopische U-Bahn-Linien": M5-->U5 mal anders
geschrieben von Mike 
Zitat
Rüdiger
Wäre es denn nicht mal einen Versuch wert, den Nachtfahrplan der S-Bahnen anders zu gestalten?
Die S1 fährt so wie gehabt von Blankenese nach Poppenbüttel
Die S21 fährt zeitgleich mit der S1 bzw eine Minute später ab Altona über Dammtor nach Bergedorf
Die S3 fährt startet so an der Elbgaustrasse, dass sie 10 Minuten nach der S1 in Altona eintrifft und
dann die Stationen im City-Tunnel "abgrast".

In der Gegenrichtung wäre analog zu verfahren.

Vorteil würde sein, dass der City Tunnel gleichmässig im 10 Minuten Takt bedient würde und sich die
Fahrgastströme besser verteilen.

Nachteil: Busanschlüsse an den S3 Stationen von Elbgaustrasse bis Neugraben müssten entsprechend neu
geordnet werden.

Es gäbe auch noch weiteres Verbesserungspotential: In Barmbek z.B. kommen während des Nachtverkehrs
die U3 nach Wandsbek-Gartenstadt und die S1 nach Poppenbüttel auf die gleiche Minute an. Fazit: Umsteigen
zwischen den beiden Linien mangels bahnsteiggleichem Übergang nicht möglich und so muss man jeweils 19
Minuten auf seinen Anschluss warten :-(


Bei Deiner S-Bahn-Konzeption ergäbe sich ein weiterer Nachteil: Die deutlich längere Übergangszeit in Altona und Hauptbahnhof zwischen der S3 und der S21. Da kann man natürlich sarkastisch pro Deinem Vorschlag gegenargumentieren, dass die bahnsteiggleichen Anschlüsse der S-Bahn eh oft nicht warten (gilt übrigens auch für die wegen häufiger Überfüllung verspätungsanfällige U3), und dann eine "nur" ca. 10-minütige Wartezeit im Vergleich zu 20 Minuten vorteilhaft ist.

Weitere Nachteile Deiner S-Bahn-Konzeption: Die Taktsprünge im Vergleich zu den übrigen Zeiten des 20-Minuten-Taktes. Und die Bus-Anschlüsse bei Linien zwischen verschiedenen Schnellbahn-Ästen kann man auch nicht so ohne weiteres passgenau "neuordnen".

Deine Aussage bezüglich des Umsteigens zwischen U3 und S1 in Barmbek stimmt zwar, aber man muss auch andere Anschlüsse sehen. Z.B. ist eine gleichzeitige Ankunft beider Linien in Barmbek hinsichtlich der Busanschlüsse sinnvoll. Die Bus-Anschlusssicherung muss allerdings auch bezüglich der S-Bahn bestehen, nicht nur bezüglich der U-Bahn.
Auch auf weiteren Relationen gibt es beim bestehenden Fahrplangefüge günstige Anschlüsse, die teils sogar relativ sicher sind. Auf anderen Relationen sind sie unsicher, auf weiteren Relationen sind sie zwischen den Schnellbahn-Linien so ungünstig wie teilweise in Barmbek.

Das Hamburger Liniennetz ist nun mal leider nicht für einen dünnen Fahrplantakt gestrickt, wo Sternverkehr an Knotenpunkten sinnvoll wäre. Das liegt nicht nur in der lange Zeit in Konkurrenz und umsteigefeindlich zueinander gebauten U- und S-Bahn-Netze begründet (was spätestens seit den 50er Jahren unverzeihlich war). Denn das sternförmige Umsteigen klappt ja nicht einmal innerhalb des U-Bahn-Netzes oder innerhalb des S-Bahn-Netztes. Der Nachtverkehr wurde früher ja auch per Straßenbahn mit Bus-Anschlüssen betrieben, ich vermute mit dem Knotenpunkt Rathausmarkt zum sternförmigen Umsteigen. Dieses auf Straßenbahnen basierende Nachtnetz wäre dem heutigen Wochenend-Nachtverkehrsaufkommen wesentlich gewachsener gewesen als es zuletzt das Nachtbusnetz mit Fahrkarte-Vorzeigen in überfüllten (Gelenk-) Bussen war.

Und die 20-Minuten-Takte im Schnellbahn-Vekehr zu den Tagesrandzeiten gab es früher auch weniger. Bis Ende Mai 1982 gab es morgens den 20-Minuten-Takt nur Sonntags, und abends begann er erst ca. 20 Minuten später als heute (er dauerte bis Ende der 70er Jahre aber genauso lang wie heutzutage, weil bis dahin auch 20 Minuten später Betriebsschluss war). Zumindest galten diese Takte für die U-Bahn (außer Hansdorf/Ohlstedt - Volksdorf), ich vermute auch für die S1 (außer Wedel-Blankenese, evtl. auch außer Poppenbüttel-Ohlsdorf).



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 07.04.2011 15:10 von Lulatsch.
Schauen wir uns mal die Anschlüsse der S3 nach PI im Nachtverkehr an. Heute und in Klammern bei Verschiebung um 10 Min. Ein sauberer 10-Minuten-Takt im Tunnel würde ja auch die von tagsüber gewohnten Minuten verschieben.

Hauptbahnhof:

-> S1 West: 4 Min (14 Min)
-> S1 Ost: 10 Min (0 Min, unmöglich)
-> U1 Ost: 13 Min (3 Min)
-> U1 West: 1 Min, unmöglich (11 Min) *
-> Verbindungsbahn 4 Min (14 Min)
-> S21 Ost: 10 Min (0 Min, unmöglich)
-> U3 West: 14 Min (4 Min)
-> U3 Ost: 11 Min (1 Min, unmöglich)
-> U2 West: Umstieg in jedem Fall günstiger am Jungfernstieg. 2 Minuten (sportlich), (12 Minuten)
-> U2 Ost: 11 Min. (1 Min, unmöglich, also 21 Minuten)

* U1-West besteht heute machbarer 2-Minuten-Anschluss (nur die Treppe hoch) am Jungfernstieg, der dann zum 12-Minuten-Anschluss würde. Wer also nicht nach Steinstraße oder Meßberg will, würde bloß 10 Minuten länger in der Nacht rumstehen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 07.04.2011 20:48 von Herbert.
Die Frage ist ja nur - wo wollen die Fahrgäste nachts hin? Wie viele Leute sind es denn, die zwischen Elbgaustraße und Altona einsteigen und Richtung Bergedorf wollen? Lohnt sich der S3 auf S21-Anschluss?

Ich glaube, dass ein ca 10min-Takt durch den Tunnel letztlich sinnvoller wäre, weil es auf der Reeperbahn nachts vor der S1 immer so rappelvoll ist, dass die Bahn selten pünktlich abfährt und somit z.B. der Anschluss am Jungfernstieg auf die U2 Richtung Billstedt, den sehr viele mit mir zusammen immer nehmen, nicht mehr zu schaffen ist. Dann heißt es da 19 min warten. Würden die Bahnen gleichmäßiger durch den Tunnel fahren, würden sich die Fahrgastanstürme reduzieren, weil sich die oft nicht mehr ganz so zurechnungsfähigen Fahrgäste besser verteilen würden.

Genauso würde ich die U2 stadteinwärts nachts um 10 min verschieben, dass am Berliner Tor Anschluss an die U3 besteht. Nach Berliner Tor kann man von der U2 ja nirgendwo mehr hin umsteigen (außer auf die S-Bahn am Jungfernstieg und das Problem bestünde ja nicht, wenn beide Linien nicht direkt hinter einander fahren würden), das Umsteigen U2-U1 am Jungfernstieg klappt auf Grund der weiten Wege eh nicht so gut.
Einzelne Wochenend-Abend-Veranstaltungen in der ColorLineArena dauern so lang, dass dann im Nachtverkehr viele Fahrgäste aus St. Ellingen in Altona ankommen und zum Teil auch bis Bergedorf wollen. Da die S21 ja auf dem Hinweg direkt Richtung St. Ellingen fährt, bietet sie einen erhöhten Anreiz, sie zu nutzen und ggf. in Bergedorf P+R zu machen. Die Fahrt für Veranstaltungs-Karten-Inhaber ist ja schließlich kostenlos. Aber nach Arenen-Veranstaltungen fahren die S-Bahnen eh oft zu spät und die Anschlüsse warten nicht unbedingt.

Von der Dammtor-Strecke Richtung Harburg fahren nachts wohl auch nicht übermäßig viele Fahrgäste. Aber ein paar Veranstaltungsorte mit teils bis in die Nacht dauernden Veranstaltungen gibt es entlang der Dammtor-Strecke schon. Die große Masse kommt aber von S-Reeperbahn und U-St.Pauli.

Die U2 Richtung Niendorf fährt nachts so, weil aus Richtung St. Pauli eine kurze Übergangszeit Richtung Niendorf bestehen soll. Problem ist natürlich dabei, wenn sie den Fahrgästen aus einer wegen Überfüllung verspäteten U3 vor der Nase weg fährt.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 07.04.2011 22:59 von Lulatsch.
Zitat

Die Frage ist ja nur - wo wollen die Fahrgäste nachts hin? Wie viele Leute sind es denn, die zwischen Elbgaustraße und Altona einsteigen und Richtung Bergedorf wollen? Lohnt sich der S3 auf S21-Anschluss?

Der Anschluss ist ja auch der zur Verbindungsbahn.

Zitat

Ich glaube, dass ein ca 10min-Takt durch den Tunnel letztlich sinnvoller wäre, weil es auf der Reeperbahn nachts vor der S1 immer so rappelvoll ist, dass die Bahn selten pünktlich abfährt und somit z.B. der Anschluss am Jungfernstieg auf die U2 Richtung Billstedt, den sehr viele mit mir zusammen immer nehmen, nicht mehr zu schaffen ist.

Aber wie viele Leute fahren nachts tatsächlich von Reeperbahn nur bis Landungsbrücken, Stadthausbrücke, Jungfernstieg oder Hauptbahnhof? Weder sind das die dicht besiedelten Wohnlagen, noch gäbe es da nachts irgendwelche anderen attraktiven Ziele. Dass die Abfertigung nachts ewig dauert, ist aber in der Tat ein nerviges Phänomen. Andererseits kein Wunder, wenn die S-Bahn schlicht nur Kurzzüge auf der S1 einsetzt, die dann gern auch noch überfüllt sind.

Zitat

Nach Berliner Tor kann man von der U2 ja nirgendwo mehr hin umsteigen (außer auf die S-Bahn am Jungfernstieg und das Problem bestünde ja nicht, wenn beide Linien nicht direkt hinter einander fahren würden)

Zugegeben, die U2 hat da nur wenige "gute" Anschlüsse.
Zitat
Herbert
Zitat

Die Frage ist ja nur - wo wollen die Fahrgäste nachts hin? Wie viele Leute sind es denn, die zwischen Elbgaustraße und Altona einsteigen und Richtung Bergedorf wollen? Lohnt sich der S3 auf S21-Anschluss?

Der Anschluss ist ja auch der zur Verbindungsbahn.

Das stimmt, aber wer fährt nachts um halb drei von Stellingen zum Dammtor?

Zitat
Herbert
Zitat

Ich glaube, dass ein ca 10min-Takt durch den Tunnel letztlich sinnvoller wäre, weil es auf der Reeperbahn nachts vor der S1 immer so rappelvoll ist, dass die Bahn selten pünktlich abfährt und somit z.B. der Anschluss am Jungfernstieg auf die U2 Richtung Billstedt, den sehr viele mit mir zusammen immer nehmen, nicht mehr zu schaffen ist.

Aber wie viele Leute fahren nachts tatsächlich von Reeperbahn nur bis Landungsbrücken, Stadthausbrücke, Jungfernstieg oder Hauptbahnhof? Weder sind das die dicht besiedelten Wohnlagen, noch gäbe es da nachts irgendwelche anderen attraktiven Ziele. Dass die Abfertigung nachts ewig dauert, ist aber in der Tat ein nerviges Phänomen. Andererseits kein Wunder, wenn die S-Bahn schlicht nur Kurzzüge auf der S1 einsetzt, die dann gern auch noch überfüllt sind.

Das stimmt, aber das ändert sich ja nicht, wenn man die S3 um 10 Minuten verschiebt. Die S1 muss in der Fahrplanlage bleiben, um den Anschluss an die S21 zu gewährleisten, das ist klar. Aber die S3 hat am Hbf ja nirgendwohin Anschluss und am Jungfernsteig sind es auch 15-17 min bis zur nächsten U2 (je nach Richtung), also gehen auch hier keine Anschlüsse flöten. In die entgegengesetzte Richtung die gleiche Sache, die S3 hat weder am hbf noch in Altona Anschluss an eine andere Linie, lediglich die Fahrgäste von der Verbindungsbahn müssten auf ihren Anschluss Richtung Elbgaustraße warten. Aber wer ist das nachts schon großartig? Hauptsächlich Schanzengänger und die könnten die S3 notfalls auch mittels U3 erreichen.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.04.2011 00:27 von PAD.
Zitat
Herbert
Dafür baut man andernorts das Netz so, dass es dem Fahrplan entspricht. Und ja, dann ist der Fahrplan ein Selbstzweck. In der Schweiz investiert man viele Milliarden Franken, damit die Fahrzeit zwischen den Knoten so kurz wird, dass es dem Fahrplan reicht.

Du hast teilweise Recht, lässt aber zwei Faktoren außer Acht:

- Die Fahrtzeit ist nicht nur von der Strecke abhängig, sondern auch von Fahrzeugtypen und Aufenthaltszeiten. Daher kann es noch Spielraum bei der Fahrplangestaltung geben.

- Taktfahrpläne mit Anaschlüssen sind etwas für Fernzüge mit 30-Minuten-Takt oder seltener. In jeder Großstadt fahren Schnellbahnen mindestens im 5- bis 10-Minuten-Takt. Bei einem 5-Minuten-Takt einen minutengenauen Anschluss herzustellen ist nah an der Grenze zur Unsinnigkeit. Wenn die Züge zeitversetzt fahren, hat man lächerliche zweieinhalb Minuten Aufenthaltszeit. Die Pufferzeiten, die man zur Anschlussherstellung vermutlich im Fahrplan hat, könnte man auch einsparen und die Züge so schnell fahren lassen wie es geht, dann hätten die meisten Fahrgäste mehr davon.

Und wie man in Hamburg sieht, klappen die Anschlüsse oft gar nicht. Und zwar besonders oft dann, wenn man sie am nötigsten bräuchte, nämlich in Tagesrandzeiten mit 20-Minuten-Takt. Dann darf man 19 Minuten in der Kälte warten und sich ein Loch in den Bauch freuen über die ach so tollen Anschlüsse. Wenn es die Anschlüsse gar nicht gäbe, würde man in dem Fall nur 5 oder 10 Minuten warten.

______

metrobits.org



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.04.2011 00:53 von Mike.
Zitat
Mike

Und wie man in Hamburg sieht, klappen die Anschlüsse oft gar nicht. Und zwar besonders oft dann, wenn man sie am nötigsten bräuchte, nämlich in Tagesrandzeiten mit 20-Minuten-Takt. Dann darf man 19 Minuten in der Kälte warten und sich ein Loch in den Bauch freuen über die ach so tollen Anschlüsse. Wenn es die Anschlüsse gar nicht gäbe, würde man in dem Fall nur 5 oder 10 Minuten warten.


Wenn es denn wenigstens nur 19 Minuten wären. Viele Fahrgäste müssen ja noch weiter in Busse oder Regionalzüge umsteigen, die erheblich seltener fahren, oder wo gar ein letzter Anschluss vor der Betriebspause erreicht werden muss, und zwar auch bei/im Wochenend-Nachtverkehr. Das ist jetzt wahrlich nicht nur auf die S-Bahn gemünzt (u.a. auch auf die U-Bahn) . Und den gleichen Effekt gibt es auch, wenn Fahrgäste nicht in Züge/Busse reinpassen, wenn Busse ohne Informationen Umleitungen fahren, oder wenn die angekündigte maximale Fahrzeitverlängerung durch SEV mal wieder nicht stimmt.
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